Samstag, 30. September 2017

Album der Woche#312: Kreator - Gods Of Violence (2017)

Allrighty then. Das ist das letzte Album des Monats September, welcher nach dem Motto "Es gibt kein Motto, ich höre das worauf ich Bock hab" gealaufen ist.

"Gods Of Violence" ist Kreators 14. Album und damit ihr erster Auftritt hier auf diesem Blog. Hiermit gebe ich zu, dass ich kaum Ahnung vom teutonischen Thrash-Metal habe. Habe zwar früher auch regelmäßig Sodom gehör, Destruction waren mir unsympathisch, Kreator allerdings das Gegenteil davon. Deshalb kommt jetzt Kreator.

Ich kenne Thrash Metal als ein durchaus negatives Genre, zwar nicht so negativ wie andere Arten des Metal aber doch irgendwie schon. Jedenfalls war ich ziemlich überrascht als ich merkte wie positiv das Album ist. Es ist eine Kampfansage gegen Ungerechtigkeiten auf dieser Welt. Beispielsweise besingt man den viel zu hohen Stellenwert von Religion in "Satan Is Real". In "Side By Side" geht es um Homophobie als auch den Umgang mit Flüchtlingen. "Totalitarian Terror" rechnet mit Regierungen ab die nach dem "Teile und Herrsche"-Prinzip funktionieren. "Fallen Brother" ist ein Trauersong; im Video dazu wurde mehreren verstorbenen Rock-Legenden gedacht. Als Gast fungiert hierbei der schweizerische Schlager-Sänger Dagobert.

Ich finds großartig wie mans schafft ein sowohl so direktes, hartes als auch melodiöses Album zu machen. "Gods of Violence" ist halt gleichzeitig Thrash und so melodisch wie Power Metal. Da erscheint mir beinahe Mille Petrozza auf einem weißen Pferd vorm geistigen Auge. Es ist ein wahrlich verdammt gutes Album. Definitiv ziemlich premium. Richtig richtig richtig fett.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: World War Now, Totalitarian Terror, Side By Side, Satan Is Real

Happenings des Monats: September'17

Stricher guckt sich "Killers Bodyguard" an am 16.9.2017(?) im Bochumer Union Kino

Hey, das war nicht mal wirklich Gruppenzwang.

"Killers Bodyguard" oder auch "Hitman's Bodyguard" (OT) ist eine Buddycop-Komödie mit viel viel vieeeel Blut die vor kurzem erst ins Kino kam. Ein Buddycop-Film der kein Buddycop-Film ist. Weil er sich nicht um Cops handelt. Und auch nicht wirklich um Buddys aber sei's drum.

Michael Bryce (Ryan Reynolds) ist seiner Bezeichnung zufolge ein "Bodyguard Klasse 1A", der beste überhaupt. Bis eines Tages ein von ihm bewachter hochrangiger japanischer Waffenhändler erschossen wird und er sein Ansehen verliert. Seitdem verdient er sein Geld mit eher merkwürdigen
Jobs, wobei Autos in die Luft fliegen. Oh und er pinkelt in eine Flasche, schläft aber zum Glück nicht in seinem Auto. Da kommt es gut gelegen, dass seine Ex-Freundin Amelia Ryder (Elodie Yung), die für das Interpol arbeitet und die laut Michael für seinen Karriereschwund verantwortlich zeichnet, ihn kontaktiert: Ein Auftragskiller namens Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) besitzt wichtige Informationen über den diktatorischen Präsidenten von Weißrussland, Vladislav Dukhovich (Gary Oldman). Der Gefangenentransport von Coventry nach Amsterdam wird allerdings angegriffen und Kincaid ist ab dem Zeitpunkt nicht mehr sicher. Daher muss Michael für den sicheren Ablauf sorgen. Das Ding ist: Kincaid ist n gerissener Typ der gerne rumballert und dabei ständig "motherfucker" gesagt. Das kann eigentlich nur schiefgehen.

Man kann hier eigentlich weder was besonders gut noch schlecht machen. Eine alte Rezeptur die nur geringfügig an die Neuzeit angepasst wurde. Anstelle von zwei ungleichen Bullen die gemeinsam einen Verbrecher jagen sind es nun ein Bodyguard und ein Auftragskiller die ungleicher nicht sein können....und sich gegenseitig auf den Sack gehen. Und jaaaaa es sind diese Unterschiede die sie so besonders machen und dies das jenes. Es ist sehr spaßig, allerdings ziemlich kurzweilig. Ich glaube nicht, dass ich meinen erfundenen Enkelkindern davon erzählen werde. Hat zwar was von den Kampf zwischen Peter Griffin und diesem riesigen Huhn. Aber mehr ist das auch nicht. Aber wozu auch? Reicht doch.

6,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


1919 + THE KADEADKAS + TOTENWALD am 29.09.2017 im AZ Mülheim

Ich glaube, ich habe tatsächlich etwas für mich (wieder)entdeckt worin ich mich wirklich wohl fühle und was mir momentan mehr gibt als Punk/Hardcore und der ganze andere Mist.

Erneut ein Konzert aus der Fiend Transmitter Reihe. Erneut bin ich viel zu spät los, weil ich dachte es würde alles viel zu spät anfangen.... Fast. Bin tatsächlich relativ pünktlich zu Beginn gekommen. Den Anfang machten Totenwald mit einer Mischung aus 80ies GBH-Frisuren und ziemlich rotzigen
Gothpunk. Dachte mir: Stabile Aufstellung. Zwei Mann an Gitarre und Bass, zwei Frauen am Gesang und Saxophon und irgendwo weiter hinten ein Drummer. Aber scheinbar war da gar kein Drummer. Scheinbar ist es ziemlich schwierig heutzutage einen zu finden, sodass es zu diesem hochgelobten Bandinzest kommt und ein Typ/Typette in zig tausend Bands trommelt. Hier aber nicht so: Drummachine olé! Kann mich aber nicht beschweren, ebenso wenig wie das Indeneigenenschrittgreifen der Sängerin, die Ansage "man solle mit seinem Körper machen was man will und das geht nur einen selbst was an" als auch, dass sie plötzlich vor der Bühne stand und gepogt hat. Die Kadeadkas (HA! Jetzt versteh ich den Witz erst.) klangen für mich (rein gesangstechnisch) nicht viel anders, erinnerten mich aber tatsächlich an das "post" in "Post-Punk". Wie der US-Präsident sagen würde: "Good energy!"(oder war das der Regisseur von "Troll 2"?) und verdammt gutes X Mal Deutschland Cover. 1919 klangen wieder 'ne Ecke anders. Kein Wunder, schließlich gibts die schon ne ganze Weile, also klangen sie in meinen Ohren auch wesentlich profimäßiger. Aber das ist nur meine Meinung. Ich hoffe einfach mal dass das Pogostickmäßige Hüpfen nicht von irgendwelchen Substanzen kommt. Kann aber definitiv nicht meckern da sehr lebendig (obwohl untot).

Auf dem Weg zum Bahnhof wurde ich dann ganz charmant gecatcalled ("Eyyy du bist heiß, buttons, nieten und so und septum, voll heiiiß!") nur um am Ende ein "JA SO GEHT ES FRAUEN IMMER!" zu hören. Ich habe mir ehrlich gesagt nicht viel gedacht außer "Ihr habt jetzt damit den Zwangsprostituierten aus Osteuropa, den Frauen in Saudi-Arabien als auch sowieso jedem Vergewaltigungsopfer einen Gefallen getan. Nicht." Herrlich.

Freitag, 29. September 2017

Film der Woche#308: 101 Horrorfilme, die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist, Teil 20

Okay, diesmal gibt's nicht drei oder vier Filme, sondern ganze sechs. Als ob. Natürlich nicht.


81. The Vanishing (1988)

"The Vanishing" oder auch "Spurlos verschwunden" oder auch "Spoorloos" ist eine niederländisch-französische Koproduktion. Es gab aber so weit ich mich richtig entsinne zwei US-Verfilmungen des Buches von Tim Krabbé.

Die Hauptpersonen sind das Paar Rex Hofman (Gene Bervoets) und Saskia Wagter (Johanna ter Steege). Sie befinden sich momentan per Auto und Fahrrad in Frankreich. Es ist ihr erster gemeinsamer Urlaub. Nach einem kurzen Streit halten sie an einer Tankstelle an. Rex tankt das Auto auf, während Saskia Getränke holt. Nach seiner Rückkehr ist sie allerdings verschwunden und taucht auch nicht mehr auf. Der Rest des Filmes spielt sich drei Jahre später ab. Diesmal wird alles aus zwei weiteren Perspektiven gezeigt. Der des mittlerweile von der Suche nach Saskia besessenen Rex der eine riesige Kampagne (u.a. auch im Fernsehen) gestartet hat. Aber auch die von ihrem Entführer. Wir kriegen riesige Einblicke in das Gefühlsleben der beiden Männer.

Es ist eine andere Art von Horrorfilm. Der Streifen funktioniert ohne einen Meer an Spezial- und Bluteffekten. Es gibt auch keine unterbewussten Botschaften oder so. Stattdessen schockiert uns was anderes. Dieser Typ der aus soziopat ischen Motiven jemanden entführt. Die hinterlistige Methode die er anwendet. Wie seelenruhig er dabei ist. Das ist schon Horror genug. Zuerst mal war ich mir nicht sicher warum dieser Film hier überhaupt auf der Liste ist, wie so oft. Jedenfalls ist "Spurlos" ein gutes Bildnis der menschlichen Psyche und an für sich ein ungewohnter aber verdammt guter Horrorfilm.

8/10 Pfandflaschen
Film (holländisch/französisch mit englischen Untertiteln)
Trailer:


82. Jacob's Ladder (1990)

Das hier ist übrigens der erste Film der "Body Horror"-Effekte verwendet hat und somit ein Pionier auf dieser Ebene. Und ja, es ist tatsächlich Tim Robbins auch wenn ich es erst nicht glauben wollte.

Jacob Singer (Tim Robbins) ist Vietnam-Veteran, Ex-Student und Postbote in New York. Von seiner Ehefrau mittlerweile getrennt und Vater von drei Jungs wovon Gabe (Macauley Culkin) leider schon auf tragische Art verstorben ist. Seine Beziehung mit Jezebel (Elizabeth Pena) leidet momentan darunter, dass er viel zu sehr in der Vergangenheit weilt. Er fühlt, dass irgendwas komisches in der Umgebung passiert. Merkwürdige Leute begegnen ihm in den Straßen. Plötzlich scheint er sich
wieder bei seiner Frau und den Kindern zu befinden als wäre die Scheidung und der Tod Gabes nicht passiert. Er weiß gar nicht wonach ihm ist und fühlt sich verfolgt. Als er dann rausfindet dass sein Chiropraktiker bei einem Autounfall gestorben ist und ein anderer befreundeter Vietnam-Veteran auch wird die Situation immer abstruser.

Es wäre töricht diesen Film zu spoilern, schließlich stößt das Ende einen ziemlich vorm Kopf. Ihr müsst es selber rausfinden. Oder aber ihr findet raus was eine Jakobsleiter ist. Jedenfalls: Verdammt gut inszeniert. Sehr gute Kombination aus mysteriös und zeitweise richtig widerwärtig und nervenaufreibend. Großartiger Film.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


83. Das Schweigen der Lämmer (1991)

Als ob ich den Film zwei mal reviewen würde....

84. Mann beißt Hund (1992)

Ebenfalls....

85. Candyman (1992)

Ernsthaft jetzt?


86. Bram Stoker's Dracula (1992)

Okay, das hier ist schon die dritte...nein vierte...nein FÜNFTE Verfilmung des Romans von Bram Stoker. Wir erinnern uns an "Nosferatu" mit Max Schreck, "Dracula" mit Bela Lugosi, "Horror of Dracula" mit Christopher Lee und "Nosferatu" mit Klaus Kinski.

Es ist derselbe Stoff im alten schwarz/weiß-Film mit Lugosi. Zuerst aber kriegen wir die Hintergrundstory des Grafen zu sehen. Wie und warum er sich von Gott abgewandt hat. Das alles. Erst danach springt der Film ins 19. Jahrhundert. Allerdings ist die Handlung des Buches leicht verändert worden, sodass sich der Film auf den Graf als tragische Figur konzentriert. Es ist dieselbe
Story wie immer. Der Anwalt Jonathan Harker (Keanu Reeves) wird beauftragt nach Transylvanien zu reisen um den exzentrischen Graf Dracula (Gary Oldman) zu besuchen. Es handelt sich um einen massiven Hauskauf - der Graf will zehn Häuser in London kaufen - und die Verhandlungen müssen abgeschlossen werden. Harker ist aber nicht der erste der dahin durfte. Sein Vorgänger R.M. Renfield (Tom Waits) ist mittlerweile vollkommen verrückt geworden, sitzt in einer psychiatrischen Anstalt, isst Fliegen und verehrt einen mysteriösen Meister. Es dauert nicht lange bis das offensichtliche eintritt: Dracula entdeckt ein Foto von Harkers Verlobten Mina Murray (Winona Ryder) und erkennt in ihr seine verstorbene Frau Elisabeta. Er muss unbedingt nach London.

Nicht ganz genau das was ich erwartet habe, aber okaaaay. Ich kriege eine Hintergrundstory von welcher zuvor (auch nicht im Buch) die Rede war. Diverse Fähigkeiten des Grafen die ich so auch nicht im Blick hatte (er verwandelt sich unter anderem in einen Wolf). Jedenfalls verstehe ich irgendwo den Punkt der Kritiker, dass dieser Film nur bedingt was mit der Vorlage zu tun hat. Vielleicht hätte man das "Bram Stoker's" aus dem Titel streichen können. Aber wie auch immer: Sowohl Story- als auch effektentechnisch großartig. Besser hätte es nicht werden können.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Dienstag, 26. September 2017

Comic Book Review#310: Gangland#3 (1998)

Im dritten Teil der limitierten Serie von Vertigo erwarten uns ganze vier Stories rund ums Gangleben. Verantwortlich dafür sind Darko Macan, Kilian Plunket, Tayyar Ozkan, Ed Brubaker, Eric Shanower, Scott Cunningham und Danijel Zezelj.

In "Gang Buff" geht es um einen Zahnarzt, der von einen verblutenden Kumpel besucht wird bzw. erstmal von ihm mit der Knarre bedroht wird. Harvey freut sich seinen Kindheitsfreund Mickey Dolan zu sehen, der jetzt ein Gangster ist. Wir werden Zeug wie Harv nach und nach in die Verbrecherwelt einsteigt und "erstmal" nur ärztliche Tätigkeiten erledigt. In "Original Gangster" machen wir einen Ausflug in die prähistorische Zeit als man sich noch, ganz Oldschool, Gang vs. Gang mit Steinen und Stöcken geprügelt hat. In "Small Time" gehts um die Karriere eines Kleinverbrechers der von seiner Kindheit auf von seinem Bruder beeinflusst wurde. "Worldwide Gangster Robots" zeigt uns was passiert wenn Roboter das Gesetz brechen.

Ich mag so Anthologie-Comics die allerlei verschiedenes enthalten. Eindrucksvoll geschrieben. Wirklich. Unterschiedlich, nicht langweilig und richtig eklig. Wir sehen uns eine Welt voller Widersprüche, Gewalt und den Reiz des Verbotenen. Dazu alles noch schön in wenig bunten, meistens grauen, schwarzen und braunen Tönen gehalten. Schönes Oldschool-Teil aus den goldenen Zeiten von Vertigo.

8/10 Pfandflaschen

Sonntag, 24. September 2017

Album der Woche#311: Soundgarden - Badmotorfinger (1991)

You wired me awake
And hit me with a hand of broken nails
You tied my lead and pulled my chain
To watch my blood begin to boil
But I'm gonna break I'm gonna break my
I'm gonna break my rusty cage and run
Yeah I'm gonna break I'm gonna break my
I'm gonna break my rusty cage and run
Too cold to start a fire
I'm burning diesel burning dinosaur bones
Yeah I'll take the river down to still water and ride a pack of dogs

("Rusty Cage")

Awkay, wie komme ich bloß auf dieses Album? Nun, ich habe mir endlich (wieder) "Grand Theft Auto: San Andreas" für die PS2 besorgt und in den Genuss von "Radio: X" gekommen. Dies ist ein Radiosender im Spiel der die Rockmusik von Ende der 80er bis Anfang der 90er zelebriert. Dabei sind unter anderem Danzig, Guns'NRoses, Stone Roses, Primal Scream, Rage Against The Machine und eben auch "Rusty Cage" von Soundgarden.

"Badmotorfinger" ist das dritte Album von Soundgarden. Die Band wurde, u.a. durch den Erfolgszug von Nirvana der Stilrichtung Grunge zugeschrieben. Ich check das aber nicht, weil Grunge schon wieder so ne flüssige Stilrichtung ist die irgendwie nur so halb definiert ist. Für mich klingen sie hier wie eine Mischung aus guten, alten Led Zeppelin und einer Art Stoner Rock Band die mal mehr, mal weniger schnell sind.

Chris Cornell kann seine Stimme (fast) so hoch pitchen wie Robert Plant damals. Man konzertriert sich vermehrt auf schnelles Zeug, nicht bloß langatmige Songs. Es hört wie ziemlich bodenständiger Hard Rock, der schnell und abwechslungsreich ist, allerdings eher wenig auf "Experimente" setzt. Deswegen versteh ich auch nicht wirklich wieso man Soundgarden als "Alternative" gesehen hat. Vielleicht weil sie abseits des Mainstream Rocks lagen, wobei sie sich eigentlich nur auf die Wurzeln bezogen haben. Es gibt da aber einen Song namens "Searching With My Good Eye Closed", der mit einer Art "Die Kuh macht muh, das Schwein macht Oink"-Einspieler beginnt. 

Ziemlich schnell, teilweise aber ziemlich psychedelisch und spacig. Genießbar, nicht nur mit einem Joint im Maul. Sehr gut.

Anspieltipps: Room a Thousand Years Wide, Rusty Cage, Searching With My Good Eye Closed, Mind Riot, Jesus Christ Pose

Film der Woche#307: Scarface (1983)

Jetzt kommt die (kurze) Zeit in welcher relativ wenig Film-Specials (außer dem monatlichen "101 Horrorfilme..."-Ding) auf diesem Blog landen werden sondern einzelne Filme. What a time to be alive. Endlich mehr Zeit. Jedenfalls wollte ich mir schon lange diesen Klassiker hier vornehmen....

"Scarface" ist der Prototyp des modernen Gangsterfilms. Anstelle der 1930er Jahre, in bester Film Noir Manier, katapultiert man das Gangstertum in die Moderne und garniert sie mit lauter Popmusik und bunten Bildern. Der Film erzählt die Story des kubanischen Einwanderers Antonio Montana (Al Pacina) der nach Miami gekommen ist, nachdem Fidel Castro den Hafen von Mariel geöffnet hat. Tony ist vorbestraft und möchte sich schnell ein schönes Leben aufbauen. Relativ schnell werden er und sein Kumpel Manny (Steven Bauer) beauftragt Rebenga, einen ex-Kommunisten hohen Ranges umzubringen. Im Gegenzug erhalten sie jeweils eine Green Card und kommen aus dem Flüchtlingslager raus. Zunächst arbeiten sie als Tellerwäscher, was für Tony selbstverständlich nicht
genug ist. Er möchte ins Drogengeschäft einsteigen und arbeitet sich schnell hoch. Als rechte Hand von Oberboss Frank Lopez (Robert Loggia) macht er sich schnell einen Namen und verknallt sich in sein Frau Elvira Hancock (Michelle Pfeiffer). Dem Zuschauer wird schnell klar: dieser Mann möchte ganz schnell nach oben und wird dafür über Leichen gehen.

Zunächst einmal gefällt mir der Realismus des Films. Man verzichtet auf die in alten Gangsterfilmen übliche "gehobene" Sprache und ballert um sich mit Fäkalausdrücken und Schimpfworten. Außerdem habe ich selten so viele "OK"s gehört. Leider finde ich keinen offiziellen Zähler. Man zeigt die Gangsterwelt so wie sie ist, ohne sie zwingend romantisieren zu wollen. Leute bescheißen einander, schießen sich überm Haufen, zerhacken sich mit Kettensägen, es fließt viel Blut. Der Film wurde allerdings dafür kritisiert, dass er diesen ganzen Lifestyle glorifiziert. Ich finde aber, er wirkt eher abschreckend. Weiterhin, wenn man diese ganzen Zitate, die der Film hervorgebracht hat, von woanders kennt freut man sich (zumindest ich) doppelt und dreifach darüber sie hier zu finden. Beispielsweise über die Innenaustattung von Tonys Villa (Tommy Vercettis/Ricardo Diaz' Villa in GTA: Vice City) oder über "The World Is Yours" von Nas, "Here comes the pain" in Slipknots "(SIC)" oder überhaupt über Mark Margolis der in "Breaking Bad" Hector Salamanca gespielt hat.

Fabulös, grandios etc.
SHAY-AH-LOW TOO MUH LE-UH-FREN

9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Freitag, 22. September 2017

Comics Monthly#43

Dark Nights: Metal#1

Awkay. Lag bei meiner letzten Lieferung bei. Ich habe mir geschworen, niemals wieder einen US-Comic-Event mitzumachen. Egal ob Marvel oder DC: Das ist sehr nervenaufreibend weil man gefühlt 10000 Titel kaufen musst. Diesmal aber, dachte ich mir: ICH KAUFS. Wenns irgendwann auf Deutsch rauskommt.

Es ist ein typischer DC-Event bei welchem ALLE mitmachen: In diesem Falle die ganze Justice
League. Sie wurden von Mongul auf einem fremden Planeten festgehalten und werden nun gezwungen gegen ihre mechanisierten Ichs zu kämpfen. Sprich gegen Mecha-Versionen von ihnen, die von Toyman unter Zwang hergestellt wurden. Zum Glück schaffen sie es, die Maschinen zu überlisten und einen JL-Megazord zu bauen. FUCK YEAH. Mein Höhepunkt dieser Ausgabe. Aber egal, denn ein wesentlich Teil der Story spielt sich schon wieder auf der Erde ab, nachdem sie alle zurückgekehrt sind. Irgendwas nicht von dieser Welt zerstört Gotham City und Lady Blackhawk (von den Blackhawks) ist der Meinung dass es irgendwas mit der Justice League zu tun hat. Genauer gesagt: Irgendjemand von ihnen wird demnächst eine Tür ins Multiversum öffnen, die besser geschlossen geblieben wäre.

Okay, spektakuläre, aufsehenerregende Story von Scott Snyder. Großartige Zeichnungen von Greg Capullo. Mein Dream-Team sozusagen. Ich mags geheimtückerisch und gefährlich. Und völlig verwirrend. Habe etwas gebraucht um den ganzen Ablauf zu verstehen. Deswegen freue ich mich schon wenn irgendwann in naher Zukunft das ganze als Trade rauskommt und ich eine bessere Übersicht über die Ereignisse habe. Jedenfalls: Lesenswert. Gerne mehr.

8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: DC für 4,99$

Future Quest Presents#1

Okay, ich muss euch nichts über Space Ghost erzählen, denn das habe ich bereits hier getan.

Die folgende Ausgabe beschäftigt sich ein wenig mit den treuen Sidekicks Space Ghosts: Jan, Jace und den Affen Blip. Wir kriegen mit wie sie zur Schule gehen und etliches über die sogenannte Space Force erzählt bekommen, die einst den Weltraum beschützt hat. Deren einziges Überbleibsel, Space Ghost war wie es scheint ein blondhaariges Mitglied dieser Einheit. Die Nostalgie in ihm ist groß, er sehnt sich nach alten Zeiten. Deswegen möchte er zusammen mit Jan, Jace und Blip als auch mit den Herculoids (das ist eine andere Hanna Barbera Serie gewesen) die Space Force wieder aufbauen.
Außerdem: Space Ghost haut Weltraumverbrechern auf die Fresse und man sieht wie die Herculoids auf ihren Heimatplaneten leben und gedeihen.

Ungefähr doppelt so gut wie die alte Zeichentrickserie. Gezeichnet vom selben Typen der "Venom: Space Knight" gezeichnet hat (Ariel Olivetti). Ich liebe sein Stil, man könnte fast meinen die beiden Serien würden sich im selben Universum abspielen, da die Aliens sich relativ ähnlich sehen. Okay, es ist noch relativ wenig Story für den Anfang allerdings schafft man es das Ganze irgendwie interessant zu halten. Schließlich war Space Ghost, für mich zumindest, lange Zeit ein völlig anonymer Character der keinerlei Backgroundstory besaß. Nun kriegt er so was in der Art. Ich finde das toll, dass DC die alten Hanna Barbera Sachen neuauflegt und sie auf ein anderes Publikum ausrichtet.

8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: DC für 3,99$

Hal Jordan and the Green Lantern Corps#28

Dritter Teil der Storyline "Fall of the Gods". Ich hatte keine Ahnung worum es geht, trotzdem habe ich zugegriffen und glücklicherweise nichts bereut.

Im Zuge des Plans des Green Lantern Corps (was auch immer dieser sein mag, das lass ich an der Stelle offen) soll die GL Hal Jordan den Übervater der New Gods in Sicherheit bringen, sodass das Universum eine Chance aufs Überleben hat (hey fragt mich nicht ich hab keine Ahnung!). Jedenfalls wird dieser grade von den Speedster der New Gods, Lightray in "Sicherheit" gebracht. Genauer
gesagt ist das Corps der Meinung das Jordan das viel besser drauf hat, also soll er die Aufgabe übernehmen. Als er sich auf dem Weg zu den beiden befindet taucht plötzlich der Geist seines Vaters auf - es werden lauter Erinnerungen wach und Hal fühlt sich in seiner Aufgabe sicherer als je zuvor.

Ich mag solche Ausgaben die zwar irgendwie zu einer großen Story gehören, den Leser aber einen Ausflug woandershin ermöglichen, sodass man kein großes Vorwissen braucht. Ich staune jedes mal so ein Bisschen über die Welt der GLs. So farbenfroh und doch so gewalttätig. Diesmal finde ich aber die nostalgische Note sehr gut, der Rest ist nur nebenbei okay. Zeichnerische Leistung wie immer Top.

Erhältlich bei: DC für 3,99$
Made by: Robert Venditti und Rapha Sandoval

New Super-Man#15

Awkay. Ich dachte erst so "Neuer Superman? Schon wieder? Oder ist es der eine aus dieser Parallelwelt der den "unseren" Superman ersetzt hat nachdem dieser gestorben ist? Wer zum fick ist das?". Und dann stellt es sich heraus, dass es sich um einen völlig anderen Superman aus China geht. Der auch Teil einer chinesischen Justice League ist. Diesmal kommt die Suicide Squad aus den USA rüber und hat vor, ihn umzubringen. Allerdings kommt es zu einem heillosen Durcheinander. Es kämpft scheinbar jeder gegen jeden: die Suicide Squad, die chinesische Justice League und die
chinesischen Bösewichte. Und es taucht wohl die böseste asiatische Version von Doomsday auf: Emperor Superman.

Okay. Das war überraschend gut. Sehr erfrischend und ziemlich überrumpelnd. Ich dachte an eine Art alternativen Superman von einer anderen Welt. Und bekam einen chinesischen Superman. Das war in erster Linie ziemlich komisch, entpuppte sich aber als action geladen und ziemlich abwechslrungsreich. Aber in erster Linie auch ziemlich überrumpelnd, weil ich damit so ungefähr gar nicht gerechnet hab. Kann man nicht meckern, wird irgendwann nachgeholt. Yeah.

7/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: DC für 3,99$

Mittwoch, 20. September 2017

So isses, Musik!#38

ОСТБЛОК: Grashdanskaya Oborona

Da das hier die Ausgabe mit weniger Text ist, stelle ich euch ganz kurz eine Band vor. "Grashdanskaya Oborona" (kurz GrOb - was übersetzt Grab heißen würde), auf Deutsch "Bürgerwehr", waren bis zum Tode ihres Gründers Egor Letov eine der einflussreichsten sowjetischen Punkbands. Sie kamen aus Sibirien und lieferten ihren Hörern sehr minimalistischen, in Wohnzimmern und Küchen aufgenommenen Punkrock. Später kamen die Psychedelic-Einflüssen. Egor Letov begeisterte zuerst mit seiner teils aggressiv, teils wehleidigen Stimme. Zuerst bezeichnete er sich als Anarchisten bzw. wahren Kommunisten, nur um kurze Zeit nach der Wende der querfront-Partei der Nationalbolschewisten beizutreten. Kurz vor seinem Tod wendete er sich meines Wissens nach vor dieser Art von Überzeugungen ab. Anyways, hier das Album "Poganaya Molodesh" und hier ein paar großartige Werke von GrOb:







Green Day Discography: Shenanigans (2002)

Eigentlich wollte ich ja nur Studioalben in die Reviews miteinbeziehen. Aber weil auf "Shenanigans" bisher rare als auch unveröffentliche Tracks sind habe ich mir gedacht "warum nicht?". Außerdem finde ich dass das Album sehr gut als Lückenfüller zwischen "alten" und "neuen" Green Day fungiert.

Auf diesem Sampler finden sich Songs die bis jetzt meistens als B-Seiten auf Singles wie "Good
Riddance", "Warning", "Geek Stink Breath" oder "Brain Stew/Jaded". Drei davon sind Cover: "Tired of waiting for you" von The Kinks, "Outsider" von den Ramones und "I Want To Be On TV" von Fang. Das Instrumental "Espionage" ist eine Hommage an James-Bond-Melodien und fand Verwendung im zweiten Austin-Powers-Film. Im Großen und Ganzen hören sich Green Day hier aber an wie früher. Weniger Folk/Akustik-Einlagen wie ab dem Jahr 2000, mehr stinknormalen Pop Punk.

Und dabei bleibt das auch, finde ich. Es ist eine gute Ansammlung von guten Songs, die nicht wirkt als hätte sie jemand erzwungen. Nicht wie ein Auswurf von einer Plattenfirma. Für eine B-Seiten-Sammlung also ziemlich gut.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Outsider, Ha Ha You're Dead, Scumbag, Espionage, Do Da Da

KoRn Discography: Take A Look In The Mirror (2003)

Falls es euch interessiert, was ich von den beiden Vorgängeralben "Issues" und "Untouchables" halte, so klickt hier. Und übrigens ich habe meine Meinung revidiert und finde das zweitgenannte Album doch relativ gut.

Aua, das wird jetzt weh tun. Damals habe ich mir eingebildet das Album richtig gut zu finden. Nach
mehrmaligen Hören musste ich allerdings feststellen: Oh mein Gott, nein. "Take A Look In The Mirror" ist das mit Abstand mieseste KoRn-Album überhaupt. Sicher findet ein blindes Huhn auch mal ein KoRn und so sind natürlich auch Songs dabei die man guten Gewissens als geile Ohrwürmer bezeichnen kann. Beispielsweise die Absage an Plattenfirmen namens "Y'all Want A Single", der Hassklumpen "Right Now" oder "Did My Time" vom Tomb-Raider-Soundtrack. "Let's Do This Now" geht auch gut ins Ohr. Oh und "Alive" natürlich. Wobei nein, das zählt nicht. Der Song ist nämlich so alt wie die Band selbst und stammt von ihrem ersten Demo-Tape. "Need To" ist btw eine Abwandlung von dem Song. Der Rest ist so schlecht, so uninspiriert, dass meine Beine einschlafen. Da hilft nicht mal Nas' Gastbeitrag auf "Play Me". Zum Glück kamen sie auf dem Nachfolgealbum raus aus der Misere.

4/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Right Now, Alive, Did My Time, Everything I've Known, Let's Do This Now


Ministry Discography: The Last Sucker (2007)

Letztes Album der George-W.-Bush-Trilogie. Lyrisch betrachtet bewegt man sich hier in ähnlichen Gefilden. Man kritisiert Dabbeljuh, seine Kriegspolitik, macht sich über den damaligen Vizepräsidenten lustig bzw. den von ihm verursachten Jagdunfall...Außerdem covert man "Roudhouse Blues" von The Doors.

Es ist wirklich gar nicht mal so schlecht wie ich gedacht hab. Teilweise fühle ich mich an ältere Alben zurückerinnert. Zwar liegt hier der Fokus ganz klar auf Metal, jedoch hört man immer noch die verzerrte Stimme Al Jourgensens, teilweise mischt sogar Burton C. Bell von Fear Factory mit. Tommy Victor von Prong ist auch mit dabei. Es ist halt ein ziemlich ballerndes Album, welches nicht
das Rad neuerfindet, aber zumindest gewisse Standards erfüllt. 

Man hat graphiktechnisch mal wieder in die Absurditäten-Kiste gegriffen und hat George W. auf dem Cover als Reptilienmensch dargestellt. Man hält das Niveau. Zu diesem Zeitpunkt war es das letzte Studioalbum der Band. Erst ein paar Jahre später kam noch was raus, aber ob es genauso das Niveau halten kann...Das werden wir sehen.

7/!0 Pfandflaschen
Anspieltipps: Roadhouse Blues, Let's Go, End Of Days Part 1/2, Die In A Crash

Dienstag, 19. September 2017

Comic Book Review#309: Badger#51 (1989)

"Was zur Hölle ist denn Badger? Ist das denn 'ne Antwort auf Wolverine?"

- zwei Comic-Händler auf der Comic Con in Stuttgart.

Also wenn ich mir so das Cover angucke, samt Typen mit wilden Haaren und Krallen, dannnnn ja.
Auf jeden Fall.

Die Beschreibung des Helden ist äußerst merkwürdig. Badger reist quer durch die USA und verkloppt böse Leute. Zum Beispiel Über-Rote-Ampel-Geher, Ticket-Bescheißer und Bediener in Fast-Food-Restaurants. Höchstwahrscheinlich weil er vollkommen bekloppt ist. Außerdem nennt er jeden "Larry". Allerdings ist das nur eine Seite von Norbert Sykes, wie Badger mit richtigen Namen heißt. Er ist außerdem Meister von Shorin-ruy und allerlei anderen Martial Arts. Und er spricht mit Tieren.

In dieser Story namens "Full Contact" trifft Badger zusammen mmit seiner Begleitung Mavis auf einen Haufen Räuber. Dabei wollte er nur nach Chicago fahren um einen Kampf zu sehen. Zufälligerweise werden die beiden, als sie grade ankommen, von eben jenen Kämpfer, den Badger sehen wollte, gerettet. Die beiden werden gute Freunde. Dummerweise finden wir, als Leser heraus dass der Manager von dem Kämpfer ein lilaner, beflügelter Dämon ist und ab dem Moment wird alles ein bisschen absurd....

Äh.... Ja. Klingt nach einer ziemlich merkwürdigen Kiste, das Ganze. Es ist aber nicht schlecht, wenn man ausklammert dass Badger ein völlig verrückter Typ ist. Und dass dieser Dämon aus heiteren Himmel auftaucht. Verantwortlich dafür sind übrigens Leute wie Roger Salick (der selbst sein ganzes Leben Karate gewidmet hat) und Ron Lim (u.a. Infinity War). Ich frage mich, warum das keinen Sprung in den Mainstream geschafft hat.... Warum bloß? :D

7/10 Pfandflaschen

Sonntag, 17. September 2017

Album der Woche#310: Cold Cave - Full Cold Moon (2014)

"Full Cold Moon" ist ausnahmsweise kein "richtiges" Album sondern eine Sammlung von Singles die in limitierter Auflage auf Heartworm Records rausgekommen sind und ordnet sie nebenbei chronologisch.

Cold Cave bestehen im Studio im Grunde nur aus Wes Eisold, der für den Gesang und die Klänge verantwortlich ist. Bisher kannte ich ihn nur von seiner früheren musikalischen Karriere als Sänger von American Nightmare/Give Up The Ghost und Some Girls - ergo der lärmigeren Sparte der Musik. Umso überraschte war ich als ich rausfand, dass er nach seiner HC/Punk-Phase anfing, ruhigere und eindringlichere Musik zu machen.

CC werden als eine Mischung aus Post-Punk, Synth Pop und Darkwave bezeichnet. Ich mag diese Kategorisierung schon doppelt und dreifach nicht weil sie nach "ich äh hab äh irgenwelche schlüsselbegriffe gebraucht und pack sie deshalb in die promo-beschreibung" klingt. Allerdings stimmt das schon. Eisold verbindet tatsächlich die Elemente dieser Genres. "A Little Death To Laugh" klingt nach zynischen Dark Wave ohne jeglichen Einsatz von Gitarren, während schon der Folgetrack "Young Prisoner Dreams Of Romance" Keller-Post-Punk mit Lofi-Gitarren ist. Das Interlude "Tristan Corbiére" ist wieder minimalistisch jedoch für meinen Geschmack ziemlich poppig gehalten. Und so gehts den ganzen Sampler über. Mal wirds träumerisch-schön, mal sehr down und depressiv. Und verfickt noch mal sehr tanzbar. Wenn man den "drei schritte vorwärts, zwei schritte zurück"-Goth-Tanz als Tanzen bezeichnen mag.

Für viele von Deathwish-Labelfans sicherlich schon mehr als ein Geheimtipp. Für mich eine der Entdeckungen überhaupt. Sehr gut.

Anspieltipps: Oceans with no end, People are poison, A Little Death To laugh, Young Prisonder Dreams of Romance

8,5/10 Pfandflaschen

Freitag, 15. September 2017

Film der Woche#306: Ronal der Barbar (2011)

Okay, diese Woche greifen wir zu guten, alten Stumpfsinn zurück. Diesmal aus Dänemark.

Die Geschichte dieses 3D-animierten Films spielt sich ab im Zeitalter der Barbaren, iiiiirgendwann sehr sehr lange vor unserer Zeit. Kron, der ultimative superstarke Krieger kämpfte einst erfolgreich gegen das Böse. Er überlebte den Kampf jedoch nicht, weil ein riesiger Speer sein Herz durchbohrte. Allerdings blutete er sieben Tage lang, sodass genug Zeit blieb dass seine Mitbarbaren sein Blut
tranken. So sicherten sie für sich und ihre Nachkommen übermenschliche superstarke Fähigkeiten. Bis auf den einen der nur einen Tropfen abbekam, sodass nur sein Pimmel an Stärke gewonnen hat. Viele Jahre später, in einer Barbarensiedlung: Die Nachfahren Krons sind wie jeder andere Barbare süchtig nach Feldzügen und Schlägereien. Einzig Ronal (der Nachfahre der armen Sau die nur einen Tropfen abbekommen hat) ist eher so unbarbarisch. Eines nachts übernimmt er den Wachdienst, ist jedoch als die Truppen des bösen Lord Valcazard angreifen, nicht in der Lage das Alarmhorn zu blasen. Die Folge: Ronals Gefährten werden verschleppt, einzig er, der nicht mal als Barbare wahrgenommen wird, bleibt über. Ronal muss also die Ehre der Barbaren bewahren und sie alle retten.

Es gibt Filme die sind so dermaßen scheiße dass sie schon wieder witzig sind. Andererseits gibt es solche, deren Humor so dermaßen niveaulos ist dass sie nichts retten kann. "Ronal" allerdings ist ein Film der in vielen Momenten krasses Niveaulimbo betreibt, witzig bleibt um dann wieder eine qualitative Story zu liefern. Wir haben hier verdammt viele Pimmel, Ärsche und Brüste zu sehen. Es gibt Witze die eher auf eine Toilette gehören. Allerdings ist die Story wirklich gar nich mal schlecht. Mal hält die Waage also gut im Gleichgewicht und es wird nicht langweilig.

8,5/10 Pfandflaschen.
Trailer:

Donnerstag, 14. September 2017

So isses, Musik!#37

Das hier ist der Beitrag mit mehr Text.

9.9.2017: Stricher war auf der Plastic-Bomb-Party im Druckluft, Oberhausen

Ich und Frau Otterich hatten an den Tag unser fünfjähriges Bestehen. Also beschloß ich "uns" spontan was zu gönnen und habe Karten besorgt. Allerdings konnten wir/wollten wir erst ab einer bestimmten Uhrzeit dahin. Nämlich ab dem Zeitpunkt als Victims anfangen sollten. Auf Siege war ich auch besonders scharf drauf. Die "Schlachtrufe BRD"-Coverband Pflasterstein kam auch in Frage.

Als wir ankamen waren jedoch noch FoxDevilsWild dran, was garantiert an der anarchistischen halben Stunde gelegen war.... Warum geh ich überhaupt pünktlich aus dem Haus. Aber naja, sei's drum. Die in Corpsepaint eingehüllten FDW haben sowieso wie NDW/Deutschpunk gemacht, mit Keyboards und so n Scheiß. War tatsächlich ziemlich gut erträglich. Ich erinnere mich noch sogar an einen halben Songtext: "Im Himmel war noch nie was los", oder so ähnlich. Überraschend gut. Nach etwas längerer Pause waren endlich Victims dran. Sie sind wohl der beste Beweis dass man verdammt guten, metallischen Crustscheiß machen kann ohne wie der letzte stinkende Penner auszusehen. Naja ob man dafür die Gitarre so schwingen muss ist ne andere Sache :D Das war ganz schön komisch. Der Typ an der (vom Publikum aus gesehen) linken Gitarre sah aus wie ein stereotyper schwedischer Psychopat der den ganzen Tag Rehe reißt. Jedenfalls: war verdammt gut, kann man gerne wieder machen. Siege waren ebenfalls super, auch wenn ichs verpeilt hab mich nach vorne zu gesellen. Ich brauche Powerviolence nämlich IMMER in der erste Reihe.... allerdings war ich zu dem Zeitpunkt schon so im Arsch, dass mir das Wachbeiben relativ schwer fiel. Trotzdem: Schön diese Legende mal gesehen zu haben, wenn auch ziemlich kurz. Um kurz vor 12 gings dann nach hause.

Ich weiß nicht, wer sich da verkalkuliert hat. Wissen tue ich auch, dass 16 euro Eintrittsgeld für einige doch ziemlich viel sind. Allerdings find ich die "Kritik" unter aller Sau, weil man vollkommen außer acht lässt was für Bands da gespielt haben und wie viel Gage die so gekostet haben. Aber was auch immer, gebt der Bombe doch ein Bisschen Kohle weil die Party finanziell gesehen doch eher scheiße war.

Green Day Discography: Warning (2000)

Dieses Album ist wieder mal ein Stückchen anders. Lol, ich könnte ab jetzt quasi jedes Green Day Review so beginnen. Aber das stimmt schon. "Warning" bewegt sich dahin, wo "Nimrod" auch schon hinwollte. Zu anderen Welten. Green Day sind nun nicht mehr bloß Punk. Sie befinden sich auf einer Reise in die Vergangenheit, wobei sie sich Inspiration holen. Und zwar bei den Kinks, bei den Beatles, bei Bob Dylan.

Das Album unterscheidet sich, finde ich, darin dass es eine Spur positiver ist. Zwar badet man genauso im Sarkasmus, ist zynisch... Am Ende bleibt aber doch noch eine positivere Botschaft übrig. Besonders bemerkenswert finde ich den Einsatz von Streichern, Akustikgitarren und Mundharmonika. Akustik die beißt und nicht auf dem "Good Riddance"-Niveau bleibt. Was auch gut auffällt, ist das Billy Joe Armstrong nicht mehr nur aus eigener Sicht singt sondern fiktive Personen erfindet die eine Geschichte erzählen. Das ist bis jetzt das abwechslungsreichste Album von Green Day.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Warning, Hold On, Macy's Gray Parade, Minority



KoRn Discography: Follow The Leader (1998)

Drittes Album von der Band aus Bakersfield. Gleichzeitig auch das Werk, was sowohl sie als auch das gesamte Nu Metal Genre in die Charts katapultiert hat. Es ist zudem auch das "Party Album" schlechthin. Während der Arbeiten daran befand sich die gesamte Umgebung der Band in Party/Drogen/Sex-Modus. Meiner Meinung auch eine direkte Weiterenticklung von "Life Is Peachy".
Es sind schon wieder Kinder auf dem Albumcover. Wo noch auf dem Vorgänger Ice Cube nur gecovert wurde, ist er hier selbst als Gast zu hören ("Children Of The KoRn"). Auf "Life Is Peachy" war ein Cover von WARs "Lowrider" (aus Cheech & Chongs "Viel Rauch um Nichts") zu hören. Diesmal ist Cheech Marin selbst mit dabei. Dazu kommen noch Fred Durst und Tre von The Pharcyde. Es ist also schon mal überladen mit Gästen.

Hinzu kommt noch, dass es mit Track 13 anfängt. Die ersten 12 sind stumm und bilden eine Schweigeminute für einen verstorbenen Fan namens "Justin", der auch einen eigenen Song bekommen hat. Meiner Meinung ist es eines der besten Alben von KoRn. Weil es so super zugänglich ist. Und eingängig. Und voller Hits. Und überhaupt merkt man es hier sehr gut an, dass es ein "Party Album" ist weil zwar depressive Stimmungen vorhanden sind, diese aber mit grandiosen Ohrwürmern rüberkommen. Wirklich großartig!

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Cameltosis, All In The Family, Children Of The KoRn, Dead Bodies Everywhere, Freak On A Leash, Got The Life



Ministry Discography: Rio Grande Blood (2006)

Okay....

Schon das zehnte Studioalbum von Ministry. Gleichzeitig das zweite aus der George-W.-Bush-Trilogie. Man macht da weiter wo man aufgehört hat. Zwar ist man nach wie vor auf Dabbeljuh fixiert, allerdings sind die Lyrics generell sehr politisch aufgeladen. Al Jourgensen schießt gegen die Wirtschaft, gegen den Präsidenten, gege Halliburton und insesondere gegen die Army. Mit dabei ist ein gewisser Seargant Major der typische Army-Floskeln raushaut ("My corps, your corps, our corps,
marine corps!") und auch Jello Biafra.

Ich muss gestehen: Es ballert schon ziemlich gut. Klingt nicht mehr so abgedroschen wie "Houses of the Molé". Finds definitiv besser, auch wenn es für meinen Geschmack nur noch "Metal" - ohne "Industrial" davor - ist. ABER - holy fuck, ich kann mir zwar denken dass 20 Jahre Heroinkonsum einen schon ordentlich ballaballa machen können.... Ich will aber trotzdem nicht darüber nachdenken worüber in "Palestina" gesungen wird. Oder in "Lies Lies Lies", den mit Abstand besten Song der Platte, der von der ähem 9/11-Lüge handelt. Mal gucken wie es weiter geht. Wir haben ja nicht mehr lange.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: LiesLiesLies, The Great Satan, Rio Grande Blood



Mittwoch, 13. September 2017

My Favorite TV-Show: Mike Tyson Mysteries

Allrighty then.

Ich habe, ehrlich gesagt, wirklich nicht so viel dazu zu sagen. Deswegen wird das Posting etwas kurz. "Mike Tyson Mysterie" ist eine mittlerweile drei Staffeln umfassende Serie von Adult Swim. Sie stellt eine Parodie auf 70er/80er Zeichentrickserien von Hanna Barbera dar. Und ich meine damit Serien in welchen eine Gruppe von Jugendlichen, am Besten mit einem antropomorphen/menschlich wirkenden Tier auf Abenteuer gehen oder Rätsel lösen. Nur ist es diesmal Mike Tyson.

Der sich übrigens selbst synchronisiert. Zusammen mit seiner Adoptivtochter Yung Hee Tyson, den Geist von Marquess of Queensberry und einer sprechenden Taube (die übrigens einen ziemlich vulgären Lebensstil pflegt) arbeitet er als "Mike Tyson Mysteries Team" und löst gehemnisvolle Fälle. Warum eine Taube? Nunja, Mike Tyson mag nun mal Tauben. Das ist ein Fakt. Als er jünger war fütterte er gerne Tauben aufm Dach und als ein Jugendlicher einer den Hals umdrehte, prügelte er ihm die Fresse zu Brei. Warum ich sowas weiß? Keine Ahnung. Jedenfalls ist Mike in dieser Serie nicht nur bloß ein Boxer in Ruhestand, der nebenbei Rätsel löst. Er ist auch ein zutiefst verstörter Mensch, der nicht zu wissen scheint wie die Welt funktioniert. Und der ADHS hat. Da ist er mal auf Diät und isst "nur" einen Diätmargarineblock. Oder er behauptet ständig, seine Tochter wäre ein Junge. Er badet außerdem in Haferbrei und lässt sich von Stechmücken beschallen, weil deren Klang ihm beim Einschlafen hilft. Ganz zu schweigen von den "Rätseln" die gelöst werden, die eigentlich oftmals keine sind.....

Awkay. Adult Swim Sachen sind so eine Herausforderung. Entweder sind sie so gnadenlos schamlos und verstörend, dass ich Zeit brauche um sie zu kapieren und gut zu finden. Oder halt tatsächlich so scheiße, dass ich gar keinen gefallen daran finde. Mike Tyson Mysteries hat es geschafft mich sowohl zu verstören als auch zum Lachen zu bringen. Und das liegt nicht unbedingt an den super niveauvollen Stories die da gebracht werden. Sondern an der Kürze der Folgen. Diese sind nämlich wieder 20 noch 30 sondern meistens 11 Minuten lang. So erscheint der Inhalt, so merkwürdig er auch ist, für diese kurze Zeit extrem passend und somit nicht ermüdend ist.

Dienstag, 12. September 2017

Comic Book Review#308: The Terminator#15 (1989)

Diese Reihe erschien noch vor dem Sequel "Terminator 2: Judgement Day" und spielt dementsprechend in einer anderen, veränderten Zeitlinie. Bei einem Verlag namens NOW Comics, der mir im übrigen nichts sagt. Jedenfalls hatte man hier nur den ersten Film als Vorlage und so sehen alle Terminatoren aus wie Arnold Schwarzenegger, inklusive Bikerboots, Lederjacke und Sonnenbrille. Sehr weird.

Die Story spielt sich ab im Jahre 2031. Man kriegt einen Einblick in den Kampf von John Connor und seinen Kriegskameraden gegen das gigantische Datenmonstrum SKYNET. Gleichzeitig haben die Truppen unter Sarah Connor mit einer Meuterei in eigenen Reihen zu tun während sie zu einem Außenposten des menschlichen Widerstands unterwegs ist, der irgendwo in Cuba ist. Und das alles auf einem U-Boot während da draßen gefährliche wandelnde Exoskelette mit menschlicher Außenhülle unterwegs sind.

Ich kenne NOW Comics übrigens gar nicht, aber es scheint mir dass der Verlag sowas wie das damalige Äquivalent zu IDW war. Also quasi: Lizenzierte Comics die auf damals populären Fernseh/Filmreihen basierten. So brachte NOW Comics zu "Ghostbusters" und "Eine schrecklich nette Familie" heraus. Jedenfalls ist das hier ziemlich dürftig. Man hätte etwas abwarten können, bevor man einen Comic draus macht. Story an sich relativ okay, die graphische Umsetzung gefällt mir allerdings überhaupt nicht und äh es ist einfach zu wenig Apokalypse zu sehen. Vielleicht ist sie einfach noch nicht im vollen Gange.... aber naja macht das ganze nicht besser.

4/10 Pfandflaschen

Samstag, 9. September 2017

Film der Woche#305: Tremors Double Feature!

So. Da wir schon mal das Vergnügen mit dem ersten Teil der Reihe hatten, geht es hiermit weiter. So einfach ist das.

2. Tremors II - Aftershocks (1996)

Der zweite Teil spielt sechs Jahre nach den Ereignissen im ersten. Nachdem Earl (Fred Ward) und Val (Kevin Bacon) in der Kleinstadt Perfection die Raketenwürmer aka Graboide quasi ausgerottet haben, war der Weg zum Ruhm nicht weit. Theoretisch. Earl war ein paar Mal im Fernsehen zu sehen, hat sich seitdem aber zurückgezogen und hat nun seine Strauß-Farm. Eines Tages taucht ein Junger Mann namens Grady Hoover (Christopher Gartin) auf, der Earl davon überzeugen will einer mexikanischen Erdöl-Firma zu helfen. Die Graboide haben es sich nun dort gemütlich gemacht und machen die Arbeit unmöglich, weil sie ein gefährliches Risiko darstellen. Nach längerem hin und her, willigt er ein. Es gibt nämlich auch einen Gewinn von 50.000$ pro toten Graboiden. Zuerst sind sie erfolgreich,
allerdings stellt es sich heraus dass der Erdwurm nur eine der ersten Evolutionsstufen ist und dass Graboide sich in viel gefährlichere Shrieker verwandeln. Diese sind AUF dem Land unterwegs und können ihre Beute mit ihrem Infrarotblick aufspüren.

Ich bin da relativ gespalten. Der Film gefällt mir tatsächlich. Finde es gut, wie man die Story weitergesponnen hat. Man setzt diverse Insiderwitze noch mal um. Die Story eines "gescheiterten Helden" der noch eine Chance bekommt ist auch super. Wo aber "Tremors" noch ein Horrorfilm mit Augenzwinkern war ist der zweite Teil "nur" eine Horrorkomödie. Und das spürt man. Man merkt diverse Momente die auf Teufel kommt raus lustig sein wollen, aber es nur so halb sind. Aber ansonsten: Topeffekte, Top Creatures, Top Schauspieler.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. Tremors 3: Back To Perfection (2001)

Der dritte Teil spielt nun elf Jahre nach dem ersten. Der seltsamste Charakter aus dem ersten Film, Burt Gummer (Michael Gross) hat sich eine internationale Reputation erarbeitet. Nun ist er der Waffennarr mitsamt Arsenal in aller Herrenländer unterwegs um Graboiden bzw. Shriekers zu erledigen. Diesmal kommt er aus Argentinien zurück nach Hause. Perfection Valley wird mittlerweile überwuchert von einer Immobilienfirma die das Land aufkauft. Ein Schwindler namens Desert Jack Sawyer (Shawn Christian) veranstaltet Graboiden-Safaris obwohl die Viecher ausgerottet sind. Allerdings tauchen tatsächlich echte neue Graboiden auf und Burt zückt schon seine Knarren. Jedoch
kommt ihm eine Umweltbehörde zuvor die die Jagd verbieten will, weil die Tiere aus gefährdet betrachtet werden. Dazu kommt noch, dass sich eine neue Sorte Shrieker entwickelt - Assblasters die mithilfe von Metangas aus einer bestimmten Körperöffnung fliegen können.

Fragt nicht.

Gefällt mir wesentlich besser. Mehr Screentime für Burt, das heißt: Mehr schwarzer Humor und mehr Geballer. Außerdem spielt der Film wieder im guten alten Perfection und man kriegt jede Menge alter Gesichter zu sehen. Nagut, vielleicht sehen die Monster in CGI nicht so gut aus wie erwartet, aber was solls. Spaßig wars.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:

Donnerstag, 7. September 2017

Album der Woche#309: Rammstein - Herzeleid (1995)

Das erste Mal, dass ich Rammstein im Fernsehen gesehen habe, war ungefähr um das Jahr 2001/2002 als "Mutter" rauskam und das Video zu "Sonne" in der Heavy Rotation lief. Ich wusste nicht, was ich davon halten soll. Doch schon bald, kurz nach dem Umzug nach Deutschland waren sie überall. Ich war in einer integrativen Schule und verdammt noch mal, das Klischee stimmt. Jeder russische Rockmusik-Fan LIEBT Rammstein. Wladimir Kaminer hatte Recht. Es hat nur gefehlt dass sie auf dem Weg zur Schule "1 kommt der Bus, 2 kommt der Bus" anstimmen würden.

Ich las sämtliche Reviews und Stimmen zur Band aus ihrer Anfangszeit. Irgendwo kann ich nachvollziehen, wieso man anfangs so verstört war. Kein Wunder, wenn irgendwelche halbnackten Typen, sich in bester Herrenmenschen-Manier hinstellen und in strammsten deutsch-deutsch das R rollen und dabei irgendwelche Texte über Gewalt und Nekrophilie singen...... dann ist man nun erstmal verstört. Allerdings sind Rammstein das Produkt ihrer Einflüsse. Auch wenn die Bandmitglieder es bestreiten werden, allerdings muss ich immer noch an Laibach bzw. ihre Verballhornung von Faschismus denken. Mittlerweile aber auch an Die Krupps oder Nitzer Ebb. Jedenfalls waren sie in ihrer Art einzigartig. Zumindest damals.

"Herzeleid" ist sehr sehr sehr simpel gehalten und teilweise sogar recht stumpf. Was die Musik betrifft. Textlich gesehen handelt das Album von Tragödien wie in Ramstein ("Rammstein"), von einem Mord auf dem Schulhof ("Weisses Fleisch") und äh von Jesus' Auferstehung ("Asche zu Asche"). Lol, nein. Ich hab keine Ahnung wovon "Asche zu Asche" handelt, aber ich musste da immer an den Nazarener denken. Es ist ein Fest aus roher Gewalt, sehr bildhaften Texten und haudrauf-riffs die mit Keyboard-Klängen untermalt werden. Besser gehts definitiv nicht. Alte Rammstein = beste Rammstein.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Asche zu Asche, Rammstein, Du riechst so gut, Seemann, Laichzeit, Heirate Mich




Mittwoch, 6. September 2017

Comic Book Review#307: Judge Dredd, Year One#1 (2013)

Erste Ausgabe der damals neuen Judge Dredd Reihe die bei IDW rausgekommen ist. Sie beschäftigt sich, wie der Name schon verrät mit dem ersten Jahr des Richters mit dem Helm. Erste Erfahrungen, erste Verhaftungen, erstes Jahr als Cop in Mega City One.

Die Story spielt im Jahre 2080. In Mega City One finden urplötzlich paranormale Vorkommnisse statt. Verschiedene Menschen entdecken plötzlich ihre übermenschlichen Fähigkeiten. Sie lassen Dinge levitieren, aber auch gerne andere Leute. Oder aber sie bringen andere Menschen dazu vom
Dach zu springen. Gleichzeitig findet eine üble Geiselnahme statt, bei welcher ein Kind mithilfe der besagten Fähigkeiten den Geiselnehmer in zwei Teile zerreißt. Dredd interveniert, weiß aber noch gar nicht was schlimmes auf ihn zukommt.

Nun, was soll ich sagen? Guter Auftakt. Ein junger, relativ unerfahrener, aber trotzdem arroganter Judge Dredd der mit Sachen zu tun hat, die ihn definitiv noch ungeheuer sind. Trotzdem keine Spur von Unprofessionalität. Gutes Maß an Action und Geballer als auch Text. Die Buntheit der Bilder kann sich mit den Originalcomics auch definitiv messen lassen. Finde auf keinen Fall, dass der Ami-Dredd irgendwie schlechter wäre als der britische.

Gutes Ding!
Von Smith, Colleby und O'Grady.

8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW

Sonntag, 3. September 2017

Album der Woche#308: KMFDM - Hau Ruck (2005)

Yes, yes, yes. September ist der "Ich mach was ich will und hör was ich will"-Monat. Ich binde mich an kein bestimmtes Genre, kein gar nichts. Fuck yes.

Als erstes sind KMFDM dran. Der Name steht für...achtung... Kein Mehrheit Für Die Mitleid. Die internationale Truppe um Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli und in der Vergangenheit auch Tim Skold hat 2005 ihr vierzehntes Album "Hau Ruck" rausgebracht. Damit brachen sie mit der Tradition des Fünf-Buchstaben-Albumtitels. Man sehe sich nur "Nihil", "Attak", "Naive", "Money" oder "Xtort" an. Die Alben sind samt ihrer Cover vom Aidan Hughes für mich sowas wie Sammelkarten,
deren Besitz sich irgendwann sehr lohnen wird.

"Hau Ruck" bezieht sich laut Eigenaussage mehr auf die Industrial-Roots der Band während die Vorgängeralben "Attak" und "WWIII" sich beim dmalas populären Nu Metal bedient haben. Konietzko selbst sagte, dass hier nur analoge Instrumente verwendet wurden, wobei er die Synthesizers dazu zählt. Das Album ist sehr chaotisch und tanzbar. Thematisch bedient man sich an den so doch typischen Themen wie Lügen, Korruption, sich selbst... oder man covert den französischen Barden Jacques Dutronc ("Mini Mini Mini"). Was mir auch gefallen hat, war die Abwechslung beim Gesang. Konieczko klingt eher ernst und tief während Cifarelli ziemlich aggro aber auch melancholisch rüberkommt. Man kann also nicht nur tanzbaren Krach machen sondern dabei auch höchst professionell wirken.

Ohne Scheiß, jedesmal wenn "Free Your Hate" losgeht fangen diverse grauen Zelle in meinem Hirn an zu tanzen. Ich selber vielleicht nicht so.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Hau Ruck, Free Your Hate, Mini Mini Mini, Real Thing

Freitag, 1. September 2017

Film der Woche#304: Digimon: The Movie (2000)

Allrighty then. Ich versuch mich an etwas wovon ich gar keine Ahnung habe. Digimon gingen nicht ganz vorbei an mir. Als ich noch in Polen gewohnt habe, gab es NUR Pokémon - nach den Umzug nach Deutschland wurde dann alles schlagartig anders. Die Kinder hier waren verrückt nach japanischer Import-Ware (Yu-Gi-Oh!, Pokémon, Digimon und hastenichtgesehen). Und ich meine, dass ich genau da mit den digitalen Monstern das erste Mal in Berührung kam. Ich verstand das ganze, glaube ich, nicht so wirklich. Rückblickend betrachtet, kann ich aber behaupten dass ich die Idee von digitalen Monstern doch ziemlich nice finde. Übrigens wurde der Film für den US-Markt um 40 Minuten gekürzt. Dabei waren es eigentlich mehrere in einem vereinte Filme.

Der Film spielt vor als auch nach der ersten Staffel des Animes. "Vor acht Jahren" entdecken die beiden Geschwister Tai und Kari Kamiya ein Digi-Ei entdeckt, was aus ihren Computer gekommen ist. Kurze Zeit später digitiert es zu einem Koromon, woraus später ein Agumon wird - der viel zu groß ist und sich schon bald mit einem weiteren Digimon namens Parrotmon anlegt. Im zweiten Teil des Films, "vier Jahre später" geht es um einen digitalen Angriff eines Kuramon. Dieser entwickelt sich sehr schnell und verursacht einen Raketenangriff, indem er Computer im Pentagon infiziert. Der dritte Teil handelt im Grunde genommen vom selben Digimon, aber ich möchte hier nicht wirklich alles breittreten.

Jesus fuck, das war ganz schön viel Input. Digitale Monster also. Und eine Gruppe von Kids bzw. Jugendlichen zu denen die Monster dazu gehören. Eine auf drei Zeiträume verteilte Handlung. Sehr viele bunte Farben. Viele Namen die auf "mon" enden und ein Skatepunk-Soundtrack. Plus dieses Rap-Intro. Mir hats tatsächlich gefallen, man mags glauben oder auch nicht. Aber ein Wort möchte ich noch dazu loswerden:

OVERKILL.

8,25/10 Pfandflaschen
Trailer: