Dienstag, 29. September 2020

Comic Book Review#456: The Boys#52-56 & The Boys#72 (2012)

Dieser Beitrag besteht aus zwei Beiträgen, da ich irgendwas an der Veröffentlichungsgeschichte verbockt habe. Der untere Beitrag sollte eigentlich nach dem oberen erscheinen, aber irgendwie habe ich den oberen vercheckt zu veröffentlichen und so wird er nachträglich hinzugefügt. So isses halt nun.

Allrighty then. Weiter geht's mit "The Boys".

Diesmal geht es größtenteils um ein Gespräch zwischen Hughie und Greg Mallory. Dem letztgenannten lernte Hughie in Schottland kennen und beobachtete mit ihm gemeinsam Vögel. Es stellte sich heraus, dass der Mann viel zu jung für sein Alter aussieht: 91. In seinen Venen fließt nämlich Blut welches mit Compound V angereichert ist. Der Typ arbeitet für die CIA und war in Schottland um Hughie zu beobachten. Im Laufe der Geschichte, die sich vier Ausgaben lang ausbreitet geht es um den Werdegang von Mallory. Es fing alles an im zweiten Weltkrieg, im Jahre 1944. Operation "Autumn Mist". Ein paar Verantwortliche von Vought American wollten einige ihrer Zöglinge in das Kriegsgeschehen mit einbinden. Im Klartext: Kostümierte Superhelden sollen nun bei der US Army mitmachen und gemeinsam die Deutschen zerschlagen. Doch da dieser Comic in einer anderen Realität spielt, ist es natürlich nicht so wie man es erwartet hat. Die Superhelden erweisen sich als Last und ihr Verhalten führt dazu, dass die GIs von der SS entdeckt werden. Es kommt zu einem riesigen Massaker bei dem beinahe alle Soldaten und alle Superhelden umgebracht werden. Mallory ist der einzige Überlebende des Ganzen. Später zeigt man noch seinen Werdegang nach dem Krieg. Seine Auseinandersetzung mit der Comic-Propaganda von Vought American als auch den Entschluß sich selbst Compound V spritzen zu lassen um gegen die Arschlöcher in Umhängen vorzugehen. Außerdem äußert er sich kritisch über Butcher. Seiner Meinung nach ist der Kerl der Hughie zu den Boys rübergebracht hat aus nicht ganz richtigen Gründen dabei. Butcher will einfach nur Menschen wehtun.

Ich finds gut dass es auch solche Ausgaben gibt. Secret Origins quasi, die beleuchten was "vorher" passiert ist. Eine Story die aufzeigt wieso diverse Charaktere so sind wie sie sind. Außerdem ist es definitiv abwechslungsreicher wenn man etwas fiktive "Geschichte" reinpackt anstelle von explodierenden Menschen, abgetrennten Gliedmaßen und irgendwelchen Orgien. Nicht dass das besonders schlimm wäre, aber ja. Es ist abwechslungsreich. Es ist das fünfte von sechs Omnibus-Bändern. Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird.

8/10 Pfandflaschen


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So, da sind wir. Ich habe die ganze Reihe durchgelesen und reviewe nun die allerletzte Ausgabe von "The Boys". Falls ihr noch vorhabt den Comic zu lesen oder die Serie auf Amazon Prime zu gucken:

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER

Genug gewarnt.








Das Cover lässt es (fast) vermuten: Alle Superhelden werden bildlich gesprochen die Toilette runtergespült weil sie Arschlöcher sind. Sozusagen. Die Handlung spielt sechs Monate nach den Ereignissen in Ausgabe#71. Butcher ist tot, nachdem er Mother's Milk, Frenchie und Female umgebracht hat. Der Ex-Marine hatte eine Vision in welcher er alle Superhelden als auch Menschen die irgendwie mit Compound V infiziert sind auslöscht. Hughie konnte ihn aufhalten. Jetzt liegt er auf dem Dach seines Hauses und sonnt sich. Zusammen mit Jamie den dicken Hamster der so fett gefüttert wurde, damit kein Fetischist ihn sich in den Arsch schieben kann. Die Bauarbeiten für die am 11.09.2001 von Superhelden zerstörte Brücke sind vorbei. Hughie kommt rum und ritzt die Initialen M.M und F+F in den noch nassen Beton. Als Erinnerung an Mother's Milk, Frenchie und Female. Anschließend trifft er sich mit einem schmierigen Vertreter von Vought American, die sich nun in American Consolidated umbenannt haben. Er legt ihn nahe wie schnell Superhelden bzw. alle mit Compound V infizierten ausgelöscht werden können. Daraufhin wird bei der Wahlkampfrede von der Ex-CIA-Direktorin Susan L. Rayner ihr Sextape mit Butcher abgespielt sodass das ganze Publikum es hören kann. American Consolidated erschafft eine neue Truppe von Superhelden, die ganz in weiß gekleidet sind. Schlußendlich trifft sich Hughie das erste Mal seit Monaten mit Annie January. Alles endet mit den Worten: "It's okay. It's okay, Hughie." Sie umarmen und küssen sich.

Es ist der typische Move eines Autors. Es reicht nicht die finale Schlacht gekämpft zu haben. Ein Haufen toter und ein krasser Twist sind nicht das richtige Ende für eine Reihe. Es muss ein "richtiges" Ende geben, in welchem gezeigt wird was nach all dem krassen Scheiß passiert ist. Sehr wohlwollender Move, der einen runterbringt nach dem man die Ausgabe#71 erlebt hat. Ein Ende der Aufregung und all der Spannung. Meiner Meinung nach ein sehr wholesome Comic, der gleichzeitig ziemlich witzig und berührend ist. Ein verdammt gutes Finale für eine Comicreihe voll mit Blut, Eingeweiden, Schmerz und Leid. Ein Happy End eben.

9/10 Pfandflaschen

Sonntag, 27. September 2020

So isses, Musik!#108


Weiter gehts! Diesmal verlinke ich das Video von Raphael "nur", weil mich diese kleine Ansicht von Videos ankotzt, die es scheinbar nur noch zur Auswahl gibt nachdem blogger.com keine YouTube-Videos mehr einbinden lässt. Um noch mal dran zu erinnern: Der Genosse hat die Alben 50-41 reviewt und ich mache das auf ne eher langsamere Art. Anyways, hier sind die Plätze 48-47.

48. Radiohead - The Bends (1995)

Es ist glaube ich, das erste oder zweite Mal dass ich mir tatsächlich ein Radiohead-Album in voller Länge gebe. Ich hatte vor Ewigkeiten vorgehabt mal "Pablo Honey" zu reviewen. Allerdings hat es mir irgendwie nicht sonderlich gut gefallen, es klickte irgendwie nicht, darum hat das Album es nicht in den Blog geschafft.

"The Bends" ist das Zweitwerk von Radiohead, auf dem oben genannten Album war das berühmt-berüchtigte "Creep" drauf. Hiermit waren sie also schon irgendwie im Mainstream-Rampenlicht. Kritiker bzw. Radiohead-Miesmacher versuchen die Musik der Band immer irgendwie als "zu depressiv" und "emo" zu bezeichnen. Und in der Tat seh ich auch, dass sie der Soundtrack für eine depressive Episode sind. Sie machen sehr feinfühligen, melodischen Alternative Rock. Sänger Thom Yorke erinnert mich an diesen Typen von Muse, nur dass letztere erst später berühmt wurden und wahrscheinlich hier abgekupfert haben. Aber bloß weil das Album größtenteils eher seicht klingt, heißt es nicht dass es nicht auch "zur Sache" gehen kann. "My Iron Lung", "Black Star" oder "Just" haben auch wesentlich "rockigere" Elemente. Während "Sulk" irgendwie verträumt daherkommt. 

Mein Fazit: Hier steckt wesentlich mehr als man vermutet. Es ist ein verdammt gutes, einfühlsames und ruhiges Album welches jedoch ordentlich Riffs in Petto hat. So ganz mein Ding ist es allerdings nicht, dafür bin ich wohl einfach der falsche Ansprechpartner oder wie man das sagt.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: My Iron Lung, Sulk, Just, Black Star

Und weil eine Stimme nicht genug ist, sagt Marlyn auch noch was dazu:

The Bends lässt nach Pablo Honey schon 1995 erkennen, wohin es mit Radiohead geht – im Vergleich zum Vorgänger ist es etwas weniger „schrammelig“, trotzdem immer noch gitarrenlastiger und analoger als der Nachfolger OK Computer.
Sowohl lyrisch als auch musikalisch passt The Bends in die Lebenswelt eines jungen Erwachsenen, der desillusioniert durchs Leben stapft. Themen wie Entfremdung vom eigenen Umfeld und schließlich auch von sich selbst, zerbrochene Liebesbeziehungen und das Aufkeimen von Wut und Frustration über das Unvermögen, sich aus der misslichen Lebenslage zu befreien – für Altrock Mitte der 90er durchaus gängige Themen. Dennoch ist The Bends kein Nullachtfuffzehn-Britrock-Album, wie ich finde. Radiohead schaffen es schon früh eine große Bandbreite von Musikstilen zu einem wiedererkennbaren Sound zu vereinen. Irgendwo zwischen Britpop, Grunge und einer Prise Shoegaze ist The Bends zu verorten, je nach Track mit fast offensichtlichen Anleihen von anderen großen Bands wie Oasis („The Bends“, inklusive eindeutiger Kritik an dem Lebensstil der Gallaghers) und den späten Nirvana („My Iron Lung“).
Noch ein Kritikpunkt am Rande: Leider sind mir Yorkes Vocals zeitweise echt zu weinerlich, auch wenn sie zum einzigartigen Klang der Band beiträgt.  
Insgesamt ein gelungenes Album, das ich für eine Zugfahrt mit schlechter Laune empfehlen kann.

Lieblingstracks:
Planet Telex, Fake Plastic Trees, Just, My Iron Lung
7,5/10 Pfandflaschen




47. Fugazi - Repeater (1990)

Ich habe zu diesem Album schon mal was gesagt. Und zwar hier. Darum wird Phil Th. Pig was dazu sagen: 

Ja, ich gebe es zu, ich bin Ian MacKaye-Fanboy. Das ging so weit, dass ich mit 28 Jahren erst angefangen habe, Poison Idea zu hören, weil mich die „Ian MacKaye“-EP so offended hat. Als ich mit 18 Jahren, einem zielstrebig vor die Wand laufenden Leben und einem gehörigen Alkoholproblem, das dafür sorgte, dass mein Verhalten immer unkontrollierbarer und erratischer wurde, Minor Threat und darüber auch viele der anderen Dischord-Sachen (Rites of Spring, Fugazi etc.) für mich entdeckte, war das die absolute Offenbarung. Es war politisch, es war musikalisch großartig und die Leute waren nüchtern. Ein nüchternes Leben im Punk musste also möglich sein.

Darüber hinaus waren Fugazi einfach großartig, eine Band, wie sie integrer kaum sein könnte. Immer offensiv politisch, feministisch, vegan, spielten keine Konzerte in Läden, in denen Alkohol- oder Tabakwerbung hing, kein Merchandise, sorgten dafür, dass die Ticketpreise nicht durch die Decke gingen. Noch dazu wurden sie von Album zu Album besser. Deshalb werde ich einen Teufel tun, Repeater als ihr bestes Album zu bezeichnen, das würde Ihnen eine komplette Entwicklung absprechen, aber verdammt noch mal, Repeater hat die Hits. Blueprint, Merchandise, Repeater und noch viele andere großartige Songs. Von vorne bis hinten eine große Platte. Mit der die EP „3 Songs“ enthaltenden Version namens „Repeater + 3 Songs“, sogar noch großartiger, Song #1 ist für mich einfach der Überbrecher. Mir ist es ohnehin schleierhaft, wie eine Band nach 2 Eps mit einem Debütalbum um die Ecke kommen kann, das derart ausgereift und eigenständig ist. Aber ja, gerüchteweise haben sie jeden Tag mehrere Stunden geprobt und das merkt man auch. Eine absolut tighte Einheit mit 2 der großartigsten Vokalisten der gesamten amerikanischen Hardcore-Szene, namentlich der bereits erwähnte Ian MacKaye (Minor Threat, Embrace, Egg Hunt) und Guy Picciotto, der bereits vor Fugazi mit dem Drummer Brendan Canty so großartige Bands wie One Last Wish und Rites of Spring hatte. 
Und Joe Lallys Bass sollten wir hier nicht vergessen, der Typ spielt quasi die ganze Zeit Reggae-Basslines und es fügt sich verdammt gut ein. Ich kann kaum richtig beschreiben, was diese Band noch alles richtig macht und an dieser Stelle nur die Empfehlung abgeben, sich das ganze dringend anzuhören.

Anspieltipps: Blueprint, Song #1 (falls +3 Songs), Merchandise

Das ganze bekommt 9,5/10 Pfandflaschen, da die Band sich danach noch weiter entwickelt hat und ich für die nächsten Alben noch Luft nach oben benötige.




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Zwist - Gesammelte Werke (2019)

Zwist haben letztes Jahre ihre "Gesammelten Werke" rausgebracht. Wie ich diesen Begriff hasse. Er wurde nämlich jedes Mal von meinen Kunden im Getränkemarkt verwendet, als sie einen Haufen von fucking Leergut abgegeben haben nachdem sie ihre "Garage aufgeräumt" haben oder so. Bah. Aber sei's drum. Der Titel passt schon so. Eingespielt von drei Leuten. Minimalistisch as fuck. Erinnert mich an Bands von Jens Rachut. Nur, wie gesagt, in sehr sehr minimalistisch. 




"und wieder schreist du mich an "der tisch ist reichlich gedeckt kopf hoch, alles wird gut" dein Verständnis schäumt dir förmlich aus dem mund hast du dir heute etwa wieder empathie aufs Brot geschmiert der fisch stinkt ich habs dir lange schon gesagt blas die kerzen wieder aus unser tisch wurde abgesagt"
("Kalenderspruch")

Mir gefällt es unter anderem weil ich weiß in was für Projekten die Bandmitglieder teilweise gespielt haben. Dieser Minimalismus, als auch die deutschsprachigen Texte, stehen sehr im Kontrast dazu. Das ist wie das Folk Projekt dieses einen Sängers dieser einen Pop Punk Band. Nur halt in tatsächlich echt gut. 

8/10 Pfandflaschen

Alibi Konkret - Dummy Data (2020)

Matt von Zwist hat außerdem ein Ambient-Projekt am laufen. Es heißt "Alibi Konkret" und kann hier nachgehört werden. Das einzige Album bis dato heißt "Dummy Data" und ist am 08.04.2020 rausgekommen. Es fängt richtig gut an. Als hätte man eine Synth-Party in einer überfüllten Mülltonne gestartet. Das meine ich durchaus positiv. Klingt als hätte man zwei Müllmänner beim Zertrümmern von Fernsehern aufgenommen und das verzerrt. Großartig! "Cognition Takes Childishness" klingt wie The Residents zu ihrer "Third Reich'N'Roll"-Zeit. Und als würde man in einem Fernseher rumstochern und den Sound bis zum gehtnichtmehr verzerren. 

"The Longing" hingegen ist das Aufwachen nach einer nicht so gelungenen Nacht. Der Morgen an dem man alles mögliche hinterfragt und sich eher nicht so geil fühlt. Zumindest klingt das für mich so. "Rail Guide" sampelt das "Zurück bleiben, bitte" der BVG bzw. U-Bahn-Geräusche. "Working Figures" klingt deutlich introvertierter als der Rest. Fast schon wie Dark Ambient nur nicht dermaßen finster. Nur die Gitarrenklänge nerven mich etwas. Auf "Niemand ist gerne alleine im Beton" taucht dann plötzlich ein Akkordeon auf, wodurch das ganze eine etwas strukuriertere Richtung einschlägt, auch wenn das jetzt komisch klingt. Den Abschluß bietet "Zeitgemäße Abweichung". Der Song klingt für mich nach einem Interlude oder einem Intro auf irgendeinem experimentellen Post-Hardcore-Album oder so. 

Meiner Meinung nach ein gelungenes, experimentelles Erstlingswerk. Für all diejenigen für die Ambient zu "deep" ist oder so. Richtet euch mal ein kurzes Zeitfenster ein, macht ne Weile nichts und hört einfach zu.

8,5/10 Pfandflaschen

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Eminem Discography: Music To Be Murdered By (2020)

Es vergeht wohl kaum ein Jahr ohne ein unangekündigtes Album von Eminem. "Music To Be Murdered By" ist eine Hommage an ein gleichnamiges Album von Alfred Hitchcock, welcher hierauf auch zitiert wird. Em geht hier zurück zu seinen Wurzeln, gleichzeitig greift er aber auch auf neueste Hip-Hop-Trends zurück und kollaboriert mit jüngeren Rappern wie Young M.A. und Juice WRLD.


Was gibt es hier so alles? Reinste Horrorcore-Songs die von Mord und Totschlag handeln. Posse-Tracks mit Royce Da 5'9, Black Thought, Q-Tip, KXNG Crooked, Joell Ortiz. Popsongs mit Gastbeiträgen von Skylar Grey und Ed Sheeran. Eminem redet über das Verhältnis zu seinem Stiefvater dem er den Tod wünscht, Drogensucht und das Vorhaben nie wieder rückfällig zu werden... Und natürlich teilt er auch gegen Kritiker und die neue Rapszene aus bzw. äußert seine Abneigung über Mumble Rap und es gibt natürlich die üblichen Texte über abgefahrene Gewalttaten.

Ich war anfangs sehr zwiegespalten und wusste nicht was ich vom Album halten soll. Mich stört es nämlich tatsächlich dass Em sich so an seinen Kritikern versteift. Ich verstehe es natürlich. "Revival" war nicht so der Bringer. Fans wünschten sich ein Battle-Rap-Album. Sie wollten Slim Shady zurück. Also gab er ihnen sowas in der Art. "Kamikaze" verteilte Disses links und rechts. War musikalisch einfach topfit. Dann beschwerte man sich dass dieses Album zu unerwachsen ist und haste nicht gesehen. Da verstehe ich sehr gut, dass er angepisst ist weil er es niemanden recht machen kann. Aber er sollte meiner Meinung nach einen großen Haufen auf diese Leute scheißen und aufhören sie zu thematisieren. Lange Rede, kurzer Sinn: Schwach an einigen Stellen, manchmal zu poppig, andererseits lyrisch wie immer erste Sahne und unfassbar viel Ohrwurm-Potential. I like.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Little Engine, Lock It Up, Yah Yah, Stepdad, Godzilla, Farewell




Queen Discography: Innuendo (1991)

Meine Lieben, wir sind am Ende. Nun, fast. Es fehlt noch das wirklich allerallerletzte Queen-Album namens "Made In Heaven", welches nach dem Tode Freddie Mercurys rausgebracht wurde. Und das werde ich auch noch reviewen. Zweifelsohne. Zum Ende hin bietet man alles wofür die Band bekannt war oder wurde. Einerseits pop-lastige Ohrwurm-Songs wie "I'm Going Slightly Mad", Liebeslieder als auch richtige Hard-Rock-Brecher wie "Headlong", die dein Ü50-Vater beim Cruisen mit seinem Golf hört. Oder so. Auch thematisch ist das Album äußerst vielfältig. So geht es in "I'm Going Slightly Mad" ums Verrücktwerden. "Delilah" hingegen handelt von Freddie Mercurys gleichnamiger Katze. Darin heißt es unter anderem "Getting away with murder, so innocent", was definitiv auf eine Katze zutrifft. Außerdem verwendete für das Miauen Brian May das erste Mal eine Talkbox.


Eines DER Highlights hier ist gleichzeitig einer der herausragendsten Queen-Songs überhaupt: "Show Must Go On" beinhaltet die folgende Aussage im Refrain "Inside my heart is breakingMy makeup may be flaking But my smile, still, stays on". Es mag sein dass es um etwas anderes geht, nämlich um das "weiter gehen müssen" an sich. Aber es hört sich für mich, als ob Mercury genau wusste dass er nicht mehr allzu lange auf der Welt bleiben würde. Der Gesangstake der schlußendlich auf dem Album gelandet ist, ist auch der EINZIGE. Freddie hat genau einen Take gebraucht. Ich möchte noch anmerken, was für ein sozialkritischer Song "Innuendo" ist. Im richtigen Gewand hätte er auch von einer Anarcho-Punkband sein können.

Anyways, I loved it. All the way from start to finish.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Innuendo, Headlong, Delilah, Show Must Go On, Hitman



Freitag, 25. September 2020

Comics Monthly#78

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von Comics Monthly! Diesmal ist (mal wieder) alles querbeet und ich beschäftige mich (mal wieder) mit Verlagen jenseits von DC/Marvel. Viel Spaß.

Big Girls#2

Allrighty then! Mal wieder ein absoluter Glücksgriff rausgekommen bei Image Comics. Bin sehr positiv überrascht. 

Am Anfang sehen wir drei Frauen: Cowgirl, Apex und Ember. Sie kämpfen gegen Monster, die aussehen wie äh keine Ahnung, eine Mischung aus Aliens und diesen Kaijus aus Pacific Rim. Oder so in der Art. Sie kämpfen gegen sie in einer Stadt und die Gebäude scheinen sehr klein zu sein. Die Viecher werden "Jacks" genannt. Doch dann verstehe ich warum dieser Comic "Big Girls" heißt. Die Frauen sind riesig. Kaijugröße. Godzilla-Größe. If you know what I mean. Jedenfalls ist es die Zeit nach der Apokalypse und wir befinden uns in einer absolut zerstören Stadt. Es wohnen immer noch Menschen hier und an einigen Ecken lässt es sich scheinbar aushalten. Eine Mutation, die "Megaorganisim" genannt wird hat Menschen mutieren und sie zu riesigen urkomischen Dingern werden lassen. Eine Organisation setzt die sogenannten "Big Girls" ein um gegen sie zu kämpfen. Doch wir finden an anderer Stelle heraus, dass die "Jacks" irgendwo einen Teil ihrer Menschlichkeit behalten haben. Eine Frau besucht nämlich täglich ihren in einen "Jack" verwandelten Sohn und umarmt ihn, so gut wie sie kann damit er sich weiterhin an sie "erinnert". Vielleicht sind die Big Girls gar nicht mal so eine gute Problemlösung? Wer weiß.

So muss das funktionieren. Einfach mitten ins Geschehen rein. Ohne überhaupt zu wissen was geschieht. Die zweite Ausgabe ist tatsächlich gar nicht mal schlecht um an einem Comic ge"hooked" zu werden, sodass man hängen bleibt. Keine Einleitung in die Geschichte, einfach mittendrin anfangen. Dann will man definitiv mehr erfahren. Interessanter Aspekt, einfach riesige Menschen gegen riesige Monster einzusetzen. Die dann natürlich auch alle unterschiedliche Vorstellungen und Ideen haben. Riesige Superhelden gabs ja schon bei "Zone Fighter", aber eher nicht in US-Amerikanischen Comics. Ich find jedenfalls die Idee und die Ausführung von Jason Howard verdammt gut. Sowohl story- als auch designtechnisch. Like it very much!

Erhältlich bei Image Comics

8,5/10 Pfandflaschen

Firefly#20

Ich habe letztens die, leider nur 13 Episoden beinhaltende, von Joss Whedon erschaffene, Sci-Fi-Serie "Firefly" inhaliert. Es war so unfassbar gut, dass ich mich der Empörung tausender Fans über ihre Absetzung nur anschließen kann. Der Film, der als Fortsetzung der Serie bzw. ein Versuch lose Enden zu verknoten gilt war ebenfalls großartig. Ich werde in zwei Monaten in "My Favorite TV-Show" "Firefly" einen Eintrag widmen. Darum werde ich hier nur grob auf den Inhalt der Serie eingehen.

Wir befinden uns ein halbes Jahrtausend in der Zukunft. Die Erde wurde von Menschen verlassen und das Leben wurde auf anderen Planeten in einem anderen Sonnensystem möglich gemacht. Die Planeten/Monde wurde "terrageformt", das heißt lebensfähig gemacht. Seitdem gibt es, wie in heutiger Zeit auch, eine moderne Gesellschaft, Kapitalismus und Kriege. Die Veteranen eines dieser Kriege, Malcolm Reynolds und Zoe Washburne sind Captain und Co-Captain des Schmugglerschiffes "Serenity" (gewesen). Dieser ist ein "Firefly"-Modell, welches tatsächlich einen Leuchtkäfer im entfernten ähnelt. Mal ist nicht mehr Captain. Stattdessen wurde er zum Sheriff einer ganzen neuen Welt namens Georgia. Warum auch immer, man die terrageformten Welten nach dem Wilden Westen gestaltet hat, das hab ich bis jetzt nicht so ganz verstanden. Aber egal. Doch im Geheimen arbeitet er immer noch mit seiner alten Crew zusammen. Er hat sich ein neues Räuber Alter Ego erschaffen. Mit diesem raubt er eine wichtige Lieferung aus und tut so als würde er mit sich selber sprechen um die Spediteure der Firma Blue Soon zu verarschen, denen die Lieferung gehört. Kurze Zeit später sehen wir wie die restlichen Crew versucht ein Zuhause für sich auf einem anderen, weiter abgelegenen Planeten zu finden. Dummerweise sind die Soldaten der "Allianz" (aka die offiziöse Weltregierung) immer dicht auf den Fersen.

Ich weiß (noch) nicht ob es sich um eine Art (Neu)Fortsetzung handlet weil hier diverse Leute am Leben sind die gar nicht am Leben sein sollten. Oder es ist ein Bindeglied zwischen der Serie und den Film. Wer weiß. Jedenfalls ein gelungenes Werk. Ich kann die Sprechblasen (beinahe) in den Stimmen der Schauspieler mitsprechen. Nur beinahe weil ich die Serie auf Deutsch gesehen habe. Es ist die gleiche Machart wie bei den Comic-Staffeln von Buffy. Die Charaktere sind sofort zu erkennen und ähneln beinahe 100%ig den Schauspielern. Außerdem ist im Comic einfach weitaus mehr Spielraum sodass man die Handlung ordentlich auf den Kopf stellen kann. Im Gegensatz zu Wild-West-Planeten sind hier weitaus interessantere Gegenden zu sehen. Ich fands erfrischend!

8,5/10 Pfandflaschen

Erhätlich bei BOOM! Studios

Made by: Greg Pak, Daniel Bayliss

Without Warning! Earthquake#1

Okay, das hier ist eine vollkommen andere Art des Comics, als die die ich bisher hier reviewt habe. Keine Superhelden, keine Zombies, keine Comic-Version einer Fernsehserie oder so. Diesmal geht es um Bildung bezüglich Erdbeben.

Es beginnt mit Angie, die in Central City wohnt, welches sich irgendwo im mittleren Westen der USA befindet. Sie trifft sich nach der Schule mit zwei Freunden von sich, nachdem sie noch mal ins Klassenzimmer zurückgerannt ist um das Geburtstagsgeschenk für ihre kleine Schwester zu holen, welches sie vergessen hat. Ihre zwei Freunde machen sich etwas lustig über sie weil sie in ihrem Auto einen Haufen Notfallkram hat. Als ob gleich eine Naturkatastrophe beginnen würde. Kaum hat man ein paar Witze ausgetauscht geht es schon los. Ein Erdbeben beginnt und Sean, ein Kumpel von Angie verletzt sich am Kopf. Heather (die andere Freundin von Angie) und Sean ziehen daraufhin gemeinsam mit dem Auto weiter. Angie beschließt zu Fuß zur Schule ihrer Schwester zu laufen. Sie macht sich außerdem große Sorgen um ihre Familie, tritt aber per Smartphone in Kontakt mit Vater und Onkel und stellt sicher dass es allen gut geht. Auf den Weg dahin rettet sie einen Mann, dessen Auto in einem Fluß feststeckt, nachdem dieser überlaufen ist. Sie hinterlässt ihm eine Rettungsdecke und Proteinriegel. Schlußendlich schafft sie es, ihre Schwester abzuholen und nach Hause zu bringen.

Ursprünglich veröffentlicht für das Oregon Office of Emergency Management und das Cascadia Region Earthquake Workgroup. Im Prinzip ist es eine Art Ratgeber-Comic bzw. Educational Comic, welcher in einer abenteuerlichen Art aufzeigt was man am allerbesten im Falle eines Erdbebens machen sollte und was eher zu vermeiden ist. Die Zeichnungen sind halbwegs realistisch und durchaus vorzeigbar. Allerdings ist es auch deren Zweck hier. Sie sollen nicht zu sehr vom Geschehen ablenken, die Story sollte viel mehr im Vordergrund stehen. Deswegen sind sie "nur" okay. Ich fand diese Art und Weise über Gefahren aufzuklären tatsächlich richtig richtig gut. 

8/10 Pfandflaschen

Made by: Althea Rizzo, Jeremy Barlow, David Hahn

Erhältlich bei Dark Horse Comics



Donnerstag, 24. September 2020

Film der Woche#456: Poliziottesco Speciale!

Allrighty then, let's do this. Ein weiteres Special aus der Vergangenheit. Denn die Podcast-Folge dazu, von Pinky und mir (nachzuhören bei Movie Punx auf Spotify) ist bis dahin längst aufgenommen und erschienen. Diesmal hat der gute mich überredet sich über italienische Polizeifilme aus den mittleren bis späten 70ern bzw. frühen 80ern zu unterhalten. Ich meinte dann so "okay gut" und hier sind wir. Ich zähle hier übrigens sowohl den deutschen als auch die englischen und italienischen Titel auf. 

1. Das Syndikat des Grauens/Luca Il Contrabbandiere/Contraband (1980)

Finds interessant, dass der deutsche Titel nach Gelber Presse klingt, während der italienische einfach "Luca, der Schmuggler" bedeutet. Der englische Titel ist sogar noch einfacher und tatsächlich auch wesentlich cooler.

Luca Ajello (Fabio Testi) ist Zigarettenschmuggler. Gemeinsam mit seinem Bruder Michele (Enrico Maisto) ist er Teil einer Camorra-Vereinigung, allerdings kein Mafioso im großen Stil. Urplötzlich kommt eine schwere Zeit für den Zigarettenschmuggel. Das Geschäft und das Leben der Kleinkriminellen wird nämlich bedroht, allerdings nicht von der hiesigen Polizei oder sonst wo von Seiten des Gesetzes. Eine größere untergrundige Rauschgiftorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zigarettenschmuggler zu dezimieren. Luca trifft es sehr hart, da Michele umgebracht wird. Lucas Leben scheint eine einzige Ruine zu sehen. Unglücklich verheiratet und zudem seinen einzigen Bruder verloren. Er beschließt auf eigene Faust die Mörder zu finden. Schließlich gerät an einen Franzosen, von allen nur den "Marseiller" genannt, der Kopf der neuen Organisation ist. Dieser bietet ihm einen Deal an, bei welchem er und weitere Camorra-Bosse sich an Heroinschmuggel beteiligen sollen. Doch für ihn kommt das nicht in Frage. Jetzt heißt es "Kooperiere oder stirb!".

Auf dem Regiestuhl sitzt hier niemand geringeres als Lucio Fulci, der für Filme wie "Zombie 2" verantwortlich ist. Dementsprechend ist der Streifen auch äußerst brutal und skrupellos. Allerdings schafft er es trotzdem, dass der Hauptcharakter nicht irgendso n Arsch ist sondern tatsächlich jemand der die Sympathien des Publikums gewinnt. Er ist zwar rechtschaffener Bürger sondern jemand der Zigaretten schmuggelt, der allerdings gegen ein viel größeres Übel kämpft. Ich will außerden nicht behaupten dass sie mir tatsächlich gefallen haben, aber: die Gewaltszenen waren erstaunlich gut inszeniert und man hat schnell gemerkt dass sie zwar "realistisch" wirken sollen, allerdings den Schauspielern (und in einem Fall der Schauspielerin) nichts schlimmes geschehen ist. Es gibt auch etliche lustige Szenen. Beispielsweise als die Polizei illegale Zigarettenhändler hochnimmt, bei einer Razzia. Einer wird dabei aus seiner Wohnung gezogen, während er Spaghetti zu Mittag isst und dabei "Oh no, my Spaghetti!" schreit. Außerdem gibt es schonungsloses Geballer, viel Blut und natürlich weibliche Nacktheit die nichts zum Film beiträgt. Sehr gut. Insgesamt eine tatsächlich echt sehenswerte Gewaltorgie. Hat mir gefallen.

7,5/10 Pfandflaschen

Trailer:



2. Tote Zeugen singen nicht/La polizia incrimina la legge assolve/High Crime (1973)

Ihr merkt worauf ich hinaus will mit den Filmtiteln, ne?

Diesmal ist der Plot ziemlich simpel und hält sich strikt an das Poliziotesco-Schema. Commissario Belli (Franco Nero) jagt einen libanesischen Drogendealer und schnappt ihn auch tatsächlich. Das Auto wird allerdings direkt gegenüber der Polizeistation in die Luft gejagt. Belli überlebt nur knapp. Er denkt sich, dass jemand neues skrupelloses hinter dem Anschlag stecken muss. Den nicht jede Verbrecherorganisation sprengt ihre eigenen Leute in die Luft um die Spur zu verwischen. Schließlich wendet er sich an Cafiero (Fernando Rey), einen zurückgezogenen Ex-Mafiosi. Dieser erklärt ihm dass jemand neues in der Stadt ist, der die Macht im Untergrund an sich reißen will. Cafiero beschließt ebenfalls in die Ermittlung einzusteigen. Belli tut das was ein Polizist in dem Fall tut. Nun ja, er ermittelt.

Ich muss sagen, dass ich nicht ganz verstehen kann wie man diese Art von Filmen am laufenden Band konsumieren kann. Es ist im Grunde genommen ein stinknormaler Polizeifilm, nur dass er halt gemäß dem Genre Poliziotesco voll ist mit Verfolgungsjagden, Geballer und Gewalt. Allerdings kann ich dabei nicht sagen, dass er besonders spannend ist. Noch besonders herausragend. Es ist wohl ein Film unter vielen den ich da erwischt habe. Sehr schade eigentlich.

3/10 Pfandflaschen

Trailer:



3. Eiskalte Typen auf heißen Öfen/Uomini si nasce poliziotti si muore/Live Like A Cop Die Like A Man (1976)

Was für ein Titel. Der italienische Titel ist übrigens das komplette Gegenteil des englischen Titels. lel.

Diesmal geht es um ganze zwei Cops: Antonio (Marc Porel) und Alfredo (Ray Lovelock) sind Mitglieder einer geheimen Motorrad-Spezialeinheit, die als Aufgabe hat Verbrecher zur Strecke zu bringen. Nicht verhaften, sondern direkt töten. Ihr nächstes Ziel ist Roberto Paquini, ein Besitzer mehrere Spielhallen, der aufgrund von korrupten Polizisten bis jetzt nicht verhaftet wurde. Antonio und Alfredo machen es sich zur Aufgabe zuerst einen Haufen seiner Handlanger und daraufhin auch ihn zu töten. Der Weg bis dahin ist mit Leichen nur noch gepflastert.

Regie führte ein weiterer Meister des italienischen Horrors, der unter anderem für einen Film verantwortlich ist den ich bis aufs Blut nicht ausstehen kann: Cannibal Holocaust. Ich rede natürlich von Ruggero Deodato. "Live Like A Cop Die Like A Man" ist eine Art groteske Karikatur von Poliziotesco-Filmen. Diesmal sind die Cops nicht nur besonders brutal sondern haben auch eine Art offiziellen Passierschein um zu töten. Dazu kommt noch dass sie was Frauen betrifft äußerst flirty sind und gleichzeitig in einer Art WG wohnen und auf einem Motorrad fahren. Ich mag diese unterschwelligen homoerotischen Töne. Das ist witzig. Die Motorrad-Verfolgungsjagden sind großartig. Der ganze Film ist außerdem vollkommen absurd. Zu Beginn verfolgen sie ein paar Handtaschendiebe und töten beide nach einer verdammt langen Jagd. Zudem wird ein Schäferhund, der einem Blinden gehört überfahren. Irgendwann vollführen die beiden (nacheinander) sexuelle Akte mit einer Zeugin. Sowas wäre später nicht ins Kino gekommen, glaube ich. Fakt ist auch, dass Quentin Tarantino sich vom Filmtitel hat inspirieren lassen und behauptet es wäre "der beste Titel aller Zeiten".

Amüsant, weil absolut grotesk. Ich mochte es.

6,75/10 Pfandflaschen

Trailer:



4. Ein Mann schlägt zurück/Il cittadino si ribella/Street Law (1974)

Der englische Titel lässt vermuten, dass es sich um einen knallharten Cop-Thriller handelt, wo die Polizei skrupellos gegen die Mafia vorgeht. Oder irgendwas mit Mafia passiert. Der deutsche Titel ist der Handlung allerdings viel näher. Diesmal gehts weniger um mafiöse Strukturen oder Polizisten.

Franco Nero spielt einen Ingenieur namens Carlo Antonelli. Er wird während eines Überfalls auf eine Poststelle seines Geldes beraubt, geschlagen, getreten und misshandelt. Nach dem Überfall wird er zudem auch noch als Geisel genommen, überlebt das ganze aber mit einem schweren Schock. Die Polizei kann ihm allerdings nicht helfen und ist einfach nutzlos. Carlo beschließt selbst gegen die Gangster vorzugehen. Er recherchiert, liest und kommt schließlich auf die Idee einen Kleinkriminellen namens Tommy (Giancarlo Prete) zu erpressen, der die Gang scheinbar mit Waffen versorgt hat. Carlo hat nämlich ein paar unangenehme Fotos von Tommy geschossen und verlangt für die Herausgabe davon Hilfe. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft und sie werden zu Partnern im Kampf gegen die Gangster.

Ich hab ihn wirklich genossen. Yes, sir. Ein ziemlich unbeholfen wirkender Franco Nero. Kein Wunder, schließlich spielt er diesmal keinen Cop, keinen Cowboy und keinen Ninja sondern einen Ingenieur dem schlimmes widerfahren ist. Dieser Mann will das Gesetz in seine Hände nehmen und sich an den Verbrechern rächen die ihn beraubt haben. Ich kenne das Gefühl nicht, ausgeraubt zu werden. Allerdings kenn ich das Gefühl, wenn mir irgendwas schlimmes passiert und ich die Person die dafür verantwortlich ist nicht belangen kann. Das pisst mich dann höllisch an. Darum kann ich das Motiv von Carlo Antonelli zu 100% nachvollziehen. Vor allem dann, wenn die Polizei einen nicht helfen kann. Es ist nicht ganz "ein Mann" sondern halt zwei, aber es steht fest: ein Typ nimmt die Sache in die Hand und tut alles Mögliche um Verbrecher zur Strecke zu bringen. Verdammt guter Film. Ohne Scheiß jetzt!

8,5/10 Pfandflaschen

Trailer:



Mittwoch, 23. September 2020

Album der Woche#458: Mission: Impossible 2 OST (2000)

 Ich meine, mich zu erinnern diesen Film mit einem Auge gesehen zu haben, als er relativ neu war. Allerdings kann ich mich so gar nicht daran erinnern. Was ich weiß ist, dass es irgendwie um einen Ebola-esken Virus ging oder so. Das war mir aber gar nicht so wichtig. Habe außer den trüben Erinnerungen absolut nichts mit dem "Mission: Impossible"-Franchise gemein. 

Viel wichtiger ist der Soundtrack. Die erste Single, an die ich mich erinnern kann ist "Take A Look Around" von Limp Bizkit. Darauf hat man auch die Titelmusik von "Mission: Impossible" verwurstet. In der Grundschule durften wir in der Pause unsere eigene Musik auf CD/Kassettenplayern hören, die wir extra mitgebracht haben. Ich hatte das "Chocolate Starfish and The Hot Dog Flavoured Water" Album von Limp Bizkit, ein anderer Kollege hatte diesen Soundtrack. Wir habens mal geschafft gleichzeitig auf beiden Playern "Take A Look Around" abzuspielen. Schwierig bei Kassetten. 


"I Disappear" von Metallica ist wohl der am meisten "hey yeah yeah yeaaaaah"-eske Song von Metallica überhaupt. Das war übrigens nach ihrer "Load"/"ReLoad"-Phase, die drei Jahre später mit "St. Anger" beendet wurde. Es ist aber alles andere als schlecht. Danach "Scum Of The Earth" von Rob Zombie mit noch mehr "Yeah"s und "Come On"s. Geht gut rein. "Rocket Science" von The Pimps ist tatsächlich auch gar nicht mal schlecht, auch wenn der Song absolute 08/15-Nu-Metal-Songstruktur aufweist. Der Refrain ist einfach eine zigfache Wiederholung eines Satzes. Und das funktioniert, das bleibt im Ohr. Foo Fighters covern "Have A Cigar" von Pink Floyd, mit Brian May von Queen an der Leadgitarre und deren Drummer Taylor Hawkins am Gesang. "Mission 2000" von Chris Cornell (verstorbener Sänger von Soundgarden) greift bei mir leider gar nicht. Ebenso wenig "Goin' Down" von Godsmack. Irgendwie war ich nie so der Fan von Post-Grunge Bands mit dem zweiten oder dritten oder vierten Layne Stayle am Gesang. "What U Lookin' At?" von Uncle Kracker und Kid Rock ist ein absolutes Guilty Pleasure für mich. Diese Mischung aus Country und Hip-Hop hat wohl schon vor "Old Town Road" funktioniert. Das ist weird, aber das gefällt mir. "Backwards" von Apartment 26 kommt als nächstes. Es ist die Band vom Sohn des Black-Sabbath-Bassisten Geezer Butler, Biff Butler. Er singt und das ganze hört sich an wie Fear Factory. Simpel, aber cool. "Karma" von Diffuser klingt nach standardisierten College Rock/Pop-Punk und es ist ziemlich langweilig. "Alone" von Buckcherry erinnern mich vom Gesang her an Casey Chaos von Amen. Aber das wars auch schon, was mir an diesem Song gefällt. "Immune" von Tinfed ist langatmig und relativ uninteressant. "Not My Kinda Scene" von Powderfinger macht alles wieder gut. Ich weiß dass nicht so recht einzuordnen, aber irgendwo zwischen "alten" Classic Rock und Indie. Oder so. "Carnival" von Tori Amos als nächste. Das erste Mal dass ich Tori Amos überhaupt Gehör schenke. Großartige Stimme, untermalt mit irgendwie ambient/trip-hop-esken Sounds. Ziemlich weird irgendwie aber verdammt ist das gut. "Nyah" vom Komponisten Hans Zimmer lässt mich irgendwie ziemlich kalt. Zum Schluß wird zu "Iko Iko" von Zap Mama gegroovt. Und verdammt noch mal, ich kann mich an diesen Song sowas von erinnern. Warum auch immer. Wa-rum. Auch. Immer. SOOKA SOOKA NANA!

Anspieltipps: Take A Look Around von Limp Bizkit, I Disappear von Metallica, What U Lookin' At? von Uncle Cracker und Kid Rock, Backwards von Apartment 26, Carnival von Tori Amos

7,5/10 Pfandflaschen



Dienstag, 22. September 2020

Comic Book Review#455: The Boys: Highland Laddie#1-6 (2011)

Okay, Leute. Die nächsten drei Wochen werdet ihr volle Dröhnung "The Boys" bekommen. Pinky hat mir nämlich die letzten drei Bänder (Omnibus'? Omnibusse? Omnibi? Keine Ahnung) ausgeliehen und ich freue mich unheimlich darüber. Da ich das Review oder die Reviews etwas abwechselnd halten möchte, gehts nicht um die Ausgabe #40-47 sondern um die Miniserie "The Boys: Highland Laddie", die insgesamt 6 Ausgaben beinhaltete. Sie ist zusammen mit den oben erwähnten Ausgaben in "The Boys Omnibus"#4 erschienen. Unter einem Highland Laddie versteht man einen Jungen aus Schottland und das ist natürlich niemand geringeres als.. Hughie.

Ein paar Ausgaben zuvor hat sich etwas Schreckliches ereignet. Hughies (remember: der schottische Dude der bei The Boys mitmacht) Freundin Annie January hat sich ihm als Superheldin, die Teil der "The Seven" ist geoutet. Oben drauf kommt natürlich, dass The Seven die Gruppe ist gegen die The Boys vorgehen. Dazu kommt auch noch dass sie um in die Gruppe aufgenommen zu werden drei Blowjobs vollführen musste. Und dazu kommt auch noch, dass das alles heimlich auf Video aufgenommen wurde und Hughie die Aufnahme gesehen hat. Kurz nach ihrer "Trennung" beschließt er nach Schottland zurückzukehren um seine Eltern zu besuchen. Es sind liebenswerte Landleute, die keiner Fliege was zu Leide tun würden und betrachten Hughie irgendwie immer noch als einen kleinen Jungen. Er trifft aber auch noch auf seine Freundie: Bobby, der inzwischen eine Transfrau ist und Det (Kurzform von Detergent, weil er sich niemals wäscht), der sein Leben lang eine Gas

maske trägt. Seine Mutter übrigens auch. Schlussendlich taucht tatsächlich Annie auf - und will mit Hughie über alles reden. Der Nebenplot: Eine Gruppe Gangster/Drogenbosse vertreibt eine neuartige Droge die eine Mischung aus Compound V (den Superheldenstoff) und Kokain ist.

Es ist eine große Ecke anders als die Hauptserie. Hierbei gehts viel viel mehr um Hughie selbst bzw. um das was in seinem Kopf so herumspukt. Und das sind Sachen, mit welchen ich mich auch beschäftigt habe. Ist es wirklich nötig ein tougher, harter Mann zu sein? Kriegt man nur so seine Probleme in seinem Leben und alles andere bewältigt? Sind meine Heimat, meine Freunde, meine Familie wirklich so wie ich sie in meiner Erinnerung behalten habe? Oder idealisiere ich sie so sehr, dass sie mich bei der nächsten Begegnung enttäuschen? Hughie hat unfassbar viel Scheiße mitgemacht. Vom Tod seiner Freundin in der allerersten Ausgabe bis beinahe ermordet werden durch einen Shapeshifter. Darum finde ich es sehr gut, wie er irgendwann aus seiner Schale ausbricht und über das was in seinem Kopf vorgeht redet. Keith Burns' Zeichenstil ist etwas anders als der von John McCrea aber trotzdem sehr ansehnlich. Die Story ist unfassbar mitreißend, traurig als auch lustig. Ich bin sehr zufrieden!

9/10 Pfandflaschen


Sonntag, 20. September 2020

My Favorite TV-Show: Avatar: The Last Airbender

 Auch bekannt als "Avatar - der Herr der Elemente", als auch "Avatar: The Legend of Aang". Nein, es ist kein Anime. Bevor ich irgendjemanden ordentlich vorm Kopf stoße. Was es definitiv ist: eine von japanischen Animes inspirierte Serie, die definitiv irgendwo auch einem Anime ähnelt. Allerdings nur was die Zeichnungen betrifft. Na gut, vllt auch storymäßig, vor allem weil es sich um eine kontinuierliche Geschichte handelt mit wenig Einzelepisoden.

"Avatar" spielt in einer Welt weit vor unserer Zeit, die eindeutig vom feudalen Asien inspiriert ist. Auf der Weltkarte im Vorspann kann man auch die Kontinente unserer Erde erkennen. Doch leben dort nicht etwa die uns bekannten Völker sondern eine Art Vorgänger. Zumindest interpretiere ich das so. Es gibt vier Stämme, die auf dieser Welt verteilt sind. Die Luftnomaden die in Lufttempeln wohnen, die Wasserstämme am Nord- und Südpol, das Erdkönigreich als auch die Feuernation. Die vier Elemente spielen hier eine sehr wichtige Rolle. Duh. 

In jedem dieser Völker gibt es sogenannte "Bändiger". Wobei der Begriff eigentlich nur auf Deutsch. Im Original hieß es eigentlich "Bender" was sowas wie "Bieger" heißt. Dies sind Menschen mit der Fähigkeit das jeweilige Elemente (Wasser, Feuer, Erde, Luft) zu beherrschen. So können (manche) Feuerbändiger Feuer spucken, Luftnomaden durch die Luft fliegen, Erdbändiger in sekundenschnelle Skulpturen aus dem Boden stampfen und Wasserbändiger eine Flut verursachen. 

Ein besonderer Bändiger ist der Avatar. Er beherrscht alle vier Elemente und hält die Welt im Gleichgewicht. Zudem ist er die Verbindung zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten. Vor 100 Jahren verschwand Avatar Aang. Zu dem Zeitpunkt griff die Feuernation die anderen Völker an, wobei zuvor alle im Frieden gelebt haben. 100 Jahre später, zu Beginn der Serie wird Aang zusammen mit seinem fliegenden Bison Appa vom Geschwisterpaar Katara und Sokka in einem riesigen Eisblock gefunden. Aang ist jedoch trotz seines um 100 Jahre fortgeschrittenen Alters tatsächlich erst 12. Er ist der letzte Luftbändiger, eine Art Mönch der in einem Tempel ausgebildet wurde. Bis jetzt kann er allerdings noch nicht alle vier Elemente beherrschen. Also geht es bald für ihn und seine neu gewonnen Freunde auf eine drei Staffeln andauernde Reise, um die drei "fehlenden" Elemente zu erlernen und schlußendlich den Feuerlord Ozai aufzuhalten, damit der Krieg bzw. das vernichtende Treiben der Feuernation aufgehalten werden kann. Sein erster Gegenspieler ist der Prinz Zuko aus der Feuernation. Er hat einst die Ehre seiner Familie verletzt und glaubt nun sie wiederherzustellen, indem er den Avatar fängt.

Ich war zuerst etwas skeptisch, vor allem weil die erste Staffel einen doch relativ kindgerechten Ton drauf hat. Doch je länger man zusieht, merkt man dass es zwar eine für Kinder geeignete Serie ist, allerdings eine die eine fortlaufende Story erzählt. In welcher die Charaktere älter werden und sich ihre Sichtweise(n) auf die Welt verändert. Es ist eine klassische Coming-of-Age-Story bzw. ein riesiger Roadtrip rund um die Erde. Gut, dazu kommen noch diese spirituell angehauchten Fantastereien und man könnte vllt meinen dass die Serie etwas ins Esoterische übergreift. Aber ich finde, dass es sie nicht schlechter macht. Achja, die Fauna in der Serie ist absolut verrückt und unfassbar niedlich. Fliegende Affen, Bisons mit sechs Beinen, Enten-Schildkröten, Schild-Robben und noch viel mehr. 

Fazit: Finger weg von diesem Shyamalan-Film und gönnt euch das, wenn ihr auf wholesome Scheiß steht.



Donnerstag, 17. September 2020

Film der Woche#455: Ghost Dog: The Way Of The Samurai (1999)

Lange hatte ich diesen Film auf dem Schirm und wusste absolut nicht worums geht. Und es gibt einen auf mich bezogenen Fun Fact, aber dazu später.

Ghost Dog (Forest Whitaker) nennt er sich. Er ist Auftragskiller für die Mafia. Genauer gesagt für Louie (John Torney) nachdem er ihn vor paar Jahren das Leben gerettet hat. Einige Zeit später taucht er bei ihm auf und fühlt sich als Samurai verpflichtet Aufträge von seinem "Meister" anzunehmen. Sie kommunizieren miteinander ausschließlich per Brieftaube. Ghost Dog führt seine Aufträge gewissenhaft aus, ist schweigsam und lebt zurückgezogen. Louie beauftragt ihn das Mafiamitglied Handsome Frank (Richard Portnow) umzulegen, weil er sich mit der Tochter des Chefs, Ray Vargo (Henry Silva) eingelassen hat. Doch nachdem er den Auftrag ausgeführt hat beschließen die Obermacker vom Mafia Clan dass Ghost Dog sterben muss. Schließlich war Handsome Frank ein sogenannter "Made Man" gewesen ist. Ein "richtiges" Mafiamitglied. Womöglich befürchten sie dass Ghost Dog ihnen zu gefährlich werden könnte. Also fragen sie Louie über seinen Partner aus und beschließen dass dieser sterben muss. Was daraufhin folgt ist ein Krieg. Ein introvertierter Samurai gegen ein Haufen Mafiosi.
Was mich am allermeisten hier begeistert hat war die Musik. Die wurde nämlich von RZA von Wu-Tang Clan komponiert, der mit Regisseur Jim Jarmusch gut befreundet ist. Wu-Tang Clan tauchten auch später in einem seiner Filme auf namens "Coffee and Cigarettes". Diese monotonen, introvertiert wirkenden Beats tragen den ganzen Film und sind die perfekte Untermalung für Forest Whitakers Handlungen in dem Film. Apropos Whitaker, Ghost Dog wirkt furchtbar sympathisch. Es ist ein Charakter der absolut loyal und respektvoll ist. Woran auch seine Schwäche liegt, denn dies kann und wird schamlos ausgenutzt werden. Außerdem ist er ein sehr netter und hilfsbereiter Mensch. Sein bester Freund Raymond (Isaac De Bankolé) spricht Französisch, er selbst aber nicht. Und trotz der Tatsache dass sie einander nicht verstehen sind sie beste Freunde.

Fun Fact: Ich habe vor ca. 10 Jahren ein Sample aus diesem Film entdeckt. Und zwar die kurze Szene in welcher Louie, Ray Vargo und die zwei anderen Mafiosi über Rapper und ihre Pseudonyme diskutieren. Entdeckt habe ich das gute Teil auf dem Song "Starke Typen" von der Dresdener Rapcrew Stupidozid. Ich wusste jahrelang nicht woher dieses Sample stammt und wusste auch nicht wie ich die Quelle finden soll. Jetzt weiß ich es und fühle mich unfassbar glücklich.

Verdammt guter und spannender Film.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:



Mittwoch, 16. September 2020

Album der Woche#457: Snatch - OST (2000)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Review im Rahmen des Film-Soundtrack-Monats September. Diesmal habe ich sehr tief in die Schatzkiste gegriffen. Naja, eigentlich nicht. Eigentlich habe ich diesen Film vor gar nicht mal langer Zeit bereits reviewt. Ich war damals vom Soundtrack richtig derbe begeistert und habe das im Hinterkopf behalten. 

Der Soundtrack zu "Snatch" ist gleichzeitig so britisch und so vielfältig, dass mir die Ohren platzen. Außerdem schafft er es, das Gefühl zu vermitteln man würde immer noch den Film sehen. Beziehungsweise als würde man im Film mitspielen. Ich habe ihn auf den Weg von und zur Arbeit gehört und als ich im Bus saß und meinen Rücksack auf den Schoß hatte, fühlte ich mich als hätte ich grade einen fetten Sack Diamanten geklaut und würde mich auf der Flucht befinden.

Den Anfang macht ein Song der extra für den Film komponiert wurde vom einem DJ namens Hervé, zusammen mit dem Producer SEBA unter dem Namen Klint. Es handelt sich um "Diamond", einen Song der danach in unzähligen Heist-Film-Parodien verwendet wurde, so weit ich mich entsinne, und der aufgrund seines schnellen Tempos das Gefühl einer Verfolgungsjagd vermittelt. "Supermoves" von Rob Overseer geht in eine ähnliche Richtung. Drum & Bass, Breakbeat, was auch immer. Es scheppert ziemlich. Doch dann kommt ein plötzlicher Stilbruch: "Hernando's Hideaway" von den Johnston Brothers, "Golden Brown" von The Stranglers und "Dreadlock Holiday" (das ist das Lied wo es unter anderem "I don't like reggae, I love it!" heißt) von 10CC. Alles Songs die für eine eher gemütliche Stimmung sorgen. Danach plötzlich "Hava Nagila" vom britischen Filmkomponisten John Murphy. Daraufhin kommt eine weitere Welle von Nostalgie. "Cross The Track (We Better Go Back)" von Maceo & The Macks habe ich schon bevor ich den Film gesehen habe ungefähr ein Tausend Mal gehört. Nämlich in einem Casino in der fiktiven Stadt Las Venturas im Videospiel "Grand Theft Auto: San Andreas". Zu dem Zeitpunkt hat der Protagonist Carl Johnson einen Coup/Heist geplant und das Spiel kam vier Jahre nach diesem Film raus. Selber Fall übrigens bei "Hot Pants (I'm Coming, Coming, Coming)" von Bobby Byrd. "Disco Science" von Mirwais erinnert mich vom Instrumental her an "Hollywood" von Gorillaz. Aber ich irre mich, die Affen haben dort nicht gesamplet. Sie haben allerdings "Ghost Town" von The Specials gesampelt, welches hier auftaucht. Und zwar in "Slow Country". Natürlich darf Madonna mit "Lucky Star" nicht fehlen, schließlich war sie damals mit Regisseur Guy Ritchie verheiratet und hatte offensichtlichen Einfluss auf den Soundtrack. Das Filmsample "Nemesis" wurde übrigens vom Düsseldorfer Rapper NMZS für ein Skit auf seinem letzten Album "Der Ekelhafte" gesamplet. "Sensual Woman" von The Herbaliser ist einfach nur strange, "Angel" von Massive Attack wunderbar trippy und ja, mir gefällt sogar "Fucking In The Bushes" von Oasis. Abgerundet wird alles durch "Don't You Just Know It" von Huey Smith & The Clowns. 

Für das Filmgefühl während des Anhörens des Soundtracks sind natürlich nicht nur die Songs verantwortlich sondern auch die Filmausschnitte die verwendet werden.

Einfach nur großartiger, absolut genießbarer Übersoundtrack! I love it!

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Lucky Star von Madonna, Dreadlock Holiday von 10CC, Cross The Track von Maceo & The Macks, Hot Pants von Bobby Byrd, Disco Science von Mirwais, Ghost Town von The Specials und natürlich Diamond von Klint



Dienstag, 15. September 2020

Comic Book Review#454: The Walking Dead#7-12 (2004)


Weiter geht es in der "The Walking Dead"-Saga. Zuallererst haben wir hier einen kleinen Rückblick: Lori erinnert sich daran, wie die Situation war als die Zombies die Menschen zur Flucht zwangen und sie mit ihrem Sohn Carl und dem besten Kumpel ihres Ehemanns Rick, Shane geflohen ist. Rick lag schon mehrere Wochen im Koma und Shane war für die Familie da. Es stellte sich allerdings heraus, dass er es schon lange auf Lori abgesehen hat. Nun ist er tot und begraben, nachdem er Rick im Streit erschießen wollte und daraufhin von Carl angeschossen wurde. Nach dem gefährlichen Zwischenfall mit Zombies beschließt die Gruppe endlich aus dem provisorischen Lager abzuhauen, da es zu nahe an der Stadt ist und Zombies nur so anzieht. Auf der Autobahn/Landstraße begegnen sie weiteren Menschen: Tyreese, seiner Tochter Julie und ihr Freund Chris. Sie schließen sich an und werden schnell ein fester Bestandteil der Gruppe. Später stellt Lori fest, dass sie schwanger ist und das höchstwahrscheinlich nicht von Rick. Im weiteren Verlauf der Story stößt die "Crew" auf eine verlassene Siedlung. Die Lage scheint sicher zu sein, bis sie feststellen dass sie von Zombies nur so sprießt. Im Gefecht geht dabei Donna verloren, die Ehefrau von Allen, der nun alleinerziehender Vater von zwei Jungs ist. Es dauert nicht lange bis sie tatsächlich eine neue Zuflucht finden. Und zwar die Farm von einem Typen namens Hershel.

Es ist tatsächlich so, wie es sein sollte. Die Lage eskaliert immer mehr. Der Tod bestimmt das Leben. Die Inhalte des Lebens: die Suche nach Benzin, Lebensmitteln und Schlafplätze. Menschen gehen einander an die Kehle. Andere verstehen die Situation nicht oder anders als andere: sie töten die Zombies nicht sondern sperren sie in einer Scheune ein, weil sie denken dass bald ein Heilmittel auftauchen wird.

Faszinierend aber dennoch ganz normal. Abstoßend aber dennoch anziehend. Weil man unbedingt wissen will was passiert, andererseits denkt man sich dass es eh schlimmer wird und keiner da lebend rauskommt. Wiederum andererseits entwickeln sich einige Charaktere zu absoluten Favoriten andere zu absoluten Unsympathen. Ich weiß nicht mehr wie es weiter geht und bin dementsprechend gespannt. Die Zeichnungen von Charlie Adlard sind dabei noch wesentlich besser als die von seinem Vorgänger Tony Moore.

9/10 Pfandflaschen

Freitag, 11. September 2020

So isses, Musik!#107

A LOOK IN THE PAST:

Allrighty then. Das hier ist die letzte Ausgabe von "So isses, Musik!" mit der Subrubik " A Look In The Past". Ich habe hierit alles an Flyern/Postern, die hier hängen (oder hingen und jetzt in meinem Ordner eingeordnet sind) retrospektiv besprochen. Also nicht die Flyer an sich oder die Poster sondern die Konzerte. Sofern ich mich an sie erinnern konnte.

24.09.2011(?): THE TOYOTAS + THE MALADROITS + MID-AIR COLLISION in B-Hof, Würzburg

Ich bin ganz ehrlich: Ich weiß, dass ich damals alleine hingegangen bin und Spaß hatte un ddass ich auf diese Art von Musik (Garage/Trash und so) stand. Allerdings kann ich mich an kein einziges Detail erinnern. Das Post hängt, weil es stilistisch ziemlich cool und simpel ist. Darum verlinke ich an dieser Stelle die Bands als auch ein Interview.



Hier ein Interview mit Daniel von Dean Dirg/The Toyotas zum Thema "Vinylsünden".

Hier das einzige Lied von The Toyotas an das ich mich richtig gut erinnern kann.

Hier die Split von The Maladroits und Napoleon Dynamite.

Hier der Soundcloud-Account von Mid-Air Collision.




28.09.2012: NOT ON TOUR + HYSTERESE + I REFUSE in Oettinger Villa, Darmstadt



Okay, hier kann ich mich auch wieder nicht an die Details erinnern. Allerdings weiß ich dass ich alle drei Bands empfehlen kann. I REFUSE klingen nach einer post-hardcore/screamo Variante von Hamburger Schule Bands. Von den dreien sicherlich nicht mein Favorit, ist aber durchaus genießbar. Hysterese habe ich damals eine Zeit lang rund um die Uhr gehört. Könnte ich heute auch noch. Nach der Erweiterung meines musikalischen Horizonts würde ich behaupten, dass sie sowas wie Beastmilk/Grave Pleasures, nur mehr Punk sind. Nur liebe für die. NOT ON TOUR sind sowas wie die israelische Version von Descendents. Sicherlich auch nichts großartig neues, aber auf jeden Fall grundsympathisch und schön eingängig.

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50 Best Rock Albums of the 90s by loudersound.com, Teil 1

Okay, hier kommt eine neue Subrubrik. Da ich hier schon zwei Listen (eine von rateyourmusic und eine von loudersound) durchgearbeitet habe, dachte ich mir: Warum nicht noch eine? Diesmal bin ich aber nicht alleine. Ich habe drei Schreiberlinge rekrutiert, die zu Alben ihrer Wahl auch mal was sagen werden. Wobei nein, es sind zwei Schreiberlinge. Der dritte im Bunde hat nämlich einfach mal sich vorgenommen das ganze in einem Videoformat zu reviewen. Darum hier das Videoreview zu den ersten zehn Alben auf dieser Liste von Raphael, der auch einen eigenen Blog hat namens Mangowave. Achja, es gibt auch eine FB-Seite dazu. Der Hintergrund bei diesem Vorhaben ist mal wieder meinen eigenen Horizont zu erweitern. Außerdem ist es auf dauer etwas mühselig sich diese ganzen Discographies von einzelnen Bands oder Künstlern reinzuziehen. Diese Subrubrik wird demnächst auch eingestell. Ihr werdet hier noch über die letzten Alben von Blink-182, Code Orange, Queen, Green Day, KoRn, Mayhem, Paradise Lost, Sepultura und Ulver lesen können. Und ich baller gnadenlos die ganze Discography von Ceremony durch, weil die Band so schön vielseitig ist. Ich habe außerdem noch vor Bathory komplett zu reviewen, bin aber noch nicht ganz sicher ob es hier geschehen wird oder im Rahmen von "Album der Woche". Anyways, hier ist das Video und danach geht es los mit den ersten beiden Alben, also den Plätzen 50-49.



50. The Black Crowes - Shake Your Money Maker (1990)

Ächz. 

Ich kenne die Band nicht. Habe aber den Namen schon tausend Mal gelesen und sie immer wieder mit "Counting Crowes" verwechselt. Wusste also nicht so recht, was mich erwarten wird. Ich würde nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, aber das ist keine Musik die mich auf lange Sicht begeistern wird. Eine Mischung aus Blues- und Southern Rock. Irgendwo zwischen den guten Seiten von Aerosmith (ja, ich bin kein Fan aber sie hatten durchaus gute Songs) und Lynyrd Skynyrd. Zumindest stellenweise.

Klingt für mich wie ein Soundtrack zum besoffen in der Kneipe dahinsiechen und sich darüber echauffieren dass heutzutage alles den Bach runter geht und früher alles besser war. Oder so. Definitiv nicht von schlechten Eltern. Es gibt da auf jeden Fall paar brauchbare Songs, wie unten erwähnt. "She Talks To Angels" ist sehr melancholisch beispielsweise. Ansonsten aber klingen The Black Crowes nach Musik die nicht so ganz in die 90er Jahre passt. Sie wirken wie eine Band die alten Zeiten nachhängt. So wie heutzutage Greta Van Fleet oder Wolfmother. Nur dass hier Aerosmith oder Skynard die Einflüsse sind und nicht Led Zeppelin. Der beste Song hierauf ist übrigens ein Cover von Otis Redding ("Hard To Handle"). Fazit: Durchaus genießbar, aber insgesamt gar nicht mal so mein Fall.

Anspieltipps: Hard To Handle, Thick N Thin, She Talks To Angels, Struttin Blues

5,75/10 Pfandflaschen



49. Jane's Addiction - Ritual De Lo Habitual (1990)

That's what I'm talking about!

Kannte Jane's Addiction bisher nur aus ein paar kurzen Beiträgen bei MTV und weil Gitarrist Dave Navarro irgendwann bei den Red Hot Chili Peppers gespielt hat und später mit Christina Aguilera zusammengearbeitet hat. Apropos RHCP: Jane's Addiction wirken wie eine weitaus verrücktere, bessere Version dieser Band. "Ritual De Lo Habitual" ist ihr zweites Album, und man glaubt es oder nicht, das weitaus an den Mainstream anschlussfähigere.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein in erster Linie etwas merkwürdig klingendes, tanzbares, funkiges Stück Alternative Rock. Eine Mischung aus Funk, Klezmer, Neo-Psychedelic und natürlich Punk. Weil Punk war schon immer da. Die erste Hälfte, also die ersten fünf Songs sind erstaunlich wild und euphorisch. "Been Caught Stealing" ist eines der besten Beispiele. Habe ich auf "Radio X" in "Grand Theft Auto: San Andreas" bis zum geht nicht mehr gehört. Bis dann plöthzlich "Three Days" einsetzt. Ein Song zu Ehren von Sänger Perry Farrells an Heroinüberdosis verstorbener Partnerin. Jedenfalls geht er los, dauert über 10 Minuten und wandert in Progressive Rock Gefilde. Das kam völlig unerwartet. Daraufhin gibt es noch "Then She Did", welches teilweise vom Suizid von Perry Farrells Mutter handelt. Es wirkt so als würden Jane's Addiction den Musikkonsumenten vor den Kopf stoßen wollen, indme sie ihn erst mit funkiger, ausgeflippter Musik ködern um ihn dann mit progressiven Klängen den Kopf zu verdrehen. Und inhaltlich natürlich auch. Gottverdammt, die Drums auf "Three Days". Holy fuck.

Anspieltipps: Three Days, Been Caught Stealing, Stop!

8,5/10 Pfandflaschen



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Blink-182 Discography: Neighborhoods (2011)

"Neighborhoods" ist das erste Album von Blink-182 nach ihrer ersten offiziellen Auflösung. Zwischen dem letzten selbstbetitelten Album und dem hier sind acht Jahre vergangen. Während der "Pause" waren die einzelnen Bandmitglieder Travis Barker, Tom DeLonge und Markus Hoppus mit Soloprojekten beschäftigt wie +44 (Barker und Hoppus), Transplants (Barker) und Angels and Airwaves (DeLonge). Meiner Meinung nach hört man sehr stark den Einfluss von +44 und Angels and Airwaves heraus.

Ich habe die "Deluse Edition" ergattert und habe festgestellt, dass ab dem sehcsten Song, dem Interlude zum darauf folgenden Song" Heart's All Gon" eine Art Bruch geschieht. Das Album beginnt nämlich mit einem Song mit Tom DeLonge am Leadgesang, "Ghost On The Dance Floor", der davon handelt einen Song wiederzuerkennen, den man mit jemanden gerne gehört hat der verstorben ist. Bis zum


sechsten Song kommen größtenteils DeLonge-dominierende Titel. Ab dem besagten Track setzt plötzlich die alte Pop-Punk-Energie ein und man hört wieder die alten Blink, diesmal mit Hoppus am Gesang. Natürlich kommt er auch auf den Tracks 2-5 vor, allerdings passt hier die musikalische Untermalung dazu. Es ist fast so, als würde der Track nachträglich hinzugefügt worden. Hoppus' Gesang hat sich nicht viel verändert, nur eine Spur melodischer geworden. DeLonge hingegen singt eine große Spur sauberer und melancholischer. Als würde er tieftraurig sein und den Schmerz der Welt auf seinen Schultern tragen. Ich rede hier nicht von Travis Barkers Schlagzeugmeisterhaftigkeit, denn das wäre ja viel zu offensichtlich. Mir gefällt auch die textliche Weiterentwicklung. Zwar spricht man ähnliche Themen an, wie auf dem vorherigen Album, aber das ganze wirkt insgesamt viel düsterer. So redet beispielsweise Hoppus in "MH 4.18.2011" vom "Schatten eines Helikopters". Gemeint sind damit Zustände in vom Krieg erschütternden Ländern, in welchen es fast schon Alltag wird von Helikoptern heimgesucht zu werden.

Ich mag dieses Album wirklich sehr sehr serh. es ist so als hätte man die Band innerhalb von kürzester Zeit in ein anderes Genre katapultiert. Das ist natürlich nur deswegen der Fall weil acht Jahre seit dem letzten Album vergangen sind. Ich glaube aber, hätten sie es kurze Zeit später rausgebracht wäre es nicht das geworden was es jetzt ist.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Up All Night, Ghost On The Dancefloor, MH 4.18.2011, Heart's All Gone



Code Orange Discography: Underneath (2020)

Da die SUM 41-Discography nun zu Ende ist - und ich wahrscheinlich in Zukunft auch kein neues Album der Band reviewen werde ist an dieser Stelle Platz für neues. Und da ich, wie ihr wisst, ein schamloser Komplettist bin schließe ich nun Lücken. Als erstes ist das neueste Album von Code Orange dran.

Mittlerweile viertes Album. CO entfernen sich vom Sound der ersten Alben bereits auf dem Vorgänger "Forever" und ließen so einige Industrial-Einflüsse hören. Dies scheint auch eine vollkommen neue Richtung für sie zu sein. Auch ihr Publikum ist inzwischen sehr anders. Ich habe sie 2011 (oder 2012) auf dem FLUFF FEST gesehen und es war damals eindeutig ein sehr hardcore-affines Publikum. Mittlerweile veröffentlichen sie aber ihr Kram auf Roadrunner und spielen auf Wrestling-Events. Ihr Aussehen gleicht ganz langsam einer Nu Metal Band. Der Sound ist etwas wie eine Mischung aus Ende 90er/Anfang 00er Nu Metal, Industrial und Hardcore. Man verwendet ziemlich trippige Soundcollagen, verstörende Beats und wütendes Screaming.

Ich habe auch schon Nine-Inch-Nails-Vergleiche gehört. Kein Wunder schließlich hat Chris Vrenna bei der Programmierung mitgemacht. Dazu kommt noch das Gitarristin Reba Meyers' Gesang viel öfter zu hören ist, als auf den Vorgängeralben (correct me if I'm wrong) und so das ganze Werk viel lebendiger wirkt. Eines der stärksten Songs ist definitiv der Titeltrack der ganz am Ende kommt. Man verzeihe mir dass das Review so kurz ist, aber ich schreibe gerade in der absoluten hitze.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Swallowing The Rabbit Whole, Sulfur Surrounding, Underneath



Mittwoch, 9. September 2020

Film der Woche#454: Rob Zombie Special!!!1

Hallo und herzlich willkommen zum ersten und (vorerst) letzten Rob Zombie Special auf diesem Blog. Da ich tatsächlich einen Haufen seiner Filme hier reviewt habe (und ich meine damit nur die bei welchen er als Regisseur fungiert), werden die Reviews dazu hier verlinkt.

1. House of 1000 Corpses (2003)

2. The Devil's Rejects (2005)

TDR ist eine quasi direkte Fortsetzung von "House of 1000 Corpses". Der Film spielt sieben Monaten nach den Ereignissen im ersten Film. Das Haus der psychopathischen Filme wird vom FBI und von State Troopers umstellt. Man startet eine "Search and Destroy"-Aktion. Otis B. Driftwood (Bill Moseley), Baby Firefly (Sheri Moon Zombie) als auch Mother Firefly (diesmal nicht Karen Black sondern Leslie Easterbrook) haben die Chance mit erhobenen Händen rauszukommen oder sie werden erschossen. Sie weigern sich tatsächlich und es entfacht sich eine wilde Schießerei. Otis und Baby können entkommen, Rufus (Tyler Mane) wird erschossen, Mother Firefly wird verhaftet. Bei der Durchsuchung des Hauses findet die Polizei eine Unmenge an Fotos von Toten - alles Opfer der
Familie. Unter anderem stößt man auch auf ein Foto vom Clown Captain Spaulding (Sid Haig) und stellt den Zusammenhang her. Dieser ist der wahre Patriarch der Familie. Nachdem dieser im Fernsehen mitkriegt, dass die Polizei den Familiensitz hochgenommen hat, flüchtet er ebenfalls da er befürchtet auch bald gesucht zu werden. Die drei befinden sich nach kurzer Zeit gemeinsam auf der Flucht.

Im Gegensatz zum ersten Film ist TDR etwas weniger unseriös. Man macht die Hauptbösewichte des ersten Films zu Hauptprotagonisten, die eindeutig eine ordentliche Macke haben. Es ist ein Roadmovie-Horrorfilm mit viel Schießereien, Folter, sehr grenzwertigen sadistischen Szenen und Fäkalhumor. Ein Rob Zombie Film eben. Der erste hat mich ja schon an Texas Chainsaw Massacre erinnert. Dieser erinnert mich tatsächlich etwas an den zweiten. Nicht nur dass die Bösewichte hier, wie in TCM2, zu Protagonisten werden sondern auch die Tatsache dass der "gute Charakter" unfassbar Psycho ist. Ähnlich wie in TCM2 gibt es einen Sheriff, der sich an den Bösewichten rächen will - Sheriff John (William Forsythe) und für den keine Methode zu schäbig ist. Mag außerden den Soundtrack, den "gritty Look" des Films als auch den Roadmovie-Charakter des ganzen. Tatsächlich ziemlich sehenswert und das kann man leider nicht über alle Zombie-Filme sagen.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

3./4. Halloween (2007) und Halloween II (2009)

5. The Haunted World Of El Superbeasto (2009)

6. The Lords of Salem (2012)

Nun, dieser hier ist etwas vollkommen anderes.

"The Lords of Salem" erzählt die Geschichte einer DJane namens Heidi LaRoc (Sheri Moon Zombie), die früher drogensüchtig war und jetzt bei einem Rock Radiosender arbeitet. Ihre Kollegen sind Whitey (Jeff Daniel Philipps) und Munster (Ken Foree). Eines Tages erhält sie ein merkwürdiges Paket. Es ist eine komisch aussehende hölzerne Kiste mit einer Schalplatte drin. Diese stammt von der Band "The Lords of Salem". Als sie gemeinsam mit Whitey bei sich zuhause die Platte abspielt verfällt sie in eine Art Trance und hat Visionen von Hexen. Der Film spielt sich nämlich tatsächlich in der geschichtsträchtigen Stadt Salem, Massachussets ab. Nachdem Heidi das Album live im Radio abspielt, verfallen tatsächlich mehrere Frauen in der Stadt in Trance. Die Ambient-Artige Musik hypnotisiert sie anscheinend.

Kein andauernder Gore, kein übertriebener Sadismus, kein besonders dreckiger Humor. Stattdessen ein mysteriöser Film der nicht auf ein explodierendes Ende hinaus will. Er wirft einfach noch mehr Fragen auf. Es ist aber nicht so, dass er vollkommen ungenießbar ist. Die Charaktere, oder zumindest Heidi LaRoc lassen sich tatsächlich sehen. Man möchte hinter das Geheimnis der Schallplatte kommen, man möchte wissen was als nächstes passiert. Der Film funktioniert. Vielleicht würde Zombie auch mehr Erfolg haben wenn er mehr solche Filme drehen würde? Wer weiß. Jedenfalls passt auch der Soundtrack von u.a. John 5 hervorragend dazu und das ganze wirkt wie ein gar nicht mal schlechter Kunstfilm. Außerdem finde ich es interessant, dass der Character von Jef Daniel Philipps in den Character von Sheri Moon Zombie verliebt ist. Dabei sieht er aus wie eine Art Rob Zombie in Zivil. I like.

8/10 Pfandflaschen
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7. 31 (2016)

Der nächste Film ist wieder mal etwas anderes. Allerdings ist er im Geiste den üblichen Werken von Rob Zombie wesentlich näher.

Diesmal geht es (schon wieder) um eine Gruppe Reisender. Sie sind allerdings keine Teenager oder Twens, sondern gechätzt Mitte/Ende 40: Charly (Sheri Moon Zombie), Roscoe (Jeff Daniel Philipps), Panda (Lawrence Hilton-Jacobs), Venus (Meg Foster) und Levon (Kevin Jackson) sind Schausteller bzw. Mitarbeiter von Jahrmärkten. In der Nacht zu Halloween wird ihr Kleinbus überfallen, und zwar von einer Gruppe von als Vogelscheuchen verkleideten Leuten. Sie werden bewusstlos geschlagen und wachen irgendwann in einer Art riesiger Fabrik auf. Sie sind nun gefangene von einem Trio von noch merkwürdigeren Leuten: drei auf Aristokraten getrimmte Gestalten, mit Perücken und gepuderten Gesichtern, einer davon nennt sich Father Napoleon Horatio-Silas Murder (Malcolm McDowell). Es wird ihnen verkündet, dass nun das alljährliche "31"-Spiel gespielt wird. Auf die fünf werden Wetten platziert und sie müssen es in den nächsten 12 Stunden schaffen zu überleben. Es gibt dabei natürlich auch Horror-Clowns die sie am Überleben hindern wollen. Es beginnt mit einem kleinwüchsigen Hitler-Clown namens Sick-Head (Pancho Moler) und endet mit dem absolut sadistischen Doom-Head (Richard Brake).

Man behauptete, das hier wäre Rob Zombies "Running Man". Im Prinzip ist es das auch: mehrere Leute versuchen eine Zeit lang zu überleben, während sie von durchgeknallten Sadisten in merkwürdigen Kostümen, teilweise mit Kettensägen gejagt werden. Und das zum Zwecke des Amüsement von anderen, die auch noch Wetten platzieren. Im Grunde genommen ist es das gleiche. Allerdings ist der Trash-Faktor wesentlich, wesentlich höher. Mir gefallen die Kulissen und die simple, relativ einfache Handlung. Und natürlich der Soundtrack. RZ hat tatsächlich ein Händchen dafür richtige Musik zum passenden Moment auszusuchen. Wie hier mit "Dream On" von Aerosmith. Was mir hier eindeutig fehlt ist irgendeine Art von Hintergrundgeschichte. Das ganze wäre ausbaufähig gewesen. Wer zur Hölle sind diese Barok-Gestalten und warum machen sie das was sie machen? Das wird nirgendwo ergründet. Es wäre allerdings guter Stoff für eine Fortsetzung. Die es wahrscheinlich nicht geben wird, weil der Film an den Kassen massiv gescheitert ist. Es ist mit Sicherheit ein unterhaltsamer Film, allerdings definitiv nicht der beste von RZ. Da wäre Potential für mehr gewesen.

6/10 Pfandflaschen
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8. 3 From Hell (2019)

Und damit sind wir am Ende der "Firefly"-Trilogie angekommen. "3 From Hell" ist nämlich der Nachfolger von "The Devil's Rejects".

Baby Firefly, Captain Spaulding und Otis B. Driftwood haben es geschafft das Ende von ihrem letzten Film schwer verletzt zu überleben. Mittlerweile befinden sie sich in Haft. Schon bald fällt ein Urteil - Baby und Otis kriegen lebenslänglich. Captain Spaulding hingegen die Todesstrafe. Es bildet sich außerdem eine Art Kult um die drei, ähnlich wie bei Charles Manson und seiner Familie. Insgesamt verbringen sie an die zehn Jahre im Gefängnis. Soweit ich das verstanden habe. Baby wird immer verrückter und exzentrischer. Sie versucht auf Bewährung rauszukommen, scheitert aber bei der Anhörung. Otis wird von seinem Halbbruder Winslow Foxworth "Foxy" Coltrane (Richard Brake) befreit. Die beiden nehmen daraufhin den Direktor des Gefängnisses Virgil Dallas Harper (Jeff Daniel Philipps) als Geisel und verlangen von ihm dass er Baby befreit. Als nächstes will das neue Trio bestehend aus Baby, Otis und Foxy nach Mexiko fliehen da es dort niemanden gibt der
ihnen ans Leder will.

TDR hatte einen realistischeren Ansatz. Der Regisseur versuchte zudem die drei Bösewichte irgendwie sympathisch rüberkommen zu lassen, wie eine Familie auf einem Roadtrip. Das funktioniert bei mir nicht so richtig. Ich fieberte zwar sowohl hier als auch bei TDR teilweise ordentlich mit, hatte aber insgesamt absolut keine Sympathie für die drei. Man merkt dem Film auch an, dass man sich bemüht hat irgendwie eine Ersatzstory zu kreieren. Sid Haig, der Captain Spaulding gespielt hat, war gesundheitlich betrachtet nicht mehr in der Lage mitzumachen. Darum musste ein neuer Hauptcharakter her, also erschuff Rob Zombie "Foxy". Der übrigens absolut austauschbar ist. Es ist zudem unfassbar anstrengend Babys verrücktem Gelaber zuzuhören. Sie ist als Character einfach unerträglich geworden. Es ist nicht witzig. Außerdem werd ich das Gefühl nicht los, dass hier quasi dasselbe wie im Film davor passiert. Nur dass es ein anderes Ziel gibt. Klar haben diverse Schauspieler hier stellenweise verdammt gute Arbeit geleistet, aber nö. Mir gibt dieser Film nicht wirklich was. Schade.

3,75/10 Pfandflaschen
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