Bei "X-Factor" handelt es sich um sowas wie eine Lern/Trainingsgruppe von Mutanten. Die jungen Leute werden abseits der Charles Xavier Schule für Begabte hinsichtlich der Kontrolle über ihre Fähigkeiten trainiert. Diesmal befinden sie sich auf einem riesigen Schiff. Zu Beginn der Ausgabe spielen sie Volleyball mit einer Zeitbombe, die von einem kleinen Mutanten namens Boom-Boom erschaffen wurde. Das ist seine Spezialfähigkeit. Die "Lehrer" in diesem Falle sind Bobby "Iceman" Drake, Hank "Beast" McCoy, Jean "Marvel Girl" Gray und Scott "Cyclops" Summers. Die vier machen sich auf die Suche nach Scotts verschollenen Sohn, der scheinbar von einer von der Regierung beauftragten Mutanten-Miliz namens "Freedom Force" festgehalten wird. Diese wurde dazu erschaffen, Mutanten zu zwingen sich zu registrieren. Während die "Erwachsenen" weg sind, zeigt der intelligente Schiffscomputer den Kindern Action-Filme. Blöderweise wurde das Schiff von einer weiteren Mutantin namens Infectia aus der Ferne beobachtet. Sie hat scheinbar in Iceman verknallt und träumt davon, das Schiff zu besitzen. Auf der Straße verführt sie einen Polizisten, küsst ihn und verwandelt ihn in ein gewalttätiges Monster (auf dem Cover zu sehen), dass jede von ihr aufgetragene Aufgabe erfüllt. So bringt sie ihn dazu, Iceman anzugreifen, der zusammen mit Beast von einer Horde Reporter "geflüchtet" ist. Beast hat übrigens seinen übermäßigen Intellekt verloren und ist nicht mehr haarig. Wieso auch immer. Infectia manipuliert eine Gefahrensituation und tut so als würde sie von dem Monster-Polizisten flüchten, der beim Kampf mit Iceman explodiert. Anschließend zeckt sie sich bei den Mutanten ein und kommt auf das Schiff. Was sie noch genau vorhat, weiß man nicht.
Ich bin positiv überrascht. Es ist kein Teil einer großen Saga, wenn dann einer längeren Erzählung. Auf den ersten Blick aber viel eher sowas wie eine Kurzgeschichte, ein Ausschnitt aus dem Leben der Mutanten, die sich außergewöhnlichen Gefahren stellen müssen. Der Cop, der auf dem Cover zu sehen ist, kommt in der ganzen Story wirklich nur ganz kurz vor. Das reicht aber um sie interessant zu machen. Das ganze Design ist auch interessant. Zwar irgendwie etwas farblos, aber kantig bzw. "edgy". Als wäre es eine Art moderne Skizze. Eher weniger detailliert. Wie so eine Art avantgardistischer Cartoon. GGeschrieben von Louise Simonson, deren Ehemann Walter Simonson das Ganze gezeichnet hat. Meines Erachtens ein cooler spät-80er-Comic der ohne viel übermäßige Gewalt und Machotum auskommt, wie es später in den 90ern üblich war. Wirklich sehr angenehm zu lesen.
8,5/10 Pfandflaschen
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