Donnerstag, 29. Juni 2023

So isses, Musik!#168

Slime Discography: Sich fügen heißt lügen (2012)

Das sechste Album von Slime. Das erste nach der zweiten Reunion und das erste ohne Stephan Mahler, der die meisten Texte zusammengeschustert hat. Die Besetzung ist natürlich nicht mehr dieselbe aber im Vergleich zu früher doch ein wenig sehr anders. Anstelle Mahler am Schlagzeug sitzt ein gewisser Alex Schwers, der u.a. das Ruhrpott Rodeo (mit)veranstaltet (?), Nici von Die Mimmi's (warum dieser Deppenapostroph sein muss) spielt nun Bass. Somit bleiben Dicken am Gesang, Christian Mevs und Elf an den Gitarren. Also irgendwie 3/5 der "original"-Besetzung, was ja noch klar geht. Anstelle von eigenen Texten vertont man die Gedichte des vom NS-Regime umgebrachten Lyrikers und Anarchisten Erich Mühsam.


Zunächst denkt man sich: "Hmm, kann es sein dass sie nur deshalb auf Mühsam zurückgreifen, weil der beste Songschreiber der Band nun keinen Bock auf die Band mehr hatte?". Und dann antwortet man sich: "Ja, das ist wahrscheinlich so. Kann es denn gut werden?" Ich sage: "Ganz eindeutig, ja." Der Lyrik Mühsams hört man eindeutig an, dass sie vor knapp 100 Jahren geschrieben wurde. Der Wortschatz ist einfach anders und so würde heutzutage keiner mehr sprechen. Trotz alledem sind die Texte durchaus zeitgemäß und passen auf eine Band wie Slime wie äh Faust aufs Auge. Wenn wir uns jetzt einen Titelsong wie "Sich fügen heißt lügen" angucken, dann kommen wir zur Erkenntnis dass dieser eine Art nonkonforme Kampfansage ist gegen Staat, Repression und ja vielleicht sogar Jobcenter. Mühsam verarbeitete höchstwahrscheinlich auch den Weltschmerz während des 1. Weltkriegs in "Bauchweh", machte sich über Spießbürger lustig in "Bürgers Alptraum" und kritisierte das deutsche Kriegsgeheul in "Bett aus Lehm und Jauche". Im letzteren geht es um deutsche Soldaten die mörderisch durch Europa ziehen und zuhause als Helden gefeiert werden. "Revoluzzer" macht sich über Sozialdemokraten in der SPD lustig. Zwar nicht so wie sich Slime über "Linke Spießer" beschwert haben, stattdessen etwas witziger, aber passt auf jeden Fall auch zur Band. Die ganzen Gedichte passen zu Slime zu 100%. Sie wirken keinesfalls irgendwie holprig, als wären sie damals schon für irgendeine Punkband geschrieben worden. Es ist faszinierend wie solch alte Texte noch so modern erscheinen können. Musikalisch ist das durchaus geradliniger Punkrock, der jedoch nicht mehr diese "Härte" von früher aufweist und sich etwas in Richtung "Alternative" bewegt. Ist ja auch fast schon naheliegend, dass Slime nicht mehr dieselbe Musik machen wie 1994.

Ich bin der Meinung, dass das hier noch eine ehrliche Reunion ist. Es wirkt nicht so, als würde man das des Geldes wegen machen, sondern weil man gemeinsam Musik machen will. Sonst hätte man einfach alte Songs von sich neu einspielen können oder eine Best-Of rausbringen. Oder oder oder. "Sich fügen heißt lügen" ist ein wunderbares, zeitgemäßes Album einer alternden Punk-Band, die es hier noch sehr gut drauf hat.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Sich fügen heißt lügen, Rebeller, Revoluzzer, Seenot, Freiheit in Ketten

Und weil drei Meinungen besser sind als eine...hier kommt

Philipp:

"Ich gebe es zu. Ich habe mich nicht an Slime nach der Reunion herangetraut. Ich habe mich in der Zeit nach Schweineherbst weder mit der Band beschäftigt noch wollte ich etwas von ihr hören. Ich bin einfach zu großer Stephan Mahler-Fan gewesen, liebte seine Stimme, seine Texte, sein Schlagzeug, zu groß war die Enttäuschung über die wirklich furchtbare Band Rubberslime, ich war mir zu 100% sicher, dass das mit mir uns Slime nichts mehr wird. Interessanterweise habe ich Slime 2011 in Jena mal live gesehen, da bin ich aber nur hingegangen, weil Jello Biafra And The Guantanamo School of Medicine die Vorband (!) waren, viel von Slime ist nicht hängen geblieben, außer dass Dicken neben mir am Urinal stand. Umso spannender fand ich es, mich durch unser Projekt erneut mit der Slime-Diskografie zu beschäftigen.

Und was soll ich sagen, die Band hat sich allein mit dem Konzept des Albums einen riesigen Gefallen getan, die Texte stammen allesamt von dem Lyriker, Anarchisten und politischen Aktivisten Erich Mühsam, der bereits 1934 von den Nazis im KZ Oranienburg ermordet wurde.

dieses Bandfoto macht mich fertig

Die Texte sind von daher absolut großartig, es ist wirklich überraschend, wie zeitlos die Lyrik eines Erich Mühsam wirkt, man merkt den Texten die 100 Jahre, die sie teilweise auf dem Buckel haben, überhaupt nicht an, die Musik ist wesentlich rockiger aber absolut unpeinlich, es wirkt wie eine logische Fortführung des Stiles auf Schweineherbst, nur halt eben mit 20 Jahren Luft dazwischen, was ja durchaus auch Sinn ergibt. Neuer Schlagzeuger ist ein gewisser Alex Schwers, ein Typ, den ich persönlich ziemlich unsympathisch finde, der aber in den letzten 30 Jahren das Talent hatte, bei jeder deutschen Punkband einzusteigen, deren Schlagzeuger irgendwie gerade zufällig Abführmittel im Bier hatte (Zufall?). Das Schlagzeug ist für mich auch einer der wenigen Kritikpunkte, es klingt ziemlich unausgegoren, die Beats sind alle sehr ähnlich und generisch, der Rest der Musik reißt das aber ganz gut raus. Weiterer Kritikpunkt ist ein gewisser Herr Jora, der mit seinem seltsamen Pathos und Duktus und dem Fehlen eines gewissen Tonumfanges hin und wieder für unfreiwillig komische Momente (vgl. das Intro zu Freiheit in Ketten) sorgt, ironischerweise aber auch das Zünglein an der Waage ist, das einem unmissverständlich klar macht, dass das hier definitiv noch Slime ist.

8/10 Apothekersöhnen

Anspieltipps: Sich fügen heißt lügen, Seenot, Wir geben nicht nach"


Raphael:

"Eineinhalb Jahrzehnte lang war der Name Slime nur noch eine Erinnerung an eine wilde Phase des norddeutschen Punk Rock. Es folgten Nebenprojekte wie Church of Independent Assholes, RubberSlime oder Elf. Aber so richtig zog nichts davon, während aber in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends die Deutschpunkwelle fröhlich florierte. Und dann passierte es, dass das neue Slime Line Up bekannt gegeben wurde. Christian Mevs, Michael Meyer und Dirk Jora waren wieder dabei. Außerdem stiegen Alex Schwers von Hass und Nici von den Mimmis ein. Und damals wie heute fasse ich das erste Album der neuen Slime mit einer Mischung aus Angst und Ehrfurcht an. Ist das noch Slime? Oder ist es gerade gut, dass sie wieder da sind?

Das 2012 veröffentlichte „Sich fügen heißt lügen“ ist ein ganz besonderes Album. Durch den Wegfall von Stephan Mahler war der wichtigste Songwriter der Band raus. Statt sich den Kopf zu zerbrechen oder am Ende wieder Kringeleien à la „1,7‰ Blues“ zu schreiben, entschieden sich Slime, Gedichte von Erich Mühsam zu vertonen. Man kann jetzt von Konzept, Hommage, Tribut oder sonstigem sprechen; letzten Endes ist es eine große Überraschung.

Die erste Überraschung ist, dass „Sich fügen heißt lügen“ wirklich ein gutes Album ist. All die Angst vor einem Totalausfall fällt mit den ersten Klängen des Titeltracks ab. Überraschend ist auch der rockige Klang, der sich zwar nicht gänzlich vom Punk entfernt, aber eine deutliche Tendenz in Richtung Hard Rock aufweist. Und drittens überrascht der tighte Klang. In den 18 Jahren seit „Schweineherbst“ hat sich technisch einiges getan, und das hört man hier.

„Sich fügen heißt lügen“ ist ein unterschätztes Album dessen Griff zu den Sternen wohl nie gelingen wird. Nicht nur weil es die erste Platte der dritten Slime-Phase ist, steht das Album im Schatten anderer Werke. Es ist auch der sehr eigene Charakter des Erich Mühsam-Albums, das ihm einen besonderen Status gibt. Zum Vergleich: „Die Geister, die wir riefen“ (die Beilage zum Die Toten Hosen Album „Ballast der Republik“, welche ausschließlich aus Covers besteht) ist eine der besten DTH-Releases seit „Unterblich“, ist aber für immer zum Dasein als Geheimtipp verdammt. Und so ist eben auch „Sich fügen heißt lügen“ im Rahmen der Slime Diskographie eher eine Randnotiz – und zwar eine verdammt gute!

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Wir geben nicht nach, Seenot, Revoluzzer"




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Giganto-Aufgabe "digitale Musiksammlung alphabetisch durchhören"

Mittlerweile bin ich bei T gelangt und freue mich wieder abwechslungsreiche Interpreten (kurz) vorzustellen. 

T:

Den Anfang machen die großartigen Talk Talk mit "It's My Life", dass ich vor drei Jahren hier mal reviewt habe - im Rahmen eines Themenmonats in Bezug zur Videospielreihe "Grand Theft Auto". Das Titellied lief im Prequel zu "Vice City" namens "Vice City Stories". Schon interessant, da holt man sich Musik wegen eines Videospiels und hat am Ende eine sehr diverse Musiksammlung.  Daraufhin dann die Tazmanian Devils, eine Psychobilly-Band aus Deutschland, deren Inhalte ich leider direkt nach dem Anhören vergessen habe. Weil Bands dieses Genres für mich leider desöfteren zu einheitsbreiig sind. Blöd. An Teddybears STHLM kann ich mich sehr gut erinnern, weil auf MTV Russia damals das Lied "Hip Hopper" (ein Feature mit dem Rapper Thomas Rusiak) lief. Es war ein Selbstcover des Songs "Punkrocker" auf welchem Iggy Pop zu Gast war. Was wir zu hören kriegen ist eine Art Crossover zwischen Alternative Rock und Rap, die damals Anfang der 2000er sehr präsent war. Ich habe zwei Alben von Tenacious D. Einmal das "Tribute" und einmal den Soundtrack zu "The Pick Of Destiny". Ich finde das Ganze leider furchtbar unlustig und würde die .mp3s am Liebsten durch ein Fenster werfen. Viel witziger finde ich allerdings die beiden Compilations "Schöne Scheisse" und "Non-Stop Aggropop" von Terrorgruppe. In den letzten 10+ Jahren fand sich leider keine Möglichkeit für mich, die Band zu sehen. Nun haben sie sich nach dem Tode des Mitglieds Zip Schlitzer aufgelöst. Das finden sowohl mein jüngeres als auch mein älteres ich sehr sehr schade. TG waren eine Band die dem Deutschpunk-Einheitsbrei gut getrotzt hat und, würden sie noch gute Musik machen heutzutage würden sie auch heutzutage gut trotzen. Oder so.




Terrorizer hätte ich tatsächlich die letzten Jahre irgendwann mal sehen können, aber ich habs verpasst. Jedenfalls: Eine großartige Old School Grindcore Band. Habe irgendwann mal sogar ein Musikvideo mit dem Windows Movie Maker für einen Song von gemacht. Leider hat es YouTube wegen Copyright gesperrt und ich bin der einzige der das sehen kann. Texas Terri habe ich hingegen doch einmal irgedwann im Würzburger Immerhin gesehen. Kann mich allerdings nicht so genau an das Konzert erinnern, außer dass es wohl schon ziemlich cool gewesen sein muss. Die Musik taugt mir heutzuge immer noch. Feinster, provokativer Punkrock der alten Schule mit Songtiteln wie "Your Lips, My Ass".




The Teen Idles waren eine der ersten Bands von Ian Mackaye bevor es Minor Threat gegeben hat. Ich habe die Minor Disturbance EP (lol was für ein Titel). Es ist cool und simpel, allerdings insgesamt betrachtet eigentlich nichts besonders. Wohl einfach eine ordentliche HC/Punk-Band von früher. "The Thermals" ist meiner Meinung nach ein unmöglicher Bandname, vor allem wenn man so ein deutscher Deutscher ist der das "The" nicht aussprechen kann. Was die machen ist sehr guter, eindringlicher Indie Rock der weder peinlich noch cringy ist. Das Album "The Body, The Blood, The Machine" ist im Titel wohl eine Anspielung auf Jesus Christus, ob es textlich noch so ist, das weiß ich nicht mehr. Therapy?s "Troublegum" habe ich hier schon mal reviewt. Ebenso wie "Jailbreak" von Thin Lizzy. Thought Riot kenn ich von einer "Rock Against Bush"-CD. "Sketches of Undying Will" ist ein absolut herausragendes politische Punk-Werk, dass nicht bloß aus klischeehaften Parolen besteht sondern tatsächlich sowohl gesanglich als auch lyrisch was zu bieten hat. 




Ich besitze ein EP des Rappers Thrill Till. Aufgrund der unfassbar schlechten Texte, die jedes Klischee von Deutschrap anno 2009-2011 erfüllen möchte im Boden versinken. Als nächstes dann "Pilgrim" von Thron, die ich schon mal live gesehen habe und die mir nach wie vor sehr viel Freude bereiten. "Wildhoney" von Tiamat, dass ich hier besprochen habe. Zwei Alben von Tiger Army, nämlich die "The Power Of Moonlite" (sehr sehr sehr gut!) und das Debüt. Beides unfassbar schöne Alben. Wenn man sich mal überlegt, in welchen Kontexten die Band damals verkehrt hat, nämlich die unfassbar mackerige Psychobilly-Szene ist das schon ein großes Achievement. Sie stachen nämlich heraus wie eine Gurke im Salatfeld. "Emobilly" nannte man das. Vollkommen zu Unrecht.




Timelost habe ich vor Ewigkeiten durch irgendeine Empfehlung entdeckt. Ich habe allerdings schon längst vergessen was die Band für Musik gemacht hat. Hat sich herausgestellt, dass es ein ziemlich angenehmer shoegazy Sound war. Eine Kostprobe davon gibts bei Bandcamp. "The Black Six Sessions" von Bandcamp ist ein Hip-Hop-Album mit diversen Punk-Samples. Dass es so kommt, das kann man sich denken wenn man das Cover mit dem Black Flag Logo sieht. Damals hätte ich es vielleicht nicht so gut gefunden, heute finde ich das schon gut.




Too Strong sind als nächstes dran. Von der Dortmunder Rap-Formation habe ich die "Krank"-EP als auch die Alben "Die drei vonne Funkstelle", "Royal TS" und "Dreamachine". Besonders hängengeblieben sind mir die Songs "Krank", "Lyrisches Kung-Fu" als auch "Rabenschwarze Nacht" (der von einem feigen Nazi-Mord handelt) bzw. der Imperial Remix davon. TS sind sowohl wegen den Lyrics als auch wegen der Stimmen von AtomOne und Pure Doze wahrscheinlich die merkwürdigste und eine der originellsten deutschsprachigen Rap-Crews. Aus heutiger Sicht vielleicht etwas altbacken, aber zumindest ohne viel Autotune und texten über Einweg-E-Zigaretten oder Durstlöscher. Die Psychobilly-Legenden Torment bevölkern den nächsten Ordner. Dadrin: Eine Best-Of als auch die großartigen Alben "Psyclops Carnival" und "Hypnosis". "Människans Ringa Värde" ("der geringe Wert des Menschen") ist ein Album von Totalt Jävla Mörker (Total Fucking Darkness), eines Crust Punk/Metal-Projektes von ehemaligen Mitgliedern von Bands wie Warvictims, Royal Downfall, Against Me! und Dödsdömd. Sehr empfehlenswert für Fans von ähem infernalischen Krach der doch etwas Melodie mit sich bringt.




Nun sind wir bei "TOX" angelangt. Wir haben als erstes die furchtbar schlechten Psychobillies der Band "Toxaemia" aus den Niederlanden. Deren "Invasion of the Rubber Dolls" ist so schlecht, dass meine Füße nicht nur einschlafen sondern nie wieder aufwachen wollen. Es ist so furchtbar scheiße, dass ich nicht zu viel Zeit dafür verschwenden will. Neben dem Film gab es auch eine Band namens "Toxic Avenger", die aus Hannover kam. Habe sie vor Jahren auf einem Blog gefunden, der sich mit Bands aus Hannover beschäftigt hat. Sie haben "argh fuck kill" von den Dayglo Abortions gecovert, was tatsächlich jeder machen könnte, sogar ich. Es ist super lustig. Als nächstes dann "Toxic Holocaust". Ich besitze ein Album und eine EP: "Hell On Earth" und "Death Master". Die Thrash Metal Institution, die eigentlich eine Ein-Mann-Band ist, gibt es schon ziemlich lange. Ich habe Respekt vor jemanden, der das alles allein durchzieht und offensichtlich sehr viel Herz reinbringt. Das ändert aber nichts daran, dass das Endprodukt einfach unfassbar Scheiße ist. Man hört dass die Drums und die Gitarren von derselben Person aufgenommen wurden. Es wirkt auf mich so, als hätte man ein Fließbandprodukt gefertigt. Verstehe nicht, was man an dieser "Band" gut findet. Als letztes dann natürlich die selbstbetitelte von Toxoplasma, die ich hier reviewt habe.





Mittwoch, 28. Juni 2023

Film der Woche#585: Der schnelle und wütende Marathon, Teil 2

Ja, ich mache es tatsächlich. Jeden Monat zwei weitere Teile des überdimensionalen "Fast & Furious"-Franchise angucken. Das gleicht einer riesigen Gehirnrausballerei. Es ist herrlich. Das ist tatsächlich schon der zweite Teil des Marathons, weil ich diesen Monat gemeinsam mit Pinky den allerersten Teil mit Paul Walker und Vin Diesel in unserer "Summer Blockbuster"-Folge von "Movie Punx" besprochen habe. Und nun, geht's weiter:

2. "2 Fast 2 Furious" (2003)

Was ist das für ein geiler Titel, bitte? "Zu schnell, zu wütend". Oh und tatsächlich ist der Film letzten Monat ganze 20 Jahre alt geworden.

Brian O'Conner (Paul Walker) ist kein Cop mehr. Stattdessen fährt er illegale Straßenrennen in Miami. Zu Beginn des Filmes gewinnt er eins und wird allerdings prompt vom...FBI erwischt. Nachdem er im Hauptquartier festgehalten wird, trifft dort sein ehemaliger Vorgesetzer Agent Bilkins (Thom Barry) ein. Das FBI möchte, selbstverständlich, Brians Dienste als Fahrer für den Kampf gegen das Verbrechen
einsetzen. Ein Gangster namens Carter Verone (Cole Hauser) soll wegen Geldwäsche überführt und verhaftet werden. Leider fehlen bis jetzt eindeutige Beweise und selbst die eingeschleuste Agentin Monica Fuentes (Eva Mendes) hat immer noch nicht alles rausfinden können. Und das obwohl sie nicht nur das Haus sondern auch das Bett mit Verone teilt. Brian soll nun als Fahrer in Verones "Unternehmen" einsteigen und dabei von einem FBI-Agent undercover begleitet werden. Er schlägt das Angebot aus, weil der FBI-Typ viel zu unfähig wirkt. Also schlägt er vor einen Kumpel aus Schulzeiten einzubeziehen. So reisen Bilkins und Brian nach Kalifornien um dort Roman Pearce (Tyrese Gibson, ja der R&B-Sänger) abzuholen, der einst wegen Brian im Gefängnis gelandet ist. Anfangs steht Roman der Sache skeptisch gegenüber, doch als ihm klar wird dass sein Vorstrafenregister gelöscht wird, steigt er ein.

Okay. Nun heißt der zweite im Schlepptau nicht Dom sondern Rom(e). Das habe ich mir nicht ausgedacht. Das Setting ist quasi das gleiche wie im ersten Film. Es fängt sogar beinahe genauso an. Was wir zu sehen kriegen sind: Schöne Autos, schnelle Frauen, Autorennen und das ganze untermalt mit größtenteils Südstaaten-Hip-Hop wie Trick Daddy (hat Lupus), Lil Flip, Dead Prez, Ludacris (spielt im Film den Werkstatt-Besitzer Tej Parker) oder R&B wie R.Kelly (ist ein verurteiler Sexualstraftäter). Selbstverständlich mit lauter "bling"-Geräuschen in den Songs und Texten über... Geld. Die Story ist nicht wirklich originell. Genauer gesagt, könnte man sie immer wieder in jedem weiteren Teil der Reihe wiederholen. Es geht im Prinzip um zwei Typen, die das Gesetz gebrochen haben, aber jetzt eine gute Sache tun indem sie so tun als ob sie schlechte Sachen tun und am Ende sind sie die schlauen oder so. Der Film funktioniert ungefähr so: Brumm brumm, Handlung, brumm brumm, handlung, brumm brumm, hAnDluNg, BrUmM bRuMm HANDLUNK AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH. Ich kann gar nicht nachzählen wie oft hier einfach mal so Autos gezeigt wurden. Ich mein der erste hatte irgendwie versucht sowas wie... freundschaftliche/familiäre Werte zu zeigen. Es ging da um Zusammenhalt und so. Und das hier ist sowas wie...Naja... Achja, genau: "Es geht im Prinzip um zwei Typen, die das Gesetz gebrochen haben, aber jetzt eine gute Sache tun indem sie so tun als ob sie schlechte Sachen tun und am Ende sind sie die schlauen oder so." (xStricherx 2023). Fazit: Es war lustig, wirklich jetzt. Aber der Film ist bestenfalls nach einer Woche vergessen. Was mir auch auffällt ist, dass er wie eine billige Kopie eines großen Blockbusters daherkommt. Wir kriegen keinen Matthew McConaughey also nehmen wir äh Cole Hauser, wir kriegen keinen Vin Diesel also nehmen wir äh Tyrese, wir kriegen keine Jennifer Lopez also nehmen wir Eva Mendes. Was wie, Ja Rule will nicht mitspielen? Also nehmen wir doch einfach Ludacris. Okay, let's go!

3/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. The Fast and the Furious: Tokyo Drift (2006)

Der dritte Teil der Reihe, der allerdings zeitlich zwischen Teil 6 und Teil 7 spielt. Wahrscheinlich hat man sich, wie bei "Halloween: Season of the Witch" gedacht, dass man nun mehrere Filme mit voneinander unabhängigen Geschichten machen wird. Allerdings, so vermute ich, hat das keinen Erfolg beschert und man hat den Film erstmal als "Spin-Off" abgetan, nur um ihn später wieder ins "Spiel" zu bringen - aus Nostalgiegründen für diejenigen die die Reihe von Anfang an verfolgen. Jedenfalls:

Sean Boswell (Discount Eminem Lucas Black) ist ein schwieriger High School Schüler. Er gerät immer wieder in Schwierigkeiten, sodass seine Mum und er öfter umziehen mussten. Diesmal gerät er in ein Konflikt mit einem Footballspieler aus seiner Schule - sie einigen sich darauf in der Baustelle einer Siedlung ein Rennen zu fahren. Sowohl Sean als auch der Jock und dessen Freundin kommen beinahe ums Leben, denn das Rennen ist sehr gefährlich. Die Polizei nimmt sich Sean an und es wird ein Deal ausgehandelt. Anstelle eines Jugendarrests wird er nach Tokyo "verlegt". Seine Eltern sind nämlich geschieden und der Vater (Brian Goodman), ein früherer Navy-Soldat lebt dort. Dort angekommen schwört Sean, dass er keine Scheiße bauen wird. Doch kaum in der japanischen High School

angekommen lernt er Twinkie (Klein Wuff Wuff) kennen, der ständig irgendwelche Markensachen vertickt. Durch ihn kommt er in Kontakt mit der hiesigen Drifting-Szene. Ein wichtiger Wichtigtuer, der dort das Sagen hat, ist DK (das steht für Drift King, daher auch das meme) gespielt von Brian Tee. Es kommt zu einer Rennherausforderung bei welchem Sean den Wagen von Han (Sung Kang) fährt und demoliert. DK ist nämlich bei den Yakuza, das muss man auch wissen. Da Auto nun kaputt ist muss Sean nun Lieferjunge machen dings bei dem Han. Große Auto machen brumm brumm drift drift. Schöne Mädchen. Auto fahren.

Ganz ehrlich? Eigentlich ist der Film doch ziemlich unterhaltsam. Die Idee des Paul Walker'schen "böse Jungs machen gute Sachen" ist verworfen. Stattdessen haben wir einen durchschnittlichen High School Schüler (der zum Drehzeitpunkt mindestens 24 war), der Scheiße baut und nun die Suppe auslöffeln muss. Ich muss auch zugeben, dass es schon von Größe zeugt, dass der Hauptcharakter für seine Fehler grade stehen will. Andererseits: die Storyline die sich nur an "ahaha du hast große scheiße gebaut, ich fordere dich heraus" und "hahaha, ich werde dein auto gewinnen" als auch "uuuh ich bin die Frau von nem Yakuza aber ich steh voll auf den anderen" und selbstverständlich auch "I am just an alabama boy in a Japanese city" als auch ich hab den Faden verloren orientiert kann eigentlich nur lächerlich sein. Ja ich habe viel gelacht, innerlich. Es ist ein "exotisch" gewürzter Rennfilm, weil er in Japan spielt. Mehr eigentlich nicht. Ganz witzig war es aber trotzdem und immerhin wirkt er nicht so wie eine Discount Version des allerersten.

4/10 Pfandflaschen
Trailer:



Comic Book Review#584: Itty Bitty Comics: The Mask#1-4 (2014)

Diesmal bewegen wir uns weit außerhalb der ursprünglichen Kontinuität und nehmen uns einen Maske-Comic vor, der definitiv nur für Kinder gedacht ist. 

Wir befinden uns in irgendeiner großen Stadt. Der Zoowärter Herman Shazbert möchte seiner Frau ein Geschenk zum Hochzeitsjubiläum machen und geht in ein Antiquariat für obskure Sachen. Er findet dort, natürlich, die Maske und nimmt sie mit ohne zu bezahlen. Der Verkäufer sagt sogar, dass sie gar nicht zu verkaufen ist und gar nicht für ihn bestimmt ist. Zuhause gerät sie dann leider in die Hände seiner Mama, also der Oma seiner Kinder, die in einen Wahn gerät und wie bekloppt Pfannkuchen
macht. Es regnet am Ende sogar Pfannkuchen auf der Straße. Um solche Vorkommnisse zu verhindern nimmt Herman die Maske am nächsten Tag mit zur Arbeit. Dummerweise gerät sie in ein Löwengehege was dazu führt, dass ein Löwe sie trägt und anfängt mit anderen Tieren Party zu machen und die Maske tatsächlich zu kopieren sodass bald der ganze Zoo zu Maskenträgern geworden ist. Der Verkäufer vom Beginn der Story taucht dann auf um Herman die Maske abzunehmen, die er allerdings in der dritten Ausgabe aufgrund eines Windstoßes verliert, der sie auf dem Gesicht des Bürgermeisters platziert. Dieser wächst daraufhin auf Godzilla-Größe und versucht den Mond aufzuessen, was die Mondmenschen sehr ärgert die in der vierten Ausgabe die Erde angreifen. Aus Rache. 

Art Baltazar und Franco haben einen wahnsinnig guten Job gemacht, wenn es darum geht etwas so aussehen zu lassen als hätte es sich ein Kind aus den Fingern gesaugt. Die Zeichnungen sehen aus, als wären sie mit Wachsmalstiften gezeichnet. Es ist im Grunde genommen dasselbe Prinzip wie bei bspw. "Tiny Titans". Leider finde ich diese simple Story und die überaus sehr simplen Dialoge einfach unfassbar anstrengend. Es mag sein, dass ich nicht das Zielpublikum bin aber gottverdammt - ich glaube selbst sechsjährige Kinder könnten mehr Inhalt vertragen. Okay, mir hat es gefallen dass man mit dem Gang zum Antiquariat eine Anspielung auf Stanley Ipkiss aus der ersten Maske-Story hat. Aber das war's auch schon, leider.

4,5/10 Pfandflaschen

Dienstag, 27. Juni 2023

Album der Woche#588: Nitzer Ebb - That Total Age (1987)

Hach, was habe ich mich auf dieses Album gefreut. Nitzer Ebb sind seit Jahren mehr oder weniger, irgendwie Bestandteil meiner Playlists und doch haben sie es nie hierhin geschafft. Nun, hier sind wir.

"That Total Age" ist das Debütalbum von Nitzer Ebb, damals noch einem Trio aus Essex und gleichzeitig eines der bahnbrechendsten Alben der Musikgeschichte der 1980er. Ich übertreibe nicht. Zwar hat die Gruppe weder den Terminus EBM noch die Musik dazu erfunden, aber die Art und Weise wie sie ihre Musik vorgetragen haben war doch ziemlich einzigartig. Inspiriert von Disco als auch von Werken solcher Bands wie DAF oder Einstürzende Neubauten kreierten NE eine Art Fusion aus martialischen Beats und nicht weniger martialisch wirkenden Songtexten, die auf das übliche Strophe-Refrain-Strophe Schema verzichten. Stattdessen konzentriert man sich auf Repetition von simplen und
mitgröhlhaften Parolen. In einem der größten Songs der Band, "Murderous" heißt es beispielsweise "Shout Golden Shouts", "Lift Up Your Hearts", "Where is the youth?". Der Song ist ganz klar ein Aufruf zum Aufstand, zum Aufbegehren der Jugend - allerdings ohne irgendeine konkrete Sozialkritik zu üben. Ähnlich geht es auch weiter in "Join In The Chant": "Force is machine" und "Muscle and hate" sind die Parolen. Die drei Symbole auf dem Albumcover stehen für diese beiden Parolen als auch für "Visions Of Order". Man mag Nitzer Ebb an der Stelle irgendein Hang zur Ästhetisierung des Faschismus unterstellen oder aber einfach eine Vorliebe für deutsche Wave Bands der Achtziger.

Dieses Werk hatte es zuerst etwas schwer bei mir, weil mich hin und da die Simplizität doch etwas gestört hat. Ist sie bei "Join In The Chant", "Murderous" oder "Let Your Body Learn" noch großartig, nervt sie bei "Alarm" hingegen doch ziemlich. Insgesamt ist das album jedoch faszinierend, weil man zunächst nicht davon ausgeht dass mit zwei Zutaten - simple, kalte Beats und simple, raue Vocals - sich ein solch raumeinnehmender Sound entwickeln kann. Dabei ist es verwunderlich wie rau und gleichzeitig melodisch Douglas McCarthys Stimme ist. Ich finds schlichtweg faszinierend wie simpel dieses Ding hier ist und es doch von einem ganzen Stadion mitgesungen werden könnte. Herrlich.

Anspieltipps: Join In The Chant, Murderous, Let Your Body Learn
8/10 Pfandflaschen


Happenings des Monats: Mai/Juni'23

Stricher guckt sich "Mighty Morphin Power Rangers: Once and Always" an, am 29.05.2023

Okay, ist das schon sehr erwähnenswert. "Mighty Morphin Power Rangers: Once and Always" ist kein vollwertiger Film sondern ein knapp einstündiges Special. Ein Reunion-Special oder eine Fortsetzung von "Mighty Morphin Power Rangers", rausgebracht zum dreißigjährigen Jubiläum der Serie als auch des gesamten Franchise.


Billy Cranston (David Yost), der blaue Ranger ist inzwischen Vorsitzender eines großen Unternehmens namens Cranston Tech. Unter diesem Deckmantel hat er auch eine neue Ranger Kommandozentrale gebaut, nachdem die alte zerstört wurde und versuchte vor einem Jahr mithilfe des Roboters Alpha 8 Zordon wiederu finden. Ja, ich meine diesen schwebenden Kopf in einem riesigen Glasgefäß, der mit den Rangers gesprochen hat. Dummerweise hat sich irgendwie die böse Energie der bösen Hexe Rita Repulsa direkt in Alpha transferiert, was zur Geburt von "Robo Rita" geführt hat. Billy hat die übrigen Ranger zur Hilfe gerufen, es kam zu einem Kampf bei welchem Trini (Thuy Trang), die gelbe Ranger ums Leben gekommen ist. Daraufhin musste Billy gemeinsam mit Zack (Walter Jones), den schwarzen Ranger Trinis Tochter Minh (Charlie Kersh) über den Tod ihrer Mutter informieren. So findet sie auch heraus, dass ihre Mutter und ihre Freunde überhaupt Ranger (gewesen) sind. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Zack ist nun der offizielle Erziehungsberechtigte von Minh. Als sie zusammen mit Billy Trini auf dem Friedhof besuchen wollen, taucht plötzlich Rita mit ihren Putties auf und schafft mithilfe ihres Snizzard Monsters den roten, den grünen und die pinke Ranger Jason, Tommy und Kimberly zu kidnappen. Sie hat vor, ihre Ranger-Energie zu extrahieren um ein verheerendes Ereignis auszulösen was die gesamte Geschichte der Rangers maßgeblich verändern könnte.

Ein wahrhaftig schönes Tribute an eine längst vergangene Serie, die nicht immer besonders gut war. Das hier ist aber wirklich sehr gut gewesen. Anstelle eines überzogenen 90-Minütigen Films der evtl. mit unnötigen Plots gefüllt wäre hat man eine etwas längere Folge produziert, die kurz und knapp all die bekannte Charaktere (deren Schauspieler verfügbar waren) miteinbezieht. Eine kurze Story, die einen alten Bösewicht miteinbringt - auf eine skurrile Art. Und das war's. Es ist wirklich ein sehr schönes, kurzweiliges, Reunion-Special, dass auf eine gewisse Art irgendwie die Fackel an die nächste Generation weiterreicht. Was auch wesentlich angenehmer ist als diese ganzen zig Millionen Staffeln von Power Rangers die sich irgendwann wie eine seelenlose Fortsetzung angefühlt haben. Nicht, dass ich die alle geguckt habe. Jedenfalls: Für Nostalgiker ist das hier sehr wohl was, für die anderen auf jeden Fall nicht. Ich hatte Spaß.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:




Weltweite Aktion "Du bist nicht allein!" zum Geburtstag von Alexej Navalny am 04.06.2023 in Düsseldorf

Ich war wieder mal auf einer Kundgebung von "Freies Russland NRW". Diesmal wurde sie anläßlich des Geburtstages von Alexej Navalny veranstaltet, der ihn diesmal mal wieder in einer Isolationszelle verbringen darf. Doch es ging nicht nur um ihn, sondern auch um dutzende andere politische Gefangene in Russland. Es gab auch ein Open Mic bzw. Open Megafon und jeder durfte etwas sagen was ihm am Herzen lag. Wäre ich nicht so introvertiert gewesen und hätte in der Gegend rumgestanden, hätte ich auch was gesagt. Es kamen verschiedene Leute zu Wort. Es gab ein Wunsch nach der Überwindung von Streitigkeiten und der Zusammenarbeit von Ukrainischen, Belarusischen und Russischen Oppositionellen Aktivisten. Hinterher gab es eine Kritik daran: Man solle ja nicht auf Zusammenarbeit beharren, weil viele Ukrainer auch russischer Opposition skeptisch gegenüber eingestellt sind. Ein georgischer Aktivist, der sich auf einem Fußmarsch von Brüssel nach Kyiv befindet kam auch zu Wort. Sein Beitrag ist in diesem YouTube-Video zu sehen. Insgesamt wars eine coole, selbstkritische und informative Sache. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Menschen anschließen. Ich appeliere da vor allem an kritische Russen, die in NRW wohnen. Hier geht es übrigens zur Homepage des Vereins.

Stricher guckt sich endlich "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" an, am 06.06.2023

Nach den Ereignissen von "Avengers: Endgame" und allem was danach kam ist Scott Lang (Paul Rudd) aka Ant-Man mittlerweile ein bekannter Buchautor. Seine Autobiographie ist ziemlich beliebt, das Leben meint es momentan gut mit ihm. Er lebt zusammen mit Partnerin Hope van Dyne aka The Wasp (Evangeline Lilly) und Tochter Cassie (Kathryn Newton). Letztere ist vor kurzem verhaftet worden, da sie mithilfe von Pym-Partikeln ein Polizeiauto verkleinert hat. Cassie setzt sich nämlich für die Rechte von Minderheiten ein, in dem Fall von Obdachlosen, und gerät immer wieder in Konflikte mit Cops. Nachdem Hope und Scott sie von der Haft abholen besuchen sie Hopes Eltern Hank Pym (Michael Douglas) und Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer). Beim Mittagessen erzählt Cassie, dass sie vor kurzem ein Gerät entwickelt hat, dass einen Kontakt zum Quantenuniversum ermöglicht. Janet gerät aufgrund der Nachricht in Panik, weil sie 30 Jahre im Quantenuniversum verbracht hat, versucht es
auszuschalten. Daraufhin öffnet sich ein Portal und die fünf werden eingesaugt und ins besagte Taschenuniversum transportiert. Dabei werden sie getrennt. Dort angekommen versuchen Scott und Cassie als auch Hope, Hank und Janet einander wieder zu finden. Die ersten beiden geraten an eine Rebellengruppe die gegen einen dort ansässigen Herrscher rebelliert. Die anderen drei versuchen einen Weg zurück zu finden und treffen dabei auf ehemalige Verbündete von Janet. Allerdings ist die Lage mittlerweile eine ganz andere: Krang der Eroberer (Jonathan Majors) hat es geschafft im Quantenuniversum eine fürchterliche Diktatur aufzubauen, weil Janet ihm leider unwissentlich geholfen hat. Nun fehlt es ihm an einem Teil (einen Energiekern), was in der Lage ist, ihm einen Übergang in andere Universen zu gewähren. Also eigentlich ist es da, nur in der falschen Größe. Mehr verrate ich nicht.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was so manche Kritiker und Fans gegen diesem Film hatten. Es ist eine interessante Theorie die mindestens genauso interessant ist wie irgendein Multiversum oder jegliche Parallelrealität: Nämlich die eines Quantenuniversums, dass mikroskopisch groß ist. Die Bilder die dafür kreiert wurden, hätte keine KI besser machen können. Es ist ein surreales Konzept von einer alternativen lebendigen Natur mit allerlei Merkwürdigkeiten. Die Wesen die dort umherwandert und auch Teil der Rebellion sind definitiv getreu dem Gesetz "keine Grenzen setzen" entstanden. Auch interessant ist die Vorstellung, was wäre wenn alle möglichen Varianten meiner Selbst gleichzeitig zum selben Zeitpunkt aufeinandertreffen würden. So geschieht es im Falle von Ant-Man, der sogar auf eine Variante von sich trifft die immer noch bei Baskin Robbins arbeitet. Aus "pseudo"wissenschaftlicher Sicht alles ein superinteressantes Konzept, was den Film tatsächlich sehenswert macht. Ich finde es sowieso viel besser, wenn Marvel genau die Comicreihen auf die große Leinwand bringt, die nicht "nur" was mit Superhelden zu tun haben. Sehr gut.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Spastic Fantastic Labelfest 2023 am 09.06.2023 im FZW, Dortmund

Meine Güte, ich war schon so lange nicht mehr auf einem ordentlichen Punk-Konzert und da war ich wieder auf diesem riesigen Spastic Fantastic Ding mit 12 Bands am Tag. Das war tatsächlich ganz schön auslaugend. Ich konnte mir leider nicht alles reinziehen, weil a) ich erst um 19:30 angekommen bin und b) der Aufwand ständig von einer Bühne zur nächsten zu rennen doch etwas anstrengend ist. Es spielten insgesamt 12 Bands auf zwei Bühnen. Der Großteil den ich mir angesehen habe, war tatsächlich verdammt gut.

Als ich ankam und den auf mich wartenden (und sich Bands reinziehenden) Heiko angetroffen hab haben schon "Gitti Bach" und "Spielo" gespielt. Ich habe keinen blassen Schimmer was diese Bands für
Musik machen. Nachdem wir dann endlich reingegangen sind waren "Knigge und Krust" dran. Eigentlich waren sie ganz solide, aber irgendwie konnte ich sie nicht wirklich in irgendwas einordnen außer in "intelligent wirkender Deutschpunk" und irgendwie konnte ich auch nicht wirklich was damit anfangen. Münzmikrowelle haben laut eigenen Angaben "90% Unterhaltung, 10% Musik" gemacht. Tatsächlich hatte die Trashpunk-Combo eine eigene Mikrowelle auf der Bühne auf welcher ein Sampler stationiert war mit welchen feinste Perlen von Walter Frosch, Arno Dübel und diesem einen besoffenen von der Loveparade ("Nur vodka und bier auaaaaaa") wiedergeben wurden. Mit ihrem Motto hatten sie tatsächlich recht. Die Musik ist nämlich gänzlich in Tradition von a)Spastic Fantastic Bands mit lauter Samples in den Songs und b) vielleicht noch Alarmstufe Gerd. Es ist unfassbar lustig, unterhaltsam und ich lache mich immer wieder kaputt. So muss Punk sein. Zumindest in diesem Augenblick. Denn später muss Punk irgendwas anderes sein. Als nächstes spielen auf der Bühne Oben "Collaps". Feinster Streetpunk, schön simpel, hymnenhaft und voll mit allerlei Skinhead-Klischees über Ultra Violence, Working Class Pride usw. Später finde ich im Gespräch mit dem Drummer heraus, dass man die ebenjenen Skinhead-Themen gekonnt kritisiert, vor allem den Arbeitsfetisch der Fleischmützen. "Crime Dawg" gucke ich mir gar nicht erst an, weil kein Bock runterzulaufen. "Briefbombe" sind eine weitere Überraschung. Eine Band bestehend aus einer Frau (nicht in Uniform) am Gesang und drei Typen (in DHL-Uniform) mit schwarz/gelben Haaren an den Instrumenten. Es geht um Ted Kaczynski, DHL, UPS und beschissene Arbeitsbedingungen. Meine Fresse habe ich einen Heidenspaß. Danach raffen wir uns tatsächlich auf und gehen nach unten um uns Weak Ties anzugucken. Die habe ich in den letzten Jahren tatsächlich mehr als einmal gesehen. Hach, es hat sich nichts verändert. Sängerin Laura könnte einfach eine Vorschullehrerin sein. Sie geht so korrekt und lieb mit ihrem Publikum um, wünscht allen viel Spaß, kommuniziert auf Augenhöhe - bis dann die Musik einsetzt und sie komplett durchdreht. Vielleicht ist es einfach eine verdammt gute Methode zwischen den Songs die Stimme zu schonen? Who knows. Anyways: Fastcore ist der kleine Bruder von Power Violence oder so. Es ist nicht so stumpf, aber genauso schnell. Ich genieße jede Milisekunde davon. Der Rest des Abends verläuft musiktechnisch eher so ins Leere. "Mitraille" kenne ich nicht, taugt mir auch nichts. "Zymt" gucke ich mir gar nicht erst an, weil ich die musikalische Karriere von Maz (Gründer von Spastic Fantastic) leider nicht mehr verfolge. Auf den Abschlußact Oiro verzichte ich leider komplett und gucke mir stattdessen davor noch ein Bisschen was von den Youth Avoiders an. Danach gehe ich absolut fertig nach Hause.

Vielen Dank an die wenigen Leuten mit denen ich mich an dem Abend unterhalten habe. Es war insgesamt ein ziemlich sehr cooler Abend und ich bin mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. An all die anderen die in ihrer kleinen Szenewelt wohnen und nur dran denken, andere aufgrund anderer Denke auszuschließen, können sich ficken gehen. Danke.

Tag des Freien Russlands am 12.06.2023 in Düsseldorf

Auch dieses Jahr, so wie letztes Jahr, bin ich zum Meeting anlässlich des "Tags des Freien Russlands" hingegangen. Es ist tatsächlich derselbe Tag der in Russland als "Tag Russlands" gefeiert wird und seit jeher für propagandistische Zwecke des Putin'schen Regime gebraucht wird. Es war aber ursprünglich ein Feiertag anlässlich der "Demokratisierung" Russlands, sprich einer Wiedergeburt nach dem Zerfall der Sowjetunion. Wir wissen aber wie es weitergegangen ist. Auf der ganzen Welt wird dieser Feiertag allerdings auch von Freien Russen begangen, als Zeichen gegen das verbrecherische Regime. So war es auch wieder am 12.06.2023. Es war ein Montag um 19 Uhr. Wir waren ziemlich wenige, allerdings konnten wir einige Leute auf uns aufmerksam machen, die sich unseren Protest angeschlossen haben. Es wurden auch Spendengelder für politische Gefangene gesammelt. Falls ihr das oben überlesen habt, hier ist noch mal der Link des Vereins "Freies Russland NRW".

CELESTE + TRISTIS am 20.06.2023 in Junkyard, Dortmund

Meine Fresse, das wird eine harte Woche. Ich schreibe diesen Bericht hier noch am selben Tag und morgen steht mir noch ein Konzert bevor. Und am Freitag auch. Wie soll ich das überleben? Ach du Scheiße.

Den Anfang machen Tristis aus Essen, die ich schon mal hier vorgestellt habe und immer noch der Meinung bin, dass diese Band Zeug hat um wenn nicht groß, dann mindestens mittelgroß zu werden. Es existiert nicht so viel Material, nämlich nur ganze 5 Songs auf der EP "Das Schweigen Vieler". Aber das ist auch okay. Ich finds nach wie vor interessant, wie man so gekonnt diesen Spagat zwischen vielenennenesscreamo und schwarzmetallischen blastbeats schafft. Generell ist es eine gute Sache wenn Bands dem BM frönen ohne jedoch ganz besonders trve abzucvlten. Also nichts gegen das trve abcvlten aber hin und wieder brauche ich eine Pause davon. Jedenfalls, zurück zu Tristis: Sehr gerne wieder.


Ich habe Celeste bestimmt schon an die zehn Jahre nicht gesehen. War damals bestimmt auf 3-4 Konzerten. Auf jeden Fall ein Mal im Würzburger Immerhin, mindestens ein Mal in der Oettinger Villa in Darmstadt und ich meine auch einmal auf dem FLUFF Fest in Rokycany. Habe mich vor paar Wochen immens gefreut als ich die Konzertankündigung gesehen hab und habe so so soooo sehr darauf gehofft, dass sie dieses Gimmick mit den roten Stirnlampen immer noch durchziehen. Stattdessen haben sie (wie erwartet) ziemlich lange auf sich warten lassen. Doch irgendwann kamen sie, ohne die Stirnlampen und haben angefangen alles zu zerbersten. Plötzlich haben sie sich umgedreht und die Lampen waren tatsächlich an. Sie spielten, genauso wie damals vor zehn Jahren, in völliger Dunkelheit begleitet durch das rote Licht auf ihren Stirnen und epileptische Strobo-Effekte. Ich würde jetzt nicht sagen, dass sie sich großartig verändert haben. Es ist immer noch astreiner Franzosen BM, nur ohne Corpsepaint und dergleichen mit viel viel viel Blastbeats, dämonischen Vocals und misanthropischen Texten. Jedoch wirken die neueren Songs wesentlich "friedlicher" und auf eine gewisse Art irgendwie eindringlicher. Man könnte meinen, dass dieser Sound einen zum Headbangen animiert - das tun auch diverse Leute im Publikum - ich allerdings finde tatsächlich einen Moment der Ruhe und schaffe es sogar die Augen zu schließen. Es ist wirklich sehr schön. Mindestens genauso schön finde ich, dass diverse Leute auf dem Konzert geblieben sind obwohl sie eigentlich was anderes erwartet haben. Mehrere Leute (es sollen wohl an die dreißig sein) sind gekommen um die Singer/Songwriterin Celeste zu sehen, die wohl an die 3.000.000 Spotify Hörer hat oder so. Einige gingen nach Hause und wollten sich das Geld zurück erstattet lassen. Andere sind tatsächlich geblieben und haben etwas für sie vollkommen neues entdeckt. DAS IST CROSS MARKETING. 





AUTHOR & PUNISHER + IMPERIAL TRIUMPHANT am 21.06.2023 in Die Trompete, Bochum

Nach drei Jahren wartens und Verschiebens war es endlich soweit. Irgendwann 2020 nämlich wollten wir uns Author & Punisher als Supportact von Igorr reinziehen. Dann war A&P plötzlich kein Support-Act mehr, die ganze Tour wurde verschoben. Das später stattfindende Konzert mit Perturbator glaube ich auch. Und nun haben wir sowohl Igorrr als auch A&P gesehen. Nein nicht die A+P aus München sondern Author & Punisher, eine Industrial-Metal One Man Band.

Als ich reingekommen bin waren Imperial Triumphant schon am spielen. Ich habe mir im Vorfeld nichts von angehört und wusste nicht so recht, was mich erwarten wird. Entweder wird es "auch" ein Electro-Act sein oder irgendwas mit Gitarren. Es war etwas mit Gitarren. Drei Typen in Masken, die eine Art Fusion Genre aus Black/Death Metal und Free Jazz spielt. Wobei vom letzteren jetzt nur die Arrangements übrig sind als auch Trompeten-Einlagen. Kommen mir vor wie Sunn O))) auf Speed. Zu
sehen sind nämlich Gestalten in Roben und Masken, die an den Minotauren, einen König und die Freiheitsstatue erinnern. Dabei machen diese (unfreiwillig?) ein Duckface. Als man immer näher zum Publikum kommt wirkt es sehr komisch. Der krönende Abschluß ist dann eine geköpfte Sektflasche. Ähnlich wie bei Watain wird hier Flüssigkeit in die Menge geschmissen. Zum Glück stinkts hier nicht nach Blut, Benzin und Schweiß.

Es ist schon so lange her, dass ich wirklich aktiv Author & Punisher gehört habe. Das letzte Album von Tristan Shone, wie der Künstler eigentlich heißt, dass ich mir bis zum geht nicht mehr reingezogen habe war "Beastland". Mittlerweile ist aber ein neues Album draußen, namens "Krüller", dass ich bis jetzt leider nicht begutachten konnte weil keine Zeit. Jedenfalls ist das Projekt zumindest live keine Ein-Mann-Band mehr. Shone wird von einem Gitarristen begleitet der ganz viel dröhn dröhn auf der Gitarre macht, headbangt, versucht mit den Zähnen zu spielen und während er nichts zu tun hat, einfach mal sein Instrument in die Luft hält. Diese "Drone Machines"/"Dub Machines" mit welchen Shone seine Musik kreiert sind einfach faszinierend. Klar, es ist irgendwo logisch nachvollziehbar wie er diese Musik macht, trotzdem sieht es aus als würde er in einem technischen Alptraum gefangen sein. Er steht einfach mittendrin, benutzt seine Hände um Hebel zu schieben und zu ziehen, verwendet seine Stimme mit drei verschiedenen Filtern. Irgendwann als einen weiteren Stimmenverzerrer anzieht, sieht er tatsächlich aus wie ein Gefangener aus einem dystopischen Film in welchem die Maschinen die Macht übernommen haben. Wahrscheinlich ist die Musik die er dann macht als Bespaßung für unsere zukünftigen Overlords gedacht. Holy shit, was für eine wummernde Performance. Ich hatte zwischendruch Bedenken, dass mir mein Handy auseinander fliegt. Leck mich fett. Das war es wirklich wert.




Stricher guckt sich "Guardians of the Galaxy Vol. 3" an am 22.06.2023

Ich habs endlich geschafft mir das dritte und vorerste das letzte Abenteuer der Wächter der Galaxie (in dieser Zusammensetzung) reinzuziehen. Man kann von großen Marvel Produktionen halten was man will, aber in Puncto "Geschichten über Freundschaft" und "große Tränenmomente" haben sie wirklich was drauf. Und dieser hier auch.

Wir befinden uns in Knowhere, einen riesigen abgetrennten Kopf eines Celestials, dass inzwischen als Minenkolonie gilt. Die Guardians of the Galaxy - Rocket Raccoon, Peter Quill aka Star Lord, Nebula, Drax der Zerstörer und Groot das Baumwesen haben hier ihre Zelte aufgeschlagen. Urplötzlich werden sie von einem blonden, gold angemalten Typen namens Adam Warlock angegriffen. Dabei wird Rocket schwer verletzt - es war auch des Warlocks Ziel RR an sich zu reißen. Er wurde nämlich gesandt von einem Typen namens The High Evolutionary. Dieser ist ein Wissenschaftler der einst Rocket und auch andere Kleintiere kidnappen ließ um an ihnen Experimente zu durchführen. Aus Rocket wurde ein anthropomorpher Waschbär, dessen Gehirn immer weiter ausgebaut wurde. Nun möchte High Evolutionary sein "Eigentum" zurück. Als direkte Folge der Verletzung liegt RR im Koma und erinnert sich an seine Vergangenheit. Seine Freunde möchten sein Leben retten, allerdings ist in seinem Körper eine Sperre eingebaut die eine medizinische Behandlung verhindert. Also geht es jetzt ab nach
Orgocorp, wo ihr pelziger Freund ursprünglich herkommt um hoffentlich den Code für die Entsperrung zu finden.

GOTG3 funktioniert genauso wie die ersten beiden Teile auch. Es ist offensichtlich dass es derselbe Mann geschrieben hat, der für "Tromeo and Juliet" verantwortlich ist. Der Film ist lustig, actionreich, gory und voll mit außerordentlichen Humor, der für heutige Filme ziemlich typisch ist. Ich meine damit nicht nur irgendwelche witzigen explodierenden Sachen sondern Gespräche die kein Sinn ergeben oder anderweitig behämmert sind. Teilweise wirken die Schauspieler so als würden sie Sachen am laufenden Band erfinden. Die Hintergrundstory von Rocket kannte ich, weil ich mal ein sehr schickes Trade Paperback über ihn gelesen hab. Ich muss sagen, dass die filmische Umsetzung mindestens genauso traurig ist. Es nimmt einen mit, wenn man sieht dass ein Wesen das vorher nicht sprechen konnte jetzt in der Lage ist seine Schmerzen in menschlicher Sprache mitzuteilen. Generell gefällt es mir, dass einer der interessantesten Marvel-Charaktere endlich eine richtige Backgroundstory auf der Leinwand bekommen hat. Und Cosmo der Soviet Hund ist auch cool. Und Howard the Duck. Und noch viel mehr. 

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



FULL OF HELL + PRIMITIVE MAN + GRIM VAN DOOM am 23.06.2023 in Junkyard, Dortmund

Das dritte Konzert in der Woche und tatsächlich immer noch nicht das letzte Ereignis in diesem Monat. Meine Fresse bin ich am Samstag fertig gewesen. Drei Konzerte und jedes Mal nach einer Schicht. Tatsächlich haben sich auch andere Leute entschlossen hinzugehen sodass ich auf allen drei Veranstaltungen zum Teil die gleichen Leute gesehen habe. Interessant. Vielleicht haben die aber Semester/Sommerferien gehabt.


Als ich ankomme, fangen Grim van Doom an zu spielen bzw. sind schon dabei. Ich werde gewarnt, es sei eine "scheiß Band". Jedenfalls bin ich alles andere als enttäuscht. Grim van Doom spielen äh Doom Metal, wie er im Bilderbuche steht. Schwere Riffs die an sludgigere Bands des Genres erinnern. Asoziale, kreischende Vocals die sich nach einem Sumpfdämon anhören. Es ist tatsächlich ziemlich cool und im Moment habe ich auch meinen Spaß. Allerdings habe ich sowas schon dutzende Male gehört und es ist allgemein betrachtet einfach nichts neues. Vielleicht sollten die n Saxophon oder n Akkordeon auf die Bühne bringen, damit es wirklich außerordentlich interessant wird. Trotzdem: Spaß hatte ich.

Primitive Man ist ein ganz anderes Kaliber. Tatsächlich entspricht 2/3 der Band dem Klischee "Adipöse Männer spielen langsame Musik". Ich nenne sie die ZZ Top des Doom Metal. Zwei beinahe identisch aussehende Typen mit Bauch, Glatze und Bart und der dritte am Schlagzeug an den sich keiner erinnern kann. Das wirkt und bleibt im Bewusstsein. Und die Musik tatsächlich auch. Unfassbar langsamer, schwerwiegender Doom mit gutturalen Vocals, angereichert mit ambientigen Dröhnen zwischendurch. Heilige Scheiße ist das schwer. Gleichzeitig aber auch unfassbar meditativ. *chef's kiss*

Full Of Hell habe ich zu dem Zeitpunkt schon zwei Mal live gesehen und mit jedem Mal wirkt die Band irgendwie immer verrückter. Diesmal haben sie nicht nur ein kompliziertes Soundeffekte-Dings dabei sondern auch ein weiteres Dings was entweder wie eine große E-Zigarette aussieht oder wie ein Alkoholtester was die Bullen einen vors Gesicht halten wenn man zu schnell gefahren ist. Es hat Knöpfe dran und Sänger Dylan Walker sieht immer wieder aus als würde er einen tiefen Zug daran machen. Insgesamt ist es so wie die Male vorher. Infernalischer Krach, garniert mit ambientigen Elementen, Samples aus Reportagen die zusätzlich verzerrt werden. Dazu noch ein animalischer Sänger der über mehrere Stimmlagen verfügt und quer über die ganze Bühne springt. Es macht größtenteils sehr viel Spaß dem ganzen zuzusehen und zuzuhören. Ich merke aber, dass nach der ganzen Woche mein Körper nachgibt und ich irgendwie anfange, zu dissoziieren. Ich kann mich nicht auf die Musik konzentrieren, zeitweise zumindest. In meinem Kopf kreisen irgendwelche Gedanken die nichts mit hier und jetzt zu tun haben. Sekunden später ärgere ich mich darüber und will mich endlich auf das hier und jetzt konzentrieren. Wiederum Sekunden später geht es wieder von vorne los. Manchmal bin ich wirklich zu alt für diese.





Montag, 26. Juni 2023

Comics Monthly#108

Gargoyles#6

Wow, es gibt tatsächlich (wieder) einen Comic über die Gargoyles. Dazu noch rausgebracht von Dynamite Entertainment? Okay, nichts wie ran.

Lange Geschichte kurz: Goliath sitzt in Untersuchungshaft und es wird untersucht (höhö) ob er ein denkendes, zur Reflexion fähiges Wesen ist, dass Anspruch auf Menschenrechte hat. Währenddessen ertrinkt Brooklyn (ja, so heißt ein Gargoyle), also jetzt gerade und denkt zwangsweise über die letzten 24 Stunden nach. Beziehungsweise ist es irgendwie sein Leben was sich grade vor seinen Augen abspielt. Tatsächlich hat er, weil Goliath ja einsitzt, die Führung in der Riege der Gargoyles übernommen und sieht sich selbst als einen ziemlich schlechten Anführer. Gemeinsam mit paar anderen hat er auch versucht, Goliath zu befreien, allerdings bevorzugte dieser im Gefängnis zu bleiben um keinen großen Ärger zu verursachen. Darüber hinaus gibt es einen Subplot zwischen rivalisierenden Mafia-Familien in New York City die einander versuchen mit Drohnen und Autobomben auszulöschen. Die Gargoyles geraten dazwischen, weil sie versuchen unschuldiges Menschenleben zu retten.


So weit, so langweilig. Ein absolutes Fehlgriff. Die Story ist insgesamt betrachtet, einfach unfassbar uninteressant. Ich verstehe absolut nicht, wieso man das zu Papier bringt. Ein Mafia-Obermacker der bei einem Anschlag verletzt wird und im Krankenhaus liegt und ein weiterer der ihm besucht und "ei ei ei" macht und eine mögliche Rache bespricht. Dann natürlich der Gedanke ob Menschen und Gargoyles jemals wirklich friedlich und im Einklang nebeneinander leben können. Es gibt auch einen Rückblick auf die Zeit, als Brooklyn eine Art Zeitreise in verschiedene Epochen gemacht hat. Alles soweit vorhersehbar aber nicht auf eine angenehme, nostalgische sondern auf eine...langweilige Art. Darüber hinaus sind die Zeichnungen einfach meh. Sie sind quasi 1:1 von der Zeichentrickserie abgekupfert und sehen aus als wären sie mit einem merkwürdigen Filter überzogen. Scheiße einfach. Wofür das Ganze? I don't know.

4/10 Pfandflaschen
Made by: Greg Weisman, George Kambadais
Erhältlich bei Dynamite Entertainment

Rustbelt#2

Ich habe diesen Comic online gefunden. Es ist eine Independent Produktion, rausgebracht bei Erie County Comics. Geschrieben und gezeichnet von Tivo Rodriguez.

Wir befinden uns in den 1980er Jahren in Buffalo, New York. Mehrere Menschen in einer Siedlung fallen in Ohnmacht. Zwei kleine Jungs beobachten nachts aus ihrem Fenster wie ein Monster mit hell leuchtenden Augen im Garten ihrer Eltern umherstreift. Als die Frau eines recht generisch aussehenden Typen mit Brille (der zudem einen schicken 80s Pulli trägt) namens Amaylo Ayala den Anruf bekommt dass wieder jemand in Ohnmacht gefallen ist, beschließt er die Sache gründlich zu untersuchen....Oder besser sein Alter Ego: RUSTBELT. Eine Art ferngesteuertes Roboter Kostüm a lá Iron Man. Vom heimischen Keller aus steuert er es und kommt am Ort des Geschehens an, wo er eine seltsame radioaktive Energiewelle verspürt. Doch es stellt sich heraus, dass er nicht alleine das "Verbrechen" untersuchen will. Es taucht ein weiterer lokaler Superhero auf: Ein Typ der verdächtig nach Rick James aussieht, namens Kensington Bailey. Er ist in der Lage riesige Energiewellen in Form einer Ohrfeige zu verteilen. Natürlich kommt es zu einem Kampf zwischen den Beiden, bis Rustbelt realisiert dass die radioaktive Welle nicht von Kensington ausgeht. Dieser zeigt ihm daraufhin wie seine Kräfte
funktioniert und entführt sein "Inneres" auf eine kurze Reise in die Welt der Magie? Musik? Wasweißich?

Ähm... Der Comic hat nur 14 Seiten und hat einen ungewöhnlichen Zeichenstil. Höchstwahrscheinlich am Computer gezeichnet und koloriert. Wirkt auf mich so, als hätte jemand mit Pastellfarben rumhantiert und es wie einen waschechten 80er Comic aussehen lassen wollen. Die Farbe der einzelnen Seiten soll gelb bzw. vergilbt rüberkommen. Die kurze Kampfszene ist on point. Das Design der Gesichter und Körper wirkt nicht urkomisch oder unrealistisch. Es ist für einen Amateur-Comic tatsächlich nicht schlecht. Man sieht aber, dass der Kollege keine Augen zeichnen kann. Die wenigen menschlichen Charaktere ohne Brille (Frau, die beiden Jungs) haben zwar Augen sind aber nur ganz kurz zu sehen. Amaylo als auch Kensington sind öfter zu sehen und tragen jeweils eine Brille. Es wirkt auf mich so als würde man etwas vertuschen wollen. Jedenfalls: Der Autor hat damit eine coole Hommage an seinen Opa (Amaylo Ayala) gemacht. Hut ab für die Idee!

Erhätlich bei Erie County Comics
6/10 Pfandflaschen

Teenage Mutant Ninja Turtles vs. Street Fighter#1

Wir befinden uns in Atlantic City auf einem großen Tournament. Das erste was wir zu sehen bekommen ist wie die mutierte Schildkröte Raphael gegen Street Fighter Character Guille im Boxring kämpft. Beobachtet wird das ganze insgesamt von den Bösewichten der jeweiligen Franchises Baxter Stockman und M. Bison. Natürlich ist das Tournament "gesteuert" und Bison veranlasst den Referee den Kampf wegen "Verstoß gegen die Regeln" abzubrechen und so Guille zum Gewinner werden zu lassen. Dieser ist sehr darüber enttäuscht, weil er gerne fair gewonnen hätte. Im weiteren Verlauf der Geschichte sehen wir wie die Turtles sich lauter Fast Food reinziehen und immer wieder von irgendwelchen Leuten angesprochen werden, deren Angehörige auf mysteriöse Weise verschwunden sind. Danach kämpft Michelangelo gegen Chun-Li und verliert. Die gesamte Entourage von Guille fängt an Lunte zu riechen und ist langsam der Meinung, dass das gesamte Tournament irgendwie manipuliert ist.


Gähn. Wir kriegen zwei Kampfsequenzen zu sehen wobei erwartungsgemäß die Schildkröten gegen die Street Fighter Leute kämpfen. Dazwischen gibt es irgendeine ebenso erwartbare Handlung. Die Zeichnungen sind ganz nett. Aber eigentlich kann ich nicht sagen, dass mich das hier umhaut. Es ist ein stinknormales Crossover zwischen zwei Franchises aus den 90ern, die "das Fanherz höher schlagen lassen sollen" aber so vorhersehbar wie fick sind. Es ist einfach scheiße uninteressant.

3/10 Pfandflaschen
Made by: Paul Allor, Ariel Medel
Erhältlich bei IDW Publishing

Ohrwurm der Woche#503

 


Donnerstag, 22. Juni 2023

Album der Woche#587: Scorn - Evanescence (1994)

Nein, es ist nicht irgendein Album von Amy Lee ihrer Band sondern das tatsächlich schon das zweite Projekt des ehemaligen Napalm Death Drummers Mick Harris. Neben Lull hat Harris zusammen mit Nick Bullen (aka Nik Napalm), den ehemaligen (und ersten) Napalm Death Sänger Scorn ins Leben gerufen bzw. zusammen mit ihm hieran gearbeitet. Neben Gesang übernimmt Nik den Bass als auch diverse Gitarreneinsätze. Harris kümmerte sich vorrangig um die Samples und die Perkussion. 

"Evanescence" ist schon das dritte Album von Scorn und zugleich das letzte mit Nik Napalm, sodass Harris später alles alleine gemacht hat. Im Gegensatz zu Lulls "Dreamt About Dreaming" (Review: siehe letzte Woche) handelt es sich hier nicht um ein Ambient-Album, jedoch trotzdem um eins was einen irgendwie zum Träumen einladen kann. 


Was wir hier zu hören bekommen ist ein fantastischer Mix aus Industrial, Dub und Trip Hop. Gleichzeitig wird das Werk auch zu dem Genre des "Illbient" dazu gerechnet. Dazu gehören auch Künstler wie DJ Spooky. So betrachtet könnte dieses Album tatsächlich eine Beat-Vorlage für experimentelle Rapper sein. Wenn ich mir das recht überlege könnten Aesop Rock (eventuell) oder Saul Williams (ganz bestimmt) drüber rappen. Der beste Song der dafür geeignet ist, ist auf jeden Fall "Night Tide". Gleichzeitig könnte dieser Menü-Musik aus irgendeinem Video/PC-Spiel sein. Insgesamt ist "Evanescence" sehr träumerisch, skurril, kühl und doch voller Überraschungen. Ich habe kein Didgeridoo erwartet, aber es kam, ganz ohne Vorwarnung. Mir gefällt es auch wie spärlich Bullens Gesang eingesetzt wird, sodass es zu eine Art Hintergrundhall wird, dass kaum noch wahrgenommen wird. Der Gesang ist da, aber selten und wenn er kommt wirkt er recht apathisch, müde. Am allermeisten gefällt es mir allerdings wie man diesen Spagat zwischen vollkommen ruhiger, ambientiger als auch relativ eindringlicher, fast schon martialischer (jedoch nicht im Sinne von Martial Industrial) Musik schafft. Man vergleiche einfach nur den ersten Song "Slumber" mit dem Abschluß "The End". Es ist faszinierend.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Slumber, The End, Night Tide, Exodus



Mittwoch, 21. Juni 2023

Film der Woche#584: SUMMER BLOCKBUSTER SPECIAL

Für die letzte Folge unseres Podcasts "Movie Punx" vor der Sommerpause haben Pinky und ich uns für das Thema "Sommer Blockbuster" entschieden. Das heißt, für uns beide denke ich, Gehirnzellen aus und äh dings hier Popcornmaschine an oder so. Jedenfalls haben wir uns für zwei Filme entschieden. Ich entschied mich für...

The Fast and the Furious (2001)

Ich habe in meinem Leben noch keinen einzigen F&F Film gesehen. Noch nie. Daher war diese Odyssee in das Land der frühen 00er Jahre, voll mit (nicht) Schleichwerbung, schlechten R&B/Hip-Hop, getunten Karren und fragwürdigen Fetischen bzw. Klamottenstilen eine sehr sehr seeeeeeeeeeeeeeeeehr wilde Fahrt (hahahaha Fahrt, weil es geht um Autos!).


Der Film spielt in Los Angeles. Zuallererst sehen wir, wie eine Crew bestehend aus Fahrern von aufgetunten Honda Civic mehrere LKWs überfällt, die voll mit moderner, teurer Unterhaltunselektronik sind. Schnitt. Nun steht Brian O'Conner (Paul Walker) im Mittelpunkt, ein junger Amateurrennfahrer der eigentlich bei einem Autoteilehändler arbeitet. Er möchte unbedingt in die Tuning-Szene einsteigen und illegale Rennen fahren als auch sich Respekt verdienen und so. Die führende Figur in der Szene ist ein gewisser Dominic "Dom" Torreno (Vin Diesel). Gegen ihm fährt Brian auch sein erstes Rennen und verliert trotz Lachgaseinsatz. Dummerweise/glücklicherweise tauchen kurz nach dem Rennen natürlich die Cops auf, Brian rettet Dominic das Leben indem er ihn auf der Straße einsammelt bevor die Polizei das tun kann. Als dann auch noch die Gang um Johnny Tran (Rick Yune) auftaucht und Dom beschuldigt das "Gebiet verletzt zu haben" und später auch noch Brians Auto zerstört werden die beiden wie Brüder zusammengeschweißt. Brian wird Teil von Doms (Wahl)Familie, bestehend aus seiner Schwester Mia (Jordana Brewster), Doms Freundin Letty (Michelle Rodriguez) und seinen bescheuerten Freunden Jesse (Chad Lindberg) und Vince (Matt Schulze). Da wäre aber eine Sache: Brian ist in Wirklichkeit ein Undercovercop der es zur Aufgabe hat in Sache des oben erwähnten Überfalls zu ermitteln (es haben sich nämlich schon mehrere gehäuft). Die Spur führt in die Tuning-Szene und der Verdacht liegt auf Dom und seiner "Family". Brian verliebt sich allerdings in Mia und sieht Dom so langsam als Freund an, sodass er Zweifel bekommt ob sie wirklich die Schuldigen sind. (schluchz) unser Held ist zwiegespalten...

Eigentlich ein recht interessanter Plot, der so auch in anderen Jahrzehnten hätte verwirklicht werden können. Allerdings gab es diese Story schon zig Mal, jedoch in anderen Zusammenhängen. So betrachtet macht der Film schon Spaß. Jedoch ist er voll mit unfassbar bescheuerten Klischees. Der Soundtrack ist VOLL mit zeitgenössischer Musik. Es sind einfach 17 Songs, die gefühlt in jeder Minute des Films laufen. In der Sequenz vor dem ersten Rennen werden innerhalb von 5 Minuten (oder weniger) mindestens vier Songs (an)gespielt. Dem "Rapper wird Schauspieler"-Trend der 00er Jahre zufolge spielt natürlich auch Ja Rule mit und zwar schlecht. Es werden auch Frauenklischees ausgepackt. Da gibt es die nette, fürsorgliche, unschuldige die sich um alle sorgt und kocht und spült. Und natürlich die toughe, die sich nichts gefallen lässt. Darüber hinaus fürchterlicher Techno Score, der dem Zuschauer irgendwie Schnelligkeit suggeriert. Das witzige ist: Genau weil der Film insgesamt so dämlich ist, macht er auch Spaß. Es ist eine merkwürdige Reliquie aus einer merkwürdigen Zeit. Ich bin gespannt wann diese Reihe anfängt vollkommen absurd zu werden, also so richtig mit sinnlosen Explosionen und so. Denn: Ich habe in meiner Sammlung "Fast & Furious 7" auf DVD liegen, den ich noch nie gesehen habe. Das heißt, dieser Blog und ihr werden mit der ganzen Reihe bestraft werden. Das wird witzig. Achja und die Bewertung auch noch:

4,75/10 Pfandflaschen
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Renfield (2023)

Wow, was für eine unglaubliche Überraschung!

Robert Montague Renfield (Nicholas Hoult) dient seit Jahrzehnten seinem Herren Graf Dracula (Nicolas Cage). Er ist an seiner Seite seit dem Zeitpunkt als er noch einen Immobiliendeal mit ihm landen wollte und daraufhin zu seinem Sklaven wurde. Da "Renfield" als eine Art Sequel des Klassikers mit Bela Lugosi. Oder so. Jedenfalls hatte Renfield damals den endgültigen Tod des Grafen verhindert und musste all die Jahre (und Jahrzehnte) regelmäßig neue Opfer heranschaffen um den Körper seines Meisters wiederherzustellen. Dieser gleicht nach all den Jahren viel eher Max Schreck als Bela Lugosi. Robert muss die ganze Zeit über Insekten konsumieren um das winzige Bisschen Macht dass ihm Dracula verliehen hat zu behalten bzw. zu aktivieren. Zwischen den Beiden besteht eine co-abhängige toxische Beziehung. Das hat er schon längst realisiert und besucht nun eine Selbsthilfegruppe. Da er damals wegen des Grafen seine Familie in Stich gelassen hat, leidet er unter enormen Schuldgefühlen. Also versucht er nun wenigstens böse Menschen seinem Meister als Futter zu liefern. So kämpft er gegen diejenigen die für das Leid seiner Kollegen von der Selbsthilfegruppe verantwortlich sind und bringt die Leichen "nach Hause". Durch seine letzte "Lieferung" kreuzen sich die Wege von ihm und
der Polizistin Officer Rebecca Quincy (Awkwafina). Renfield erkennt, dass er sich endlich von seinem Meister loslösen muss um (wieder) ein glückliches Leben zu führen.

So oder so ähnlich kann man den Inhalt wiedergeben. Natürlich gibt es auch wesentlich mehr zu Officer Quincy zu erzählen, die in diesem Film eine nicht zu geringe Rolle spielt und die selbst genug Motivation hat ihren Job zu machen. Aber ich möchte nicht all zu viel verraten. Fest steht: Nicolas Cage spielt Dracula. Dieser nervige aus "Parks and Recreation" spielt auch mit. Es wird sich über Ska lustig gemacht und die Songzeile aus "A Message To You Rudy" von The Specials wird als eine Drohung missinterpretiert. Es gibt unfassbar viel (CGI-?)Blut, abgerissene Arme, Geballer und insgesamt einen ziemlich lustigen aber gleichzeitig furchtbar ernsten Plot. Co-abhängige Beziehungen und Narzissten sind der Feind eines jeden gesund denkenden Menschen. Es ist nicht abwegig, aber trotzdem interessant dass die Autoren sich als Sinnbild dafür ausgerechnet Dracula ausgesucht haben. Und weil wir in diesem Review hier zwei Sommerblockbuster haben, die unterschiedlicher nicht sein könnten möchte ich anmerken wie cool ich das finde dass.... Halt moment. "Renfield" ist im April in den USA rausgekommen, aber erst jetzt in Deutschland. Gilt das eigentlich? Und überhaupt ist er absolut an den Kinokassen gescheitert. Ach Scheiße. Naja, egal. Jedenfalls: Ich finds cool, dass nicht zu "ironische", aber dennoch unfassbar witzige und sich selbst nicht zu ernst nehmende Filme im Sommer im Kino laufen. War es das, was ich sagen wollte? Ja?

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


Dienstag, 20. Juni 2023

Comic Book Review#583: Joker/Mask#1-4 (2000)

Okidoki. Wir kommen, irgendwie, zum Ende einer Ära. Einerseits betrachtet war "Toys In The Attic" das Ende der ursprünglichen Storyline, andererseits war die Kurzgeschichte "No Mask Is An Island" eine Art Fortsetzung die die Maske in ein Museum in Batmans Heimatstadt Gotham City geführt hat.

Hier sind wir also in Gotham. Joker, seine Gehilfin und zugleich vulnerabler Part in einer toxischen Beziehung Harley Quinn als auch ein weiterer Henchman namens Snuck brechen ins besagte Museum ein. Joker möchte traurige Clownsmasken sprengen, weil er sie gelinde gesagt scheiße findet. Leider funktionieren die Bomben nicht und Snuck löst aus Versehen ein Alarm aus indem er DIE Maske aus einer Vitrine entwendet. Kurzerhand taucht Batman auf, doch Snuck hat in dem Moment schon die Maske übergezogen und versohlt dem Dunklen Ritter sprichtwörtlich dem Hintern, weil er jetzt all die Superfähigkeiten hat. Joker ist sichtlich angetan und überzeugt seinen Komplizen die Maske
abzuziehen, nur um ihn danach aus dem Fenster zu stoßen. Nun ist er selbst Träger der Maske und ein noch gefährlicherer Verbrecher als vorher schon. Da das hölzerne Artefakt die hinterletzten Gedanken und Gelüste des Trägers Wahr werden lässt und Joker diese in die Öffentlichkeit hinausposaunt, wird er einfach unaufhaltsam. Schon bald raubt er mit Leichtigkeit allerlei Banken aus, während Batman schwer verletzt in seiner Bat-Höhle am genesen ist. Der nächste Schritt im Wahnsinnsplan: Joker übernimmt einen Fernsehsender um 24/7 seine Verbrechen live ins ganze Land zu übertragen. Er ist fest davon überzeugt, dass er jetzt noch witziger als je zuvor ist. Zu der Gotham City Police gesellt sich Lieutenant Kellaway hinzu, der schon vorher (wir wissen's) versucht hat die Maske aufzuhalten. 

Interessanter Stil. Einerseits ist der Comic zwar nicht so gewalttätig wie die ersten Maske Comics, allerdings sterben hier trotzdem Menschen, werden mit Kugeln durchlöchert, von Safes erschlagen oder abgefackelt. Er ist im ähnlichen Stil gehalten wie "No Mask is an Island" und fusioniert gleichzeitig auf eine abstrakte Weise sowohl den Stil von "Batman: The Animated Series" als auch der Zeichentrickvariante der Maske. Bruce Wayne bzw. Batman und sein Butler Alfred als auch die bekannten GCPD-Beamten (Gordon, Montoya, Bullock) sehen ihren Zeichentrick-Counterparts extrem ähnlich, Lieutenant Kellaway allerdings auchc. Es ist eine interessante Idee: Kinderkompatibles Material aus dem Fernsehen in den Comicformat zu bringen, nun allerdings irgendwie auch für Erwachsene gedacht. Man schafft es auch, jedoch mit einem Spagat, den Bezug zu der ursprünglichen Serie mit dem ersten Maske-Träger Stanley Ipkiss herzustellen. Insgesamt geht es aber meistens darum, dass der Joker mit seinen neu erworbenen Superkräfte unfassbar viel Schaden anrichtet und die Maske wie eine süchtigmachende Droge auf ihn wirkt. Darum: Es ist witzig, aber so ganz grün werde ich hier nicht.

7/10 Pfandflaschen
Made by: Henry Gilroy, Ronnie del Carmen, Ramon F. Bachs

Freitag, 16. Juni 2023

So isses, Musik!#167

Slime Discography: Schweineherbst (1994)

Album Nummer 5. Eines der wenn nicht sogar DAS Deutschpunk-Album der 90er Jahre, meiner Meinung nach. Zweites Album von Slime nach der Reunion, Nachfolger vom etwas unterschiedlich aufgenommenem "Viva La Muerte". 

"Schweineherbst" ist der Soundtrack der sogenannten "Baseballschlägerjahre", als die Gewalttaten von Neo-Nazis in der BRD immer mehr und immer skrupelloser wurden. Slime thematisieren hier nicht nur die Gewalt selbst sondern auch die gesellschaftliche Ohnmacht diesen Taten gegenüber und selbstverständlich besingt man auch ganz punk-typisch das Aufbegehren gegen diesem Staat. 


Das Album wirkt auf mich wie ein Spagat zwischen den "alten" und den damals "neuen" Slime. Eine Band die sich selbstverständlich auf ihre Wurzeln bezieht und solche Gassenhauer wie "Ich war dabei" (ja, es geht um Ohnmacht im politischen Diskurs) oder  "Brüllen, zetrümmern und weg" (ja, irgendwie geht um etwas ähnliches), die zwar nachdenklicher sind als ihre früheren Songs aber mindestens genauso zünden und zum Mitbrüllen geeignet sind. Slime schaffen es gleichzeitig, die Nachdenklichkeit von "Viva La Muerte" einzufangen, als auch dieses "Straßenschlacht"-Feeling von den Alben davor. Was dabei herauskommt ist ein Album voller Hits, einer nach dem anderen. Der Titelsong ist alleine aufgrund der Zeile "Die Tore fallen ins Schloss und wer drin ist, wird gesiebt/wie schade dass es zum Sieben keinen schnelleren Weg mehr gibt" ein Gänsehaut garant. Zusammenfassend lässt es sich sagen: Es geht primär hier um rechte Gewalt ("Schweineherbst", "Gewalt", "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland"), gesellschaftliche Ohnmacht als auch Selbstzweifel in linken Kreisen und ein Bisschen Rückbesinnung auf alte Zeiten ("Joe ist zurück").

Ich habe damals das erste Slime-Album gehabt und irgendwann auch die "Alle gegen Alle" und irgendwie hatte ich einfach einen Batzen Songs in .mp3-Format, die ich alle keinem Album zuordnen konnte. Habe damals nicht begreifen können wie eine Band gleichzeitig für Songs wie "ACAB" und "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland" verantwortlich sein konnte. Heute weiß ich es: Ohne die Reunion hätte es diese technisch und textlich besseren Songs nicht gegeben und hätten Slime "Viva La Muerte" nicht rausgebracht, wahrscheinlich auch nicht. Mir gefällt vor allem der großflächige Unterschied zwischen dem durchaus aggressiven Titeltrack zu Beginn und dem fast schon post-punkigen "Goldene Türme" am Ende des Albums. Ich mag es, wie das ganze Werk tatsächlich Mitsing-Charakter hat, während es um wichtige und mitunter sehr traurige Dinge geht - ohne jedoch absolut peinlich zu sein. Slime schaffen es hier, noch, eine durchaus sehr wichtige politische Band zu sein, die diese gewisse "Faust hoch!"-Feeling aufrechterhält ohne absolut peinlich zu sein. 

Anspieltipps: Schweinherbst, Gewalt, Zusammen, Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, Goldene Türme, Brüllen zertrümmern und weg
10/10 Pfandflaschen

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt

Philipp:

"Ja Servus Leude, ich sitze hier schön nach einem langen Festival-Wochenende mit Corona zu Hause (mein zweites Mal schon) und schreibe etwas über eines der wichtigsten Alben meiner frühen Punk-Sozialisation.

Die Umstände, unter denen mir das Album damals in die Hände fiel, habe ich ja im Review zu Slime 1 bereits angedeutet, in Form einer gebrannten CD, die mir ein Kumpel aus der Parallelklasse auf dem Schulhof zusteckte, meine Welt war danach eine andere. Ich habe viele Texte und auch die Musik damals nicht wirklich verstanden, ich wusste nur, dass das irgendwie etwas ganz großes sein muss.

Nachdem sich Slime mit Viva La Muerte zaghaft und halbgar an Alternative/Hard Rock und Metal versucht haben, stellt man sich auf Schweineherbst den neuen Faschisten in Deutschland mit größtmöglicher Brachialität und Härte entgegen. Der Hardcore von Alle Gegen Alle ist zurück, gepaart mit Metal und unfassbar hymnischen Refrains, es wird quasi aus allen Rohren gefeuert, Slime konzentrierten sich auf das Beste aus allen Schaffensphasen und haben die Essenz in ein wirklich großartiges Album gegossen. Die Texte sind durchgängig erstklassig, kämpferisch, emotional, etwas kryptisch, ein klitzekleines Teelöffelchen Humor (Ich war dabei), ansonsten geht es wirklich ernst zur Sache. Die Themen sind angesichts der Zeit, in der sie entstanden sind, fast offensichtlich. Es geht um Gewalt gegen linke Demonstranten, staatliche Repression, linksautonome Grabenkämpfe, Kolonialisierung und alte und neue Nazis.

Den Text zu „Aufrecht Gehen“ hat übrigens ein gewisser Markus Wiebusch (damals …But Alive) geschrieben, Stephan Mahler bedankte sich dafür mit dem Text für „Gefrorene Felder“ auf dem …But Alive-Album „Bis jetzt ging alles gut“, ebenfalls ein großartiger Song, aber das ist eine andere Geschichte.

Dass Slime sich mit diesem Album in derartige Höhen aufschwangen, dass die Band wenig später aufgrund des großen Erfolges, des Gefühls, alles gesagt zu haben und der Angst, nur eine weitere Rockband zu werden, implodierte, ist zwar schade, aber auch durchaus nachvollziehbar.

Schweineherbst ist und bleibt eins der besten deutschen Punkalben der 90er Jahre, wenn nicht insgesamt eins der besten Deutschpunkalben. Großes Kino diese.

10/10 Dicken-Vokuhilas

Anspieltipps:  Zusammen, Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, Goldene Türme"

Raphael: 

"Die Meinungen zum vierten Slime Album „Viva La Muerte“ gingen ja weit auseinander, was heißt, dass wohl dieses Mal auch sehr unterschiedliche Entwicklungen beschrieben werden. Da meines Erachtens nach die vorige Langspielplatte ein ziemlicher Ausfall war, können Slime dementsprechend nur gewinnen. Und ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass „Schweineherbst“ in weiten Kreisen als das beste aller Slime Alben bezeichnet wird. Das fünfte Album strotzt vor Entschlossenheit, Kraft, Wut und Lust auf positive Veränderung. Wir befinden uns mitten in den 1990er Jahren. Die kürzlich um sogenannte „blühende Landschaften“ gen Osten gewachsene Bundesrepublik Deutschland zeigt erfolgreich, dass sie aus Krieg und Faschismus keine Lehren gezogen hat. Und während von Lichtenhagen bis Mölln Neonazis morden, brandschatzen und die Bevölkerung terrorisieren, bietet eine auf dem rechten Auge blinde Justiz Feuerschutz. Gleichzeitig bricht im Südosten des Kontinents wieder Krieg aus und es kommt zu neuen Fluchtbewegungen.

In dieser Zeit entsteht also „Schweineherbst“, und man merkt dem Album die Stimmung an. Das Album ist finster – musikalisch wie auch textlich – und ist von einem nie zuvor dagewesenen Aktivismus geprägt. Vorbei sind die Zeiten des Szenekrieges, der Sauf- und Schunkellieder, und auch Spaß oder Freude werden höchstens als Form des Widerstands gegen die Dunkelheit erwähnt. Slime präsentieren hier ein Album zum gegenseitig bei der Schulter fassen und der Gewalt von Faschismus, Staat, Krieg und Tod entgegenstellen. Dabei hat auch die Trauer um den verstorbenen Ex-Drummer Peter Wodok ihren Weg in die Klänge von „Schweineherbst“ gefunden.

Auf ihrem fünften Album rütteln Slime kräftig am selbstgerechten Bild der deutschen Realität. Mit ihren eigenen Worten, mit denen von Marcus Wiebusch („Aufrecht gehen“) und denen von Paul Celan („Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“) animieren Slime zum Aufwachen. Auf einem Album, das keinen Aussetzer zu verzeichnen hat, appelliert die Band zum antifaschistischen Engagement, zum Zusammenhalt und gegen die Verzweiflung. Dass sich die Band nach der Tour zum Album aufgelöst hat, passt perfekt, denn man soll doch aufhören, wenn es am schönsten ist. Ob sich Slime mit der Neugründung im 21. Jahrhundert einen Gefallen getan haben, erfahren wir im nächsten Beitrag.
10/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Zusammen, Gewalt, Der Tod ist ein Meister aus Deutschland"




S:

Jawoll, die digitale Musikreise geht langsam zu Ende. Ich bin tatsächlich mit S fertig und habe meine Augen wegen der Perlen und "Perlen" in dem Ordner geweitet.

Nach Stupidozid kommen die großartigen Subhumans (die aus England, nicht die aus Kanada) mit dem Album "The Day The Country Died" als auch der "Religious Wars" EP. Zur letzteren habe ich einen ganz besonderen Bezug. Habe nämlich mal an einer Art Punk-Karaoke teilgenommen und habe diesen Song gesungen. Gegen Ende habe ich mir mehrfach das Mikrofon an die Stirn gedonnert wie GG Allin. War irgendwann auf einen der "Keep It Evil"-Feste in Desi, Nürnberg. Good times




Die selbstbetitelte von Sublime ist zwar nicht wirklich das Wert womit ich aufwache oder schlafen gehe, aber die Fusion aus Ska, Reggae, Punkrock und lateinamerikanischen Rhythmen ist doch ziemlich cool. Als Gegensatz dazu darauffolgenden die "Effigy of the Forgotten" von Suffocation. Hierauf befindet sich das Lied "Liege of Inveracity", dass eben DAS Riff beinhaltet welches zahlreiche Slam Bands hinterher kopiert haben. Folglich sind Suffocation ungewollt Begründer eines ganzen Subgenres gewesen. Geil. Also Suffocation, nicht Slam. Das kann ich nicht leiden. Von Suicidal Tendencies habe ich die s/t (höhö), "Lights Camera Revolution", "Prime Cuts"(welches eine Sammlung von Neuaufnahmen ist) als auch die "Join The Army". Ich finds interessant wie sich diese Band von einer stinknormalen Hardcore Punk Band zu einem Crossover Thrash act hochgearbeitet hat, dass später sogar Funk-Einflüsse verwurstet hat. Nach wie vor eine einzigartige Band, wobei ich nicht sagen kann dass ich alles von ihnen mag. Finde im Gegenteil solche Songs wie "I Saw Your Mommy And Your Mommy's Dead" aus humoristischer Perspektive einfach schlecht gemacht.




"The Scythe Of Cosmic Chaos" von Sulphur Aeon hat endlich mal ein eigenständiges Review bekommen. Die Sunny Domestozs waren eine großartige Psychobilly-Band aus Deutschland die erfolgreich Punkrock, Ska, Rockabilly und anderes vermischt hat. Mein Favorit war das Cover von "Get Ready". Ich habe diesen Song damals bis zum Gehtnichtmehr gepumpt und es ist nach wie vor ein certified hood classic. Darauf folgt das nicht weniger großartige Projekt Svalbard mit dem Blackgaze-Album "When I Die, Will I Get Better":




Mindestens genauso großartig ist "Lies We Live" der Crust-Band SVFFER, bei der sich Genrepuristen streiten würden ob das nicht schon Powerviolence ist. Habe ich mal hier reviewt. "Free Power Violence" von $ylvester $taline ist jedoch ganz große Gülle. Es ist schlecht, nicht gut und kacke. Ganz und gar nicht kacke ist mein Symarip-Ordner. Hier drin findet sich ein Best-Of, rausgebracht von Trojan Records. Feinster Skinhead Reggae, wie er sein muss. Später dann System Shit mit "Kill That Fucker" und einem der witzigsten Albumcover überhaupt. Zwei Hippos die Adolf Hitler auffressen:




"Rat Attack" von The Sewer Rats ist ein Punkabilly-Album gefüllt mit allerlei Klischees und gar nicht mal schlechten Songs. Interessant wirds gegen Ende des Albums als die Typen anfangen auf Deutsch zu singen und man merkt: "Ha, das könnte genauso ein Deutschpunk-Album sein, höre nämlich gar keinen Unterschied heraus". Von The Sharks habe ich die Alben "Bitch Attack", "Phantom Killers", "Recreational Killer" und "Ruff Stuff In Plastic". Alles in allem durchaus rockabilly-esquer, melodischer Psychobilly der ziemlich hörbar ist. Ich glaube allerdings dass auf allen vier Alben eine Variation ihres bekanntesten Stücks "Take A Razor To Your Head" drauf ist, wieso auch immer. Dann natürlich die Sisters Of Mercs mit "First And Last And Always" und "Floodland". Nur um mir die Laune mit "Smelly Sally" von The Skrunch zu vermiesen. Das ist wirklich ganz ganz schäbig:




Wir kommen langsam zum Ende: "The Queen Is Dead" von The Smiths, "Here Are The Sonics" von The Sonics und die selbstbetitlte von The Stooges. Dann noch mal etwas Psychobilly: Melodisch und flott von "The Surfin' Wombatz". Habe ihr Album "Lager Loutz" glaube ich entweder ein einziges oder kein einziges Mal in meinem Leben gehört. Schade eigentlich, denn es ist ziemlich cool. Ebenso wie das Gegenteil dazu: "Come Back To The Swamp" von The Swampies, welches absolut rotzig ist und klingt wie der kleine Bruder von Demented Are Go. Das Schlußlich bildet der Rapper Vince Staples mit seinem Album "Big Fish Theory".