Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "So, isses, Musik!". Diesmal habe ich mich ein wenig durch mein Handy gewühlt und habe ein paar Screenshots von Songs gefunden, die ich mir für.. später aufgehoben. Das war vor mindestens einem Jahr. Naja, gucken wir uns mal an, worum es geht.
The Swayback - Just Like The Old Days
Habe das auf dem Soundtrack zur Serie "Preacher" aufgeschnappt. Die Drums erinnern ich am Anfang an "Looking Through The Barrel Of A Gun" von Beastie Boys. Es ist aber was komplett anderes. Wehleidiger, erdiger Alternative Rock mit einer, äh keine Anung, Bluesnote? Etwas was sicherlich die ganzen Post-Grunge/Post-Post-Alternative-Leute gut finden würden. Denke ich mal.
Wordsmith - Talking To The Most High
Ebenfalls aus "Preacher". Diesmal astreiner, ambitioniert klingender Rap. Ziemlich positiv. Normalerweise nichts was mich vom Hocker haut. Aber verdammt, das funktioniert sehr gut.
Flying Lotus - Do The Astral Plane
Habe das Cover irgendwann mal gescreenshottet, weil ichs irgendwie cool fand. Was ich dann vorfand war ein zuerst merkwürdig klingender Mix aus House und irgendwelchen anderen Unterarten des Techno. Mit Samples von Gelächter. Sehr strange und weird aber irgendwie auch angenehm.
Sabire - Rise to the Top
Ich habe absolut keinen blassen Schimmer wo ich das aufgegabelt hab. Richtig gute Hommage an 80er Sleaze/Glam Metal. Aus dem Jahr 2018.
N:
Die Reise durch meine überaus umfangreiche Musiksammlung geht weiter. Ich habe mal wieder beinahe die gesamte Discography von Nine Inch Nails durchgehört. Daraufhin gings weiter mit drei Bands/Gruppen, die ich hier schon mal präsentiert habe und zwar.
Vor kurzem werden mir auf YouTube Videos von Linda vorgeschlagen. Dabei handelt es um sich eine einst äußerst berühmte russische Sängerin. Ich meine, mich zu entsinnen dass tausende von Goth-begeisterten jungen Kids sie in den späten 90er/frühen 2000ern zu ihrem Vorbild auserkoren haben. Dabei war es vielleicht ihr Aussehen, dass irgendwie Goth-ähnlich war. Die Musik hingegen ging Richtung Trip-Hop und Ethno-Pop. Sprich Elemente aus allerlei ethnischer Musik gemischt mit elektronischen Klängen. Sie selbst ist in der Kasachischen SSR geboren und hat auf ihrem letzten Album die jakutische Sprache verwendet. Jedenfalls, der Song "Northern Wind" handelt von einem desaströsen Zustand der Welt, ausgelöst durch Kriege, Umweltverschmutzung und Völkermord. Immer wieder heißt es "Diese Welt steht auf den Knien". Ich weiß nicht, ob ich auf alte Tage einfach weich und sentimental geworden bin. Normalerweise kenn ich Musik von Crust/D-Beat-Bands die sich thematisch betrachtet als "War Bad" bezeichnen lässt. Das ist dann auch total geil und das ganze wird zu so einem post-apokalyptischen Dingen. Aber das hier... das nimmt mich übelst mit.
NAIVS - Demo 2022
Drei Freunde von mir, die in der Vergangenheit schon in solchen Bands wie "Final Attack" (Street Punk), "Take Your Drugs"(Hardcore) und deren Nachfolgeprojekt "Dearest" (Emo) gespielt haben machen jetzt Post-Punk. Das ist eigentlich ein sehr klassischer Move. Bands die früher Powerviolence gemacht haben machen jetzt New Wave. Siehe beispielsweise Ceremony. Und genau an die erinnern mich NAIVS. Das ist übrigens was positives. Ich finde man hört in Chris' Gesang die "Ausbildung" in Hardcore-Punk-Bands definitiv raus. Generell liegen eigentlich immer alle falsch, wenn sie meinen dass Hardcore und Post-Punk gar nicht zusammen gehen. Das geht nämlich super klar. Lyrisch natürlich eine Enklave der Traurigkeit. Beim nächsten Mal bitte noch mehr Keyboards und überlegt euch mal was, damit man euch besser im Internetz findet. Wenn ich nur "NAIVS" google tappe ich im dunklen. Ansonsten: Geil, weiter machen!!!1
"So, meine lieben Damen und Herren, hier erleben sie eine Band auf dem
Höhepunkt ihres Schaffens. Und auf Kokain. Verdammt viel Kokain. Und
zwar so viel Kokain, dass das Album ursprünglich nach dem Song
„Snowblind“ benannt werden sollte. Gerüchten zufolge sollen
während der Produktion des Albums über 75000 Dollar für das
(geringfügig) zweckentfremdete Lokalanästhetikum ausgegeben worden
sein und Ozzy Osbourne hat wohl mal gesagt, dass er gar nicht weiß,
wo das ganze Zeug eigentlich her kam, sie kamen ins Studio und es war
immer wieder eine neue Kiste (!) davon da.
Dieses
Album aber auf Koksexzesse zu reduzieren, wäre absolut falsch und
fatal, weil – nunja – ich will nicht zu viel im Voraus verraten
aber es ist unfassbar großartig. Die Songs sind verdammt gut
geschrieben und fokussiert, Ozzys Stimme schwingt sich zu neuen Höhen
hinauf, die Texte sind nicht mehr so religiös-gottesfürchtig wie
auf Master Of Reality sondern es geht nun auch endlich wieder um
Okkultismus , aber auch um viele persönliche Dinge.
Changes
zum Beispiel ist eine unfassbar gute (Piano)-Ballade, die von einer
Trennung handelt und diese beschissene Phase, die man danach
durchmacht. Und dass das ein großartiger Song ist, daran konnte
selbst Ozzys (furchtbare) Vater-Tochter-Version (inklusive
umgeschriebenem Text, der von seiner Tochter handelt, die langsam das
Elternhaus verlässt) mit Kelly nichts ändern.
Ausserdem
enthält „Vol. 4“ einen meiner vielleicht liebsten Sabbath-Songs
überhaupt, das großartige „Supernaut“, großartiges Riff,
handelt irgendwie von jemandem, der entweder Astronaut oder einfach
verfickt hart auf Drogen ist, bei Black Sabbath weiss man das ja nie
genau iksdeh.
Ich
will gar nicht übermäßig viele Worte verlieren, dieses Album
sollte sich jeder, der etwas mit Heavy Metal/Doom Metal oder auch nur
Classic Rock anfangen kann, dringend zu Gemüte führen.
"Das vierte Album – passenderweise „Vol. 4“
betitelt – der lustigen Kapelle aus Birmingham bildet aus heutiger
Sicht den Abschluss der legendären „ersten vier“. Inhaltlich wie
auch musikalisch ist es wohl ein sehr wegweisendes Album, weil sich
Black Sabbath hier sehr stark dem Heavy Metal zugewandt haben – und
den Drogen.
‚
Bill Ward, Geezer Butler, Ozzy Osbourne, Tony Iommi
Wheels
of Confusion‘ und das dazugehörige Instrumental ‚The
Straightener‘ geben den Hörenden von Anfang an das Signal, dass
die endzeitliche und behäbige Stimmung von „Master of Reality“
auf dem neuen Album nur zur Nebensache gehört. Sowohl der Opener als
auch das darauffolgende Lied ‚Tomorow’s Dream‘ wirken
anfänglich sehr einfach strukturiert. Hinter der aufkeimenden
Experimentierfreude mit schweren und verzerrten Sounds sind es aber
vor allem die kleinen Alternationen und Verschiebungen von Akzenten,
die den Klang so interessant machen. Das dritte Stück ‚Changes‘
ist eine traurige und zugleich Hoffnung stiftende Ballade, die mich
zwar musikalisch nicht überzeugt, aber eine herausragende Position
auf dem Album einnimmt. Die experimentelle Echo- und Drogeneskapade
‚FX‘ bildet dann den Übergang zu ‚Supernaut‘. Es mag daran
liegen, dass ich gelesen habe, Frank Zappa sowie auch Led
Zeppelin-Mitglieder haben den Song in höchsten Tönen gelobt; so
oder so finde ich, dass das Lied sowohl Spuren der „Cheap
Thrills“-Ära als auch von Stücken wie ‚Kashmir‘ oder
‚Immigrant Song‘ hat. Mit ‚Supernaut‘ endet die A-Seite –
ein erster Blick auf das Album sorgt für ein leicht durchwachsenes
Zwischenfazit: nichts stört wirklich, nichts ist verkehrt, aber das
gewisse Etwas ist selbst in starken Nummern wie ‚Supernaut‘ nur
partiell vertreten.
Die
B-Seite beginnt nicht nur mit einer selbstironischen Referenz zum
übermäßigen Kokaingenuss der Band während der Arbeit an „Vol.
4“, sondern auch mit meinem persönlichen Favoriten des Albums:
‚Snowblind‘. Vom gehauchten „Cocaine“ im Hintergrund über
den atmosphärischen Aufbau des Songs bis zur Orchestrierung im
letzten Teil ist ‚Snowblind‘ ein absoluter Banger. Wenn Vertigo
Records nicht wären, wäre es auch vollkommen zurecht der Titeltrack
geworden. Direkt danach – und wahrscheinlich ein bisschen zu sehr
im Schatten von ‚Snowblind‘ – steht ‚Cornucopia‘. Für
Sabbath-Verhältnisse ist das Stück recht komplex aufgebaut. Die
Wechsel in Tempo und Akzentuierung können bei oberflächlichem Hören
die Energie aus den Dampfwalzenriffs nehmen. Wenn man sich aber auf
die Struktur einlässt, ist ‚Cornucopia‘ ein echt starker Track,
der – zumindest von mir – oft zu Unrecht vergessen wird. Das
Instrumental ‚St. Vitus Dance‘ zeigt einmal mehr den
experimentellen Charakter von „Vol. 4“. Inwiefern man hier die
Nervenkrankheit Chorea Huntington erkennen kann, und warum sich die
Doom Metal Legenden Saint Vitus ausgerechnet nach diesem Song benannt
haben, erschließt sich mir nicht. Wie auch ‚Changes‘ und ‚FX‘
ist ‚St. Vitus Dance‘ für mich eher ein Übergang oder sogar ein
Skiptrack. Zum Schluss kommt dann noch ‚Under the Sun‘ mit der
Bridge ‚Every Day comes and goes‘. Hier werden die Ohren derer
verwöhnt, die den Sound der vorigen drei Alben lieber mochten. Ein
bisschen ‚After Forever‘, ein bisschen ‚Paranoid‘, und das
Ganze durch den schnellen Heavy Metal Wolf gedreht: zackfertig ist
der ideale Song, um ein Album ausklingen zu lassen.
Und
dann kommt der zweite Blick zurück. Ich finde, „Vol. 4“ ist das
erste schwierige Album von Black Sabbath. Während die drei vorigen
Releases problemlos rauf und runter laufen können, bin ich von der
vierten Platte nur mäßig überzeugt. Es wirkt unausgewogen, nicht
zu Ende gedacht, unrund. Großartige Tracks wie ‚Supernaut‘ und
‚Snowblind‘ retten „Vol. 4“ meines Erachtens aus der
Mittelmäßigkeit. In Retrospektive ist das Album für die
Entwicklung des Heavy Metal sowie des Sabbath Sounds natürlich nicht
unwichtig; dennoch finde ich die Platte zu unausgegoren serviert.
Somit komme zu einer Bewertung von
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