Donnerstag, 29. Dezember 2022

Album der Woche#568: Slipknot - The End, So Far (2022)

"The End, So Far" ist das siebte Album von Slipknot. Wenn man aber das Demo-Album "Mate.Feed.Kill.Repeat" mitzählt, wäre es das achte. Das heißt, je nach Zählung müsste die Band noch einen oder zwei Alben rausbringen, dann hätte sie genauso viele Alben rausgebracht wie Mitglieder in der Band sind. Es ist allerdings fraglich ob als nächstes tatsächlich Alben rauskommen. "The End, So Far" bezieht sich nämlich nicht auf ein Karriereende sondern auf das Ende des Labelvertrags mit "Roadrunner Records". Folglich sind Slipknot nicht auf das Album-Konzept gebunden und können Musik in welchem Format auch immer rausbringen. 

Noch bevor ich das Album angehört habe, durfte ich mir ein paar Reviews dazu reinziehen. Danach war ich ordentlich zwiegespalten, auch beim ersten Anhören. Das Album hat tatsächlich ganze 2,5 Anläufe gebraucht bis es wirklich bei mir angekommen ist. Die Bandmitglieder beschreiben es als eine "härtere" Version von "Volume 3: The Subliminal Verses". Tatsächlich bestehen diverse Parallelen. Meiner Meinung nach hört sich das Ganze an wie eine Art B-Seite von "Volume 3" bzw. eine Erweiterung.
Definitiv eine Abkehr vom wesentlich "experimentellen" "We Are Not Your Kind" und eine Rückkehr zum ursprünglichen Sound. Auf dem Vorgänger hat man damit wieder angefangen, jetzt hört man das noch mehr: DJ Sid Wilson und Sampler Craig Jones sind noch öfter zu hören und gestalten den Sound wesentlich mehr mit. In solchen Momenten fühle ich mich sogar an ältere Alben erinnern wie "Slipknot"(1999) und sogar "Iowa" (2001). "The Chapeltown Rag" ist so ein Song, definitiv alte Slipknot-Schule. Trotz dessen bleibt das Album mainstreamfähig. Es gibt hier genug ruhige Momente und insgesamt ist der Sound nicht so dreckig, wie man ihn sich vorstellt wenn man die Band kurz ansieht. Das ruhige Intro "Adderall" und das Outro "Finale" zeigen, dass Melancholie immer noch ein fester Bestandteil der Musik ist. Das war dasd erste Mal so vor knapp 20 Jahren als.... "Vol. 3" rausgekommen ist. Wir drehen uns wieder im Kreis.

Beim ersten Hören war ich mir nicht ganz sicher, was ich vom Album halten soll. Beim zweiten, dritten, vierten, fünften habe ich gemerkt dass es ganz schöner Fanservice ist. Man vereint die besten Momente von "Vol.3" und allem was danach kam und eine gewisse Härte von den beiden Alben vorher. "Yen" beispielsweise ist ein absoluter Klon von "Vermillion" während "The Chapeltown Rag" mich irgendwie an "Wait And Bleed" erinnert. "Warranty" klingt wie "Pulse Of The Maggots" oder zumindest erinnern mich die Gang Shouts daran. "Acidic" klingt nach verschenkten Potenzial. Das Lied hat so ein geiles Intro, es hätte so ein geiler moderner Metal Klassiker werden können. Stattdessen wird es zu so nem relativ beliebigen Powerballadesken Irgendwas. 

Fazit: "The End, So Far" bietet viel Fanservice, klingt aber insgesamt wie ein schlüssiges Album und nicht eine Aneinanderreihung von Füllern. Abwechslungreich. Fühlt sich gut an.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Warranty, The Chapeltown Rag, Yen, Hive Mind


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