Hallo und herzlich willkommen zu diesjährigen Weihnachtsspecial. Ich entschied mich für diesen Namen, weil, nunja dieses Jahr war schon mehr als außergewöhnlich, schlimm, herausfordernd und teilweise einfach Scheiße. Darum möchte ich dass ihr, so weit ihr natürlich könnt, euch bei diesen drei Filmen entspannt und zurück lehnt und alles.
The Christmas Chronicles (2018)
Und natürlich war Chris Columbus einer der ausführenden Produzenten.
"Christmas Chronicles", das ist die Story der Familie Pierce. Doug (Oliver Hudson), der Vater der Familie, war Feuerwehrmann. Er starb vor ein paar Jahren beim Versuch ein paar Menschen aus einem brennenden Haus zu retten. Seit seinem Tod ist alles anders. Seine Witwe Claire (Kimberly Williams-Paisley) rotiert in ihrem Krankenschwester-Job und muss alleine für die beiden Kinder Teddy (Judah Lewis) und Kate (Darby Camp). Teddy hat eine kleinkriminelle Karriere eingeschlagen. Kate hat es geschafft, ihn dabei zu filmen, wie er ein Auto stiehlt. Es kommt daraufhin zu einem Streit, doch als Claire von der Schicht nach Hause kommt, deckt Kate ihren Bruder. Dazu kommt noch, dass sie am Heiligabend wieder zur Arbeit muss, sodass Teddy gezwungen wird auf seine kleine Schwester aufzupassen. Kate guckt sich alte Familienvideos an und sieht dabei zufällig den Arm des Weihnachtsmanns der grade ein Geschenk unterm Baum legt. Sie beschließt dieses Jahr Santa Claus wieder auf Kamera zu erwischen, was auch klappt. Kate und Teddy werden Zeuge wie der bärtige Geschenkeverteiler (Kurt Russel) in seinem Schlitten durch die Luft fliegt. Kate kommt auf die grandiose Idee in den Schlitten als blinder Passagier mitzufahren. Teddy, der sie nicht alleine lassen darf kommt natürlich mit. Während des Fluges erschreckt Kate Santa aus Versehen, die Rentiere drehen durch, der Sack und die magische Mütze gehen verloren. Schlußendlich landen die drei in Chicago und haben nun eine einzige Aufgabe: sie müssen Weihnachten retten. Die Geschenke sind nämlich fürs erste verloren.
Irgendwie ist dieser Film eine Art Parabel auf die Kommerzialisierung von Weihnachten. Santa hat also eine riesige Liste und weiß alles über jeden bescheid, ob er gut oder böse war in diesem Jahr. Dazu kommt noch, dass wenn die Geschenke verloren gehen und nicht rechtzeitig verteilt werden, die gesamte Weihnachtsstimmung auf dem speziellen Barometer kippt. Die Leute werden depressiv, wütend und aggressiv. Das ist wie bei irgendwelchen Black Fridays. Dazu kommt noch, dass Santa Claus ein sehr busy dude zu sein scheint, der irgendwie auch überfordert zu scheint. Und angenervt von seinem Image als fröhlicher, dicker Mann, der andauernd "ho ho ho" sagt. Dieser weitaus realistischere Touch ist erstmal etwas merkwürdig aber er passt zu der ganzen Story. Aber natürlich darf eine ordentliche Portion Weihnachts-Kitsch nicht fehlen. Verdammt noch mal, irgendwie gefällt mir das hier.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Grinch (2018)
Okay, im Grunde genommen muss ich die Story nicht wirklich erklären. Nicht zum dritten Mal. Man erinnere sich: der Grinch war hier schon zwei mal zu Gast. Einmal als die Original-Zeichentrick-Verfilmung des Buches von Dr. Seuss. Und einmal als Real-Verfilmung mit Jim Carrey als Grinch. Ich lasse an der Stelle auch jegliche Inhaltsangaben.
Nun, zur Bewertung. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde dass dieser 3D-animierte Grinch seine Bewegungen und seine Art zu artikulieren, oder zu gestikulieren nicht etwas von Jim Carrey hätte. Nur diesmal ist es in der Originalversion Benedict Cumberbatch und in der deutschen Variante Otto Waalkes. Auch wenn es Ähnlichkeiten zu Carrey gibt, so ist dieser Grinch viel mehr ein jemand der viel mehr Gründe hat, Weihnachten zu hassen. Es wird nicht zu detailliert, aber detailliert genug, gezeigt wieso dem so ist. Er ist zwar ein Fiesling, aber er ist nicht "fürchterlich". Klar ist das was er tut moralisch verwerflich, aber man hat die ganze Zeit nicht das Gefühl es mit einem Bösewicht zu tun. Viel eher mit einer Art missverstandenen Außenseiter, der am Ende versteht worum "es" geht. Klar, einige Szenen sind leicht nervig weil sie typische Moves a lá Dreamworks oder Pixar. Verzerrte Gesichter, Slow Motion, dämliches Grinsen, "Action"-Sequenzen. Aber meine Fresse, es ist ein Kinderfilm. Er ist lustig, liebenswert und hat einen ziemlich coolen Soundtrack. Brian Setzer, Tyler the Creator, Run DMC, Nat King Cole. Ganz ehrlich, ich habe mir eine weitere Variante wesentlich schlimmer vorgestellt.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
Silent Night (2012)
Ihr dachtet wohl, ihr seid diese Film-Reihe endlich los? Falsch gedacht. Ich habe zwar vor einigen Jahren den letzten Teil des "Silent Night, Deadly Night"-Franchise reviewt und fühlte mich ein paar IQ-Punkte dümmer, aber es ist nicht vorbei. Hierbei handelt es sich allerdings um ein loses Remake, dass gleichzeitig auf dem Covina Massaker basiert. Es ist also der einzige Film aus dieser Reihe, der eine reale Komponente hat. So halbwegs.
Es ist Heiligabend in Cryer, Wisconsin. Ein mysteriöser Typ, gekleidet in einem Weihnachtsmannkostüm bringt nach und nach Menschen um. Manchmal mit seiner Axt, manchmal mit einer Pistole oder eine Gewehr und einmal sogar mit einer explodierenden Lichterkette. Er trägt eine selbstgebastelte Maske, sodass man ihn nicht erkennen kann. Der Film lässt einen vermuten, dass es sich beim Täter um den Aushilfs-Santa Jim Epstein (Donal Louge aus "Keine Gnade für Dad" und "Gotham") handelt. Vielleicht ist es so, vielleicht aber auch nicht. Who the fuck knows. Tatsache ist, dass die Opfer des Serienkillers allesamt Leute sind die böse Dinge tun, wie Pornos drehen, seiner Frau fremdgehen etc. Polizistin Aubrey Bradimore (Jaime King) geht der Sache nach. Ihr Vater (John B. Lowe) glaubt dabei fest an sie und ihr Vorgesetzter Sheriff James Cooper (Malcolm McDowell) behandelt sie eher wie ein kleines Kind.
Dieser Film ist so viel anders als diese ganze ursprüngliche Reihe. Darum sprechen wir hier von einem losen Remake, der viel mehr was mit dem oben erwähnten Massaker zu tun hat als mit dem Original Film. Es gibt hier sicher ein paar sehr witzige Szenen. Beispielsweise dieser eklige Typ der seinen Opa im Pflegeheim besucht und sich erschreckt als dieser aus seinem lethargischen Zustand erwacht und ihm erzählt dass man sich jedes Jahr an Weihnachten fürchten muss. Das ist eine direkte Anspielung an den Originalstreifen, wo ungefähr dasselbe dem Mörder Billy Chapman passiert ist, als er noch jung war. Insgesamt kann ich das Dingen etwas mehr ernst nehmen. Die Effekte sind besser, die Kills sind brutaler, aber gleichzeitig auch vollkommen absurd. Die Betonung liegt auf "etwas", übrigens. Insgesamt lässt sichs sagen, es ist ein spannender Müllhaufen vom Film. Er ist lustig, er ist brutal, er hinterlässt einen fragend in die Ferne schauend. Und er ist so viel besser als die endlos Fortsetzungen der Original Reihe.
6,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
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