Mittwoch, 16. Dezember 2020

Album der Woche#470: Oranssi Pazuzu - Mestarin Kynsi (2020)

"Pazuzu" ist der Name des Dämons der unter anderem in "Der Exorzist" vorkommt, aber erst später so benannt wurde. "Oranssi" ist das finnische Wort für "Orange". Demzufolge könnte der Name von der Stoner Band "Orange Goblin" abgeleitet worden sein. Wer weiß. 

Ich bin der Meinung, dass Black Metal neben seiner teils abstoßenden Art, ein echt hypnotisierendes Genre ist. Tatsächlich sind die monotonen Abläufe manchmal sowas wie eine abgedrehte Art und Weise Psychedelic Rock zu machen. In der fünften Dimension vielleicht. Oranssi Pazuzu schaffen beides. Sowohl nach übelst diffusen BM zu klingen als auch nach reinster Experimentierfreude. Was dabei rauskommt sind Klänge direkt aus der Hölle. Sänger Jun-His krächzt, growlt und hört sich manchmal an, als würde er dahinsiechen oder vllt auch mal kotzen. 

Außer dem Gesang hat das hier nicht wirklich was mit BM zu tun. Viel eher erinnert mich das an eine richtig abgedrehte Version von Jefferson Airplane. Spacige Keyboard Beats und sich in alle Ewigkeiten wiederholende Gitarrenriffs die beruhigend und hypnotisierend wirken. Nur um irgendwann wieder im Klangteppich ein fettes Loch reinzuschneiden und durchzudrehen. Der Gesang hat jedoch diese bedrohliche Komponente, sodass man sich nicht wirklich sicher ist ob man einen Drogentrip zuhört oder seinem Schlafparalyse-Dämon beim Musizieren zuhört.

Ich fühle mich an das Collabo-Album "Pigs of the Roman Empire" von Seattler Urgestalten Melvins und Ambient-Künstler Lustmord erinnert. In erster Linie sehr eigenartig, in zweiter unglaublich fesselnd und hineinziehend. 

8,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Tyhjyyden Sakramenti, Uusi Teknokratia



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