"Astral Fortress" ist mittlerweile das zwanzigste Album von Darkthrone. Man könnte meinen, Fenriz und Nocturno Culto wären bisschen müde. Aber nein, es ist ganz ganz ganz anders. Auf dem vorletzten Album "Old Star" gab es zwar jede Menge großartiger Songs, aber man hörte ein klitzekleines Bisschen Füllermaterial. Der Nachfolger "Eternal Hails" war eine ganze Ecke anders. Man hörte viel Doom Metal Einfluss. Und nun sind wir bei einem Mischwesen aus Black und Doom Metal angelangt, dass sich so gar nicht katalogisieren lassen will. Zurecht. Darkthrone machen seit Jahren das worauf sie Bock haben und darum haben sie meinen Respekt.
Das Album besteht aus insgesamt sechs Songs, die mehr oder weniger durchschnittlich mindestens 6-7 Minuten lang sind. Es überrascht mich, direkt zu Beginn eine Akustikgitarre zu hören. Der Opener "Caravan of Broken Ghosts" klingt nach Tod und Verderben. Die darauffolgenden Riffs sind höllisch, die Stimme von Nocturno Culto ist wie gewohnt rau und kommt diesmal ohne jegliche NWOBHM-Experimente aus. Sprich, man versucht nicht wie Dickinson oder sonst wer zu klingen. Stattdessen haben wir eine Art verlangsamte Version von Darkthrone, die eigentlich genauso schneller abgespielt werden könnte. Wenn man also Bock auf Black Metal hätte, könnte man das Album einfach in schneller Geschwindigkeit abspielen. Fällt mir so ein.
Mein Favorit hierauf ist "The Sea Beneath The Seas Of The Sea". Der zehnminütige Übersong kommt mit einem ruhigen Intro daher und gegen Ende mit einem Synthesizer. Meiner Meinung nach ist das Album ein perfekter Soundtrack für die Winterlandschaft. Oder wahlweise als Feel Good Soundtrack für depressive Wintergedanken. Es macht nämlich unheimlich viel Spaß, es zu hören. Es ist wahnsinnig. Darüber hinaus: Großartiges Artwork, dass einen auf Schlittschuhen fahrenden Fenriz zeigt. Das wird diverse Metal-Puristen einfach vorm Kopf stoßen. Find ich gut.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Caravan of Broken Ghosts, The Sea Beneath The Seas Of The Sea
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