Freitag, 30. Dezember 2022

JAHRESRÜBLICK 2022

Hallo und herzlich willkommen zum wohl schmerzhaftesten Jahresrückblick seit.... zwei Jahren? I don't know.

Kommen wir erstmal zu ganz banalen Sachen. Der Blog läuft wie am Schnürchen. Fast schon zu sehr. Ich habe eine Ficktonne an Ideen, worüber ich schreiben will: Filme, Alben, Serien, Comics... Pinky und ich nehmen immer noch jeden Monat eine Folge unseres Podcasts auf, leider haben wir kein all zu großes Publikum, wenn ihr Bock habt so schaltet vielleicht mal ein. Ähem. Philipp, Raphi und ich haben zu zweit oder zu dritt schon zwei Discographies reviewt und arbeiten grade an einer dritten. Nächstes Jahr ist dann der Black Sabbath-Zyklus fertig. Neben Killing Joke, Sepultura und Ministry wohl mit die längste Discography. Ich habe angefangen die ganzen "Gamera"-Filme zu gucken und Gehirnzellen zu verlieren. Außerdem: The Walking Dead KOMPLETT durchgelesen und hier reviewt. Ich habe mir außerdem vorgenommen jeden verfickten "Die Maske"-Comic (noch mal) zu lesen und hier zu reviewen, das heißt dass nächstes Jahr noch mehr grünes Material hier vertreten sein wird. Aufgrund von Weihnachtsstress usw. usf. musste ich beim Seriengucken doch bisschen auf die Bremse treten. Aber ich bin fast mit meiner Watchlist fertig. Nach... 5 Jahren? Mindestens. Es fehlt noch die letzte Staffel von The Walking Dead, zwei X-Men- und zwei Turtles-Serien. Wahnsinn.

Persönlich bin ich wohl ein ziemlich glücklicher Mensch. Ich habe eigentlich nur Menschen um mich herum, die mir gut tun, auf verschiedensten Ebenen. So ganz nah will ich das nicht erfassen weil äh geht euch vllt. nichts an. Andererseits hat Wladimir Putin am 24.02.2022 Russlands Nachbarland Ukraine vollständig angegriffen, was dazu geführt hat das diverse Mitglieder meiner Familie vollkommen am Rad gedreht haben und noch mehr in einer Art Parallelrealität leben. Ich schäme mich für den Teil meiner Landsleute die so verwahrlost sind und nicht mal merken in was für einer Gülle sie leben. Wahres 1984, in dem jeder jeden denunziert und jeden in den Krieg geschickt werden kann. "Russland ist das beste Land und alle anderen Länder sind neidisch". Gleichzeitig möchte ich festhalten, dass ich hierzu schon eine standhafte Position habe und mir ein gewisser Teil der deutschen Linken mit ihrem "Ja, NATO ist aber genauso schlümm" bzw. "Beide Parteien sind gleich schuld" oder noch schlimmer "Ja, wenn wir alle kollektiv an einem Joint ziehen, dann entspannt sich die Lage verstehst du" oder NOCH schlimmer "Russland kämpft gegen bezahlte Neo-Nazi-Söldner" unfassbar auf den Sack gegangen ist. Mindestens genauso schlimm ist die Unterteilung in "gute" und "schlechte" Flüchtlinge wobei die Ukrainer/Ukrainerinnern dabei sowohl die guten als auch die schlechten sind - je nachdem welche politische Agenda man grade bedienen will. Es ist ein Elend. Meiner Meinung: Ukraine wird gewinnen und ihre Grenzen von 1991 wiedererlangen, samt Krim, Luhansk und Donetzk. Ich setze alles auf die Ukrainischen Kämpfer als auch auf die Russischen Partisanen die weit weg von der Frontlinie Munitionsdepots und andere Sachen zerstören. Nuff said.

Ich habe mich außerdem dafür entschieden nächstes Jahr definitiv mehrere Sprachzertifikate einzuholen um zumindest auf dem Papier meine Sprachfertigkeit offiziell stehen zu haben. Deswegen habe ich mir Duolingo geholt und bin inzwischen bei fünf verschiedenen Sprachkursen und allerlei Ausrastern angelangt. Weil Polnisch manchmal so eine unfassbar komplizierte Sprache ist, dass man sein Handy nur noch an die Wand donnern will. Außerdem habe ich meinen Führerschein endlich angefangen und hoffe spätestens 2024 damit fertig zu sein. 

Fest steht: Dieser Blog wird wahrscheinlich 2024, es sei denn meine "beruflichen" Dinge ändern sich bis dahin, pausieren. Sprich, es wird ein Jahr lang keine Beiträge geben. Außer natürlich "Happenings des Monats" die dann hinterher in Sammlungen rausgebracht werden. Aber das steht noch nicht so ganz fest. Wenn sich 2023 an der Work Life Balance nichts ändert, wird 2024 ohne Blog stattfinden. Ich habe allerdings nicht vor, irgendwas einzustellen. 

Meine Grüße gehen raus nach Herne, Bochum, Gelsenkirchen, Lengerich, Würzburg, Großschwabhausen und Berlin. 

Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr.
I wish you all a happy new year.
Życzę wam szczęśliwego nowego roku.
С новым годом, с новым счастъем!
З прийдешнім Новим роком!
З Новым годам!
!א גוט געבענטשט יאר
!שנה טובה

So isses, Musik!#158

Q:

Ein letztes Mal in diesem Jahr werde ich mich mit meiner digitalen Musiksammlung beschäftigen. Tatsächlich habe ich es über "P" hinaus geschafft und habe einen kleinen Einblick in "Q" gehalten. Neben der großen Queen-Discography befindet sich dort die... 

"Spielt keine Geige" von Quetschenpaua

Ich bin mittlerweile Welten entfernt von irgendwelchen linken Agit-Prop geschweige denn Autonomen Musik. Aber Quetschenpaua ist so naiv, so süß und so leicht zu genießen. Auf diesem Album befindet sich ein Song den ich nach wie vor unfassbar cute finde. Nämlich "Labello". Es ist eine Liebeserklärung an eine gewisse Person und die Schlüsselzeile lautet "Ein Name für n Hund wäre für dich ne harte Hürde/Ich weiß dass das Tier bei dir Labello heißen würde". Wenn ihr einen älteren Typen mit Akkordeon zuhören wollt, der über Pflastersteine auf die deutsche Bank singt, so gebt euch das Album.




R:

Das Soloalbum "Don't Worry About Me" von Joey Ramone überzeugt vollkommen mit seiner Leichtigkeit. Allerdings haben wir hier weniger Bubblegum Pop Punk sondern...waschechte Gitarren Popmusik. Ich weiß nicht ob man das Powerpop nennen sollte.. Keine Ahnung. Sein Cover zu "It's A Wonderful World" ist in meinen Ohren zumindest legendär.




"Die Rugged Man, Die" von R.A. the Rugged Man habe ich erst als irgendwas Conscious Rap mäßiges eingestuft.... um dann zu checken, dass das Album voll ist mit obskuren Sexwitzen, Battlerap und unfassbar nervigen Beats. Nicht mein Ding. 

R.A.M.B.O. und Crucial Unit sind zwei herausragende Bands im Powerviolence/Thrashcore-Genre. Es ist nicht verwunderlich dass sie eine Split rausgebracht haben. Großartig

Hier gehts zur Playlist

Ich hab wegen diverse Review-Zyklen hier ganze drei Radiohead-Alben in der Sammlung: "Pablo Honey", dass mir einfach nicht gefallen hat. "The Bends" und "OK Computer"




Eine ganz ganz wichtige Band in meiner Jugend, neben dem ganzen Nu Metal Kram war natürlich Rage Against The Machine. Darum sind auch einige Alben von ihnen hier auf dem Blog gelandet. Und zwar das Coveralbum "Renegades", das selbstbetitelte von 1992, allerdings nicht das großartige dritte Album "The Battle Of Los Angeles", ganz zu schweigen vom Zweitwerk "Evil Empire". Schade drum. Werde ich wohl nachholen.




"Munster Madness" von Radium Cats ist leider ganz ganz schäbiger 08/15-Psychobilly ohne jegliche Überraschungen:




Black Sabbath: Dehumanizer (1992)

Wow, was für ein Trip bis jetzt. Es ist das SECHZEHNTE Black Sabbath Album. Jetzt darf die Band also offiziell äh rauchen. Also zumindest damals war das Rauchen ab 16 Jahren erlaubt. Anyways, wir haben das erste Mal seit einiger Zeit einen Lineup-Change. Das letzte Album, "Tyr", mit Tony Martin am Gesang war nur halb so erfolgreich. Und überhaupt hatte Tony Iommi die Idee ein älteres Lineup wieder zum Leben zu erwecken. Tony Martin hingegen behauptet, dass er nicht mal gefeuert wurde, sondern dass das Telefon einfach nicht mehr geklingelt hat. Jedenfalls wurde er gegen... Ronny James Dio ausgetauscht. Auch Geezer Butler kehrte zur Band zurück, ebenso Drummer Vinny Appice. 


Wir haben also dasselbe Line-Up wie bei "The Mob Rules". Schön. Nun aber auch ganz offiziell mit Geoff Nichols an den Keyboards, im Gegensatz zu damals. "Dehumanizer" ist im Gegensatz zu "Tyr" wesentlich härter und offensiver. Auch geht es thematisch um wesentlich weltliche Dinge. Der Albumtitel steht im Einklang mit den Themen. Es geht unter anderem um Abhängigkeit von Computern ("Computer God") oder um radikale Televangelisten ("TV Crime") oder um das innere Leben in der Vergangenheit bzw. die Unfähigkeit sich weiter zu entwickeln ("Time Machine"). 

Bis auf  "Too Late" kaum ein Ausflug in balladeske oder melancholische Gefilde. Stattdessen volle Power melodischer Heavy Metal mit wirklich kräftigen Drums und absolut fantastischen Riffs. Es ist tatsächlich wie bei "Heaven & Hell" bzw. "The Mob Rules". Ein wirklich grandioses, kraftvolles und ganz und gar nicht beliebiges Album. Schade, dass es so schlecht gechartet ist und dass Dio einfach den Vertrag mit der Band auslaufen ließ. Es hätte genauso gut weiter gehen können. Was für ein unterschätztes Werk.

Anspieltipps: Too Late, TV Crime, Computer God, Time Machine, I
8,75/10 Pfandflaschen

Und weil drei Meinungen besser sind als eine...

Philipp:

"Jawollja. Wie schon im Review zu „Tyr“ angedeutet, ist Dio zurück und mit ihm auch Geezer Butler und Vinnie Appice und somit die gesamte „The Mob Rules“-Besetzung und verdammt, dieses Album fängt genau da an, wo die Band mit „The Mob Rules“ aufgehört hat und das ist trotz der hervorragenden Alben mit Tony Martin gar kein Verlust von Kreativität sondern nur ein weiteres wirklich gutes Sabbath-Album.

Generell sollte man diese Besetzung ein wenig im Auge behalten, zumal diese während der längeren Pause von Black Sabbath unter dem Namen „Heaven And Hell“ unterwegs war, vorrangig Lieder der ersten zwei Dio Sabbath-Alben gespielt hat, ein Livealbum und ein Album mit komplett neuen Songs veröffentlichte und mit dem Namenswechsel in erster Linie anstrebte, sich von der Bürde von Black Sabbath zu befreien und keine Ozzy-Songs mit Dio spielen zu müssen.

Dieses Album ist um einiges weniger sperriger und düsterer als die anderen beiden mit Dio und weniger episch-majestätisch sondern ziemlich doomig, das beste aus beiden Welten quasi. Iommi kommt nicht umhin, sich hin und wieder selbst zu kopieren, das Riff zu „Letters From Earth“

Appice, Butler, Dio, Iommi

beispielsweise klingt, als hätte jemand die Riffs von „Heaven And Hell“ und „Snowblind“ miteinander gepaart, lustigerweise.

Generell erkennt man einige Versatzstücke zu älteren Sabbath-Platten, was natürlich auch an Geezers großartigem Bass liegt, es gibt tatsächlich wenige vergleichbare Bassisten und das fällt bei diesem Album wieder deutlich auf. Geezer ist einfach die perfekte Ergänzung zu Iommis Riffs.

Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch mal das großartige „I“, was zu einem meiner absoluten Lieblingssongs von Black Sabbath gehört. Ich habe Dehumanizer dummerweise die letzten paar Jahre ziemlich ignoriert, aber „I“ lief doch regelmäßig.

Insgesamt ist das wirklich ein großartiges Sabbath-Album, das sich perfekt in die Großtaten mit Dio einreiht.

9/10 Pfandflaschen"


Raphael:

"Sicherlich erinnern sich einige der Lesenden lebhaft an den 30. September 2022. An diesem Tag erschien „So isses, Musik!#152“ und die drei lustigen Herren gaben ihren Senf zum Black Sabbath Album „Mob Rules“ ab. Diese einleitenden Worte münden in der Tatsache, die wohl in ausnahmslos jeder Rezension zum Album „Dehumanizer“ geschrieben steht (beweist mir das Gegenteil und ich esse eine saure Gurke!): im Line-Up von 1981 wurde 1992 ein neues Sabbath Album aufgenommen. Das heißt, Ronny James Dio, Geezer Butler und Vinny Appice waren neben Nicholls plötzlich wieder dabei – Tony Iommi auch, aber das ist ja keine Überraschung.

Musikalisch geht es in den zehn Stücken ungewohnt schwer, heftig und düster zur Sache. Zurecht wird „Dehumanizer“ als das Sabbath Album mit dem härtesten Sound gehandelt. Nichtsdestotrotz kommen progressive und symphonische zur Geltung. Diese scheinen in „Dehumanizer“ sehr gut durch, weil das Album zwar von hartem Metalsound geprägt ist, aber nicht unbedingt durch seine Geschwindigkeit auffällt. Mit der Behäbigkeit eines Spaziergangs durch den Mariannengraben mit stählernen Stiefeln stampfen die ersten beiden Titel ‚Computer God‘ und ‚After All (The Dead)‘ voran. Kurz bevor man denken könnte, Black Sabbath sind wieder beim Doom angekommen, lädt ‚TV Crimes‘ zum Training der Nackenmuskulatur via Heavy Metal Headbanging ein. Auf dem Rest der A-Seite wird das Tempo dann wieder etwas reduziert, und mit ‚Letters from Earth‘ und ‚Master of Insanity‘ folgen zwei Titel, die zu gut sind, um als Filler bezeichnet zu werden, dennoch nicht am strahlenden Licht der ersten zwei Titel vorbeischeinen können.

Auch wenn ‚Time Machine‘ tempotechnisch wieder mehr in Richtung Heavy Metal zielt, liegt über dem Song eine schwere Dunkelheit, die vor okkulten und eschatologischen Motiven strotzt. Nach dem sehr unspektakulären ‚Sins of the Father‘ erinnert ‚Too Late‘ mit seinem langen unverzerrten Intro an ‚Signo of the Southern Cross‘. Der wirklich starke Track geht sanft in das Midtempo-Heavy Metal Gewitter ‚I‘ über, bevor es mit ‚Buried Alive‘ noch einmal doomily heavy zur Sache geht.

Die kurze Rückkehr von Dio und dem „Mob Rules“ Line-Up hätte mit keinem bessere Cover Artwork versehen werden können, denn „Dehumanizer“ ist ein musikalischer Blitzschlag. Das Album kommt aus dem Nichts, zerreißt die Luft und hinterlässt nur Dunkelheit und Spannung.
8,5/10 Pfandflaschen"





Donnerstag, 29. Dezember 2022

Happenings des Monats: Dezember'22

MGŁA + ULCERATE in Turock, Essen am 10.12.2022

Hachja. Fünf Tage nach Geburtstag einmal nachfeiern. Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt schon seit 4 Uhr Morgens wach, weil ich eine Frühschicht hatte. Dummerweise dachte ich, dass ich das durchhalte. Allerdings behielt ich nicht wirklich recht. 

Angefangen hat der Abend mit einem unfassbar ekligen Ereignis. Ein Typ am Wanne-Eickler Hauptbahnhof hat einfach direkt auf die Plattform am Bahngleis gepisst. Danach mit seinen ekligen Händen alles angefasst. In Essen angekommen, wollten wir zum Bankautomat, direkt gegenüber vom Bahnhof. Darauf lagen dann irgendwelche Schamhaare oder so. Dann mussten wir durch die Innenstadt laufen. Wir haben bestimmt mindestens 20 Minuten gebraucht um durch diese Meute vom Weihnachtsmarkt durchzukommen. Irgendwo stand auch irgendein komischer Straßenprediger der alle laut gefragt ob ein Mensch denn gerne Depressionen hat. Ein Aalverkäufer in einer Bude hat wie Rainer Winkler ausgesehen. Bis jetzt war es ein sehr merkwürdiger Abend.
Angekommen und ins Turock reingegangen. Festgestellt, dass wir die erste Band Mord'a Stigmata verpasst haben. Schade, aber ich habe sie beim letzten MGŁA-Konzert schon gesehen. Wir kamen quasi gleich zu Beginn des Sets von ULCERATE aus Neuseeland. Interessante Kombi aus schamlosen Death Metal/Black Metal Geballer und progressiven, ambientigen Klängen. Musik, die von professionellen Musikern gemacht wird, die auch danach klingt aber trotzdem nicht diesen progressiven snobistischen Ansatz verfolgt. Sprich, sie hört sich schon irgendwie kompliziert an aber nicht wie eine Mathe-Formel. Cool.

Als MGŁA dann langsam dran waren wurde der Laden plötzlich enger gebaut, wie von magischer Hand. Alle Leute stapelten sich quasi aufeinander und es wird plötzlich unangenehm eng. Nicht cool. Ebenfalls nicht cool waren die Idioten, die meinten sich aneinander vorbeiquetschen zu müssen mit KRÜGEN von Bier. Einfach unfassbar nervig. Mindestens genauso lächerlich waren die im Publikum anwesenden NSBM-Fans mit einschlägigen T-Shirts für die sich allerdings keine Sau interessiert hat. Warum denn auch? Mindestens genauso witzig fand ich den Hipster-Typen im Graveland-Shirt. Mindestens genauso dumm war die Abwesenheit von selbsternannten Essener Antifaschisten, die im Internet gegen dieses "Nazi-Konzert" skandiert haben. Vor Ort war nämlich absolut niemand.
Zum Auftritt von MGŁA selbst: Natürlich grandios, wunderbar monothon, statisch. Ich war ziemlich müde und hab irgendwann angefangen zu dissozieren. Es war ein merkwürdiges, leicht unangenehmes Gefühl, so lange wach zu sein und so viel Stress ausgesetzt zu sein. Trotzdem ein verdammt gelungener Auftritt, den ich soweit ich konnte, genossen hab.

Und nun zu diversen anderen Sachen: MGŁA sind eine polnische Black Metal Band, die auf dem Label eines bekannten finnischen Neo-Nazis Platten veröffentlichen. Jedoch ist es nicht so wie bei Major Labels, dass er die alleinigen Rechte an ihrer Musik hat. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass die Kohle für das Ticket zumindest zum Großteil zur Band gelangt ist (und zum Teil an die Veranstalter). Ich bin der Meinung, dass MGŁA es absolut nicht nötig haben mit so jemanden zusammen zu arbeiten. Gemessen an ihrem Talent, würde sie jedes andere Label mit Kusshand nehmen. Aber es gibt in unserer Welt nun mal Leute die ihre Grenzen woanders ziehen und äh über "politische Differenz" drüber hinweg sehen. Vor allem wenn sie jemanden seit über 20 Jahren kennen, und wahrscheinlich noch vor seiner Neo-Nazi-Zeit. Es ist für mich ein ähnlicher Fall wie bei der ostdeutschen Band Ascension, die ihre Platten von einem Mitglied der Neo-Nazi-Band Absurd produzieren hat lassen weil - "er hat uns nie reingeredet und wir haben nicht über Politik gesprochen". Es legt nun mal nicht jeder das gleiche Maß an wie irgendwelche Leute die in ihrer bestimmten politischen Blase leben. Ich muss nicht alles gut finden, was MGŁA machen. De facto sehe ich den Punkt absolut kritisch und bleibe trotzdem Fan. Außerdem: Jeder der alle Besucher des Konzerts als "Nazis" gebrandmarkt hat, kann mich an meinem slawischen/jüdischen Arsch lecken. Nuff said.


Album der Woche#568: Slipknot - The End, So Far (2022)

"The End, So Far" ist das siebte Album von Slipknot. Wenn man aber das Demo-Album "Mate.Feed.Kill.Repeat" mitzählt, wäre es das achte. Das heißt, je nach Zählung müsste die Band noch einen oder zwei Alben rausbringen, dann hätte sie genauso viele Alben rausgebracht wie Mitglieder in der Band sind. Es ist allerdings fraglich ob als nächstes tatsächlich Alben rauskommen. "The End, So Far" bezieht sich nämlich nicht auf ein Karriereende sondern auf das Ende des Labelvertrags mit "Roadrunner Records". Folglich sind Slipknot nicht auf das Album-Konzept gebunden und können Musik in welchem Format auch immer rausbringen. 

Noch bevor ich das Album angehört habe, durfte ich mir ein paar Reviews dazu reinziehen. Danach war ich ordentlich zwiegespalten, auch beim ersten Anhören. Das Album hat tatsächlich ganze 2,5 Anläufe gebraucht bis es wirklich bei mir angekommen ist. Die Bandmitglieder beschreiben es als eine "härtere" Version von "Volume 3: The Subliminal Verses". Tatsächlich bestehen diverse Parallelen. Meiner Meinung nach hört sich das Ganze an wie eine Art B-Seite von "Volume 3" bzw. eine Erweiterung.
Definitiv eine Abkehr vom wesentlich "experimentellen" "We Are Not Your Kind" und eine Rückkehr zum ursprünglichen Sound. Auf dem Vorgänger hat man damit wieder angefangen, jetzt hört man das noch mehr: DJ Sid Wilson und Sampler Craig Jones sind noch öfter zu hören und gestalten den Sound wesentlich mehr mit. In solchen Momenten fühle ich mich sogar an ältere Alben erinnern wie "Slipknot"(1999) und sogar "Iowa" (2001). "The Chapeltown Rag" ist so ein Song, definitiv alte Slipknot-Schule. Trotz dessen bleibt das Album mainstreamfähig. Es gibt hier genug ruhige Momente und insgesamt ist der Sound nicht so dreckig, wie man ihn sich vorstellt wenn man die Band kurz ansieht. Das ruhige Intro "Adderall" und das Outro "Finale" zeigen, dass Melancholie immer noch ein fester Bestandteil der Musik ist. Das war dasd erste Mal so vor knapp 20 Jahren als.... "Vol. 3" rausgekommen ist. Wir drehen uns wieder im Kreis.

Beim ersten Hören war ich mir nicht ganz sicher, was ich vom Album halten soll. Beim zweiten, dritten, vierten, fünften habe ich gemerkt dass es ganz schöner Fanservice ist. Man vereint die besten Momente von "Vol.3" und allem was danach kam und eine gewisse Härte von den beiden Alben vorher. "Yen" beispielsweise ist ein absoluter Klon von "Vermillion" während "The Chapeltown Rag" mich irgendwie an "Wait And Bleed" erinnert. "Warranty" klingt wie "Pulse Of The Maggots" oder zumindest erinnern mich die Gang Shouts daran. "Acidic" klingt nach verschenkten Potenzial. Das Lied hat so ein geiles Intro, es hätte so ein geiler moderner Metal Klassiker werden können. Stattdessen wird es zu so nem relativ beliebigen Powerballadesken Irgendwas. 

Fazit: "The End, So Far" bietet viel Fanservice, klingt aber insgesamt wie ein schlüssiges Album und nicht eine Aneinanderreihung von Füllern. Abwechslungreich. Fühlt sich gut an.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Warranty, The Chapeltown Rag, Yen, Hive Mind


Mittwoch, 28. Dezember 2022

Film der Woche#565: Nope (2022)

Ursprünglich waren Pinky und ich uns einig, dass wir keine Weihnachtsfolge für den Podcast aufnehmen, dann bin ich auf den Trichter gekommen, doch eine zu machen, dann habe ich festgestellt, dass es von der Zeit nicht passt und im Endeffekt kamen wir auf die folgende Idee: Wir besprechen Filme aus diesem Jahr die uns irgendwie beeindruckt haben oder so. Pinky musste meinetwegen "Morbius" mit Jared Leto angucken, huehuehue. Jedenfalls: Hier kommt der Film, den sich Pinky ausgesucht hat.

"Nope" handelt vom Geschwisterpaar Emerald (Keke Palmer) und Otis "OJ" Haywood Jr. (Daniel Kaluuya), die die Pferderanch ihres Vaters Otis Haywood Sr. (Keith David) übernommen haben, nachdem dieser von einer Münze umgebracht wurde. Sie ist mysteriöser weise mit Höchstgeschwindigkeit vom Himmel gefallen. Die Haywoods verleihen seit Jahrzehnten Pferde an die Filmindustrie, für Westernfilme und Artverwandtes. Allerdings lief es in letzter Zeit nicht so gut, da

vermehrt CGI usw. eingesetzt wird - sodass Em und OJ sich gezwungen sehen sowohl einen Werbefilm zu drehen als auch paar Pferde zu verkaufen. Und zwar an Ricky Park (Steven Yeun), einen ehemaligen Kinderstar, der als einzige ein Massaker überlebt hat. Der Star der Sitcom, in der Ricky mitgespielt hat, ein Schimpanse namens Gordy ist während des Drehs durchgedreht und hat mehrere Menschen umgebracht. In letzter Zeit geschehen auf der Ranch und drum herum merkwürdige Dinge. Es macht den Anschein als ob sich Aliens im Himmel über der Ranch breit machen würden. Em sieht darin die Chance groß und berühmt zu werden. Alles was sie dafür brauchen ist eine gute Aufnahme des UFOs. Doch die beiden wissen absolut nicht womit sie es zu tun haben, und was für ein gigakrasses Abenteuer ihnen bevorsteht.

Meine Fresse, was für ein verdammt guter Film. Ich hoffe, dass Jordan Peele nicht so schnell seinen Zenit überschreiten wird und auf jeden Fall nicht so bald so vorhersehbar wird wie M. Night Shyamalan. Man weiß nicht genau, worum es in dem Film geht. Weil man Peeles Social Thriller kennt, erwartet man einen Horrorfilm. Aber das ist "Nope" einfach nicht. Es ist eine obskure Mischung aus Social Media Satire, Western, Sci-Fi und Horror. Nach und nach ergeben Dinge plötzlich Sinn. Es gibt keinen pseudoschockierenden Twist sondern einen "Aaaaaha-"Moment. Man spielt mit allerlei altbewährten Instrumenten des Mystery-Genres. Das ungesehene ist schrecklich und wenn man sieht worum es eigentlich geht, dann ist man erst recht aus dem Häuschen. Fazit: Fantastischer, höllisch gut gemachter Film. So und nicht anders bitte.

9/10 Pfandflaschen
Trailer: 


Comic Book Review#564: The Mask: Summer Vacation (1995)

Ein weiteres, kinderfreundliches Werk aus der Feder von Rick Geary. Somit auch wieder kein Comic sondern ein Kinderbuch, aber who cares. 

Irgendwie ist die Maske aus dem Sack des Weihnachtsmanns wieder rausgefallen und befindet sich nun wieder in Obhut von Onkel Stanley. Nachdem sein Neffe Ned nun erfahren hat, dass er zusammen mit

seinen Eltern zum Ferienhaus von Tante Isabel und Onkel Arnold fahren stibitzt er die Maske. Onkel und Tante als auch Cousine Louise sind nämlich stinklangweilig und Ned kann sich nicht damit anfreunden einen ganzen Sommer so zu verbringen. Es passiert tatsächlich nichts. Onkel und Papa fischen in einem fischlosen See, Louise fängt Schmetterlinge und Insekten, Ned hat keinen Spaß. Eines Abends aber geht er mit Louise Zelten. Er erzählt ihr Gruselgeschichten und irgendwann zieht er heimlich die Maske über. Sie nutzen sie um den See kurzfristig in einen Ozean mit einem Piratenschiff zu verwandeln und eine lebensgroße Sandburg zu bauen. Louise hingegen benutzt ihre Fantasie um gemeinsam mit Ned insektengroß zu werden und um zwischen Grashalmen vor Insekten wegzurennen. Kurz bevor sie auf einer Rakete in den Weltraum fliegen wollen, taucht tatsächlich Onkel Stanley auf um die Maske an sich zu reißen und festzuhalten, dass das Ganze ein Geheimnis bleiben muss. Louise' Eltern wundern sich am nächsten Tag über die riesige Sandburg.

Alles in allem weiterhin ein unschuldiges, kinderfreundliches, jedoch höllisch gut gezeichnetes Werk. Die Kinder wirken wie Karikaturen mit ihren riesigen Köpfen und breitgezogenen Gesichtern. Es ist nach wie vor etwas merkwürdig, wie man einen Comic der so viele kinderunfreundliche Inhalte beherbergt hat zu so etwas umzufunktionieren. Es ist faszinierend, aber merkwürdig. Ich frage mich auch ob Onkel Stanley, der Stanley Ipkiss aus der ersten Miniserie ist oder Jim Carrey aus dem Film. Da dieser hier ein ähnliches Schrottauto fährt, denke ich dass es sich hierbei um den letzteren handelt. Andererseits glaube ich dass es vollkommen egal ist.

8/10 Pfandflaschen

Dienstag, 27. Dezember 2022

Comics Monthly#103

DC Speechless!#2

"DC Speechless!" ist eine Reihe die alle zwei Wochen bei DC rauskommt und, wie es der Titel schon eventuell anmuten lässt, komplett ohne geschriebene Dialoge auskommt. Die zweite Ausgabe ist, wie wahrscheinlich schon die erste, verdammt kurz. Was ich schade finde, denn ich bin der Meinung dass man durchaus längere Comics ohne Dialoge rausbringen kann.

Diesmal ist die Hauptfigur ein Cyborg. Genauer gesagt, DER Cyborg aka Victor Stone. Halb Mensch, halb Maschine, ehemaliger Footballspieler und Mitglied der Teen Titans, einst der Justice League. Heute möchte er keine Bösewichte verkloppen - stattdessen geht er in den Plattenladen und holt sich eine LP namens "Blue Devil Blues". Er legt sich also hin, zieht Kopfhörer über und versucht die Musik
zu genießen. Blöderweise taucht Supermans Fan #1 aka sein Erzfeind Mr. Mxzyptlk (keine Ahnung ob ich das richtig geschrieben hab lol), ein Zwerg aus der 5. Dimension auf. Er bricht in das Apartment ein, legt irgendwelche Golfbälle hin und plant offensichtlich einen Angriff. Cyborg merkt, dass irgendwas nicht stimmt, steht auf und konfrontiert den Zwerg. Dieser greift ihn allerdings mit seinen Golfbällen bzw. seiner Super Nintendo Power Glove an. Diese soll Cyborgs Körper kontrollieren. Doch er lässt sich davon nicht beeindrucken und boxt den ungebetenen Gast mit seiner fliegenden Faust aus dem Fenster. Jetzt kann er wieder in Ruhe Blues auf Vinyl genießen.

Gustavo Duarte hat diese Ausgabe sich ausgedacht und gezeichnet. Finde die Details zu Beginn des Comics, also die Filmposter im Plattenladen ziemlich cool. Auch die Idee einen wortlosen Comic zu kreieren, der sich ausnahmsweise nicht um irgendwelche komplizierten Superheldendinge dreht. Allerdings ist die Story viel zu kurz und ich ahne schon dass irgendwann ein riesiges Band rauskommt wo alle Ausgaben davon enthalten sein werden. Schöner, heller, fröhlicher cartoonesker Stil. Angenehm anzugucken. Aber das war's.

6,5/10 Pfandflaschen
Made by: Gustavo Duarte
Erhältlich bei DC Comics


Gospel#2

Ich war erst nicht ganz sicher ob ich das lesen will, weil mich der Titel im Zusammenhang mit dem Cover ziemlich verwirrt hat. Aber er hat seine Daseinsberechtigung.

"Gospel" findet statt im England des 16. Jahrhundert. Eine Ritterin namens Matilde ist mit ihrem Gehilfen Pitt auf einer Mission. Die Aufgabe ist es, die Kirche von St. Rumpus vom Teufel zu befreien. Gemeint ist nicht der Teufel im übertragenem Sinne, sondern im wortwörtlichen Sinne. Tatsächlich hat Satan höchstpersönlich die Kirche und die naheliegende Umgebung eingenommen und fordert Frieden ein, wenn Matilde unterstellte Ritter zum bald kommenden Neumond nicht die Umgebung verlassen. In einem Rückblick stellt es sich heraus, dass Matilde versucht hat mehrere Ritter dazu zu bewegen, mit einer Rede, gegen den Teufel zu kämpfen. Dieser tauchte allerdings in voller Montur auf und machte ihr den Garaus, stellte seine Forderungen. In einer Kirche, die ihren Vater der zugleich ein Priester ist, gehört findet Matilde eine alte Karte. Diese zeigt den genauen Ort an, an welchem ein Schwert hinterlegt ist der vor Jahren dazu gedient hat den Teufel zu bekämpfen. Getragen wurde dieser von einem gewissen Heiligen namens Rumpus.

Ein relativ merkwürdiger Comic. Die Handlung ist sicherlich für einige interessant. Es gibt einige Szenen in welchen Dorfbewohner über Blasphemie reden, andere des Betrugs und Unkeuschheit bezichtigen. Ein Mann wirft seiner Frau vor mit dem Teufel gebumst zu haben. Es stellt sich einfach heraus, dass sie ihm fremd geht. Pitt ist ein Anhänger der neuen Bibel und verbreitet eine Variante die im Old English geschrieben wurde. Noch ist diese sehr verpönt und wird ungern gesehen, sodass er sich gezwungen sieht seine Aufgabe zu versteckt. Es handelt sich also um eine Coming of Age Story: Zwei junge Leute auf einem Kreuzzug gegen das Böse, die irgendwie sich selbst in Frage stellen. Interessant, aber irgendwie nicht so ganz meine can of mixery.

Made by: Will Morris
6/10 Pfandflaschen

Erhältlich bei Image Comics

Specs#2

Die Handlung des Comics scheint irgendwann in den 1980er Jahren zu spielen - und zwar in einer US-Amerikanischen Kleinstadt, typisch für 80er Teenage Angst/Horrorfilme. Protagonisten sind zwei Jungs: Ted und Kenny. Aus einem mysteriösen Mailorder, oder irgendwo anders her, haben sie in der ersten Ausgabe eine ebenfalls mysteriöse Sonnenbrille gefunden, die in der Lage ist allerlei Wünsche zu erfüllen. Ein Junge aus ihrer Schule, der Ted und andere Kinder ständig gemobbt hat, genannt "Skunk", ist nun verschwunden. Daran ist die Brille schuld. Ted und Kenny haben sich "Skunk" nämlich "weggewünscht" und sind jetzt darüber erschrocken, was für Fähigkeiten die Brille wirklich hat. Ted
will sie zuerst mit einem Baseballschläger zerschlagen, doch Kenny bietet an, dass Geschehene mit einem weiteren Wunsch ungeschehen zu machen. Ted wünscht sich also, dass "Skunk" niemals verschwunden ist. Der Junge taucht allerdings nicht wieder in der Schule auf, es macht aber zuerst den Eindruck als ob ihn niemand wirklich vermisst. Doch irgendwann taucht die Polizei auf und stellt viele Fragen. Ted wird offensichtlich aufgrund seiner Hautfarbe mehr unter Verdacht gestellt als Kenny. Letzterer möchte für seinen Freund, für den er viele Gefühle übrig hat, nur das Beste also wünscht er sich Ted könne die Stadt hinter sich lassen. Fatala Folgen folgen.

Das Alternativ-Cover lässt einen falsch vermuten. Ich dachte eher an einen Sci-Fi-Horror wie "They Live!". Viel mehr handelt es sich um Mystery/Coming-of-Age/Gay Drama in einem. Das Artwork st in bestimmten dunklen Tönen gehalten, fast so als würde man alles durch diese rot/blaue 3D-Brille sehen. Abgesehen davon hat man einen 2020er 80s Vibe. Sprich, der Comic wirkt nicht so als würde er in den 80ern spielen, sondern als würde er in einer Serie spielen die in den 80ern spielt. Es ist cool, keine Frage. Aber aufgrund des 80er Hypes der letzten Jahre habe ich viel eher den Eindruck, es würde sich hier um einen Klon handeln. Coole Story, stabile Zeichnungen. Kann ich so weiter empfehlen.

Made by: David M. Booher, Chris Shehan

8/10 Pfandflaschen

Erhätlich bei BOOM! Studios

Freitag, 23. Dezember 2022

Film der Woche#564: The Christmas Chronicles 2 (2020)

Ahoy-hoy!
Frohes Whynachten euch allen, also allen die feiern und äh naja eigentlich sollte es dieses Jahr genauso ein Weihnachtsspecial wie die letzten Jahre werden. Aber kurzerhand haben Pinky und ich die Podcast-Folge hierzu abgesagt und ich hatte, aufgrund der Einzelhandel-Hölle nicht die Zeit und Nerven wieder zwei Filme zu reviewen. Darum gibt es eine Fortsetzung zu "The Christmas Chronicles". Das Review dazu könnt ihr hier nachlesen. Überhaupt ist es ein Tag zu früh. Egal. Und nun, weiter im Text:

Die Fortsetzung spielt zwei Jahre nach dem ersten Film. Kate Pierce (Darby Camp) ist kein kleines Kind mehr. Außerdem ist ihre kleine Familie gewachsen. Ihre Mutter hat einen neuen Freund namens Bob (Tyrese Gibson, ja DER R&B-Sänger, oh mein Gott der macht jetzt in Weihnachtsbusiness ach du scheiiiiiiiße bin ich alt geworden meine fresse ey), der außerdem einen kleinen Sohn namens Jack (Jahzir Bruno) hat. Nun befinden sie sich alle, einschließlich ihren älteren Bruder Ted in Cancun,

Mexico. Zu Weihnachtszeit. Das missfällt ihr natürlich, weil sie lieber zuhause wäre und warmen Kakao trinken würde. Außerdem gefällt es ihr irgendwie nicht dass ihre Mum einen neuen hat. Jack hingegen ist sehr ängstlich und kann ohne seinen Vater nirgendwo hin. Währenddessen am Südpol: ein junger Mann, umgeben von einer riesigen Schneekatze und einem Elfen plant eine Racheaktion gegen Santa Claus (Kurt Russel) und seine Frau Mrs. Claus (Goldie Hawn). Es ist Belsnickel (Julian Dennison), der einst ein Elf gewesen ist. Er hat allerdings gegen ALLE Elf-Regeln (Kein Stolz, kein Egoismus, blablabla) verstoßen und hat sich in einen Menschen verwandelt. Nun entführt er Kate und Jack mithilfe eines Wurmlochs zum Nordpol um Santa Clause in eine Falle zu locken und selbst im Weihnachtsstädtchen zu landen. Sein Ziel: Die Abschaffung Weihnachtens wie es grade ist und der Figur des Weihnachtsmanns. Alle auf der Welt sollen nun ihre Aufmerksamkeit auf ihn richten. Er will jetzt der neue coole Macker mit Hyänen-Schlitten werden.

Der erste Film war schon richtig cool. Der hier ist zwar auch cool, aber einerseits gibt es hier so viel Weihnachtsschmalz dass man ausrutschen kann und zweitens kommt hier eine Musicalnummer vor, dass du dir denkst ALTER WAS ZUM FICK MACHT DIESER FILM. "The Christmas Chronicles 2" ist eine unfassbar witzige Ansammlung an Weihnachtsklischees: Die Familie die zusammengeführt wird - sowohl die menschliche als auch die äääh elfisch-clausische, die Überwundung vom Stolz, fliegende Schlitten, eine Zeitreise und natürlich auch ein Rückblick auf die Geschichte vom Weihnachtsmann bis zu seinen Anfängen in der Türkei. Ja, ich hatte Spaß. Trotzdem muss ich hier festhalten: Alter, was für ein absurdes Schmalzfest.

Ich rutsche aus

HILFE!



7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Album der Woche#567: גבורה - Gehinnom (2022)

Gevurah, wie der Bandname ausgesprochen wird, ist die Bezeichnung für einen Zweig des kabbalistischen Baum des Lebens. Man bedient sich also jüdischer Mystik. Außerdem ist der Name auf Hebräisch geschrieben, ähnlich wie bei Mizmor. Habe die Band ganz zufällig auf YouTube gefunden. Danke Algorhythmus. Beim Albumtitel handelt es sich um die hebräische Bezeichnung des Gehenna Tals.


Spiritualität ist also hier ein großes Thema, könnte man meinen, spätestens wenn man rausfindet dass ein vorheriges Album der Band schlicht "Hallelujah!" hieß. Doch selbst wenn man das zum Thema macht, heißt es nicht dass die Band an sich spirituell ist. Es ist viel mehr ein Thema was aufgegriffen werden kann und das nebenher die Musik auch spannender macht. Nachdem Saaaaatan und irgendwelche Nazi-Browokationen nun nicht mehr ziehen versuchen sich Black Metal Künstler entweder am Nihilismus, ersten Weltkrieg oder eben Spiritualität als Thema. Sehr kreativ.

Die meisten Texte sind auf Englisch gehalten, teils ist aber auch Latein zu hören. Der Gesang ist weder, wie für Black Metal typisch, besonders schrill oder "dämonenhaft" sondern tatsächlich ziemlich primitiv und bauernhaft. Als hätte der Typ früher in einer Hardcore Band gesungen. Musikalisch erinnert mich das Album an die melodischen Momente von Watain plus Akustikeinlagen. Dazu kommt noch die durchschnittliche Länge von ca. 6-7 Minuten, die Songs zu wahren Klangteppichen werden lässt. Es ist teils monoton aber gleichzeitig irgendwie aggressiv. Der Choralgesang im letzten Song ist mein absolutes Highlight hierauf. "Gehinnom" ist gleichzeitig ein Kopfnicker, Nachdenker und Headbanger. I like it very much.

Anspieltipps: Towards The Shifting Sands, Gloria In Excelsis Deo Et Ira Ad Homines In Terra, Memento Homo
8,75/10 Pfandflaschen





Mittwoch, 21. Dezember 2022

So isses, Musik!#157

P: 

Fangen wir doch mal an, mit dem üblichen Buchstabengedöns.

Im Ordner von Poison Idea waren zwei großartige Alben bzw. ein Album und eine EP. Die "Latest Will And Testament" als auch die "Pick Your King". Als nächstes dann die "Versions" von Poison The Well, die dieses Jahr irgendwann reviewt wurde. Daraufhin dann die 2011er Split von Police Bastard und War//Plague. Großartiges Ding. Höre zumindest die erste Hälfte heutzutage immer noch sehr sehr gerne. Mit "Blasphemy Squad" (im Original von Rudimentary Peni, und im Grunde genommen ein großartiger Name für eine Metal Band) und "I Wish" (Im Original von The Mob) zwei großartige Cover dabei.




Die selbst betitelte von Post Regiment ist ein großartiges, wunderbar melodisches Stück polnischer Anarcho Punk Geschichte.




"Tonight The Stars Revolt!" von Powerman 5000 hat es leider nie auf den Blog geschafft. Seltsam, denn ich liebe dieses Album und es ist ebenfalls ein Stück Geschichte. Nämlich von Alternative Rock/Nu Metal. Eher zweiteres obwohl die Band um Sänger Spider One (der das einzige konstante Mitglied ist) später mit verschiedensten Stilen experimentiert hat. Die bekanntesten Songs hierauf sind "Supernova goes pop", "Nobody's Real", "Bombshell".. Zweifelsohne in zig Videospielen und Action/Horror-Filmen zu hören.




Die "SD Killwave" EP als auch die "Young Gods" von Prayers stehen für ein Zusammenstoß zweier Kulturen. Goth und Chicano. "Chologoth" um es mit einem Originalbegriff zu beschreiben. Vor ein paar Jahren habe ich einen kleinen Craze um diese Band erlebt. Mittlerweile habe ich nicht mehr so die Muse sie wirklich zu hören. Allerdings sind die beiden EPs immer noch große Klasse. Zu "Goth Summer" geht es hier entlang und hier ist das Video zu "Young Gods":




Prezidents "Verdammt nah an Unaussprechlichen" ist für mich eines der besten deutschsprachigen Hip-Hop-Veröffentlichungen der letzten Jahre. Ich untertreibe nicht. Die "XTRMNTR" von Primal Scream ist zwar kein Hip-Hop aber ein gutes Stück britischer Musikgeschichte. "Introduction To Mayhem" von Primer 55 hingegen ist ebenfalls Geschichte, wie die Band und ihr verstorbener Sänger. Und gleichzeitig eine Ansammlung an Nu Metal Klischees:




Als nächstes dann "Sailing The Seas Of Cheese" von Primus. Ich sage nichts dazu. Lest das Review. Selber Fall beim Metal Projekt "Probot" von Dave Grohl und mehreren Metal-Sängern. 

Eine Band namens Professor mit der EP "Academizer". Mit folgenden Songtiteln: "Professor", "Immatriculation", "Into The Auditorium" und "Numerus Clausus". Rausgekommen im Jahr 1993. Grindcore. Hört sich an als würde jemand die Treppe runterfallen. Ich muss sehr viel lachen.




Die s/t von Project X habe ich eine sehr lange Weile sehr sehr oft gehört, mittlerweile habe ich aber mein T-Shirt gespendet und muss etwas über die Lyrics lachen. Vor allem die von "Straight Edge Revenge". Die Vergleiche sind so absurd. "I am straight as a line that you sniff up your nose". Das kann auch im anderen Kontext betrachtet werden. Im Ordner von Propagandhi waren ein paar Alben: "How To Clean Everything", "Less Talk More Rock", "Today's Empires Tomorrow's Ashes" und "Supporting Caste". Trotz des antizionistischen Unsinns in "Haile Selasse..." muss ich zugeben, dass die Band eine absolute Ansammlung an Talent ist. Außerdem finde ich die Entwicklung von typischen Melodycore von einer Band auf "Fat Wreck Chords" zu einer Metal begeisterten Gruppe, die sich selbst als "Progressive Thrash" bezeichnet sehr außergewöhnlich und beeindruckend.




Das Review zum 1986er "Album" von Public Image Limited, der zweiten Band von John(ny) "Rotten" Lyon findet ihr hier. Auf dem gleichnamigen Album der kalifornischen Powerviolence Band Punch findet sich der Song "Feminists don't have a cow", der ausdrückt dass Feministinnen keine Milch konsumieren sollen. Ich halte, als Veganer, nicht wirklich was von derartigen Vergleichen, allerdings verstehe ich den Gedankenhergang. Anyways, hier sind Punch:




"For God Your Soul...For Me Your Flesh" von Pungent Stench. Alter. Was für ein unglaublich primites Grindcore/Death Metal Geballer. Heilige Scheiße ist das abgefuckt, primitiv und gar nicht mal so kurz.




"The Dream Is Over" von PUP beinhaltet wohl das traurigste Lied über verstorbene Haustiere auf der ganzen Welt. "Sleep In The Heat". Zum Review geht es hier entlang.

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Was läuft sonst?

Excreta - Mesmerized (2022)

Vor kurzem war ich auf einem Black Metal Konzert und habe tatsächlich mal jemanden angesprochen. Und zwar jemanden der mich schon auf zwei verschiedenen Konzerten angesprochen hat ob ich denn ein Tape kaufen würde. Ich kaufe tatsächlich keine Tapes mehr, weil ich das Medium eigentlich für veraltet halt bzw. habe ich kaum ein Abspielgerät dafür. Doch dieses Mal hat es mich irgendwie gejuckt und ich habe direkt nach "etwas crustigen" gefragt. Bekommen habe ich "Mesmerized" von Excreta zu einem fairen Preis. Achja, falls ihr Bock hab auf experimentelle Musik, Noise, Powerviolence, Grindcore, Death Metal etc. etc. - so geht hierhin und checkt das Label Rat Covenant. Auch wenn ich das digitale Medium bevorzuge, so kann man immernoch sich die Tapes bestellen um das Label zu unterstützen und die Musik auf Bandcamp hören. Ich empfehle herzrechtlichtststs.


Dabei handelt es sich um crustigen Death Metal aus der Schweiz, der wirklich sehr crustig/grindig ist. Also, um es kurz zusammen zu fassen: Bornyhake Ormenos spielt alles selbst ein, also sowohl Instrumente als auch Gesang. Es ist das erste Death Metal Ein-Mann-Projekt dass ich wissentlich gehört habe. Bis dato ist mir so eine Praxis nur bei Black Metal bekannt. Was soll ich sagen? Sehr brutal, laut, guttural. Songtitel wie "Existence Fading Into Ashes", "Bleed To Death" oder "Rot In Agony". Ich liebe es manchmal, wenn musikalische Stereotype auf gute Weise erfüllt werden. Denn Excreta hört sich nun mal nach einem einzigen Stereotyp an. Das ist aber alles andere als schlecht. Es ist gottverdammt noch mal großartiger Death Metal, der keine Experimente braucht.

(Chef's Kiss)

8/10 Pfandflaschen
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Black Sabbath Discography:
Tyr (1990)

Ich habe dieses, mittlerweile fünfzehnte, Album von Black Sabbath ganz bestimmt schon fünfzehn Mal gehört und ich werde tatsächlich nicht wirklich müde davon. Während ich das schreibe, höre ich es schon wieder. Beziehungsweise, ich habe es vorhin beim Geschenkeeintüten gehört und habe dabei ausgeklammert, dass Tony Martin hier der Sänger ist. Ich kann beim besten Willen so gut wie gar keinen Unterschied zu Dio feststellen. Zumindest beim ersten hörgenuss nicht. 


Als Tony Martin noch neu in der Band war, und quasi ein Grünschnabel, dachte er sich "Hmmm das sind Black Sabbath, also mache ich irgendwelche Texte übers Okkulte". Tony Iommi wies ihm später zurecht und meinte, das wäre zu direkt. Also hat sich Martin auf die nordische Mythologie konzentriert, was zu diesem Album geführt hat. Bassist Neil Murray behauptete Jahre später, dies sei kein Konzeptalbum gewesen. Damit hat er irgendwie auch recht. Es steht in großen Runen "TYR" auf dem Cover (auch wenn die Y-Rune mit X oder Z übersetzt wird lel), zwei Songs heißen "Valhalla" und "Odin's Court". Ein anderer "The Battle Of Tyr". "Odin's Court" geht übrigens nahtlos in "Valhalla" über. Was für ein majestätischer Übergang. Mhhhhh. Andererseits haben wir einen Song namens "Jerusalem" als auch "Feels Good To Me", welcher absolut nicht dazu passt und offensichtlich aufgenommen wurde um eine Single zu sein. Ich finde "Valhalla" hätte auch eine Single sein können. 

Meines Erachtens ein starkes, tatsächlich abwechslungsreiches, eingängiges und gut produziertes Album. So rein theoretisch könnte es als Soundtrack zu einem Vikinger-Fantasy-Film dienen. Im Grunde genommen ist es ein pardon episches Heavy Metal Album, dass irgendwie lose an einem Konzept hängt. Ich bin weiterhin positiv darüber überrascht, dass ein anderer Sänger als Ozzy oder Dio so gut zu dieser Band passt. Andererseits ist es irgendwie auch eine komplett andere Band als damals... Aber wie diverse zeitgenössische Philosophen sagen "einerseits, andererseits".Cool.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Jerusalem, Valhalla, Anno Mundi

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...

Philipp:

Neil Murray, Cozy Powell, Tony Martin, Tony Iommi
"Nun, es gibt zu diesem Album leider gar nicht viel zu sagen, weil es quasi wirklich etwas wirkt wie „Headless Cross 2.0“, das ist aber keineswegs etwas schlechtes. Gerüchteweise sollte Dio für dieses Album zurückkehren, irgendwie wurde es aber doch wieder Tony Martin. Und wenn mir die kleine Gemeinheit verziehen wird, am Klang des Albums hätte das nicht wirklich viel geändert, ist Tony Martin ja tatsächlich der beste Dio den man haben kann, wenn man Dio nicht haben kann.

Die Besetzung um Iommi, Geoff Nicholls und Tony Martin blieb verhältnismäßig unverändert, sogar Cozy Powell ist wieder dabei, diesmal zeigt er sogar etwas mehr, was er auf dem Kasten hat.

An sich sind die Songs ganz gut, es bleibt aber leider nicht besonders viel hängen, ausser dass „The Law Maker“ fast schon motörheadesk vor sich hin meddlt, Jerusalem einen geilen Refrain hat und das epische Valhalla gleich mit 2(!) Intros daher kommt, also quasi mit Intro (Odin‘s Court) und Intro zum Intro (The Battle Of Tyr). Dass das Album aus 9 Songs besteht ist also tatsächlich ein bisschen so etwas wie eine freche kleine Mogelpackung weil eigentlich sind es 7 Songs aber naja.

Jedenfalls ist das große Manko gegenüber Headless Cross die völlige Beliebigkeit der meisten Songs, ich will gar nicht zu hart sein aber nachdem man bei Headless Cross oder auch The Eternal Idol nach jedem Durchgang 3 4 weitere Ohrwürmer hatte, die sich fachgerecht ins Stammhirn gefräst haben, hat man hier vielleicht Jerusalem und das war‘s. Aus diesem Grunde gibt es leider nur


7/10 Pfandflaschen.


Anspieltipps; The Law Maker, Jerusalem, Valhalla"

Raphael:

"Wie schon „Headless Cross“ ist auch „Tyr“ nicht auf Spotify verfügbar. Wem das bei meinem letzten Beitrag aufgefallen ist, und wer deshalb seinen Bildschirm angeschrien hat, sei an dieser Stelle gegrüßt.

Tyr“ ist also das fünfzehnte Studioalbum aus dem Hause Sabbath, und es ist das erste Album in den sogenannten 90ern, nämlich am 20. August 1990 erschienen. Eindrucksvoll ist, dass sich am Line-Up kaum etwas geändert hat; lediglich Neil Murray hat Laurence Cottle am Bass ersetzt. Somit ist neben Drummer Cozy Powell ein weiteres ehemaliges Whitesnake Mitglied in der neuen Black Sabbath Formation, die des Weiteren aus den alten Bekannten Tony Iommi, Tony Martin und Geoff Nicholls besteht.

Es klingt alles nach einem Erfolgsrezept à la Never Change Your Running System. Nach „The Eternal Idol“ und „Headless Cross“ hat sich das Line-Up gut eingearbeitet, und der Sound ist wirklich flüssig und eingängig. Und doch scheint es, als läge genau hier das Problem. Denn hört man „Tyr“ in einer Session mit „Headless Cross“, so bleibt neben dem Chorus von „Jerusalem“ und dem Instrumental „Battle of Tyr“ wenig hängen.

Und so bleibt auch mein Text zum Album dieses Mal sehr kurz. „Tyr“ hätte auch als C- und D-Seite von „Headless Cross“ erscheinen können, und dann hätte es wahrscheinlich sogar eine bessere Bewertung bekommen. So bleibt es bei einem Album, das nicht auffällt. 

6/10 Pfandflaschen"




Dienstag, 20. Dezember 2022

Comic Book Review#563: The Night Before ChristMASK (1994)

Wir haben es nicht zu lange bis Weihnachten und da ein Großteil von euch wohl irgendwie feiert habe ich den Reviewzyklus extra so gestaltet dass dieser Comic in der Weihnachtswoche rauskommt.

Hierbei handelt es sich um etwas, was man im Fachjargon "Non-Canon" nennt. Rick Geary hat drei illustrierte "The Mask"-Kinderbücher erschaffen, also sowohl geschrieben als auch gezeichnet. Darüber hinaus gibt es noch einen kleinen Auftritt in einer Ausgabe von "Dark Horse Presents", aber dazu kommen wir irgendwann später.

Protagonist des Buches ist ein kleiner Junge namens Ned. An Weihnachten müssen seine Eltern verreisen, also wird er in Obhut seines netten, aber merkwürdigen Onkels Stanley übergeben. Stanley sieht dem Stanley Ipkiss schon ziemlich ähnlich und ich würde fast schon sagen, dass er das ist. Er bereitet für seinen Neffen eine kleine Überraschung vor, um ihn etwas aufzumuntern da dieser traurig ist weil er Weihnachten ohne Familie verbringen muss. Jedenfalls sieht Ned in der Nacht vor

Heiligabend die berühmte hölzerne Maske in Stanleys Schrank. Es scheint fast so als hätte sie die Tür selbst aufgemacht um auf sich aufmerksam zu machen. Es dauert nicht lange, da zieht Ned die Maske auf und verwandelt sich in "ChristMASK", eine Art grünhäutigen Weihnachtsmann. Er verteilt Geschenke und lässt sich sogar in einer Wohnung von einer aufgestellten Kamera fotografieren. Mithilfe der Maske kann er sich dabei als verschiedene Charaktere verkleiden. Auf einen Dach trifft er auf einen Einbrecher, der versucht seinen Geschenkesack zu stehlen. Dieser wird aber in die Luft geschossen, weil sich dadrin nur noch Feuerwerke befinden. Schließlich trifft Ned in Stanleys Wohnung tatsächlich auf den Weihnachtsmann. Ned schmuggelt die Maske anschließend in Santas Geschenkesack und geht schlafen.

Ein sehr kurzweiliges Abenteuer. Für Komplettisten wie mich tatsächlich ein Riesenspaß. Sicherlich fürs erste ein merkwürdiger Turn - aus einem doch sehr brutalen Comic ein Kinderbuch hinzubiegen. Rick Gearys Maske hat nur rein äußerlich etwas mit dem Original gemein, besonders die Zähne sind gut getroffen. Ansonsten ist das eine Art "What If?"-Episode, in welcher wir zu sehen bekommen was passieren wird, wenn ein unschuldiges Kind die Maske aufzieht. Die Zeichnungen sind ebenfalls sehr unschuldig und gar sehr unabstrakt gehalten. Rausgekommen im selben Jahr wie der Film mit Jim Carrey. Würde mal behaupten, man wollte hiermit noch mehr beim größeren Publikum punkten. Anyways: I like it. Und es kommen noch zwei weitere. Eins dieses Jahr und das letzte dann nächstes Jahr.

8/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Album der Woche#566: Bloodbath - Survival Of The Sickest (2022)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche" im Rahmen des "2022"-Monats Dezember. 

Diesmal möchte ich mich etwas kurz fassen. Es ist Donnerstag, ich habe frei und muss noch Geschenke per Post verschicken. In 1,5 Stunden macht die Post zu. Also, auf geht's.

Bei "Bloodbath" handelt es sich um eine All-Star-Band. Am Gesang Nick Holmes (Paradise Lost). Dazu noch Jonas Renkse und Anders Nyström von Katatonia als auch Martin Axenrot (ehemals Opeth). Sprich, Musiker die eigentlich nicht mehr mit der Art von Death Metal zu tun haben. Gemeint ist nämlich Old School Death Metal, der gleichzeitig zu seinen schwedischen Vorbildern als auch zu den aus Übersee, genauer gesagt Florida schielt. Das Albumcover des Künstlers Wes Benscoter (u.a. Cattle Decapitation) schreit nach Cannibal Corpse bzw. deren Werk "Tomb Of The Mutilated". Zumindest von der Machart her.


Und überhaupt brauche ich hier, glaube ich, nicht besonders ausführlich zu werden. Es ist typischer Death Metal alter Schule, mit Riffs die sich nach Helikoptern anhören, Whammy Bar und Songtiteln wie "Zombie Inferno", "Malignant Maggot Therapy" (lol) oder... haltet euch fest... "Affliction of Extinction". Ich bin der Meinung, ich kann mittlerweile mit äußerst progressiver Musik umgehen. Aber manchmal brauche ich auch etwas, was mein Gehirn nicht wirklich beansprucht. Insofern ist Bloodbath einfach perfekt dafür. Einzig der letzte Song "No God Before Me" klingt irgendwie nach Paradise Lost Death/Doom-Phase und unterscheidet sich somit enorm vorm Rest. 

Meines Erachtens ein großartiges, nicht zu kompliziertes Werk. Ich habe jedes Mal Spaß gehabt.
Anspieltipps: Zombie Inferno, Environcide, No God Before Me
8/10 Pfandflaschen


Mittwoch, 14. Dezember 2022

Comic Book Review#562: The Mask: Official Movie Adaptation#1-2 (1994)

Es geht weiter in dem endlosen "The Mask"-Marathon. Tatsächlich ist die ursprüngliche Reihe erstmal vorbei. Irgendwann werden die ganzen Spin-Offs usw. kommen. Tatsächlich nicht irgendwann sondern nächste Woche. 

Eigentlich muss ich diesen Comic nicht wirklich vorstellen. Es handelt sich schlichtweg um die offizielle Filmadaption. Die Zusammenfassung zum Film könnt ihr hier nachlesen. Wir kennen also die ganze Geschichte. Stanley Ipkiss, ein trottelhafter Bankangestellter (im Film dargestellt von Jim Carrey) findet eines Nachts in einem Fluss eine Maske, nachdem er sie für einen ertrinkenden Mann gehalten hat. Diese verleiht ihm cartoonhafte Superfähigkeiten. Dazu verliebt er sich in eine neue

Kundin von sich, Tina Carlyle (Cameron Diaz), die gleichzeitig Sängerin in im Nachtclub "Coco Bongo" ist. Dieser gehört einer organisierten Verbrecherbande, die von Dorian Tyrell (Peter Greene) angeführt wird. Tyrell selbst versucht sich aus der Obhut seines Bosses zu befreien und organisiert einen Bankraub um sich mehr Kapital zu verschaffen. Dummerweise kommt ihn Stanley in Maskengestalt zuvor und stiehlt das gesamte Geld um es in Coco Bongo auszugeben. Daraufhin werden alle auf die Maske aufmerksam: Sowohl die Mafia als auch die Polizei, in Gestalt des Lieutenant Kellaway.

Der klitzekleine Unterschied zum Film sind die wenigen gelöschten Szenen, die es nicht in den Film geschafft haben. Hier wurden sie endgültig in die Storyline eingebaut. Gleich zu Beginn haben wir mehrere Vikinger, irgendwann vor unserer Zeit, die die Maske von Loki vergraben, sodass in den 1990er Jahren sie im Fluss von Edge City von einem Taucher gefunden wird. Wir kriegen auch mit wieso genau die Journalistin Peggy Brandt Stanley an die Mafia verraten hat als auch wie sie daraufhin einfach umgebracht wird. Der Comic unterscheidet sich allerdings nicht wesentlich vom Film. Viel eher ist simplifizierter gestaltet. Es wird auf einige nicht besonders wichtige Momente verzichtet, sodass der wesentliche Kern der Handlung in etwas mehr als 60 Seiten untergebracht wird. Mir kam der Film früher immer so lang vor und jetzt habe ich diesen Comic innerhalb von 15 Minuten gelesen. Faszinierend. Fazit: Es ist angenehm zu lesen und irgendwie auch eine etwas andere Perspektive. Echt nett, mehr aber auch nicht.

7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Michael Fallon, Mark Verheiden

Dienstag, 13. Dezember 2022

Film der Woche#563: ガメラ-THON, Teil 4

ガメラ対宇宙怪獣バイラス/Gamera vs. Viras/Gamera gegen Viras - Frankensteins Weltraummonster greift an (1968)

Herzlich willkommen zu einem weiteren Kapitel des endlosen Gamera-Marathons, der gar nicht so endlos ist, sondern nur zwölf Filme dauert. Jedenfalls fühle ich mich beim Genuss des Films als würde ich an den
Grenzen der Grenzdebilität angrenzen. Anyways, here we go...


Ein feindliches Raumschiff rast auf die Erde zu. Die Außerirdischen möchten den Planeten erobern wegen...Stickstoff. Dummerweise begegnen sie Gamera und als sie zusammenstoßen geht das Raumschiff unter. Zurück auf der Erde: Eine Gruppe Boyscouts, bestehend aus amerikanischen und japanischen Kinder befindet sich irgendwo auf einer Insel in Japan. Zwei Jungs, "kapern" ein kleines U-Boot und unternehmen eine Unterwasserreise und treffen auf Gamera. Blöd nur, dass schon das nächste Raumschiff (das wie so ein Stressball aussieht) sich für Gameras Angriff rächen will. Also greifen sie Gamera an und durchleuchten seine Gehirnwellen. Sie wühlen in den Erinnerungen des Riesenmonsters und finden heraus, dass Gamera ein Herz für Kinder hat. Der Film nutzt diese Zeit um Material aus vorherigen Filmen zu zeigen, sodass wir bisschen mehr Monster vs. Monster Action zu sehen kriegen. Daraufhin kidnappen sie die beiden Jungs, um Gamera zu erpressen. Das Monster fügt sich, kriegt eine Gerät verpasst dass seine Gehirnwellen manipuliert und zerstört nun unter fremden Einfluss japanische Großstädte - was wiederum altes Filmmaterial ist. Und wer ist denn nun Viras? Das möchte ich an der Stelle nicht verraten, denn das würde den Film zu sehr spoilern.

Es ist ein absolut witziger und irgendwie auch dämlicher Film. Diesmal ist es der Fokus nicht "eher auf Kinder" gerichtet sondern es klipp und klar: "Gamera vs. Viras" ist einfach ein Kinderfilm. Es sind Abenteuer von kleinen Jungs, die Gamera helfen fiese Gegner auszuschalten. Die Außerirdischen sind die ganze Zeit nicht zu sehen und wenn sie dann endlich vor die Kamera treten sieht man das unvorhergesehene: Sie sehen aus wie japanische Ärzte mit schwarzen Kitteln, die im dunkeln leuchtende Augen haben. Meiner Meinung ist es auch eine Art Brückenbauer-Film. Hier arbeiten ein amerikanischer und ein japanischer Boy Scout. Zwanzig Jahre nach dem Krieg, nach Hiroshima und Nagasaki. Das ist irgendwie cool. Die Effekte und die Beweglichkeit des Gamera-Kostüms sind für diese Zeit gar nicht mal so schlecht. Dazu ist die Handlung so herrlich simpel und naiv. Es ist zuckersüß. Und Viras ist wohl der lächerlichste Gegner überhaupt. :D

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


Freitag, 9. Dezember 2022

Album der Woche#565: Ibaraki - Rashomon (2022)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche" im Rahmen des Themenmonats "2022" bzw. einfach dem Monat im Jahr in welchem ich die Alben des laufenden Jahres reviewe meine Fresse ist das ein langer Satz.

Matthew Itchi Heafy ist für mich kein Unbekannter. Allerdings war ich nie ein großer Fan seiner Band Trivium bzw. habe ich mich nie sonderlich mit seinem künstlerischen Schaffen äh beschäftigt. Ibaraki ist sein neuestes Projekt, dass sich stilistisch zwar den Symphonic Black Metal annähert, allerdings meines Erachtens noch nicht so ganz BM ist. Das ist auch nicht schlimm, das muss man auch nicht sein. Fest steht aber: Ihsahn, am meisten bekannt von der trve norwegian black metal Band Emperor ist hier an der Gitarre und wohl scheinbar auch an den Drums zu hören. Ich würde fast schon sagen, dass man die Band deswegen in diese Schublade packen möchte. Meines Erachtens ist das hier schon fast zu melodisch um als Black Metal durchzugehen. Lol. Am ehesten dann eher, wie gesagt in die
symphonische Sparte des Genres. 

"Ibaraki" ist gleichzeitig der Name eines Dämons in einer japanischen Sage als auch eine Präfektur in Japan. Die Songtitel sind auch auf Japanisch. Das liegt nahe, weil Heafy in Japan geboren wurde und seine Wurzeln mal näher beleuchten wollte. Mir gefällt es, wie abwechslungsreich das Album ist. Es beginnt nämlich mit dem Klang eines Akkordeons, im Intro. Die Kombination mit einem Klagegesang erinnert mich tatsächlich an die wildesten Ergüsse von Igorrr. Als dann "Kagutsuchi", der erste richtige Song einsetzt, weiß man wohin die Reise geht. Es klingt leicht punkig, weil Heafy ohne "core" einfach nicht geht. Seine Growls sind erste Sahne. Irgendwann hört man auch seinen cleanen Gesang. Die Art und Weise wie er die Worte "Isolation" und "Manipulation" ausspricht erinnert mich an so Epic Doom Metal Bands. Am überraschendsten fand ich den Song "Ronin". Darauf ist nämlich Gerard Way von My Chemical Romance zu hören. Und zwar übernimmt er die Screams, sodass er sich vollkommen anders anhört, als man es von ihm gewohnt ist. 

Ich möchte gar nicht so lange drum herum reden. Bin nämlich seit 4 Uhr wach und mein Tag lief heute nicht so. Jedenfalls ist das hier eines der abwechslungsreichsten Alben, seit langem. Mir gefällt es, auch wenn es eigentlich nicht so ganz mein Metier ist. Achja, auf "Akumu" ist Nergal von Behemoth zu hören und das auf Polnisch was noch mal ein Melting Pot Gefühl erzeugt.

Anspieltipps: Ronin, Kagutsuchi, Akumu
8,5/10 Pfandflaschen



Mittwoch, 7. Dezember 2022

Comic Book Review#561: The Mask: Toys In The Attic#1-4 (1998)

Bei "Toys  In The Attic" waren der Autor Bob Fingerman und Zeichner Sibin verantwortlich. Die Cover hat allerdings wieder Doug Mahnke mithilfe von Pamela Rambo gestaltet. 

Wir erinnern uns an die letzte Miniserie: Eric hatte die Maske in seiner Tasche verstaut...und das war's. Man weiß nicht wo sie gelandet ist. Auf jeden Fall landet sie irgendwann in einer Grabbelkiste die von einem kleinen Jungen auf einer Treppe vor einem Haus in New York verscherbelt wird. Plötzlich taucht Aldo Kresker auf und ist sichtlich von der Maske als auch von anderen hawaiianischen Utensilien/Figuren/Spielzeugen begeistert. Er selbst ist nämlich Toy Designer und sein Arbeitgeber, ein gewisser Mr. Grepini, hat ihm zum alleinigen Gestalter gemacht. Aldo erstickt in Arbeit und weiß gar nicht, wann und wie er seine Arbeitsstelle vor dem Bankrott retten soll. Jedenfalls nimmt er die Maske und das Spielzeug mit. Zuhause entdeckt er eine Nicht-Einladung in seinem Briefkasten. Es ist eine Erinnerung an das jährliche Treffen der Schauspielergilde von seiner Uni, zu der er nicht eingeladen ist.
Damals hat man ihn nälich rausgekickt und irgendjemand aus der ehemaligen Gruppe muss ihn jährlich daran erinnern. Nun will das Schicksal es so, dass Aldo geistesabwesend die Maske anzieht und nachts zum Mörder wird. Er nimmt sich nun seine ehemaligen Kommilitonen vor und bringt sie alle auf bestialische, jedoch äußerst kreative Weise um. Das erste Opfer wird mit Hanteln an die Wand genagelt, das zweite aus dem Fenster gehängt und in Mimen-Makeup geschminkt, während der dritte ebenfalls wie eine Puppe aufgehängt wird. Allerdings in einer Metzgerei. Die "Puppenstellung" wiederholt sich immer wieder. Die beiden zuständigen Polizisten versuchen zwei Verbindungen herzustellen. Entweder handelt es sich um Morde wie im Film "Seven", also um nachgestellte Süden. Oder es geht um verschiedene Stadien des Lebens: Kindheit, Sexualität, Soldatentum. Kellaway, der ewige Erzgegner der Maske kommt selbstständig nach New York City um zu ermitteln, nachdem bekannt wird dass ein Zeuge einen "grünhäutigen Tarzan" am Tatort gesehen hat. 

Die Story scheint mir fast schon die allerbeste zu sein. Zumindest nach heutigen Standards ist das eine äußerst interessante Krimigeschichte. Ein Mörder geht um, drapiert seine Opfer in Marionettenstellung und die Polizei tappt im Dunkeln. Absolut großartige, halbwegs realistische Zeichnung plus derber Humor. Dazu kommt es, dass nicht zu viel Gore und Cartoon-Blödsinn zu sehen sind, sodass die Story einen passenden finsteren Touch bekommt. Interessant finde ich auch, dass die Wirkung der Maske wieder mal eine andere ist. Aldo ist sich nämlich absolut nicht im klaren, dass er der Mörder ist. Im Gegensatz zu den früheren Trägern, die durchaus gewusst haben was sie da tun. Interessant. Grandios.

8,75/10 Pfandflaschen

Dienstag, 6. Dezember 2022

Film der Woche#562: Naked Gun 33 1/3: The Final Insult (1994)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Film der Woche und gleichzeitig zum Abschluß der "The Naked Gun"-Reihe. Naja eigentlich würde ich gerne noch irgendwann die Miniserie gucken, aber dazu komme ich wohl irgendwann mal...

Im dritten Teil von "Die Nackte Kanone" (wie der Film auf Deutsch heißt) sind Frank Drebin (Leslie Nielsen) und Jane Spencer Drebin (Priscilla Presley) endlich verheiratet. Frank selbst ist offiziell kein Polizist mehr, vermisst aber das Erschießen von bösen Jungs. Irgendwie wirkt sich das aus auf sein Sexleben, sodass zwischen ihm und Jane nichts mehr wirklich läuft. Wodurch sie höchst enttäuscht ist und die beiden einen Eheberater aufsuchen müssen. Währenddessen im Knast: Der Bombenexperte Rocco Dillon (Fred Ward) kriegt von einem Terroristen namens Pahpshmir (Raye Birk aus dem ersten Film) einen riesigen Auftrag. Die US-Amerikanische Öffentlichkeit soll einen mächtigen Schock erfahren. Bei der Oscar-Verleihung soll eine Bombe hochgehen, die in einem Briefumschlag schlummert. Frank wird von seinen Kollegen Nordberg (O.J. Simpson) und Hocken (George Kennedy) darum gebeten, als verdeckter Ermittler zu arbeiten - er findet dadurch den Ort des Verstecks von
Rocco. Das gefällt Jane absolut nicht, woraufhin sie ihn verlässt. Nun unaufhaltsam, beschließt weiterhin als verdeckter Ermittler zu arbeiten - im Knast lernt er Rocco persönlich kennen und organisiert mit ihm gemeinsam einen Ausbruch.

Diesmal führte nicht David Zucker regiert, sondern Peter Segal. Es kann sein, dass durch ihn ein paar neue eigenartige Ideen eingeflossen sind, die den Film noch ein wenig bekloppter und witziger erscheinen ließen. Ich weiß nicht, ob ich einfach einen schlechten Geschmack habe oder ob er einfach speziell ist. Fakt ist: der dritte Teil hat nicht besonders gut abgeschnitten und war sogar für mehrere "Goldene Himbeeren" nominiert. Meiner Meinung nach versucht man einfach ein paar gute Gags mehr einzubauen und weniger einen komplizierten Plot zu basteln. Das braucht der Film nämlich nicht. Er funktioniert auch so. Die Gags sind bewusst Over The Top, die Handlung könnte aber auch so in einem stinknormalen Action Film stattfinden. Meiner Meinung nach, verdammt gut gelungen.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


Montag, 5. Dezember 2022

Sonntag, 4. Dezember 2022

Album der Woche#564: Darkthrone - Astral Fortress (2022)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen und zugleich letzten Themenmonat in diesem Jahr. Es ist Dezember, folglich kommen jetzt die Alben des Jahres. Here we go...

"Astral Fortress" ist mittlerweile das zwanzigste Album von Darkthrone. Man könnte meinen, Fenriz und Nocturno Culto wären bisschen müde. Aber nein, es ist ganz ganz ganz anders. Auf dem vorletzten Album "Old Star" gab es zwar jede Menge großartiger Songs, aber man hörte ein klitzekleines Bisschen Füllermaterial. Der Nachfolger "Eternal Hails" war eine ganze Ecke anders. Man hörte viel Doom Metal Einfluss. Und nun sind wir bei einem Mischwesen aus Black und Doom Metal angelangt, dass sich so gar nicht katalogisieren lassen will. Zurecht. Darkthrone machen seit Jahren das worauf sie Bock haben und darum haben sie meinen Respekt. 
Das Album besteht aus insgesamt sechs Songs, die mehr oder weniger durchschnittlich mindestens 6-7 Minuten lang sind. Es überrascht mich, direkt zu Beginn eine Akustikgitarre zu hören. Der Opener "Caravan of Broken Ghosts" klingt nach Tod und Verderben. Die darauffolgenden Riffs sind höllisch, die Stimme von Nocturno Culto ist wie gewohnt rau und kommt diesmal ohne jegliche NWOBHM-Experimente aus. Sprich, man versucht nicht wie Dickinson oder sonst wer zu klingen. Stattdessen haben wir eine Art verlangsamte Version von Darkthrone, die eigentlich genauso schneller abgespielt werden könnte. Wenn man also Bock auf Black Metal hätte, könnte man das Album einfach in schneller Geschwindigkeit abspielen. Fällt mir so ein. 

Mein Favorit hierauf ist "The Sea Beneath The Seas Of The Sea". Der zehnminütige Übersong kommt mit einem ruhigen Intro daher und gegen Ende mit einem Synthesizer. Meiner Meinung nach ist das Album ein perfekter Soundtrack für die Winterlandschaft. Oder wahlweise als Feel Good Soundtrack für depressive Wintergedanken. Es macht nämlich unheimlich viel Spaß, es zu hören. Es ist wahnsinnig. Darüber hinaus: Großartiges Artwork, dass einen auf Schlittschuhen fahrenden Fenriz zeigt. Das wird diverse Metal-Puristen einfach vorm Kopf stoßen. Find ich gut.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Caravan of Broken Ghosts, The Sea Beneath The Seas Of The Sea