Poison The Well waren bis zu ihrem vierten Album hier eine Metalcore-Band, wie man sie in der Musikwelt auch wahrgenommen hat. Auf "Versions" verzeichnet man eine Art Stilbruch und bewegt sich in eine gänzlich andere Richtung. Genre Puristen sagen dazu "Post-Hardcore", also Hardcore Punk mit wesentlich mehr stilistischen Freiheiten und Nuancen.
Tatsächlich würde ich jedoch sagen, dass PTW trotz ihrer Kreativität sowas wie eine Art Schablone für Bands diese Art wurden, was dazu führt dass ich insgesamt kein riesen Fan der Band sein könnte. Es ist einfach im Großen und Ganzen nicht mein Genre. "Versions" schafft es allerdings irgendwie im Ohr hängen zu bleiben und tatsächlich diesen ganzen Modern Hardcore/Post-Hardcore-Rahmen zu sprengen.
Meines Erachtens ein sehr melodisches und ruhiges Album. Klar, hier und da haben wir die obligatorischen Screams und natürlich muss der erste Song richtig "los brechen". Allerdings ist das nicht die Stärke des Albums. Diese liegt in schleppenden, langsameren aber nicht zu langsamen Riffs, cleanen melodischen Gesang und Einsatz von Bläsern, Klavier, Mandoline und Banjo.
Mir mutet es an, dass weil die Band in Umea, der Wiege des europäischen Hardcore Punk (da wo Refused herkommen) aufgenommen hat, fühlte sie sich besonders inspiriert. In meinen Ohren klingt das wie eine Mischung aus Post-Hardcore und Indie-Anleihen. Der gelungene Versuch anders, so fern es geht, in der Hardcore-Nische zu klingen.
Anspieltipps: Slow Good Morning, The First Day Of My Second Life, Letter Thing, Prematurito El Baby
8/10 Pfandflaschen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen