Freitag, 4. Dezember 2020

Album der Woche#468: Ghostemane - Anti-Icon (2020)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat auf "..,klar"! Diesmal geht es, wie letztes und vorletztes Jahr schon um das Beste aus diesem Jahr. Der Plan sieht vor diesen Monat ein klein wenig außerhalb der üblichen Genrebreite zu reviewen, aber auch etwas für meinen üblichen Geschmack zu tun. Ich glaube letztes Jahr war es ähnlich. Anyways, here we go!

"Anti-Icon" ist das mittlerweile achte Album von Ghostemane. Ich habe leider nicht den Überblick welches, welches ist aber vorletztes Jahr habe ich das großartige "N/O/I/S/E" reviewt. Es hat sich seitdem einiges verändert. Mittlerweile tritt der Rapper regelmäßig mit einer Band auf. So betrachtet wirkt Ghostemane nicht mehr wie ein 1-Rapper-Projekt sondern wie eine vollständige Combo. Keine Sorge, stimmentechnisch betrachtet bleibt alles beim alten. Der Typ rappt so wie ein kopfloses Huhn rappen würde wenn es einen Kopf hätte. Mal richtig schnell, mal mit Vocal fry, mal richtig düster geflüstert sodass man kein Wort versteht. Raptechnisch ist das quasi basic Horrorcore. 


Zu den Ambient-Interludes gesellen sich mechanisch /nach Industrial Metal klingende Gitarrenriffs und Beats. Allerdings auch nicht immer. Ich dachte zuerst, dass dieses Album weiter weg von "Alternative Hip-Hop" geht und zu einer Art Crossover wird. Allerdings sind die "Metal"-Songs nicht wirklich dominierend. Das fänd ich zwar auch gut, aber gleichzeitig etwas schade weil es dem Ganzen etwas an Originalität nehmen würde. Ich mag die oben angesprochenen Ambient-artigen (richtiger Ambient ist das ja nicht) Interludes wie "The Winds of Change". Dazu kommt noch das Piano-Outro auf "Melanchoholic", wofür ich etwas gebraucht habe. Ich habe anschließend gecheckt dass es einfach mal der Riff von Mayhems "Freezing Moon" ist. 

Ich habe mich auch gefragt was mehr Nu Metal ist? Auf Beats zu schreien oder über Gitarrenriffs zu rappen. Scheinbar geht beides. Den Vergleich muss ich leider bringen, aber am NIN und Marilyn Manson sind hier ein enormer Einfluss. Wer das nicht raushört ist taub.

Mir taugt es richtig, vor allem dieses ständige auf und ab, dass den Zuhörer entweder zufrieden stellt oder vor den Kopf stößt. Wie in "Calamity". Herrliches, kurzes und spannendes Album.


8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Sacrilege, Lazaretto, AI, Fed Up, Hydrochloride



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