"Zodiac" ist die Verfilmung der beiden Non-Finction-Bücher "Zodiac" (1986) und "Zodiac Unmasked" (2002) von Robert Graysmith. Die Bücher beschäftigen sich mit dem Fall des Zodiac Serienkillers der zwischen 1968 und 1969 fünf Menschen ermordete. Regisseur David Fincher war zu dem Zeitpunkt noch ein Kind und hat selbst die bedrückende und angespannte Atmosphäre miterlebt. Für ihn war Zodiac der "Real Life Boogeyman".
Wir befinden uns in Vallejo, Kalifornien. Es ist der 04.07.1969. Der Amerikanische Unabhängigkeitstag. Das junge Paar Darlene Ferrin (Ciara Moriarty) und Mike Mageau (Lee Norris) möchte an einer weiter entlegenen Stelle abhängen. Urplötzlich taucht allerdings ein Mann auf, der auf die beiden schießt. Darlene stirbt, Mike überlebt. Kurze Zeit später ruft der Täter bei der Polizei an, gesteht die Tat als auch einen weiteren, vorherigen Doppelmord. Daraufhin schickt der Mörder den Zeitungen "San Francisco Chronicle", "SF Examiner" und "Vallejo Times Herald" Briefe und fordert, dass die mitgeschickten verschlüsselten Botschaften gedruckt werden. Im Herbst des gleichen Jahres greift er ein anderes Paar, am Lake Berryessa in Napa, an. Wieder stirbt die Frau und der Mann überlebt. Es dauert nicht lange, bis er einen Taxifahrer in San Francisco erschießt. Als er per Brief ankündigt, wahllos Schulkinder umbringen zu wollen, kippt die öffentliche Stimmung. Es herrscht eine regelrechte Panik. Ausgangssperren werden beschlossen. Bei dem San Franciso Police Department nehmen sich die beiden Mordkomissare Dave Toschi (Mark Ruffalo) und Bill Armstrong (Anthony Edwards) dem Fall an. Währenddessen fängt Journalist Paul Avery (Robert Downey Jr.) selbst an zu ermitteln. Sein Kollege, Karikaturist Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal) entwickelt im Laufe der Zeit eine Besessenheit mit dem Fall.
"Zodiac" mag aufgrund des Trailers vielleicht wie ein Horrorfilm erscheinen, ist aber im Grunde genommen ein auf wahren Begebenheiten basierter Thriller, der sich stark auf dem Buch von Greysmith orientiert. Der Mann, der im Film höchstwahrscheinlich der Täter ist war auch im echten Leben der Hauptverdächtige, allerdings gab es nie eine Verurteilung. Trotz der Tatsache, dass die Informationen auf denen der Film basiert, von einem Karikaturisten und keinen Detektiv zusammengetragen wurden, ist es meiner Meinung nach eine beeindruckende Recherchearbeit. Ich weiß, dass es im Grunde nur ein Film ist, aber meiner Meinung nach ist die Beweis- bzw. Indizienlage ganz klar. Trotzdem möchte ich noch mal nahelegen, dass es zu keiner Verurteilung kam. Wie auch immer: "Zodiac" fängt die Essenz der späten 60er und frühen 70er Jahre gut ein. Einzig Jack Gyllenhaal scheint absolut nicht zu altern und irgendwie sieht er in den 80ern fast genauso aus wie in den 70ern. Dasselbe gilt für Mark Ruffalo. Das Zusammenspiel von bedrückender Atmosphäre, großartiger Musik und einer nahezu realistischen Bühnenbild ist einfach fantastisch. Mit fast 2,5 Stunden Laufzeit ist der Film trotzdem nicht zu lang, sondern genau richtig. Man möchte mehr rausfinden, selbst recherchieren - nur um am Ende selbst zum gleichen Ergebnis zu gelangen. Einer der besten Filme der 2000er Jahre.
9/10 Pfandflaschen
Trailer:
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