Mittwoch, 20. September 2017

So isses, Musik!#38

ОСТБЛОК: Grashdanskaya Oborona

Da das hier die Ausgabe mit weniger Text ist, stelle ich euch ganz kurz eine Band vor. "Grashdanskaya Oborona" (kurz GrOb - was übersetzt Grab heißen würde), auf Deutsch "Bürgerwehr", waren bis zum Tode ihres Gründers Egor Letov eine der einflussreichsten sowjetischen Punkbands. Sie kamen aus Sibirien und lieferten ihren Hörern sehr minimalistischen, in Wohnzimmern und Küchen aufgenommenen Punkrock. Später kamen die Psychedelic-Einflüssen. Egor Letov begeisterte zuerst mit seiner teils aggressiv, teils wehleidigen Stimme. Zuerst bezeichnete er sich als Anarchisten bzw. wahren Kommunisten, nur um kurze Zeit nach der Wende der querfront-Partei der Nationalbolschewisten beizutreten. Kurz vor seinem Tod wendete er sich meines Wissens nach vor dieser Art von Überzeugungen ab. Anyways, hier das Album "Poganaya Molodesh" und hier ein paar großartige Werke von GrOb:







Green Day Discography: Shenanigans (2002)

Eigentlich wollte ich ja nur Studioalben in die Reviews miteinbeziehen. Aber weil auf "Shenanigans" bisher rare als auch unveröffentliche Tracks sind habe ich mir gedacht "warum nicht?". Außerdem finde ich dass das Album sehr gut als Lückenfüller zwischen "alten" und "neuen" Green Day fungiert.

Auf diesem Sampler finden sich Songs die bis jetzt meistens als B-Seiten auf Singles wie "Good
Riddance", "Warning", "Geek Stink Breath" oder "Brain Stew/Jaded". Drei davon sind Cover: "Tired of waiting for you" von The Kinks, "Outsider" von den Ramones und "I Want To Be On TV" von Fang. Das Instrumental "Espionage" ist eine Hommage an James-Bond-Melodien und fand Verwendung im zweiten Austin-Powers-Film. Im Großen und Ganzen hören sich Green Day hier aber an wie früher. Weniger Folk/Akustik-Einlagen wie ab dem Jahr 2000, mehr stinknormalen Pop Punk.

Und dabei bleibt das auch, finde ich. Es ist eine gute Ansammlung von guten Songs, die nicht wirkt als hätte sie jemand erzwungen. Nicht wie ein Auswurf von einer Plattenfirma. Für eine B-Seiten-Sammlung also ziemlich gut.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Outsider, Ha Ha You're Dead, Scumbag, Espionage, Do Da Da

KoRn Discography: Take A Look In The Mirror (2003)

Falls es euch interessiert, was ich von den beiden Vorgängeralben "Issues" und "Untouchables" halte, so klickt hier. Und übrigens ich habe meine Meinung revidiert und finde das zweitgenannte Album doch relativ gut.

Aua, das wird jetzt weh tun. Damals habe ich mir eingebildet das Album richtig gut zu finden. Nach
mehrmaligen Hören musste ich allerdings feststellen: Oh mein Gott, nein. "Take A Look In The Mirror" ist das mit Abstand mieseste KoRn-Album überhaupt. Sicher findet ein blindes Huhn auch mal ein KoRn und so sind natürlich auch Songs dabei die man guten Gewissens als geile Ohrwürmer bezeichnen kann. Beispielsweise die Absage an Plattenfirmen namens "Y'all Want A Single", der Hassklumpen "Right Now" oder "Did My Time" vom Tomb-Raider-Soundtrack. "Let's Do This Now" geht auch gut ins Ohr. Oh und "Alive" natürlich. Wobei nein, das zählt nicht. Der Song ist nämlich so alt wie die Band selbst und stammt von ihrem ersten Demo-Tape. "Need To" ist btw eine Abwandlung von dem Song. Der Rest ist so schlecht, so uninspiriert, dass meine Beine einschlafen. Da hilft nicht mal Nas' Gastbeitrag auf "Play Me". Zum Glück kamen sie auf dem Nachfolgealbum raus aus der Misere.

4/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Right Now, Alive, Did My Time, Everything I've Known, Let's Do This Now


Ministry Discography: The Last Sucker (2007)

Letztes Album der George-W.-Bush-Trilogie. Lyrisch betrachtet bewegt man sich hier in ähnlichen Gefilden. Man kritisiert Dabbeljuh, seine Kriegspolitik, macht sich über den damaligen Vizepräsidenten lustig bzw. den von ihm verursachten Jagdunfall...Außerdem covert man "Roudhouse Blues" von The Doors.

Es ist wirklich gar nicht mal so schlecht wie ich gedacht hab. Teilweise fühle ich mich an ältere Alben zurückerinnert. Zwar liegt hier der Fokus ganz klar auf Metal, jedoch hört man immer noch die verzerrte Stimme Al Jourgensens, teilweise mischt sogar Burton C. Bell von Fear Factory mit. Tommy Victor von Prong ist auch mit dabei. Es ist halt ein ziemlich ballerndes Album, welches nicht
das Rad neuerfindet, aber zumindest gewisse Standards erfüllt. 

Man hat graphiktechnisch mal wieder in die Absurditäten-Kiste gegriffen und hat George W. auf dem Cover als Reptilienmensch dargestellt. Man hält das Niveau. Zu diesem Zeitpunkt war es das letzte Studioalbum der Band. Erst ein paar Jahre später kam noch was raus, aber ob es genauso das Niveau halten kann...Das werden wir sehen.

7/!0 Pfandflaschen
Anspieltipps: Roadhouse Blues, Let's Go, End Of Days Part 1/2, Die In A Crash

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