Das hier ist der Beitrag mit mehr Text.
9.9.2017: Stricher war auf der Plastic-Bomb-Party im Druckluft, Oberhausen
Ich und Frau Otterich hatten an den Tag unser fünfjähriges Bestehen. Also beschloß ich "uns" spontan was zu gönnen und habe Karten besorgt. Allerdings konnten wir/wollten wir erst ab einer bestimmten Uhrzeit dahin. Nämlich ab dem Zeitpunkt als Victims anfangen sollten. Auf Siege war ich auch besonders scharf drauf. Die "Schlachtrufe BRD"-Coverband Pflasterstein kam auch in Frage.
Als wir ankamen waren jedoch noch FoxDevilsWild dran, was garantiert an der anarchistischen halben Stunde gelegen war.... Warum geh ich überhaupt pünktlich aus dem Haus. Aber naja, sei's drum. Die in Corpsepaint eingehüllten FDW haben sowieso wie NDW/Deutschpunk gemacht, mit Keyboards und so n Scheiß. War tatsächlich ziemlich gut erträglich. Ich erinnere mich noch sogar an einen halben Songtext: "Im Himmel war noch nie was los", oder so ähnlich. Überraschend gut. Nach etwas längerer Pause waren endlich Victims dran. Sie sind wohl der beste Beweis dass man verdammt guten, metallischen Crustscheiß machen kann ohne wie der letzte stinkende Penner auszusehen. Naja ob man dafür die Gitarre so schwingen muss ist ne andere Sache :D Das war ganz schön komisch. Der Typ an der (vom Publikum aus gesehen) linken Gitarre sah aus wie ein stereotyper schwedischer Psychopat der den ganzen Tag Rehe reißt. Jedenfalls: war verdammt gut, kann man gerne wieder machen. Siege waren ebenfalls super, auch wenn ichs verpeilt hab mich nach vorne zu gesellen. Ich brauche Powerviolence nämlich IMMER in der erste Reihe.... allerdings war ich zu dem Zeitpunkt schon so im Arsch, dass mir das Wachbeiben relativ schwer fiel. Trotzdem: Schön diese Legende mal gesehen zu haben, wenn auch ziemlich kurz. Um kurz vor 12 gings dann nach hause.
Ich weiß nicht, wer sich da verkalkuliert hat. Wissen tue ich auch, dass 16 euro Eintrittsgeld für einige doch ziemlich viel sind. Allerdings find ich die "Kritik" unter aller Sau, weil man vollkommen außer acht lässt was für Bands da gespielt haben und wie viel Gage die so gekostet haben. Aber was auch immer, gebt der Bombe doch ein Bisschen Kohle weil die Party finanziell gesehen doch eher scheiße war.
Green Day Discography: Warning (2000)
Dieses Album ist wieder mal ein Stückchen anders. Lol, ich könnte ab jetzt quasi jedes Green Day Review so beginnen. Aber das stimmt schon. "Warning" bewegt sich dahin, wo "Nimrod" auch schon hinwollte. Zu anderen Welten. Green Day sind nun nicht mehr bloß Punk. Sie befinden sich auf einer Reise in die Vergangenheit, wobei sie sich Inspiration holen. Und zwar bei den Kinks, bei den Beatles, bei Bob Dylan.
Das Album unterscheidet sich, finde ich, darin dass es eine Spur positiver ist. Zwar badet man genauso im Sarkasmus, ist zynisch... Am Ende bleibt aber doch noch eine positivere Botschaft übrig. Besonders bemerkenswert finde ich den Einsatz von Streichern, Akustikgitarren und Mundharmonika. Akustik die beißt und nicht auf dem "Good Riddance"-Niveau bleibt. Was auch gut auffällt, ist das Billy Joe Armstrong nicht mehr nur aus eigener Sicht singt sondern fiktive Personen erfindet die eine Geschichte erzählen. Das ist bis jetzt das abwechslungsreichste Album von Green Day.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Warning, Hold On, Macy's Gray Parade, Minority
KoRn Discography: Follow The Leader (1998)
Drittes Album von der Band aus Bakersfield. Gleichzeitig auch das Werk, was sowohl sie als auch das gesamte Nu Metal Genre in die Charts katapultiert hat. Es ist zudem auch das "Party Album" schlechthin. Während der Arbeiten daran befand sich die gesamte Umgebung der Band in Party/Drogen/Sex-Modus. Meiner Meinung auch eine direkte Weiterenticklung von "Life Is Peachy".
Es sind schon wieder Kinder auf dem Albumcover. Wo noch auf dem Vorgänger Ice Cube nur gecovert wurde, ist er hier selbst als Gast zu hören ("Children Of The KoRn"). Auf "Life Is Peachy" war ein Cover von WARs "Lowrider" (aus Cheech & Chongs "Viel Rauch um Nichts") zu hören. Diesmal ist Cheech Marin selbst mit dabei. Dazu kommen noch Fred Durst und Tre von The Pharcyde. Es ist also schon mal überladen mit Gästen.
Hinzu kommt noch, dass es mit Track 13 anfängt. Die ersten 12 sind stumm und bilden eine Schweigeminute für einen verstorbenen Fan namens "Justin", der auch einen eigenen Song bekommen hat. Meiner Meinung ist es eines der besten Alben von KoRn. Weil es so super zugänglich ist. Und eingängig. Und voller Hits. Und überhaupt merkt man es hier sehr gut an, dass es ein "Party Album" ist weil zwar depressive Stimmungen vorhanden sind, diese aber mit grandiosen Ohrwürmern rüberkommen. Wirklich großartig!
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Cameltosis, All In The Family, Children Of The KoRn, Dead Bodies Everywhere, Freak On A Leash, Got The Life
Ministry Discography: Rio Grande Blood (2006)
Okay....
Schon das zehnte Studioalbum von Ministry. Gleichzeitig das zweite aus der George-W.-Bush-Trilogie. Man macht da weiter wo man aufgehört hat. Zwar ist man nach wie vor auf Dabbeljuh fixiert, allerdings sind die Lyrics generell sehr politisch aufgeladen. Al Jourgensen schießt gegen die Wirtschaft, gegen den Präsidenten, gege Halliburton und insesondere gegen die Army. Mit dabei ist ein gewisser Seargant Major der typische Army-Floskeln raushaut ("My corps, your corps, our corps,
marine corps!") und auch Jello Biafra.
Ich muss gestehen: Es ballert schon ziemlich gut. Klingt nicht mehr so abgedroschen wie "Houses of the Molé". Finds definitiv besser, auch wenn es für meinen Geschmack nur noch "Metal" - ohne "Industrial" davor - ist. ABER - holy fuck, ich kann mir zwar denken dass 20 Jahre Heroinkonsum einen schon ordentlich ballaballa machen können.... Ich will aber trotzdem nicht darüber nachdenken worüber in "Palestina" gesungen wird. Oder in "Lies Lies Lies", den mit Abstand besten Song der Platte, der von der ähem 9/11-Lüge handelt. Mal gucken wie es weiter geht. Wir haben ja nicht mehr lange.
7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: LiesLiesLies, The Great Satan, Rio Grande Blood
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