Mittwoch, 31. August 2022

So isses, Musik!#150

My Favorite NOFX-Songs (kinda), Part Two:

Was angefangen wurde, muss auch zu Ende geführt werden. Diese Liste ist eine Lüge. Schließlich kann ich keine Best-Of erstellen, weil ich nicht alle Songs kenne. Es ist eher eine Liste von Favoriten aus den 14 Studio-Alben der Band. Oder so. Jedenfalls ist die #1 hier nicht meine Nummer Eins sondern einfach nur der meines Erachtens beste Song aus dem neuesten Album.


6. "We Got Two Jealous Agains" von "The War On Errorism" (2003)




"The War On Errorism" war mein erstes richtiges NOFX-Album und gleichzeitig irgendwie auch der Zündfunke für Politik, natürlich neben den US-Wahlen, Irakkrieg usw. usf. Es ist das politischste Album der Band, zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Der Song ist allerdings nicht politisch. Es geht darum, dass man jemanden kennengelernt hat, mit dem man unfassbar viel gemeinsam hat. Im Text werden verschiedene Platten aufgezählt die man "gemeinsam" hat. "Jealous Again" ist dabei eine Single von "Black Flag". Die beiden Partner, gemeint sind natürlich Sänger Fat Mike und seine Ex-Frau, haben nun zwei davon weil sie einen ähnlichen Geschmack haben.


5. "The Marxist Brothers" von "Wolves In Wolves Clothing" (2006)




Der Titel ist eine Anspielung an den Song "The Moron Brothers" handelt aber von Bourgeoisie-Salonkommunisten, für die politische Arbeit eine Art Lifestyle ist. Leider ziemlich gängig sowohl in den USA als auch in Deutschland.

4. "Eddie, Bruce and Paul" von "Coaster" (2009)


Eigentlich kann ich mich gar nicht so gut an das Album erinnert. Der Song hier handelt allerdings von den beiden Iron-Maiden-Sängern Bruce Dickinson und Paul Di'Anno als auch vom Maskottchen Eddie. Ein sehr merkwürdiges Tribut. Mit NWOBHM-Zitaten.

3. "I've Got One Jealous Again, Again" von "Self Entitled" (2012)




Fat Mike und seine Ex-Frau haben sich getrennt. Nun hat er eine Kopie von "Jealous Again" für sich alleine. Ein trauriger Trennungssong.


2. "I'm So Sorry Tony" von "First Ditch Effort" (2016)




Ein wirklich sehr bewegender Abschiedssong an den Sänger von No Use For A Name, Tony Sly, der an Krebs verstorben ist und zu Lebzeiten guter Freund von Fat Mike als auch der gesamten Band gewesen ist. Im Song kommt auch der Gedanke auf, "Man hat so wenig Fotos von sich und seinen besten Freunden, weil man nicht auf die Idee kommt dass sie aus deinem Leben verschwinden"

1."Fuck Euphemism" von "Single Album" (2021)




Ich muss sagen, ich kenne das ganze Album noch nicht, den Song aber schon ein Bisschen. Empfehle herzlichst den Songtext nachzugucken. Habe keine Lust das hier breitzutreten :3


O:

Nun, ich höre weiterhin meine Musiksammlung alphabetisch durch. Bin bei O angekommen und habe leider fürchterlich gelitten.

Zuerst wars gar nicht so schlecht, weil ich zwei Oasis-Alben gehört habe: Definitely Maybe und (What's the Story?)Morning Glory. Seit dieser 90er-Jahre-Alben-Sache mag ich diese beiden sehr. Also die beiden Alben, nicht die Gallagher-Brüder. 

Danach waren Obtained Enslavement dran, die ich schon in der letzten Ausgabe vorgestellt habe. Anschließend dann die "First Four EPs" von OFF!. Einer Art Allstar-Band um Keith Morris von Circle Jerks und irgendwelchen Musikern von Rocket from the Crypt. Großartiger 80er Hardcore Punk Sound, wenn auch viel zu kurz:



Oi Polloi - Mind the Bollocks EP (2007)



Auch wenn ich Oi Polloi aufgrund ihrer anti-zionistischen Einstellung mittlerweile absolut nicht leiden kann, so muss ich zugeben dass ich die Band zwei oder drei Mal in meinem Leben gesehen habe und es tatsächlich sehr witzig war. Es sind dumme Anarcho-Idioten, aber sie haben eine einzigartige Mischung aus Oi! und Anarcho Punk gemacht.


Oi!Tanking - Wir sind doch keine Hochstuhlabsolventen (2007)

Was für ein Brett. Oi! Punk, der im Grunde genommen dasselbe Schema bedient wie Eisenpimmel. Sprich: Ein Klischee aufs übelste bedienen und zwar so, dass man irgendwann nicht mal mehr sagen kann ob das ernst gemeint ist oder nicht. Aber man müsste schon ziemlich dämlich sein um nicht zu merken dass das hier eine großartige Verarsche von Kirmes-Oi! ist. "Jeder scheißt in seine eigene Hose!"!!!

Oiro - Als was geht Gott an Karneval? (2005)



Der Song "Partnerwahl 3,2,1,keins" ist seit knapp 15 Jahren zu Gast in meinem Kopf. Alleine wegen dem Intro mit der älteren Frau Ludmilla die mit russischen Akzent sagt, dass sie "suchen eine Partner oder Partnerin für unterscheide äh unterhalten zusammen mhhh mein hobby ist schwiemen ich lese viel bücher und...so weit". Ich habe genug gesagt.

Ol' Dirty Bastard - The Dirty Story (2001)



Ein kleines Best of von ODB, selbstverständlich mit "Got Your Money" als auch "Shimmy Shimmy Ya".

Und jetzt kommt der große Haufen Scheiße:

Olli Banjo - Sparring (2004)

Ich habe keinen blassen Schimmer wie dieses Album bei mir gelandet ist. Wahrscheinlich hat es mir ein Kollege damals geschickt oder so. Es ist furchtbar furchtbar schlecht und pseudowitzig. Unfassbar unangenehmer, beschissener Deutschrap.

Was läuft sonst so?

"Vicious" von Fight



Fight war ein Musikprojekt von Rob Halford, der zum damaligen Zeitpunkt Judas Priest verlassen hat. Ich finde das super merkwürdig. Klingt wie typischer Alternative/Industrial Metal. Dieser melodische Gesang passt so absolut nicht zu diesem Baustellen-Riff. Erinnert mich an "Just One Fix" von Ministry. . Muss mich länger damit auseinandersetzen. 

Black Sabbath Discography: Never Say Die! (1978)

Okay, wir sind an einem Endpunkt angekommen. Oder so. Jedenfalls ist das hier das Ende einer Ära. "Never Say Die!", was ehrlich gesagt ein ziemlich zynischer Titel ist wenn man den Zustand der Band berücksichtigt, ist das letzte Album von Black Sabbath mit Ozzy Osbourne am Gesang. Zwischenzeitlich ist Ozzy kein Teil der Band gewesen, da er sich um seine Mutter kümmern musste weil sein Vater gestorben ist und andere Sachen. Zwischenzeitlich sang ein Typ namens Dave Walker, der auch mal bei Fleetwood Mac tätig war. Der Rest der Band war tatsächlich froh darüber, dass Ozzy 
zurückgekehrt ist. Dieser wollte allerdings die Songs die sie ohne ihn komponiert haben singen und so mussten sie von vorne anfangen. Im Endeffekt haben sie am laufenden Band versucht Songs zu


komponieren, was zur totalen Abstumpfung geführt hat. Drogen und Alkohol haben natürlich auch ihr Übriges getan.

"Never Say Die!" ist tatsächlich ein etwas besseres Album als der Vorgänger "Technical Ecstasy". Der Titelsong fängt direkt ohne jegliche Vorwarnung an. Es ist kein langsamer Doom-Song oder ein progressiver Versuch sondern etwas was damalige Hard Rock Bands halt auch gespielt haben. Melodisch, flott, etwas bluesig, geht gut ins Ohr. Zumindestens am Anfang. Gegen Ende des Albums hat man irgendwelche Jazz-Anleihen, siehe "Breakout" - der ein verdammt guter Song ist. Ebenfalls großartig finde ich "Swinging The Chain", worauf Drummer Bill Ward singt. Astrein. Zwischendurch auch ein unfassbar merkwürdiger Versuch auf Teufel komm raus progressiv zu sein - "Air Dance", der klingt wie drei Songs in einem. Schade eigentlich. Es hat nämlich ganz gut angefangen und dann mündete es in einem Mischmasch, der gar nicht wirklich zusammenhängend wirkt. Als hätten alle irgendwie ihre Hausaufgaben gemacht, nur als Team funktioniert das nicht so wirklich. Trotzdem wesentlich hörbarer als der Vorgänger, wenn auch niemals niemals so gut wie die Klassiker von Sabbath.

Meines Erachtens war "Technical Ecstasy" ziemlich desaströs, "Never Say Die!" hätte aber durchaus was werden können. So ist es nur unterer Durchschnitt. Schade.

5/10 Pfandflaschen

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier Philipp und Raphael:

Philipp:
"Nun sind wir also beim (vorerst) letzten Album, der originalen Black Sabbath-Besetzung angekommen und ich kann kaum etwas dazu schreiben, ohne es mit Technical Ecstasy zu vergleichen, was ich (und daraus habe ich kein Geheimnis gemacht) ja eher nicht so dolle fand.

Nunja, allein der Opener macht schon mal wieder verdammt viel richtig, das ist eine richtige Hymne, die sehr nach Protopunk und Pubrock klingt, großartiger Song mit einem Text über gesellschaftliches Aussenseitertum. Generell hat sich die Band sehr gut wieder gefunden, vor allem besinnt sich Tony Iommi wieder auf seine Stärke, einen Song um 2-3 wirklich geile Riffs zu schreiben, während es auf Technical Ecstasy eher so wirkte, als würde er einen Song mit so vielen mittelmäßigen Riffs vollstopfen wie er nur kann. Ein paar wirkliche Perlen sind hier auf jeden Fall zu finden.
„Junior‘s Eyes“ zum Beispiel startet mit einem jazzigen Geezer-Butler-Riff, das Tony zwar mit etwas uninspiriertem Wah-Wah-Gefiedel verhunzt, was im Refrain aber auch einfach alles wieder gut macht, was man irgendwie kritisieren könnte, das Solo ist dann auch wieder wirklich gut. 
Den Closer „Swinging The Chain“, der sich textlich sehr kritisch mit Ozzy auseinandersetzt – es war wohl zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  schon absehbar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben würde, ursprünglich hatte Ozzy die Band schon verlassen, kehrte aber für die Aufnahmen des Albums dann doch zurück – ist ein ziemlich toller, von Bill Ward gesungener, Blues-Song, der einiges von dem Schaden, den Bill mit „It‘s Alright“ angerichtet hat, wieder repariert.  
Generell hat die Band wirklich gute Ideen, so wie das tolle Intro zu „Air Dance“, was aber leider in einer schwülstigen Ballade ausartet, die Don Airey von Rainbow (an sich großartiger Musiker) leider – genau wie auch Over To You - mit seiner völlig übertrieben eskalierenden Keyboard-Spur effektivst an die Wand fährt. 
A propos „an die Wand fahren“, „A Hard Road“ erinnert mit seiner Strophen-Melodie etwas an eine schlechte und lustlose Version von „Surrender“ von Cheap Trick (welches übrigens beim erscheinen von Never Say Die schon seit 5 Monaten veröffentlicht war, was also wirklich nicht zu verzeihen ist), „Cheap Sabbath“ sozusagen.
Shock Wave beginnt mit einem geilen Riff, bei dem ich mir unweigerlich Peter Maffay auf einem Motorrad vorstelle (ein Bild, das hoffentlich ohne Miete zu zahlen die nächsten Wochen in euren Köpfen leben wird), solider Hard Rock-Song, sicherlich kein Sabbath-Niveau aber an sich gar nicht mal so übel.
Als Fazit würde ich an dieser Stelle mal fest halten, dass die Band wieder wesentlich Riff-orientierter vor geht aber leider immer noch klingt, als würde sie krampfhaft versuchen, aktuellen  musikalischen Trends nachzueifern und wie andere Bands zu klingen, bei diesem Album orientiert man sich deutlich an Pubrock und Hardrock der späten 70er. 
Ich persönlich bin sehr froh, dass ich diese letzten beiden Alben überstanden habe, als nächstes geht es nämlich (endlich) mit Dio weiter, ich will aber noch nicht zu sehr voraus greifen. 
An sich verdient das Album aufgrund einiger wirklich guter Ideen, die aber leider nicht konsequent umgesetzt wurden, solide

5/10 Pfandflaschen.

Anspieltipps: Never Say Die, Junior‘s Eyes, Swinging The Chain"

Raphael:

"Das achte Album in acht Jahren – das letzte Black Sabbath Studio Album in den 1970ern „Never say die!“ erscheint in einer Zeit, in der die Drogenprobleme bei den Bandmitgliedern an einem neuen Hoch angelangt sind. Einmal noch hat sich die Originalbesetzung zusammengerauft, bevor die Ära Osbourne (vorerst) enden sollte. Es ging drunter und drüber. Man kann sagen, die Band war sich bei den Aufnahmen schon bewusst, dass es nun zu Ende gehen sollte. Innere Streitigkeiten, generelle Unzufriedenheit, und die Suche nach der nächsten Dosis waren allgegenwärtige Schatten, die über der Entstehungsphase hingen. Und so hat sich auch ein Charakter in den Sound eingebrannt, der eher wie ein Rückblick auf die bisherige Karriere von Black Sabbath wirkt – quasi wie ein Best-Of; nur mit neuen Liedern; und nicht so gut.

Bill Ward, Tony Iommi, Geezer Buttler, Ozzy Osbourne

Die ersten zwei Stücke ‚Never say die!‘ und ‚Johnny Blade‘ mögen Lichtjahre davon entfernt sein, an alte Leistungen anzuknüpfen. Immerhin lässt der solide Hard Rock mit Synthie-Einlagen und eingängigen Refrains wenig Raum für wirkliche Beschwerden. Etwas anders verhält es sich bei ‚Junior’s Eyes‘, das einen ziemlich groovigen Basslauf hat, der an die Zeit der ersten drei Alben erinnert. Die hintergründig sägende Gitarre nervt ein bisschen im Klangbild und spätestens im Refrain wird aus dem angenehmen Groove eine sehr unangenehme Cock Rock Hymne zum Abschalten – schade um den tollen Basslauf. Mit ‚A Hard Road‘ bringen Black Sabbath etwas von dem besseren Teil des „Sabotage“ Albums wieder – dennoch ist der Song trotz seiner Catchiness und einiger netter Stopps in den Übergängen ziemlich belanglos.

Vielversprechend klingt der Einstieg in die B-Seite mit ‚Shockwave‘. Auch wenn die Dad Vibrations nicht gerade schwach sind, haben Black Sabbath hier ein breit aufgestelltes, schweres Geschütz mit abwechslungsreicher Munition zu bieten. Wer von den vorigen Alben an Enttäuschungen gewöhnt wurde, wird nun fast überrascht darüber stolpern, dass ‚Air Dance‘ zwar ein eigensinniger aber keineswegs schwacher Song ist. Von einem schweren Riff herab taucht der Song in eine betörende und farbenfrohe Klangwelt aus Prog, Jazz Rock und intelligente Songstruktur. ‚Air Dance‘ klingt mehr nach Focus, Minimum Vital oder Jethro Tull als nach Black Sabbath – und vielleicht ist genau das die Abwechslung, die nach mehreren schwachen Alben notwendig war. Wer den Song aufgrund ebendieser Beschaffenheiten eher überspringt, hat wahrscheinlich mit dem nächsten Titel ‚Over to you‘ mehr Freude. Die Nummer ist weder einfallslos noch einfallsreich – es ist eher die erwachsene Variante eines High School Rock Love Songs, die intelligente Fassung vom damals angesagten Hard Rock, die schwergewichtige Umsetzung von Retroprog, und irgendwie auch ein Song, der zu catchy zum skippen und zu langweilig zum Abspielen ist. Das vorletzte Lied ‚Breakout‘ wurde – wie viele Titel auf „Never say die!“ – mit Interimssänger Dave Walker geschrieben. Nachdem Ozzy Osbourne während der Arbeiten am Album dann doch wieder Teil der Band wurde, sang er die Stücke neu ein – bis auf ‚Breakout‘. Das vehemente Verweigern, das Stück einzusingen bescherte dem Album ein fantastisches Heavy Blues-, Jazz Rock-, Big Band Stück. Und dass das (bis dato) letzte Black Sabbath Album mit Osbourne am Gesang ausgerechnet ein Instrumental zum Höhepunkt hat, ist sehr bezeichnend. Auch beim letzten Titel ‚Swinging the Chain‘ konnte der Leadsänger nicht überzeugt werden, das Mikrophon in die Hand zu nehmen, weshalb Drummer Bill Ward den von ihm geschriebenen Text sang. Die schwere Blues Rock Nummer ist besser als vieles, was Black Sabbath in den vorigen Jahren veröffentlicht haben, kommt aber trotz starker Mundharmonika nicht an ‚The Wizard‘ heran.

Legt man „Never say die!“ neben „Technical Ecstasy“ wirkt es, als hätte sich die Band nochmal ordentlich Mühe gegeben. Welcher Part genau es war, der zwischen harter Drogenabhängigkeit, ständigen Streitigkeiten, Versuchen einer Neuformierung und einem rückblickenden Zusammenreißen es war, weiß man nicht. Aber „Never say die!“ ist mitnichten der Totalausfall, den man von der Nachfolge zu „Technical Ecstasy“ hätte erwarten können. Ein gutes Album ist es wahrlich nicht, aber es ist ein irgendwie okayes Ende der ersten Ära Osbourne.

5/10 Pfandflaschen"



Montag, 29. August 2022

Happenings des Monats: August'22

Stricher geht auf die Cranger Kirmes: 04.08-14.08.2022 in Herne

Wenn ich ehrlich bin, kann ich gar nicht mal so viel erzählen. Ich mein, die größte Kirmes in NRW ist für mich schon halbe Tradition. Ich wohne nicht weit von ihr entfernt und habe es mir angewöhnt jährlich hinzugehen, Langos und Churros zu futtern als auch auf Verkaufsständen allerlei Zeug zu holen. Und genau das habe ich getan: DVDs für unfassbar wenig Geld geholt, eine Freddy-Krueger-Action-Figur aus "A Nightmare On Elm Street 3", Tonnenweise Langos und Churros als auch ein Kissen mit einem Foto von Titzi drauf. Ja, diese Möglichkeit gab es auch und ich habe sie natürlich genutzt. Mehr muss/will ich nicht erzählen. Schließlich möchte man auch paar Momente für sich behalten.

TUROCK OPEN AIR AM 20.08.2022 in Essen

Das Line-Up zum diesjährigen Turock Open Air, war wie vor drei Jahren auch schon dem vom Nord Open Air sehr ähnlich. Sprich, ein Tag für Punk-Bands, ein Tag für Metalbands. So hat man bisschen verwirrt geguckt wenn man sich den Flyer angeguckt hat. Rantanplan und Cannibal Corpse auf einem Festival? Okay. Allerdings nicht am selben Tag. So reisten Marlyn und ich am zweiten Tag an um aus der Ferne Primordial zu hören, uns Merchandise anzugucken als auch eine Falafeltasche für 7€ zu essen. Das Publikum war im Gegensatz zum Nord Open Air wesentlich gemischter. Punx, Gymnasiasten-Metaller, Ute&Jürgen-Metaller-Eltern, irgendwie Fetischprinzessinnen, Emos usw. usf. Ich wurde zwei mal wegen meines Gatecreeper-Shirts angesprochen und einmal hat man mir wegen der Falalfeltasche guten Appetit gewünscht. Das ist eigentlich etwas typisches für ein Festival, dass Leute insofern Hemmungen fallen lassen sodass sie anfangen mit wildfremden Leuten zu interagieren. Das war aber nach so langer Zeit tatsächlich etwas ungewohnt. Ein Konzert im Innenraum ist nämlich schon was anderes als ein so großes Festival.

Primordial hörten sich unfassbar scheiße an und kurz vor Beginn des Sets von Cannibal Corpse begangen Marlyn und ich uns langsam nach vorne zu bewegen. Es war sowieso schon sehr schwierig, wurde aber noch schwieriger als immer mehr Leute anfingen nach vorne zu preschen und sich da reinzumogeln wo sowieso schon kein Platz war.

Als Cannibal Corpse dann endlich angefangen haben und ich aus der Entfernung irgendwie Sänger George "Corpsegrinder" Fisher erkennen konnte war es dann wie in einem vollbesetzten Schwimmbad. 1,5 Schritte nach vorn, 1,5 Schritte zurück. Der Auftritt war trotz allem grandios. Corpsegrinder interagierte viel mit dem Publikum und stellte sich als super sympathischer Typ heraus. Ich weiß nicht ob er den aufblasbaren Flamingo den irgendjemanden ihn geschenkt hat auch mit nach Hause genommen hat oder nicht, aber alleine die Tatsache dass er ihn eingesackt hat macht ihn sympathisch. Sowieso ist diese Diskrepanz zwischen Songtexten über Gore und Gewalt und einen Sänger der gerne Plüschtiere sammelt unfassbar lustig. Ebenso witzig ist es einen Song anzukündigen, der davon handelt dass man Blut ejakuliert. Cannibal Corpse sind zum Meme geworden, sie sind nicht mehr die böse Band von früher die christliche Eltern auf den Plan gerufen hat. Und zum Ende haben sie tatsächlich "Hammer Smashed Face" gespielt, was 2019 auf dem Rock Hard noch nicht möglich gewesen ist, wegen Indizierung. Hätte nicht damit gerechnet.

Stricher guckt sich "Thor: Love and Thunder" an am 24.08.2022 in Filmwelt Herne

Es hat bisschen länger gedauert als sonst aber ich war endlich in diesem Film und ich habe ihn nicht verpasst. Beinahe wäre es aber geschehen.

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER







Gorr (Christian Bale) ist ein Bewohner eines uns unbekannten Planeten, der wie der Rest seines Volkes an eine mysteriöse Gottheit geglaubt hat. Doch der Glaube hat niemanden geholfen. Eine längere Dürreperiode hat den Planeten ausgetrocknet. Gorrs kleine Tochter ist aufgrund der enormen Hitze gestorben, er hat sie eigenhändig beerdigt. Der Zufall will es, dass er eine Oase findet, in welcher der eben angesprochene Gott Rapu residiert. Dieser hat allerdings nichts übrig für seine "Untertanen". Vor kurzem hat er den Träger des Nekro-Schwertes umgebracht und feiert nun den Sieg mit seinen Nymphen (oder so). Für Gorr hat er nur Verachtung übrig. Dieser wird von der Macht des Schwertes angezogen und sofort zur Träger dessen Energie. Er bringt ausgelöst durch seine Enttäuschung Rapu um und schwört nun alle Götter im Universum umzubringen.


Währenddessen: Thor (Chris Hemsworth) ist mit den Guardians of the Galaxy unterwegs und rettet verschiedene Völker vor ihren Angreifern. Vor dem Anführer eines Volkes kriegt er dafür als dank zwei riesige schreiende Ziegen geschenkt. Bald erreicht die Gruppe ein Hilferuf. Es ist Lady Sif, sie wurde von jemanden angegriffen. Thor entscheidet sich zusammen mit Korg (Taika Waititi) zum Ort des Geschehens zu reisen und der guten Freundin zu helfen. Es stellt sich heraus, dass Gorr längst mit seinem Feldzug begonnen hat. Er hat mehrere unbekanntere Götter umgebracht. Sein nächstes Ziel ist das Dörfchen New Asgard worauf sich die Überlebenden von Asgard angesiedelt haben. Er taucht dort auf, kreiert aus Schatten verschiedene Kreaturen und kidnappt anschließend die Kinder des Dorfes um Thor anzulocken. Nun muss der blonde Donnergott die Kinder wiederfinden und kriegt dabei Unterstützung. Von der Königin Asgards Brunhilde (Tessa Thompson) als auch von seiner Ex-Freundin Jane Foster (Natalie Portman) die nun auch ein Thor ist. Sie ist nämlich an Krebs erkrankt und wurde von den Splitterteilen des Hammers Mjölnir magisch angezogen. Nun hat sie dieselben Kräfte wie Thor und scheint nicht an der Immunkrankheit zu leiden. Zu viert, also mit Korg, ziehen sie los um die Kinder zu finden. Der erste Zwischenstopp ist in der Götterstadt Allmachtstadt - sie wollen versuchen Zeus (Russell Crowe) zu überzeugen eine Armee zusammenzustellen um Gorr aufzuhalten. Dieser weigert sich aber Unterstützung anzubieten, weil er sich in seinen "vier Wänden" sicher fühlt.

Die ersten zwei Thor-Filme fand ich eher mäßig bzw. nur bedingt unterhaltsam. Der dritte Teil "Ragnarök" ging in eine wesentlich lustigere Richtung. Action Comedy. Trash. Oder zumindest grob in die Richtung. Der vierte ist eine gelungene Mischung aus sehr kindlichen Humor, Erwachsenenhumor, Sci-Fi und düsterer Fantasy. Christian Bale als Gorr ist wirklich furchteinflößend. Nicht nur wegen seinem Gesicht, sondern auch die Art wie er spricht und sich bewegt. Es ist schon interessant, dass derjenige der früher Batman gespielt hat jetzt eien Art verzerrten Joker spielt. Das ist tatsächlich so. Gorr hat ja Ziele aber drehen sich nicht um Macht oder so sondern um persönliches. Jedenfalls: Grandioses Make-Up, eine richtige Mischung aus Unsinn und den wichtigen Fragen des Lebens. Nach der Liebe und wer man so ist und so weiter. Quasi der lange Weg eines einst dümmlichen Typen hin zur Erleuchtung. Schön.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:




Samstag, 27. August 2022

Album der Woche#550: Sleep - The Sciences (2018)

Der Teufel allein weiß was mich geritten hat, dieses Album zu reviewen. Ich mein, es ist unfassbar gut. Absolut großartig. Aber es fehlen teils echt die Worte um das fachgerecht zu umschreiben. Ich habe erst überlegt, ob ich nicht einfach eine Ansammlung von Riff-Zitaten machen soll. Aber ich glaube eine DINA4-Seite von DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGHDOUGH DOUGH DOUGH DOUGH DÖDÖDÖDÖ DOUGH DOUGH DOUGH wäre ein Bisschen zu viel. Darum kommen wir nun irgendwie zum Review.

"The Sciences" ist das insgesamt vierte Album von Sleep und gleichzeitig die erste Veröffentlichung nach "Dopesmoker". Falls ihr Bock habt etwas über ein anderes Album von Sleep zu lesen, so klickt hier. Es ist eine beim ersten Hören doch recht merkwürdige erscheinende Anbetung von Marijuana und Lautstärke als auch irgendwelche Geschichten über Wissenschaft. Die teils instrumentellen Songs tragen Titel wie "The Botanist" oder "Marijuanaut's Theme". Letzteres lässt mich einen unfassbar bekifften Astronauten vorm geistigen Auge vorstellen. 


Zum Teil entstammen die Songs den "Dopesmoker"-Sessions. Und ehrlich gesagt hätten sie vor knapp 20 Jahren ebenfalls veröffentlicht werden können. Fest steht: Es ist sehr langsam, clean gesungen, laut und ein unglaubliches Klischee was Marijuana betrifft. Stoner Metal eben. Ich bin an der Stelle ehrlich: Finde das Album an und für sich verdammt gut. Bin der Meinung, dass andere jüngere Bands dieses Genres nicht wirklich an Sleep herankommen. Meines Erachtens braucht es auch nicht all zu viele Stoner Doom Bands. Oder vielleicht doch, ich mein jeder hat so seine Vorlieben. Jedenfalls: Ich kann da nicht all zu viel darüber schreiben. Die Musik spricht nämlich viel mehr für sich selbst, als dass ich es je hätte tun können. 

Darum: 8,5/10 Pfandflaschen und hört euch dieses Album an, verdammt!
Anspieltipps: Giza Butler, Marijuanaut's Theme, Sonic Titan




Freitag, 26. August 2022

Film der Woche#547: Last Night In Soho (2021)

Wir befinden uns in der Gegenwart (jetzt nicht mehr) des Jahres 2021. Eloise (Thomasin McKenzie) lebt seit Kindesalter bei ihrer Großmutter weil sich ihre Mum umgebracht hat. Hin und wieder taucht sie allerdings in ihren Visionen im Spiegel auf. Sie will Modedesignerin werden und genau jetzt kommt der Zeitpunkt: Sie kriegt ein Brief vom London College of Fashion indem steht, dass sie aufgenommen wurde. Das Studentenwohnheim in das sie hinzieht ist allerdings absolute Hölle. Sie wird zum Opfer von Mobbing einer Mädchenclique und wird für eine Spaßbremse vom Land gehalten. Es dauert nicht lange, da findet sie für sich ein Apartment. Die Vermieterin Ms. Collins (Diana Rigg) ist sonderbar aber nett. In der Nacht hat Ellie äußerst realistische Träume. Sie taucht dort ein in die magische Welt der Sechziger Jahre. Außerdem sieht sie die Ereignisse aus der Perspektive einer angehenden jungen

Sängerin namens Sandie (Anya Taylor-Joy). Manchmal ist sie nur ihr Spiegelbild, manchmal befindet sie sich irgendwie in ihrem Körper. Die Träume faszinieren sie, weil sie selbst großer Fan der 1960er Jahre ist, v.a. der Mode und der Musik. Im Traum tritt auch ein Mann namens Jack (Matt Smith) auf, der schnell zum Manager von Sandie wird. Eloise entwickelt eine Art parasoziale Beziehung zu Sandie. Ihr Aussehen beeinflusst die Kleider die Eloise kreiert als auch die Art wie sie sich später die Haare stylt. Es vergeht aber nicht viel Zeit bis sich das finstere Moloch offenbart, dass sich hinter den Kulissen der Swinging Sixties sich öffnet.

Der Trailer mutete böses an. Irgendein superkrasser Psychothriller der aufm ersten Blick wie ein cooler Coming-of-Age-Film rüberkommt. Irgendwo stimmt es auch. Ein Film über eine junge Frau die das erste Mal außerhalb ihres Dorfes kommt und das große Leben kostet. Auf Schwierigkeiten trifft, aber irgendwie doch ganz gut zurechtkommt. Gleichzeitig werden die Abgründe des Stadtlebens gezeigt. Grooming, Prostitution, Gewalt. Es ist einer dieser Film in welchen man Sympathie mit dem eigentlichen Bösewicht zeigt. Es ist schlichtweg astrein. Sowohl story- als auch effekte-technisch. Einfach brilliant umgesetzt, ohne viel CGI. Dafür sehr viele 60er Refererenzen, inklusive Psychedelia bzw. LSD.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


Donnerstag, 25. August 2022

Comics Monthly#99

DC vs. Vampires: All-Out War#2

Wir befinden uns in einer (weiteren) Parallelwelt (zumindest vermute ich dass das hier nicht kanonisch ist lol), in welcher irgendjemand die Sonne ausgemacht hat und nun Vampire die ganze Welt überrannt als auch mehrere Superhelden gebissen und angesteckt haben, darunter auch Wonder Woman. John Constantine führt eine Truppe von Superhelden und Schurken an bestehend unter anderem aus Deathstroke, Bane, Mary Marvel und Jean-Paul Valley aka Archangel. Sie haben jemanden unter sich, der vor kurzem noch Vampir gewesen ist, aber in eine Lazarus-Grube gefallen ist und es nun nicht mehr ist. Usprünglich wollten sie die Leiche von Bruce Wayne reinwerfen um Batman zurückzubekommen, aber der Typ kam irgendwie dazwischen. Jedenfalls gelangen sie über Tunnel zu einer geheimen Basis der Liga der Assassinen. Dort treffen sie auf Talia Al-Ghul, die Alfred Pennyworth als Butler hat. Sie weigert sich jedoch zu helfen, verrät aber dass es eine zweite Lazarus-Grube gibt. Die Gruppe zieht nach kurzer Zeit von dannen wird aber von Wonder Woman und ihren Vampir-Minions angegriffen. 

Was für ein langweiliger Scheiß. Es ist leider auch nichts mehr neues. Wir schaffen ein neues Parallel-Universum damit wir uns an keine Vorgaben halten müssen, dann machen wir irgendwas total verrücktes und edgy wie "die ganze Welt die Toilette runter spülen" oder eine Apokalypse oder so. Auch eine Kollaboration zwischen Helden und Schurken in schwierigen Zeiten ist nichts neues. Das hatten wir vor paar Jahren in "Forever Evil" und letztens auch in "Death Metal". Dass der Comic in schwarz/weiß (und rot) gehalten ist, macht ihm auch nicht mehr "cool". Ich weiß auch, dass altbewährtes ebenso gut hätte funktionieren können. Aber es ist einfach so vorhersehbar und langweilig. Ich habe mir gegen Ende ausgemalt, dass es jemanden geben muss, der die ganze Situation ausnutzt. Und natürlich taucht dann auch Lex Luthor auf, der sowas eben immer tut. Schade. Sehr schwach.

3/10 Pfandflaschen
Made by: Alex Paknadel, Matthew Rosenberg, Pasquale Qalano


Survival Street#1

Die erste Ausgabe von "Survival Street" spielt in den USA in der weit entfernten Zukunft des Jahres 2031. In den 6 Jahren davor hat sich die politische Landschaft weitgehend verändert. Ab einem Zukunft hat der Supreme Court großen Unternehmen dieselbe Rechte wie Bürgern gegeben, sodass diese nach und nach immer mehr Einfluss gewonnen haben. Im Endeffekt haben sie jeglichen Sektor den es zu privatisieren gab, privatisiert sodass am Ende das ganze Land aus verschiedenen Bezirken besteht in welchen die Gesetze von Korporationen diktiert werden. In dieser Welt sind auch Puppen a lá Muppets Teil der Gesellschaft. In einer Sendung namens "Salutation Street" (angelehnt an die Sesamstraße) haben einige von ihnen Kindern Ratschläge im alltäglichen Leben gegeben, das ABC beigebracht etc.
etc. Irgendwann kam jedoch die Einwanderungsbehörde, cancelte die Show und warf die Puppen raus. Nun sind sie zusammen mit dem einzigen menschlichen Darsteller der Show, Mr. Burton in einem Wohnwagen durch das ganze Land unterwegs um schwachen und bedürftigen Kindern zu helfen, die in diesem Turbokapitalismus gefangen sind. Birdie (ein Vogel lol) ist der Anführer. Hippy (ein Hippo lol), ist die friedliebende Hünin, Herbert aka Corporal Punishment (ex-Captain Fairness) der Waffennarr der Gruppe, Gurgle ist Eiskreme-süchtig, Tony the Troll (Anspielung auf Oskar the Grouch) ist der Recycling-Freak. In dieser Ausgabe begeben sie sich nach Florida wo sie eine Auktion stürmen. Dort sollen Waisenkinder an meistbietende verkauft werden, natürlich um später ihnen die Organe zu entnehmen - schließlich ist ein Großteil der Käufer alt und schwach. Die Operation verläuft zunächst still und im verborgenen, bis Gurgle das Eis entdeckt.

Großartig. Einfach nur großartig. Manch einer würde sagen, dass es viel zu finster ist - ich würde fast schon sagen, es ist ein bisschen sehr realistisch. Zehntausende von Steuern, Gebühren die man gleichzeitig innerhalb von mehrere Wochen abarbeiten kann - inklusive einmalige Mahlzeit am Tag im Käfig. Und das ausgelöst durch Privatisierung und geldgierige Kapitalisten. Nicht durch eine faschistoide Regierung. This is the future anarcho-capitalists want. Es scheint ein grotesk, aber es ist absolut passend dass ein paar Muppets hier versuchen die Welt besser zu machen. Schließlich stellen sie eine Art Relikt aus einer besseren, freundlicheren Vergangenheit dar. Es ist offensichtlich, dass sie hier die Gegenwehr darstellen. Großartiges, trashiges Design. Unfassbar lustig. Man möchte dabei sein und mitballern. 

Erhältlich bei Dark Horse Comics
9/10 Pfandflaschen
Made by: James Asmus, Jim Festante, Abylay Kussainov, Ellie Wright, Taylor Esposito

TRVE KVLT#1

Leider leider dreht sich dieser Comic nicht um eine Umsetzung von irgendeiner Geschichte aus dem norwegischen Black Metal. Aber immerhin ist hier ein Charakter der gerne Metal hört.

Marty Tarantella arbeitet seit fünfzehn Jahren bei "Burger Lord", einer kleinen Fast-Food-Kette dessen Franchise einem sadistischen Zwillingspaar gehört. Er lässt uns daran teilhaben wie er auf die Idee gekommen ist, damals sich um diesen Job zu bewerben, wie es ihm bei der Arbeit so geht und wie er vor ein paar Jahren eine Pistole auf dem Parkplatz gefunden hat. Seitdem hat er einen Plan für einen "Full Life Reset" geplant, den er exakt heute in seiner Mittagspause ausführt. Er raubt maskiert mehrere Läden aus, wobei die Beute jetzt nicht so groß ist, isst zu Mittag und geht wieder zur Arbeit. Wie so oft in verschiedenen Heist-Filmen zu sehen war, hält er sich allerdings nicht an den Plan und raubt einen
Postwagen aus. Das letzte Paket was sich dort befand gehört nun ihm. Er weiß leider noch nicht, dass er mit dem Diebstahl eine satanistische Sekte verärgert hat, die als einzige ihre Flyer auf dem Parkplatz verteilen darf im Gegensatz zu Leuten die ihre Haustiere suchen und Obdachlosen.

Die Story ist ein großartiges Zeugnis vom Schmetterlingseffekten. Ein Überfall auf mehrere erfolglose Läden in einem Einkaufszentrum, dass eigentlich nichts bringen würde setzt eine Ereigniskette in Gang die das Leben eines einfachen Fast-Food-Restaurant-Mitarbeiters wohl für immer verändern wird. Jetzt hat er Satan verärgert, der Comic endet mit einem Cliffhanger. Nun, hier ist noch nichts von all dem zu sehen was die Beschreibung verspricht. Dafür haben wir einen Blick auf das Leben eines Protagonisten, der ein jeder von uns sein könnte. Schlecht bezahlter Job, der einzige seit 15 Jahren, der Wille nach Veränderung etc. etc. Im Grunde genommen ein ziemlich cooler Crime/Drama/Comedy-Comic der höchstwahrscheinlich bald in eine Netflix-Serie vewurstet wird.

8/10 Pfandflaschen
Made by: Scott Brian Wilson, Liana Kangas
Erhältlich bei IDW 

Mittwoch, 24. August 2022

Comic Book Review#546: Head Lopper#1 (2015)

Wir befinden uns weit weit weit vor unserer Zeit. Irgendwann im Zeitalter von wilden, plündernden Skandinaviern. Allerdings schon nachdem christianisierte Königreiche gegründet wurden. Anyways, dieser Comic hat mich faktentreuer Geschichte nicht wirklich viel am Hut.

Head Lopper aka der Sohn der Minotauren. Norgal reicht aber auch. Er ist ein halbnackter, weiß- und langhaariger, bärtiger Abenteurer. Ausgestattet mit Schwert und dem Kopf der blauen Hexe Agatha, den er nicht irgendwo liegen lassen wollte weil sie ja jemanden verhexen könnte, in seinem Jutebeutelchen reist er durchs Land. Diesmal befindet er sich auf einer Insel, die seit längerem von riesigen Monstern und anderen Biestern heimgesucht wurde. Der hiesige Klerus hat ihn engagiert um einen gigantischen Meeresdrachen zu töten. Norgal tut genau das, wird allerdings vom ehrlichen und gottesfürchtigen Priester nicht mal annäherend bezahlt. Also reißt er ihm das teure, diamantenbesetzte Kreuz vom Hals. Daraufhin taucht der Priester bei der Königin und ihrem Sohn, der nicht mal 4 Jahre alt ist, dem König auf und bittet um den Kopf von Norgal weil dieser ihn schwer beleidigt hat. Woanders: ein Funktionär des Königreich besucht sein Vater. Dieser wurde vor Jahren in die Sümpfe verbannt und fristet sein Dasein als Geist des Waldes. Irgendwie bringt er in Erfahrung, dass Norgal den Kopf von Agatha mit sich führt. Also fordert er seinen Sohn auf ihm diesen Kopf zu bringen, damit er ihn ausnutzen kann um aus seinem Fluch herauszubrechen.


Ich habe den Comic irgendwann auf eine Liste geschrieben und habe danach vergessen, dass ich genau das getan habe. Jedenfalls war ich zuerst nicht ganz sicher ob es was für mich ist weil die ersten paar Seiten nur mit Action gefüllt waren. Doch danach hat es sich rausgestellt, dass die Action nur ein Element einer längeren Geschichte ist. Es ist quasi traditionelles Fantasy mit mehr Humor und bisschen One-Man-Action wie in den 80ern. Der Stil erinnert mich an Cartoon-Network-Zeichentrick wie Samurai Jack oder Dexter's Laboratory bzw. diverses anderes Zeug von Genndy Tartakovsky. Wunderschön hässlich. Unfassbar merkwürdige Gestaltung der Gesichter, die aber sofort einen erahnen lässt was das für Charaktere sind. Norgal der furchtlose, der zwielichtige Priester und die mächtige Königin. Grandios gemacht. Der Comic erschien ursprünglich alle drei Monate war aber gefüllt mit Material. Hier haben wir ganze drei Stories, wovon die ersten beiden unmittelbar zusammenhängen. Kann ich nur weiter empfehlen.

Made by: Andrew Maclean, Mike Spicer
Erhältlich bei Image Comics
9/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 18. August 2022

Album der Woche#549: Vince Staples - Big Fish Theory (2017)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Album der Woche. So ganz langsam nähert sich der Oktober(!). Das heißt, es sind nur noch fünf Wochen zum letzten Album in der "20 Wochen/20 Alben/20 Jahre"-Reihe. Heute ist mal ein Künstler dran, den ich bis dato nur von einem Song kannte bzw. zwei. "Ascension" von Gorillaz und "Norf Norf". Letzterer sorgte für Aufregung bei einer christlichen Mutter, die darüber ein Video gedreht hat und sich über die Songzeile "hoes need abortions" aufgeregt hat.


"Big Fish Theory" ist das zweite Album von Vince Staples. Ich habe, weil ich "Norf Norf" gekannt habe, ein aggressives, düsteres und zynisches Hip-Hop-Album erwartet. Oder zumindest irgendwas grob in die Richtung "nicht gangsta aber street". Was ich stattdessen bekommen war eine Mischung aus eben jenen aggressiven und nihilistischen Rap und Detroit Techno und House.

Beim ersten Hören war ich erstmal ein wenig verdutzt. Ich habe solch hypnotisierende, teils funkige, teils nach Früh-90er-Techno klingende Beats einfach nicht erwartet. Würde fast schon behaupten, das hier ist ein Avantgarde-Hip-Hop-Experiment von jemanden der sich nicht wirklich um sein Image als Rapper schert. Und darüber geht es unter anderem auch in den Texten. In "Yeah Right" geht es um ein riesiges Problem im Hip-Hop, nämlich Imagepflege. Vince Staples äußert Kritik darüber dass alle nach außen zeigen müssen, dass sie unfassbar viel Geld haben indem sie teure Autos kaufen, sodass sie Leute auch glauben dass sie reich sind. Er selbst hingegen hasst es Geld auszugeben und sich um dieses Image zu kümmern und macht es nur um sein eigenes Überleben zu sichern. "Crabs in a bucket", der Opener der am ehesten nach House oder so klingt, handelt von einer "du oder ich"-Mentalität. Nach unten treten um nach oben zu kommen, wie zwei Krabben in einem Eimer. Staples meint, dass er selbst diese Mentalität schon oft genug gesehen hat. Entweder bei Afro-Amerikanern, die in verarmten Gegenden wohnen oder in der Westcoast Hip-Hop-Szene selbst. Der dritte Song namens "Alyssa Interlude", ist ein Interlude mit einem Sample aus einem Interview mit Amy Winehouse wo es über Liebe geht. Im darauffolgenden Song "Love Can Be..." geht es um falsche Erwartungen von Liebe.

Ich würde jetzt ungern diesen Musiksnob geben und sagen "ey hört mal auf die Texte, das ist sehr wichtig" aber ey hört mal auf die Texte, das ist sehr wichtig. Dieses Album war eine riesige positive Überraschung für mich. Ein Grower, der Zeit braucht. Vor allem wenn man nicht wirklich mit Techno bekannt ist.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Big Fish, Crabs in a bucket, Yeah Right



Mittwoch, 17. August 2022

Film der Woche#546: DC Movies Special, Teil 9

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Film der Woche und gleichzeitig auch zum letzten Teil des "DC Movie Special". Zur Ausgabe#8 geht es hier entlang. 

36. Jonah Hex (2010)

Die erste Verfilmung von Jonah Hex mit Josh Brolin in der Hauptrolle. Somit ist der Mann das Gesicht bzw. die Stimme von mindestens drei Comic-Charakteren: Thanos (Marvel), Cable (Marvel) und eben Jonah Hex (DC).


Wir befinden uns im 19. Jahrhundert, in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Der ehemalige Konföderierten-Soldaten Jonah Hex (Josh Brolin) wurde an ein Kreuz gebunden und gezwungen bei dem Mord an seiner Familie zuzusehen. Verantwortlich dafür ist sein ehemaliger Vorgesetzter Quentin Turnbull (John Malkovich). Angeblich ist Hex für den Tod von mehreren Soldaten verantwortlich als auch für den von Turnbulls Sohn Jeb (Jeffrey Dean Morgan, schon wieder!). Daraufhin kriegt er von ihm mit einem Glüheisen ein Mal ins Gesicht gebrannt. Er stirbt beinahe, wird aber von Eingeborenen gerettet, woraufhin er die Fähigkeit mit Toten zu sprechen erlangt. Da er sich nicht an Turnbull rächen kann, weil dieser angeblich tot ist, fängt Hex an als Kopfgeldjäger zu arbeiten. Seine Dienste werden nun von der US-Regierung gebraucht. Turnbull ist nämlich doch am Leben und plant, zusammen mit seiner Truppe an Terroristen (wohlgemerkt die ersten Terroristen überhaupt lol) pünktlich zur 100-jährigen Feier der USA das Capitol anzugreifen. Die Waffe: der sogenannte Nationen-Killer, eine Bombe ähnlich der Jahre später erfundenen Atombombe. Hex soll nun derjenige sein, der Turnbull stoppen kann, schließlich hat er eine Rechnung mit ihm offen.

Absoluter Flop an der Kinokasse. Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Der Film versucht nicht unbedingt eine tiefe Botschaft rüberzubringen, außer vielleicht dass man auch auf die Gefahr im eigenen Land gucken sollte. Auf jeden Fall ist hier genug Zynik, genug "ich bin mein eigener Herr, außerdem stinke ich nach Sch(w)eiß weil niemand bis jetzt die Dusche erfunden hat". Jonah Hex ist ein Eigenbrötler, ein typischer Anti-Held dessen Hand locker am Abzug sitzt. Josh Brolin ist perfekt für die Rolle. Michael Fassbender als einer der Mörder von Hex Familie ebenfalls. Was ich wirklich sehr großartig fand, war der Soundtrack von Mastodon. Passt hervorragend zum Geschehen. Schade, dass es wohl niemals eine Fortsetzung geben wird. Wobei, andererseits betrachtet: Vielleicht ist es auch gut so. 

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


"The Kitchen" ist eine Verfilmung einer Miniserie von Vertigo, was ein Unterverlag von DC ist. 
Ergo ist das hier auch eine DC-Verfilmung. Simple as that. 

Wir befinden uns in Hell's Kitchen, New York. Das Jahr ist 1978. Drei Mitglieder der O'Carroll Familie, die der irischen Mafia untersteht - Jimmy (Brian d'Arcy James), Kevin (James Badge Dale) und Rob (Jeremy Bobb) werden bei einem Überfall vom FBI gestellt und wandern in den Knast. Der nächste Obermacker wird "Little Jackie" Quinn (Myk Watford), der den drei Frauen der frischen Knastbrüder, Kathy (Melissa McCarthy), Ruby (Tiffany Haddish) und Claire (Elisabeth Moss) verspricht dass er sich
um sie kümmert. In Wahrheit ist es allerdings so, dass sie von der Hand in Mund leben und sich auf seine Almosen verlassen müssen. Die irische Community ist über die hohen Schutzgelder maßlos empört. Die drei Frauen beschließen selbst Schutz anzubieten und zwar zu fairen Preisen. Folglich übernehmen sie ein Teil des Geschäfts von Jackie. Darüber ist er nicht begeistert und beschließt Claire umzubringen. Ein irischer Schläger/Veteran mit PTSD namens Gabriel (Domhnall Gleeson) rettet sie jedoch in letzter Minute und bringt ihn um. Das hiesige Chapter der irischen Mafia steht nun ohne Anführer da. Folgender Schritt ist quasi selbstverständlich: Kathy, Ruby und Claire beschließen nun endgültig das Geschäft zu übernehmen. Man fragt sich nur, ob a) ihre Ehemänner so begeistert sein werden wenn sie wieder da sind und b) was die anderen Mafiafamilien dazu sagen.

Ich weiß absolut nicht was irgendwelche Kritiker an diesem Film auszusetzen hatten. Zumindest ist er beim normalen Kinopublikum besser angekommen. Eine verdammt gute Geschichte über drei Frauen, die aus ihren typischen Rollen ausbrechen und das Ruder übernehmen. Sicherlich nicht ganz realistisch, allerdings gab es bekannterweise in der Weltgeschichte genug Mafia-Frauen. Es ist eine interessante Story, voll mit Gewalt und Ekelhaftigkeiten. So wie es des öfteren bei Vertigo-Comics der Fall war. Großartiges 70er Jahre Flair. Coole Scheiße. Abgefucktester Moment ist meines Erachtens übrigens die Zerteilung der Leiche in der Badewanne.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:




Dienstag, 16. August 2022

Comic Book Review#545: Lucky Devil#1 (2021)

Ich glaube, dass der Comic mir letztes Jahr irgendwann in einem Instagram-Post aufgefallen ist und ich ihn auf meine To-Read-Liste aufgeschrieben habe. Zum Glück habe ich das getan.

"Lucky Devil" erzählt von einem Bürokaufmann namens Stanley. Sein Job ist ein riesiger Haufen Scheiße. Er lebt den Alptraum, den viele von uns durchleben: Aufstehen, zur Arbeit gehen, schlafen und am nächsten Tag sich wieder aus dem Bett quälen. Er ist der Fußabtreter für seine Mitarbeiter die ihm eigentlich nur dafür nutzen, Bestellungen bei Starbuck's für die Mittagspause abzuholen. Zudem betrügt ihn seine Freundin, mit welcher er seit drei Jahren zusammen ist. Dieser Tag ist tatsächlich sogar noch mieser als die anderen Tage. Nachdem er von einem LKW nassgespritzt wurde, kommt er endlich im
Büro mit all den Starbuck's-Bestellungen an und wird von seiner Chefin angeschrien. Die Mitarbeiter stürzen sich auf ihn und nehmen sogar seine Bestellung weg. Plötzlich verändert sich irgendwas in seinem Körper. Stanley wird vom Teufel besessen. Der Name des Dämons ist Zed und er ist einer, der schon lange nicht außerhalb der Hölle gewesen ist. Prompt fängt Stanley, von Zed besessen, an andere Leute zu quälen und zum Kotzen zu bringen. Er wirft sogar seine Chefin aus dem Fenster des Wolkenkratzers, in welchem sich das Büro befindet. Das Grauen geht weiter und Zed begeht auf der Straße weitere Angriffe. Kurze Zeit später kommt Stanley wieder zu sich und beschließt paar Tage danach einen Exorzisten aufzusuchen. Der seinen Job nur ganz schlecht ausführt. In einem Burgerladen stellt fest, nachdem er mehrere Menschen umgebracht hat, dass der Dämon zwar aus seinem Körper entfernt wurde er allerdings seine Kräfte behalten hat. Nun sitzt er in einer Selbsthilfegruppe und erzählt allem davon. Sein Vorhaben ist allerdings ein anderes: Stanley möchte eine Sekte gründen, weil er niemals Freunde hatte.

Was für ein verstörender, jedoch großartiger Comic. Ich kann das zu 100% nachvollziehen was da geschieht. Man möchte all diesen Ekelhaftigkeiten des alltäglichen Lebens trotzen und mindestens jemanden anschreien. Doch man hat diese Kraft nicht, außer in dem Falle dass man komplett außer sich ist. Eine großartige Kurzgeschichte, die allerdings noch viel besser funktioniert wenn man alle vier Ausgaben vor sich liegen hat, was bei mir leider nicht der Fall ist. Ich steh auf Geschichten, die einen Alltag darstellen dessen Ablauf ich irgendwie nachvollziehen kann. Dass der Teufel hier zugange ist, ist im Grunde genommen einfach nur eine Metapher auf die eigenen "Dämonen", die in einem schlummern. Ebenfalls sehr gutes, "dirty" Artwork, dass einfach nur schön anzusehen ist.

Made by: Cullen Bunn, Fran Galan
8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Dark Horse Comics

Freitag, 12. August 2022

So isses, Musik!#149

Hallöchen und herzlich willkommen bei "So isses, Musik!"#149. Wir sind eine Nummer von der Jubiläumsausgabe #150 entfernt und darum dachte ich mir, dass ich eine klitzekleine Best-Of erstelle. Nun, da ich immer noch meine Musik alphabetisch durchhöre und immer noch bei N gelandet bin waren letztens NOFX dran. Allerdings habe ich nicht alle Alben. Jedenfalls habe ich mir überlegt, dass ich die Discography durchgehe und von jedem Album einen Song aussuche der mir am meisten gefällt.

Fangen wir an.

Achja, und natürlich gehts mir nur um die Alben. Keine EPs, 7inches (außer die 7inch of the Month compilation), Live-Alben, Demos und Raritätensammlungen.

My Favorite NOFX-Songs (kinda), Part One

14. "Shut Up Already" von "Liberal Animation" (1988)


Ein uralter NOFX-Song, der sogar mit einem Videoclip daherkommt. Junge, angepisste, verdammt noch mal sehr gute NOFX, die gegen Veganer, Vegetarier, Tierrechtler usw. austeilen. Jung und dumm auf jeden Fall. Absolut dreckiger Song. Wenn ich mich recht entsinne, sogar mit Led Zeppelin Zitat.

13. "Go Your Own Way" von "S&M Airlines" (1989)


Ein Cover von Fleetwood Mac, das seltsamerweise irgendwie wie Hüsker Dü klingt. Wunderbar zerhacktstückelt oder wie man auf Englisch sagen würde "butchered". Im Refrain allerdings wunderschön.

12. "The Moron Brothers" von "Ribbed" (1991)


Ein Song über zwei idiotische Brüder, die allerlei Scheiße bauen. Großartiges Storytelling. Habe den Song das erste Mal vor über zehn Jahren gehört und finde ihn immer noch großartig.

11. "Bob" von "White Trash, Two Heebs and a Bean" (1992)



Ein weiterer Storytelling-Song über einen Typen der viel zu viel Alkohol konsumiert hat. Habe ihn bestimmt tausend Mal gehört. Wahrscheinlich weil ich damals sehr großes Interesse an der Skinhead-Kultur hatte und mich dieses "Oi! Oi! Oi!" am Anfang sehr begeistert hat.

10. "The Brews" von "Punk in Drublic" (1994)

Diesmal geht es um Skinhead-Juden, die einen drauf machen und anti-hakenkreuz-tattoos tragen, obwohl es in der orthodoxen Auslegung des Judentums nicht erlaubt ist. Liebe diesen Song. Ich gehe jedes Mal in meiner Wohnung auf und ab wenn ich ihn höre. Ehrlich jetzt.

9. "What's The Matter With The Kids Today?" von "Heavy Petting Zoo" (1996)


Ich bin ganz ehrlich, ich hatte damals keinen blassen Schimmer was dieser Mann auf dem Cover mit dem Schaf macht. In dem Song geht es darum, dass irgendwas faul ist mit der Jugend von heute. Sie ist viel zu brav und hört zu oft auf ihre Eltern.

8. "Eat The Meek" von "So Long and Thanks for All the Shoes" (1997)


Der Albumtitel bezieht sich auf die Tatsache, dass die Band auf ihren Shows immer wieder mit Schuhen beworfen wurde. Ich weiß nicht genau worum es in dem Song geht. Aber er strahlt eine gewisse Traurigkeit aus und irgendwie drehen sich die Lyrics um das nicht dazu gehören auf dieser Welt. Im Vergleich zu anderen NOFX-Song ein wirklich deepes Thema. 

7. "Dinosaurs Will Die" von "Pump Up The Valuum" (2000)


Diesmal geht es um den Zerfall der Musikindustrie. Aussterben von Dinosaurier-Bands. 

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Obtained Enslavement - Witchcraft (1997)

Ich habe in meinem Leben EINMAL irgendso ein "Black Metal Iceberg Explained" YouTube-Video gesehen, in welchem irgendein langhaariger Typen die dunkelsten Ecken der Black Metal-Szene erklärt. Und irgendwann fiel der Name dieser Band und dass der Sänger Pest bei zwei Besetzungen der Norweger Gorgoroth aktiv gewesen ist. 

Was wir hier zu hören kriegen ist wunderbarer, teils roher/leicht primitiver jedoch großartiger Black Metal mit Elementen von klassischer Musik. Man hört auch auf jeden Fall, dass diejenigen Musiker die hier zugange waren definitiv Ahnung von hatten. Also, von klassischer Musik. Es ist im Grunde genommen BM mit melodischen Synthesizer-Intros und Klang der sich nicht nach Mülltonne anhört. Sehr melodisch, sehr angenehm.




Black Sabbath Discography: Technical Ecstasy (1976)

Siebtes Sabbath-Album in der allgemein bekanntesten Besetzung Osbourne/Iommi/Butler/Ward. Boy oh boy, habe ich mir schwer getan dieses Unding anzuhören.

"Technical Ecstasy" ist ein Album einer zerrüteten Band, bei welcher die Chemie nicht mehr stimmt. Der Plattenvertrag muss aber irgendwie erfüllt werden damit der Job sicher ist. So arbeitet man sich wund im Studio und schraub an irgendwelchen progressiven Elementen, anstelle sich um großartige Riffs und Melodien zu konzentrieren, so meinte Ozzy Osbourne. Im Endeffekt haben wir ein nicht halbes und nicht ganzes Hard Rock Album, was so gar nichts mit den den Beginn von Sabbaths Karriere gemein hat. 


Was natürlich nicht heißt, dass hier alles so unfassbar beschissen ist. "All Moving Parts (Stand Still)" ist ganz in Ordnung, "Backstreet Kids" auf jeden Fall auch. Ersterer handelt von einem Transvestiten der Präsident der USA wird, weil "the US-Society was so misogynistic at the time", wie Geezer Butler gesagt hat. Interessant, weil damals schon etliche misogyne Männer heimlich Kleider oder Damenwäsche getragen haben.

Ansonsten tut es weh sich das anzuhören. Man merkt auf jeden Fall dass die einzelnen Musiker definitiv was drauf haben, nur hört man nicht mehr dass sie als Einheit funktionieren. Es ist zudem nicht so wirklich klar was BS hier überhaupt wollen. Entweder auf Teufel komm raus progressiv sein und irgendwelche dementsprechenden Einlagen einbauen oder einen auf Hard Rock Band machen. Irgendwie macht es auch den Eindruck als würden sie nichts neues erschaffen sondern die Bands kopieren die damals angesagt waren. Traurig.

Anspieltipps: Backstreet Kids, All Moving Parts (Stand Still)
3/10 Pfandflaschen

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier erstmal Philipp:

Philipp: 
"Als ich ungefähr 8 oder 9 Jahre alt war, spielte mir mein Vater auf einem Gerät der Marke RFT von ihm auf Magnetband aufgezeichnete Musik vor. Irgendwie der Vorläufer der Kassette aber vielleicht auch ein reines DDR-Medium zum aufzeichnen westlicher Musik, was auch immer, ich weiß, dass eine der Bands Black Sabbath war. Und ich will nun wirklich nicht darauf herum hacken, wie er den Bandnamen ausgesprochen hat. Jedenfalls muss ich jetzt hier etwas antiklimaktisch feststellen, dass mich die Musik nicht begeistert hat und ich nicht seit diesem Tag Black Sabbath-Fan bin. Es war nämlich dieses Album. Da ist er nun, der Zeitpunkt, an dem die Unkenrufe, dass das alles nicht mehr Sabbath ist, ganz einfach Recht haben. Sei es die völligst zerstrittene Band, der Drogenkonsum, der mittlerweile seine Auswirkungen auf Ozzys Stimme zeigte, oder einfach, dass sich die 3 Musiker völlig aneinander vorbei entwickelt haben, der zunehmende Einsatz von Keyboards oder oder oder... Irgendetwas stimmt nicht.
Die guten Riffs gibt es immer noch, aber keines davon ist wirklich länger als 30 Sekunden prominent im Einsatz, das Album beginnt mit dem Anfang von "Back Street Kids" wirklich gut aber löst sich dann schnell in proggig-schwadigem Wohlgefallen auf. Spätestens ab "It's Alright" trifft die Scheisse dann endgültig den Ventilator. Die von Bill Ward gesungene Ballade klingt, als hätten ELO einen wirklich schlechten Song geschrieben und das ist kein Kompliment. Über die Kritik, die PC-Philipp an "Gypsy" hätte, schweigen wir an dieser Stelle einfach, dafür ist der Song einfach zu schlecht (zumindest nach dem geilen Schlagzeug-Intro). Rock'n'Roll Doctor nun wieder klingt, als hätte Tony Iommi den Rock'n'Roll der 60er entdeckt und versucht, ihn so mittelmäßig wie möglich zu kopieren. Wie man merkt, es wird nicht besser, die Band spielt auch einfach nicht mehr zusammen, jeder macht so vor sich hin sein durchaus qualitativ hochwertiges Ding, das passt aber weder zusammen noch ist es wirklich stimmig. 
Außerdem versucht die Band wohl irgendwie progressiv zu sein und möglichst viele Riffs in einen Song zu quetschen, wirklich gut sind davon aber vielleicht noch 10%. "Dirty Women" ist dann noch mal ein recht passabler Song, mehr ist wohl leider nicht drin. 
Und was dieses Cover mit 2 (nicht-antropomorphen) Robotern, die miteinander Sex haben, soll, erschließt sich mir absolut nicht. 

Anspieltipps: Back Street Kids, Dirty Women

3/10 Pfandflaschen"

Und nun, Raphael:

"Mit dem siebten Album „Technical Ecstasy“ beginnt in der Auffassung vieler Kritiker*innen der kommerzielle Ausverkauf von Black Sabbath. Unter den Die Hard-Fans wird diese Platte wohl auch nicht so häufig aus dem Plattenschrank gekramt wie ihre Vorgängerinnen. Das ist Grund genug, dem Album mit dem (wirklich coolen!) Artwork von Hipgnosis genauer unter die Lupe zu nehmen.

Dieses Mal gibt es weder Intro noch Vorgeplänkel: ‚Back Street Kids‘ startet in medias res. Der Song ist catchy, animiert zum Bewegen, und ist irgendwie eine Art KISS meets Yes. Der Übergang in den zweiten Song ‚You won’t change me‘ ist sehr unbefriedigend. Auch musikalisch passen die Stücke kaum zusammen. Nichtsdestotrotz beginnt ‚You won’t change me‘ mit viel Potential. Allerdings mündet die atmosphärische Orgel leider nicht ‚The Wizard‘-artigem Doom Rock sondern in einer Art Kopie der langweiligeren Hälfte von „Sabotage“ – es könnte sich auch um eine etwas rockigere Version von ‚Am I going insane (Radio)‘ handeln. Dann geht es weiter mit ‚It’s alright‘, das von Drummer Bill Ward geschrieben und gesungen wurde. Nicht nur aufgrund der anderen Stimme ist diese Brit Pop Ballade weit entfernt von dem, was man vorher mit Black Sabbath verbunden hat. Ein dynamisches Drum-Intro und ein Aufbau, der (mal wieder) an ‚After Forever‘ erinnert leitet ‚Gypsy‘ ein – den wohl stärksten Song der A-Seite. Nach den vorigen Songs wird hier wirklich mal wieder der Körper zum Bewegen animiert und auch die Komposition klingt insgesamt wieder interessanter. Die Tendenz in Richtung Daddy Rock ist aber auch hier leider nicht von der Hand zu weisen.

Iommi, Butler, Osbourne, Ward

Die B-Seite beginnt zumindest inhaltlich mit einem progressiven Gedanken. Geezer Butler wollte den misogynen Geist der US-amerikanischen Gesellschaft bei den Testikeln packen und ordentlich durschütteln, indem er einen Song über eine Transfrau schrieb, die zur Präsidentin der Vereinigten Staaten wird. Etwa fünfzig Jahre später wirkt das immer noch progressiv – schade. Musikalisch ist ‚All moving parts (stand still)‘ stärker als alles, was die A-Seite zu bieten hatte. Die Bridges zwischen den halbwegs dynamischen Rockparts sorgen für angenehme Bewegung, der Bass von Geezer Butler knackt endlich wieder schön, und insgesamt hat der Song einen mitreißend-hymnischen Charakter. Leider kommen dann die Dad Vibes mit Vollgas zurück. Die Blues Rock Tanznummer ‚Rock’n’Roll Doctor‘ ist sicherlich ein Hit auf Klassentreffen oder beim wöchentlichen Daddy-Stammtisch. Trotz Cowbell bewerte ich den Song als einwandfreien Skiptrack. Skipp-a-de-skipp, als nächstes kommt mit ‚She’s gone‘ eine herzerweichende Ballade mit Synthies, Streichern, akustischer Gitarre und Ozzys Gejammer. Feel free to skip. Das letzte Lied ‚Dirty Women‘ greift wieder das Narrativ der frauenfeindlichen Gesellschaft in den USA auf. Hier geht es um einen Besuch der Band im größten Altenheim der Welt: Florida. Dort waren Black Sabbath schwer überrascht, an allen Ecken Prostituierte anzutreffen – ein Erlebnis, das sie dann im finalen Track von „Technical Ecstasy“ verarbeiteten. Wenn auch gemächlich, aber dafür schwergewichtig und abwechslungsreich demonstriert die Band, dass sie auch auf einem so mediocren Album wie diesem noch interessante Tracks produzieren konnten.

Schlussendlich können aber auch die kleinen Höhepunkte das Album nicht retten. Die hellsten Lichter auf „Technical Ecstasy“ erscheinen vorrangig deshalb so luminant, weil ihre Umgebung so mattschwarz ist. Album Nummer sieben darf gerne aus dem Schrank genommen werden, damit das Cover Artwork bewundert werden kann – die Plattenspielernadel wiederum freut sich auf anderes Vinyl.

4/10 Pfandflaschen"



Donnerstag, 11. August 2022

Album der Woche#548: Wire - Nocturnal Koreans EP (2016)

Hallo und herzlich willkommen zum neuesten Album der Woche in der 20-wöchigen Reihe, die ich nun definitiv "20 Jahre, 20 Wochen, 20 Alben" nenne. Könnt ihr euch an Wire erinnern? Vor einigen Jahren habe ich eines ihrer ersten Alben, "Pink Flag" reviewt. Die Band fast so alt wie Punkrock selbst und zählt definitiv zu den Pionieren des Genres. Ihr legendäres Lied "12XU" wurde u.a. von Minor Threat gecovert und "I Am The Fly" ist eines der Klassiker des Genres. Tatsächlich wusste ich nicht, dass die Band bis heute existiert und im Laufe der 40 Jahre ihren Sound nach und nach verändert hat.

Die "Nocturnal Koreans"-EP besteht aus acht Songs, die nicht auf das davor erschienene Album "Wire" gepasst haben. Das Album selbst hat eher ein "Live"-Feeling, und klingt mehr nach Band während diese EP hier wesentlich mehr mit Experimenten gemeinsam hat. So hören wir hier solche Instrumente wie Mandola, Hawaiianische Gitarre als auch verschiedene Formen von elektrischen Gitarren. Textlich betrachtet geht es um verschiedene (obskure) Dinge, wie das eigens erbaute Gefängnis des Laptops/Smatphones oder eine Nacht im Hotel mit radikal-christlichen Koreanern und anderen illustren Gestalten.


Ich habe mir kein Album von Wire außer "Pink Flag" angehört und war dementsprechend überrascht, wie anders "Nocturnal Koreans" klingt. Weg von minimalistischen Sound, hin zu progressiven Experimenten. Sänger Colin Newman behält eine beruhigende Tonlage, manchmal flüstert er fast schon. Der Wandel erinnert mich irgendwie an den von Killing Joke - als sie aufgehört haben New Wave zu machen und plötzlich sich Alternative Rock zugewandt und dabei eine gewisse Melodie beibehalten haben. Tatsächlich erinnert mich die Stimme Newmans an die von Killing Jokes Jaz Coleman, der sowohl brüllen als auch singen konnte. 

Faszinierendes, beruhigendes und wunderbar positives Werk. Grandios.

Anspieltipps: Nocturnal Koreans, Dead Weight, International Position
8,75/10 Pfandflaschen


Mittwoch, 10. August 2022

Film der Woche#545: Justice League Double Feature#4

Hallo und herzlich willkommen zum mittlerweile vierten und vorletzten Teil des Justice-League-Thons. Hier gehts zum dritten Teil.


10. Justice League Dark (2017)

Wir befinden uns nach wie vor im selben filmischen Universum wie "Justice League: War" usw. 

Diesmal fokussiert man sich allerdings auf eine andere "Superhelden"-Truppe, wobei man sie nicht wirklich so bezeichnen kann. Magier (und Hochstapler) John Constantine hat vor einiger Zeit bei einem Pokerspiel mit ein paar Dämonen ordentlich betrogen. Sein Partner Jason Blood, der gleichzeitig das menschliche Zuhause des Dämons Etrigan (das ist der, der immer in Reimen spricht) ist, fühlte sich gezwungen seine bessere Hälfte freizulassen um mit den Dämonen zu kämpfen. In der Gegenwart: ein mysteriöser finsterer Zauber ergreift Besitz von mehreren Menschen in den USA. Sie fangen plötzlich
an Dämonen und andere finstere Viecher zu sehen, wo keine sind. Eine Frau hat deswegen mehrere Menschen totgefahren, ein Familienvater beinahe seine Familie erschossen und eine frisch gewordene Mutter fast ihr Baby vom Dach geworfen. Zum Glück konnten jeweils Wonder Woman, Superman und Batman rechtzeitig eingreifen. Bei einer Sitzung der Justice League erwägt man die Theorie dass für die Vorfälle Magie verantwortlich sein muss. Batman ist zunächst skeptisch doch schon bald tauchen in seinem Anwesen "Constantine"-Schriftzüge auf. Sie sind das Werk von Boston Brand aka Deadman, den Geist eines Akrobaten, der in der Lage ist in anderer Leute Körper einzutauchen. Batman sucht Antworten bei der Illusionistin Zatanna, die daraufhin beschließt sich tatsächlich an Constantine zu wenden. Zusammen mit ihm bildet das Trio eine Art Team, darum auch der Titel des Films lol, was auch noch durch Black Orchid (die menschliche Verkörperung von Constantines House of Mystery) ergänzt wird. Zusammen beschließen sie den Verantwortlichen für den bösen Zauber zu finden.

Ich frag mich manchmal für welches Publikum diese Filme gedacht sind. Hier wird (beinahe) gemordet, geflucht und geraucht. Ab 16 ist der Film ja nicht, jedoch tatsächlich ab 12. Scheinbar haben sich die Zensurvorschriften schon längst verschoben oder so. Keine Ahnung. Ich fands tatsächlich wunderbar abwechslungsreich. Schön mal (wieder) die ganzen Anti-Helden bzw. nicht Supermenschen in Aktion zu sehen. Magie/Untote/Dämonen sind meines Erachtens ein nicht zu vernachlässigendes Thema. Ich finde auch, dass Batman in diesem Film nicht unbedingt was zu suchen hat. Man hätte ihn einfach komplett weglassen können, aber DC muss ja unbedingt ihren Favoriten hier einsetzen. Kann mich ehrlich gesagt nicht wirklich erinnern, dass in der damaligen ersten Ausgabe von "Justice League Dark" Bruce Wayne zu sehen war. Ich weiß nicht mehr. Fest steht: nicht allzu gruseliger, jedoch verdammt cooler Myster/Action-Film. Mit Superhelden.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


11. Justice League vs. The Fatal Five (2019)

Hierbei handelt es sich um einen Film, der ein Teil des DCAU (DC Animated Universe) ist. Dazu gehören die Zeichentrickserien "Batman", "Superman" als auch "Justice League". Folglich ist der Film genauso gestaltet wie die Serien.

Wir befinden uns in der Zukunft des 31. Jahrhunderts. Die Bösewichte Mano, Tharok und Persuader, die der Truppe "The Fatal Five" angehören kämpfen gegen die hiesige Superheldencrew "The Legion of Superheroes", zu der auch Star Boy dazu gehört. Ziel des Angriffes ist die sogenannte "Time Sphere" der Legion. Mit ihrer Hilfe wollen die Fatal Five in die Vergangenheit reisen. Die Legion kann das Schlimmste leider nicht verhindern - Star Boy wird bei der Reise mitgerissen. Die Zeitkapsel landet in Metropolis des 21. Jahrhunderts und Star Boy selbst in Gotham City. Zum Glück konnte er allerdings eine Fall aktivieren sodass die Zeitkapsel verschlossen blieb und Fatal Five nicht rauskommen konnte. Er selbst verliert sein Gedächtnis, nachdem er festgestellt hat dass die Medizin die sein Gehirn stabil und arbeitend halten sollte noch nicht existiert. Nachdem er nackt in einer Apotheke auftaucht, wird er von Batman verfolgt und nach Arkham gebracht, wo er im Laufe der nächsten Monate ein absoluter Musterpatient ist. Die Zeitmaschine hingegen wird von Superman ins HQ der Justice League gebracht wo sie vom Helden/Wissenschaftler Mister Terrific analysiert werden soll. Zehn Monate später: Jessica Cruz ist die neueste Green Lantern des Weltraumbezirks, indem sich unsere Erde befindet. Allerdings fällt es ihr sehr schwer diese neue Rolle auszuleben, weil sie an schweren PTSD leidet. Vor einiger Zeit wurden ihre Freunde von einem Mörder im Wald umgebracht, sie selbst konnte sich grade so retten. Das Aufstehen und Rausgehen aus dem Haus fällt ihr schwer. Trotzdem versucht Wonder Woman immer wieder sie in die Justice League zu rekrutieren. Während Mr. Terrific dabei ist, das Geheimnis der Zeitkapsel zu entschlüsseln befreit er versehentlich die darin gefangenen Superschurken. Sie veranstalten in der Innenstadt von Metropolis ein übles Chaos und werden per Fernsehen übertragen. Die Aufnahmen sieht auch Thomas aka Star Boy in der Arkham Anstalt für psychisch Kranke. Plötzlich macht es klick und es fällt ihm wieder ein, was er in der Vergangenheit macht.

Es hat sich rausgestellt, dass ursprünglich ein anderer Stil für diesen Film geplant war und er auch im anderen DC-Universum angesiedelt sein sollte. Allerdings wollte man nicht dass der Stil mit dem von den "New 52"-Verfilmungen ("Justice League: War" etc.) verwechselt wird und so fiel die Entscheidung aufs DCAU. Es ist schön zu sehen, dass dieses alte Universum immer noch irgendwie fortgeführt wird und in ihm auch die neuesten Charaktere aus den DC-Comics auftauchen. Jessica Cruz war nämlich in den 90ern noch inexistent. Die Cartoon-Gewalt wirkt hier nicht erzwungen "realistisch" sondern tatsächlich cartoonesk. Man schafft, wie schon in den anderen DCAU-Cartoons eine Art Spagat zwischen (relativ) kinderfreundlich und düster. Allerdings war dieser Film eigentlich, wie gesagt, für ein anderes Universum vorgesehen, sodass er wesentlich erwachsener und schimpfwort-geladener daherkommt. Die Story ist unfassbar cool. Ich steh drauf, wenn Generationen von Superhelden aufeinander treffen. Zeichenstil ist natürlich auch verdammt gut und alles andere als altbacken.
Meines Erachtens ein grandioser Eintrag in diesem Marathon.

9/10 Pfandflaschen
Trailer: