Freitag, 31. Oktober 2014

Ohrwurm der Woche#86

Da heute Halloween ist gibt es diesmal mehrere themenbezogene Ohrwürmers.









Happenings des Monats: Oktober'13

15.10.2014: Snitch a Snatch/Groszebombeallesweg/The Jim Tablowski Experience in nem schimmligen Proberaum, irgendwo in Dortmund

Och nö. Das letzte Konzert von "The Jim Tablowski Experience" und "Snitch a Snatch". Warum? Weil Keith(der in beiden Bands Bass spielt) beschlossen hat zurück in die USA zu reisen weil er Schlangenbeschwörer werden will(oder weil sein Visum nicht verlängert wird. Ja, ich glaube das schon eher). Sehr Schade, schließlich wars richtig cool.














Gefühlt -0,5 Quadratmeter Raum. Verraucht. Bisschen mehr als 15 Leute um dich rum und drei Typen die süßen, leicht kaputten Garagenpunk machen. Inklusive Rapansagen und einem Song, der zugleich ein Rezept für Curry mit Reis ist. Heißt übrigens "Should we make it extra creamy". Ich habe viel gelacht.


Danach vier Typen die mittelschlechten bis nichtsoguten Krach machen. Groszebombeallesweg hieß das und war sehr schwer hörbar. Ich habe mir danach überlegt, dass es sich vielleicht besser auf Platte/mp3 anhört. Nope. Vielleicht irgendwann später nochmal.

Zum Abschluß kamen Snitch a Snatch. Ähm, zu dieser Band ist eigentlich schon mal hier so gut wie alles gesagt worden. Nur gabs diesmal sehr traurige und rührende Worte bezüglich Keiths baldiger Abreise(die eher wenig Sinn gemacht haben) als auch ein Cover von Clashs "Guns of Brixton"(die Hosen können sich ihre Variante in die bald nicht mehr vorhandenen Haare schmieren, das hier ist das beste Cover dieses Liedes. Punkt.)


War n cooler Abend. Aber im nachhinein betrachtet viel zu kurz. Ich brauch jetzt Vinyl von Jim Tablowski.


30.10.2014: Distress/Suicide Bombers/Honnør SS/Utplånad im AZ Mülheim

"Die sehen aus als hätte man kleine Kinder in Erwachsenenkleidung gesteckt oder einfach Erwachsene geschrumpft."
- Frau Otterich über Honnør SS

Ich hab mich schon längere darauf gefreut, da ich Distress das letzte Mal letztes Jahr auf dem Paranoya Festival gesehen hab - als sie mir mächtig aufm Sack gingen. Sie waren an dem Abend nämlich richtig Scheiße. Lag aber eher daran, dass mir alle Bands aufm Sack gingen, weil sie irgendwann alle gleich klangen. Diesmal warens zwar alles Crust/D-Beat-Bands allerdings nicht ganze zwei Tage lang, sodass man das ruhigen Gewissens aushalten könnte. Ich war außerdem seit hundert Jahre nicht mehr auf nem Crustkonzert. Da hab ich mich doch glatt gefreut wieder lustige, betrunkene Crusten zu sehen und Bands die aus Versehen Discharge covern. Also nichts wie hin, nach dem Feierabend.

Utplånad haben wir gekonnt verpasst, weil ich davon ausgegangen bin, dass das AZ Mülheim sowieso niemals mit dem Konzert pünktlich beginnen wird. Als wir ankamen stand eine lustige Truppe aus Stockholm auf der Bühne, namens Honnør SS. Ein Typ marke "kurzhaariger Peter Steele" am Bass, ein Typ mit langen Haaren und Gasmaske am Bass, ein Typ mit Sonnenbrille und "I Love Berlin"-Mütze am Schlagzeug und Mr. "Ich sehe aus wie der Typ von Discharge und trage ein Discharge-T-Shirt" am Gesang. Zu Hören waren Discharge-Zitate(Oh, Wunder!), Gitarrensolos und Gebrüll. Ich habe wirklich NICHTS verstanden. Gar nichts. Hätte aber nicht gedacht, dass das der Fall wäre, ist ja schließlich kein Grind oder sowas. Das ganze war ziemlich desaströs. Der Sänger wirkte auf mich als würde er mit seinem Pantomimen-Schule-Abi rumprollen und den Zuschauern zeigen wollen wie eine Pantomimen-Dusche aussieht. Oder wie man als Pantomime sich n Eimer Wasser überm Kopf schüttelt. Sehr amüsant.

Suicide Bombers waren super. Sehr geradeaus, unverkrampft und betrunken. Sahen aber ebenso aus wie 12. Mehr Bart, bitte! Ich dachte, dass man in Schweden sowieso allgemein Bart trägt. Was soll das? Anyways sorgten sowohl die Songtitel("I stole your iphone", "Burn down the Schools") als auch die Ansagen("THIS SONG IS ABOUT FRIENDS....WHO ARE NOT YOU FRIENDS....AND TALK SHIT BEHIND YOU....FUCK THEM ANYWAY!") als auch die Tatsache dass man zwei Bierflaschen gleichzeitig mit den Zähnen aufgemacht hat bei mir für ein breites Grinsen. Großartig.
Ich stand übrigens genau neben nem falschgedruckten "Suicide Bombers"-Patch, welches an der Wand hing und wurde gefragt ob ich für den Merch zuständig bin. Hätte ich Geld machen können, verdammt.


Distress waren solide und gut. Besser als beim letzten Mal. Noch besser wurde es durch die furchtbar putzige, deutschsprachige Ansage: "Daas nechste lid ist um die armee die das menschen ausbeutet....fuck army shit!" Außerdem musste ich mir den Sänger permanent in Lederjacke und Schiebermütze vorstellen. Der Kollege trug halt ein Goldkettchen, da kam ich nicht umhin. Im Großen und Ganzen hats mir echt gefallen, allerdings war ich müde, Frau Otterich war müde, also sind wir heim. Sehr netter Monatsabschluss.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Film der Woche#170: I can't believe it's Halloween again!'14

Happy Halloween, meine lieben Nerd(punx) und Nerd(punk)etten! Wieder mal ist es diese Zeit des Jahres! Und wieder mal bescheuert euch Stricher vier Horrorfilme, die ihr euch an Halloween(oder davor) reinziehen könnt, falls ihr nicht auf irgendwelche Kostümpartys geht. Ihr könnt es alleine, zu zweit oder zu 666t machen. Wie ihr wollte. Dieses mal ist übrigens voraussichtlich das letzte Mal, dass ich einen weiteren Teil vom "Halloween"-Franchise dabei haben werde. Sonst müsste der Blog noch mindestens 8 Jahre laufen, damit ich alle Filme beisammen hab - deshalb werden die Teile 4-10 irgendwann später nachgeholt. Viel Spaß beim Lesen!

1. Halloween III(1982)
Der dritte Teil der "Halloween"-Reihe hat nichts, nada, niente mit dem Serienkiller Michael Myers zu tun. Wirklich gar nichts. Man hat hier versucht eine neue Richtung einzuschlagen und aus "Halloween" eine Anthologie-Serie zu machen. In jedem Teil würde es um etwas völlig anderes gehen.

Der Arzt Dr. Daniel Challis(Tom Atkins) wird eines Nachts Zeuge einer Explosion auf dem Krankenhaus. Ein Mann, der kurz zuvor einen eingelieferten Patienten umgebracht hat, sprengte sich in die Luft. Der verstorbene, ein alter Mann, umklammerte eine Halloween-Maske(ein Jack'O'Lantern) der Firma Silver Shamrock. Diese sendet gefühlt 24/7 ihre beschissenen, nervigen Werbespots("fünününü, halloween, fününününü silver shamrock!"). Die Tochter des Mannes, Ellie Grimbridge(Stacey Nelkin) nimmt Kontakt zu ihm auf. Gemeinsam beschließen sie rauszufinden was hinter dem Mord an Ellies Vater steckt. Was hat es mit der Firma "Silver Shamrock" auf sich? Was sollen die Masken? Warum machen sie so nervige Werbejingles? Warum müssen sie zwei mal Sex haben ohne dass es irgendwas mit der Story zu tun hat?

Eigentlich sind es die Fragen, die ich gerne beantwortet haben würde. Versteht mich nicht falsch, es ist nicht wirklich ein schlechter Film. Allerdings ist er so dermaßen merkwürdig, dass mir beim zusehen leicht ungemütlich wurde. So wie es immer wird wenn es um irgendwelche keltischen Rituale(ups, gespoilert) und so weiter geht. Die Musik ist das einzig wirklich gute. Der Rest ist eine obskure Mischung aus Sci-Fi, Horror und äh Softporno.

Ich...ich weiß einfach nicht. Gottverdammt, lasst mich in Ruhe.
PS: Ich könnte schwören, dass der Bösewicht Cockring und nicht Cochran heißt.
PPS: Ja, die Synchronstimme vom Dr. ist dieselbe wie die vom Alf.
5/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


2. Der kleine Horrorladen(1986)

Achtung, es ist ein Musical!
Genauer gesagt basiert dieser Film auf einem Musical, der auf dem Originalfilm von 1960 basiert.
Es geht um den leicht trottelhaften Floristen Seymour Kreiborn(Rick Moranis) der im Blumengeschäft von Mister Mushnik(Vincent Gardenia) arbeitet. Er ist zudem heimlich verliebt in seine Kollegin Audrey(Ellen Greene), die mit dem sadistischen Zahnarzt Orin Scrivello(Steve Martin) zusammen ist, der sie häufig verprügelt. Zu Anfang kriegen wir mit wie die Hauptcharaktere über das triste Leben in NYC lamentieren als auch darüber dass sie dort nicht mehr rauskommen werden. Musikalische Unterstützung kriegen sie von den drei Sängerinnen Crystal, Ronnette und Chiffon. Alles ändert sich als Seymour den anderen beiden seine Entdeckung zeigt: die
ungewöhnliche, venusfallen-artige Pflanze die er nach Audrey benannt - Audrey II(Levi Stubbs). Schnell wird sie zur Hauptattraktion des Ladens, die Kunden strömen nur so herein. Doch es wird schwierig als Seymour rausfindet womit er Audrey füttern muss damit sie wächst.

Mitreißend, witzig und irgendwie süß! Es gibt ein paar wenige Musicals die ich wirklich gerne mag.....mit diesem Film sind es zwei. Levi Stubbs Stimme ist einfach göttlich, nein höllisch ist sie! Zudem gibts hier alle meine Lieblingsschauspieler der 80er Jahre: Rick Moranis, Bill Murray, John Candy...Auch wenn die Story auf dem ersten Blick etwas zu schnell erzählt erscheint, gibt es einige Wendungen die das ganze doch noch spannend werden lassen. Regie führte übrigens Frank Oz der vielen Star-Wars-Fans als die Stimme von Meister Yoda bekannt sein dürfte.

7/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


3. Plan 9 from Outer Space(1959)

Außerirdische versuchen vergebens mit der Erde Kontakt aufzunehmen, weil die Erdlinge zunehmend ihre Umwelt und irgendwann wohl auch sich selbst zerstören. Die größte Sorge gilt der Erfindung der Solarbombe die nicht nur die Erde sondern auch das ganze Universum zerstören würde. Da die Army und die offiziellen Gesichter die Existenz von Außerirdischen aber vollkommen leugnen sehen sich diese gezwungen eine Warnung zu schicken. Und zwar indem sie zwei kürzlich verstorbene Menschen: Einen Mann(Bela Lugosi) und seine Frau(Vampira) wieder zum Leben erwecken und sie als Ghuls auf dem Friedhof einer Kleinstadt wüten lassen. Klingt logisch.

Schrecklich. Ganz ganz schrecklich. Die Effekte sind Scheiße, die Dialoge sind einfach seelenlos und uninspiriert. Die Story ist zudem so dermaßen banal, dass es nicht mehr banaler werden kann. Alleine Plan 9 ist ein Kultfilm, der schlechteste Kultfilm überhaupt. Er ist lustig, weil er so unbedarft, unlogisch und einfach schlecht ist. Allerdings ist es beinahe zu schlecht für mein Geschmack. Da können nicht mal die Aufnahmen von Bela Lugosi(die NICHTS mit dem Film zu tun haben!) irgendwas retten.
dieser hanebüchene Bezug zwischen Aliens und Untoten ist so unsäglich.

Aber gut, es ist irgendwo auch lustig. Aber leider auch ermüdend.

5/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


4. Return of the Living Dead(1985)
Der deutsche Titel lautet übrigens "Verdammt, die Zombies kommen!". Einer der geilsten und lustigsten Zombie-Filme die ich je gesehen hab!

Auch wenn Dan O'Bannon einer der Drehbuchautoren von "Night of the Living Dead" war, hat dieser Film hier nichts damit zu tun. Es wird aber Bezug darauf genommen. Los geht es in einem medizinischen Versandhaus, wo man verschiedene Präparate und Ausstellungsstücke wie Plastikskelette oder einem halben Hund bestellen kann. Der ältere Mitarbeiter Frank(James Karen) erzählt dem Azubi Freddy(Thom Matthews) was für Gruselzeug schon mal im Versandhaus gewesen ist. Einiges davon ist immer noch da. Nämlich in Fässer verpackte Zombies. Sie machen aus versehen eines auf und werden der Chemikalie 2,4,5-Trioxin ausgesetzt. Diese versetzt außerdem alles was im Versandhaus schon mal gelebt hat, wieder zum leben. Auch die eine Leiche in der Kühlkammer. Dummerweise funktioniert es hier nicht Untoten in den Kopf zu schießen wie im George A. Romeros Klassiker. Auch wenn Ernie(Don Caifa), der Leichenbestatter von nebenan ihnen mit dem Verbrennen der Leiche hilft, wird alles nur noch schlimmer. Der Zufall will es nämlich dass ein Gewitter aufkommt...

Einer der ungewöhnlicheren Zombie-Enstehungsstorys, aber einfallsreichen. Positiv an der Sache ist: Die Zombies werden nicht bloß als tumbe, langsame Unwesen dargestellt. Sie können verdammt gut rennen und sie können sich verständlich artiulieren bzw. kommunizieren. Richtig witzig wird es wenn Zombies Cops verspeisen und danach per CB-Funk "Schickt mehr Cops!" durchrufen. Noch witziger allerdings sind die vollkommen unauthentischen Punx die auf nem Friedhof eine Party feiern und auf Namen wie TRASH, SPIDER, SUICIDE und Casey hören. Gesichtspalmierung deluxe. Ich habe sehr viel gelacht aufgrund von unsäglicher Dummheit der Charaktere als auch des genialen Endes wegen. Großartiger Film.


PS: Soundtrack von u.a. TSOL, 45Grave, Cramps und The Damned
PPS: Ja, Ernie hört tatsächlich "Panzer rollen in Afrika vor".
9/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:

Dienstag, 28. Oktober 2014

Comic Book Review#169: The Unwritten, Vol.1: Tommy Taylor and the Bogus Personality(2010)

Winston Taylor ist ein begnadeter Fantasyautor. Er schaffte es, mit 14 Büchern über die Abenteuer des jugendlichen Zauberschülers Tommy Taylor(ein unverkennbarer Harry Potter/Books of Magic-Abklatsch) viel Geld zu verdienen als auch eine große Fanbase um sich zu scharen. Doch auf den Höhepunkt seiner Karriere verschwand er und überließ somit all den Ruhm seinen Sohn, der langsam immer unzufriedener mit der Rolle des Stars wird. Denn er heißt zufälligerweise genauso wie der Hauptcharakter: Tom Taylor.

Irgendwann "deckt" eine Undercover-Journalistin "auf", dass Tom in Wirklichkeit nicht Winston Taylors Sohn sondern ein gekauftes Kind aus Osteuropa ist. Das bringt die Massen an Fans, die sich sonst stets von der Hauptattraktion Tommy immer die Bücher signieren lassen, zum Toben. Doch bald kommt schon eine andere Bande an Verwirrten. Die behaupten nämlich Tom wäre wirklich Tom Taylor. Und zwar die Figur aus dem Buch, die es in die reale Welt geschafft hat. Tom selber hält es zunächst für Schwachsinn doch eine Spurensuche nach seiner Vergangenheit lässt ihn eines besseren belehren.

Ich finde diese kleinen Seitenhiebe auf Harry Potter mehr als lustig. Und wie dieser Autorenhaufen miteinander umgeht, auch. Achja und es gibt nichts witzigeres als "Torture Porn" mit Harry Potter-artigen Charakteren. (nein, darum gehts im comic eigentlich nicht). Cooles Artwork, speziell wenn man in die Tommy Taylor Bücher überschwenkt. Wir kriegen hier quasi teile eines Buches zum Comic dazu. Generell mag ich die ständige Auseinandersetzung mit Büchern hier. Findsch gut. Sehr interessant ist auch die Tatsache, dass der Comic durch das Leben von Christopher Milne beeinflusst wurde - der hauptsächlich als die Inspiration für Christopher Robin(aus den Winnie the Pooh Büchern die sein Vater A.A.Milne verfasst hat) bekannt war.

9/10 Pfandflaschen
leider kein daunlaud

Montag, 27. Oktober 2014

Album der Woche, Folge 171: Amen81 - xTheHitPitx(2005)

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt war ich Ende September auf dem Trainspotting-Festival in Würzburg, wo auch Amen81 gezockt haben. Das war wie ein Schock. Ich war plötzlich von dem Gedanken besessen mir Musik von der Band zu holen. Und generell mich mal wieder in meinen gemütlichen Sessel zu setzen, "Races High" anzumachen und alle anderen zu hassen.

Das tat ich an dem Abend leider nicht, weil wir noch in der Nacht zurück in den Pott gefahren sind. Allerdings bin ich jetzt stolzer Besitzer von "xTheHitPitx". Ich hab nämlich nach dem Auftritt. ganz dreist jemanden von der Band 10 Ocken in die Hand gedrückt und hab mir ne Platte gekrallt. Allerdings unterscheidet sich dieses Album von den anderen Veröffentlichungen davor(außer die zwei 7" die nach xTheHitPitx erschienen). Es ist nämlich nicht mehr rumpelig, knüppeldick(aber trotzdem aufdiefresse) sondern erinnert leicht an eine punkigere Variante von spät80iger straight edge bands. Größtenteils musikalisch aber auch textlich werden einige Zitate reingehauen - nämlich im Titeltrack:
Nun, ihr wisst ja mittlerweile was für Musik Amen81 machen, so wurden sie doch hier schon vier mal reviewt(nämlich hier, hier, und zweimal hier)

hätt ich selbst nicht gedacht
back into hardcore,
den wir nie verliessen
aber moment mal -
riecht's hier verbrannt -
the flame still burns -
das hast du gut erkannt
kommt mir mir inne zeit als hatecore 
kein nazirock, sondern SFA
aus nyc war
NOFX 'ne vorgruppe,
die vor den biscuits spielte
i was only young once,
so i hope i did it right"

Das Artwork bietet einen eigenwilligen Mix aus 8bit graphiken und typischen youth-crew-kram wie Bandname als College-Schriftzug und "x"e am Anfang und Ende eines Wortes. Das Booklet ist auch ungefähr genauso groß wie bei NES-Spielen. Meine ich zumindest, könnte mich aber auch irren.

PS: Wenn ihr die Kartoffeln unter Punx ärgern wollt, spielt ihnen "Races High" und "Das Palituch" vor.

Anspieltipps: Races High, Das Palituch, Disfreak, Kommando Pfefferpistole, The Hit Pit
Das Album ist leicht zu finden im Internetz, cooler wäre es allerdings wenn ihr es euch bei Twisted Chords kaufen würdet.
9/10 pfandflaschen

Sonntag, 26. Oktober 2014

Rezept des Monats: Oktober'14

Spaghettikürbis Bolognese

Zutaten:
1 Spaghettikürbis
Olivenöl/Alsan
Italienische Kräuter
Salz
Räuchertofu
Gestückelte Tomaten in der Dose
1 große Zwiebel
Tomatenmark

Zubereitung:

Spaghettikürbis

Wir halbieren den Spaghettikürbis und pinseln die beiden Hälften mit Öl einstreichen. Danach werden sie bei 220 Grad vierzig Minuten lang gebacken.

Bolognese und so

Währenddessen kann man sich ja mit dem "Hackfleisch" usw. beschäftigen. Dafür zerhacken wir eine große Zwiebel in Minikleine stückchen. Den Tofu(ja, ein ganzes Stück) zerklein0rn wir mit ner Gabel damit er aussieht als hätte jemand drauf rumgetrampelt. So ist es gut. Zum Schluß hauen wir das ganze in eine gut beölte Pfanne und streuen ordentlich Salz drüber. Wenn der Tofu und die Zwiebel gut braun sind bzw. farbe angenommen haben können wir auch die Tomaten reinhauen. Und natürlich Tomatenmark. Wenn ihr ne fertige Bolognese-Soße habt, geht das natürlich auch.
Alles in der Pfanne köcheln lassen und dabei den Kürbis im Ofen nicht vergessen.

Ende Gelände:
Wir nehmen die zwei Kürbishälften raus und lockern die "Spaghetti" im Innern mit einer Gabel. Dabei rühren wir ein paar Scheibchen Alsan drunter damit das ganze schön butterig wird. Würzen wäre auch nicht schlecht.

Nun habt ihr die Spaghetti als auch das Hackfleisch mit Tomatensoße. Was ihr noch machen könnt, ist das ganze auf einen Teller hauen(nicht die Kürbishälften, sondern die Spaghetti) und zusammen mit dem "Hackfleisch" vermischen. Es schmeckt tatsächlich.

Samstag, 25. Oktober 2014

Geschichten, die keiner mag#40: Stricher war auch mal klein

Bei all den Erzählungen über meine Arbeit, über Subkulturen, Politik und den ganzen Krimskrams hab ich eines leider vergessen. Nämlich meine Kindheit.

Ja, ich bin ein Kind der 90er aber neheeeein ich werde hier nicht/aufkeinenfall den Eintrag mit sinnlosen Nostalgieonanierereien auf irgendwelche Serien oder Kaugummis verbocken. Nein, es geht um viel mehr. Mag sein, dass das alles irgendwie abstrus oder unwichtig erscheint, aber ich hab Bock darüber zu schreiben.

Ich bin Ende des Jahres 1990 in einem beschaulichen kleinen Städchen im Norden Polens auf die Welt gekommen. Über die Geschichte meiner Familie müsstet ihr aber auch schon bescheid wissen. So, das wärs eigentlich, was die Vorgeschichte betrifft. Jetzt kommen wir aber zu der frühesten Erinnerung, die ich habe:

Ich, meine Em, als auch irgendwelche Freunde von ihr sitzen bei einem gemütlichen Abend in unserer Wohnung. Irgendwann "falle" ich "absichtlich" vom sitz runter. Meine Em meint schon drohend "Stricher, hör auf Unfug zu machen". Doch das ist nur der Anfang. Klein Stricher rennt los und quer durch den raum durch und landet mit seinem Kopf direkt am Heizkörper. Krankenhaus. Wunde am Kopf. Es wird genäht. Seitdem hat Stricher eine Narbe, weiß aber nicht genau wo.

Schnitt.
Kindergarten: Befand sich genau gegenüber unserem Block. Lärmende Kinder. Mehr weiß ich auch nicht.

Schnitt.
Aufenthalt bei meinen Großeltern in St. Petersburg. Es ist Winter. Mein Opa trägt mich durch die Gegend weil ich müde bin. Ich pinkel mich ein.

Schnitt.
0. Klasse aka Vorschule. Circa 1996. Rundherum um mich sind Kinder. Ich bin auch ein Kind. Am ersten Tag gibt es Brötchen von meiner Mama zum Frühstück. Dadrauf: Butter und Salami. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich es nicht mochte und ca. 100 Jahre darauf rumgekaut hab und es anschließend weggeworfen hab. Die Kids waren echt komisch. Das eine Mädel prahlte die ganze Zeit damit rum, dass sie "Klamotten aus Deutschland, spielzeug aus deutschland, alles aus deutschland" hat. Der eine war einfach ätzend. Er machte sich am Anfang über meinen Nachnamen lustig, weil es auf polnisch "Heugabel" heißt. Dann war noch dieses komische Mädchen was sich einmal abgeleckt und gemeint hat, dass sie süß ist. Und dieses nette Mädchen, dass mir mal die Schuhe gebunden hat, weil ich es damals immer noch nicht konnte. Ich weiß noch genau, dass sie die Erzieherin spaßeshalber "Mami" genannt hat, auch als sie von ihrer eigentlichen Mama abgeholt wurde und sich verabschiedet hat. Das fand ihre Mama wohl nicht wirklich lustig. Sie hat nämlich später mal erzählt, dass als sie mal ihre Mutti nach irgendwelchen Materialien für den Bastelunterricht gefragt hat, ein "HALT DEINE FRESSE!" als Antwort bekommen hat. huehuehue
Sehr witzig war auch der "Tag von Oma und Opa", welcher als Zusammenlegung der beiden Feiertage "Omatag" und "Opatag" fungiert hat. Ich sollte eigentlich ein Teil eines Gedichts aufsagen zog aber vor stattdessen ein "Habe ich vergessen" rauszuhauen.

Ich war außerdem ein Fernsehkind. Batman, Schlümpfe, Teenage Mutant Ninja Turtles, Familie Feuerstein und die Power Rangers. Ja, ich liebte die Power Rangers. Ich ging sogar soweit dass ich aus bunter Pappe Pfeil, Bogen und zwei Messer gebastelt hab weil ich die zwei mädels von nebenan überreden wollte, dass sie Kimberly und Trini darstellen sollen. Leider hat es mir meine Mum ausgeredet. Aus heutiger Sicht ist auch interessant wovor ich damals alles Angst hatte. Nämlich vor Jim Carrey als er noch im gelben Zoot Suit und grünem Gesicht in "Die Maske" rumgejumpt ist. Oder vor Spider-Mans riesigen Augen. Oder vor Knöpfen. Naja vielleicht keine direkte Angst aber Ekel. Egal ob Knöpfe am Weihnachtspulli oder die am anderen Ende der Bettwäsche.

Meine Em und ich waren nicht gerade reich. Ich weiß nicht wie sie es geschafft hat uns beide durchzubringen. Jedoch hat sie das ordentlich hinbekommen und deswegen hab ich immer noch Respekt vor ihr, auch wenn wir einige Unstimmigkeiten hatten. Krass wars auch als irgendein polnisches Jugendamt versucht hat mich nach der Scheidung meiner Eltern wegzunehmen. Die Begründung war: Das Kind kann nicht "russisch" erzogen werden. Dabei wurde ich das gar nicht, sondern bin zweisprachig aufgewachsen. Außerdem haben sie versucht entweder unterschwellig oder aus verpeiltheit für den polnischen Ausweis den russischen Namen meiner Ma in einen polnischen umzuwandeln. Ich kann mich leider nicht erinnern dass ich die Frau vom zuständigen Amt versucht hab dafür zu treten.

Ich war ein schwieriges Kind, legte mich im Supermarkt aufm Boden oder draußen in eine Pfütze wenn ich nicht das bekommen hab was ich wollte. Dafür hatte ich eine beste Freundin - sie war ein paar Monate alt als mein Pe sie nach Hause gebracht hat. Sie hieß Meri und war eine Dackeldame. Meine Nervereien und Aufmsackgehereien waren dem Hund wohl ne Zeit lang echt zuviel geworden, sodass sie keine anderen Kinder mehr gemocht hat. Trotzdem mochte sie mich, auch wenn ich manchmal scheiße zu ihr war(so wie kinder manchmal sind) und auch wenn wir sie leider übelst überfüttert haben.

Manchmal frage ich mich wie wir überhaupt zurecht gekommen sind damals.

Schnitt.

Umzug nach Breslau. Erste Klasse. Ekelhafter erster Schultag. Ich hab geheult. Nichts mehr mit Ferien. Und dieses komische kleine Schulgebäude. Diese ganzen komischen Kinder. Niemand mochte mich. Wirklich niemand. Man nannte mich "Syph", aus wasweißich für Gründen. Und weil mich niemand gemocht hat, hab ich Stunk gemacht. Hauptfeind#1-2 waren übrigens Dominik und ein Kind was ähnlich wie ich hieß. Es hatte nämlich die deutsche Version meines Vornamens. Hab irgendwann üblen Anschiss bekommen weil ich ein Mädchen mit nem Radiergummi böse getroffen hab(inklusive blauer Fleck). Irgendwann hat Dominik n Ball direkt in meine Zähne geworfen, wodurch einer danach entfernt werden musste(war eh n Milchzahn). Später hat er sich bei mir mit nem Geschenk(nem Spielzeugauto) eingeschleimt. Cool war n Junge aus meiner Klasse, der so lieb und nett war, dass alle gemeint haben er hätte "ein sooooo großes Herz". Selten jemand so engagiertes getroffen, der andere verteidigt hat. Lustig waren auch das Mittagessen. Ich meine mich zu erinnern, dass wir beinahe jeden Tag zum Mittagessen in die Mensa einer nahegelegenen Schule(in die alle Schüler nach der dritten Klasse wechseln) gegangen sind. Dort schrieben wir die Zahlen von Böden aller Teetassen auf, weil wir dachten es wäre irgendein Geheimcode oder so. Außerdem meinten wir dass die Köchinnen Hexen sind die das Essen absichtlich vergiften. Aluhut deluxe.

Schnitt.
2-3 Klasse war mindestens genauso ätzend. Wir sind nämlich von Breslau wieder zurückgezogen und ich ging schon wieder auf eine neue Schule. Was für ein Abfuck. Gemobbe in der Schule, Gemecker daheim. "Prügeleien", wenn man das so bezeichnen darf. Das war nicht sehr schön.
Doch in der vierten Klasse kam die Erlösung. Robert kam in die Klasse. Er war neu, kam ursprünglich von einer Musikschule und konnte kein Englisch. Von nun an, haben alle auf ihm rumgehackt, anstatt auf mir. Robert stinkt, Robert ist dumm, Robert kann kein Englisch zomg lol was für n opfer lan scheis katofl. Nun gut, ich versuchte mich mit ihm anzufreunden, allerdings war sein Verhalten sehr seltsam. Er log nämlich wie gedruckt. Und ich wusste immer nich ob ich irgendwas davon glauben soll. Dass sein Onkel zum Beispiel mit Limp Bizkit befreundet ist und sie bald nach Polen kommen. Apropos Limp Bizkit: Ich war damals 9-10 Jahre alt und fuhr auf einmal auf Zeug wie Eminem, Kid Rock, Korn usw. ab. Nicht wie Eiffel65 oder Gigi D'Agostini oder Just 5, was meine Klassenkameraden gehört haben. Irgendwie hat da angefangen sich irgendwas zu ändern. Wir hörten gemeinsam in den Pausen Musik mit mitgebrachten Anlagen. Alles wurde irgendwie viel cooler. Außer dass irgendwann Leute angefangen haben miteinander auszugehen...was mich irgendwie sehr verstört hat. Ebenso verstörend war der Besuch einer Psychotherapeutin(oder so) die mit uns im Kreis saß und uns dazu brachte die beknacktesten, ekligsten Schimpfwörter rauszuhauen die wir nur kannten. Irgendwann kam die Zeit der Sommerferien und ich musste gehen. Nach Toytschland. Allerdings mit einem Zwischentopp in Russland.

Schnitt.

Eigentlich sollten es nur die Sommerferien werden. Doch nicht wenn es nach meiner Oma gehen sollte. Sie war etwas zu gesundheitsfanatisch, besonders was mich betrifft. Also ging es zu einer Klinik und mich abzuchecken - sie hatte nämlich den Verdacht ich hätte Skoliose(schiefer Rücken und so). Die Leute in der Klinik schienen mir aber nicht sehr seriös zu sein. Ich hab als erster nämlich von dem Chefarzt Finger in den Arsch bekommen(und daraufhin zur Belohnung n Kaugummi! Hey, immerhin etwas!). Danach hat mir so n Arzt das Fleisch vom Rücken wegmassiert. Daraufhin musste ich ne Zeit lang den Hals langgezogen kriegen....warum auch immer... Man hatte übrigens den Verdachte ich hätte Epilepsie was sich auch als Mumpitz rausgestellt hat.... Auf jeden Fall war eine lange, mehrmonatige Therapie vorgesehen. Sodass meine Großeltern mein Visum verlängert und mich an einer Schule angemeldet haben. Meine Fresse war das langweilig dort. Es ist buchstäblich nichts nennenswertes passiert.

Falls ihr wissen wollt was danach geschah, dann lest die Stories "Was los, bljad?" und "Setzen, fünf!"

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal.


Donnerstag, 23. Oktober 2014

Film der Woche#169: Ace Ventura - ein tierischer Detektiv(1994)

Dieses Review dient einzig und allein der Befriedigung meiner Nostalgie-Bedürfnisse.

Ace Ventura(Jim Carrey) ist ein Privatdetektiv, welcher sich im Auffinden von vermissten Tiere spezialisiert. Zu Anfang des Filmes sehen wir ihn sogar im Einsatz. Eines Nachts wird das Maskottchen des Fooballteams "Miami Dolphins" der Delphin Snowflake gekidnappt. Ace nimmt sich den Fall an und kommt auf eine sehr abgefuckte Spur...

Seien wir mal ehrlich: Es ist kein besonders guter Film. Er strotzt nur so vor megadämlichen Witzen, die Handlung ist zwar nicht voraussagbar dafür an einigen Stellen fragwürdig. Allerdings muss man beim genauen hinsehen feststellen dass der Hauptcharakter keinesfalls ein dummer Klotz sondern ein ziemlich intelligenter Typ, der seinen eigenen Charme besitzt. Er ist halt nur ein Bisschen verrückt.
Ja, der Film besteht nur aus sinnlosen Toilettenhumor und Witzen unter der Gürtellinie. Allerdings kenn ich Filme von wieheißternoch...Pauly Shore...und anderen weniger unterhaltsamen Komikern. Verglichen mit Leistungen von Mr. Shore und anderen ist dieser Film einen Oscar wert.

Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich hatte Spaß. Und das auch wenn dieser Film für die Goldene Himbeere nominiert wurde.

8/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:

Ohrwurm der Woche#85



stronger than ever, ever before
KMFDM is the drug against war!!!11

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Comics Monthly#10

Leider musste ich schon wieder die IDW-Extravaganza etwas verschieben und weil ich noch keine Ahnung hab wann mein Hermkes-Roman-Boutique-Paket ankommt(schätze Ende des Monats), würde ich lieber das reviewen, was ich grade gelesen habe. Nächsten Monat gehts dann lizenz-comics-mäßig ab.

1. American Vampire - the Second Cycle#5
Ich habe leider bis jetzt gar nicht von den "American Vampire"-Comics gelesen. Das hier ist mittlerweile sozusagen die zweite Serie, deshalb auch der Name. Ich glaube ich habe einiges nachzuholen.

Die Story ist recht kurz und überschaubar. Auch bezieht sie sich gar nicht auf die vorangegangenen Ausgaben, sodass man einfach so ohne vorher was gelesen zu haben, einsteigen könnte. Es geht nämlich um einen Agenten der "Vassals"(?)
namens Gene Bunting, der ein Tagebuch aus dem 19. Jahrhundert gefunden hat und sich auf die Spur der dort beschriebenen Ereignisse macht. Das Buch gehörte nämlich einen Minenarbeiter der zu seiner Zeit in der Wüste von Nevada schreckliche Ereignisse erlebt hat. Da hier auch der Titel des Comics steht, könnt ihr euch denken was für Ereignisse es gewesen sein könnten.

Ein kleiner, aber feiner Einblick in die us-amerikanische Geschichte. Macht Bock auf mehr. Story vom großartigen Scott Snyder, Ebenso großartige Zeichnungen von Matias Bergara

Erhältlich bei Vertigo für 2,99$
9/10 Pfandflaschen

2. Edge of the Spider-Verse#2
Im Rahmen des nächsten großen Marvel-Events "Spider-Verse" gibt es ein Vorabevent namens "Edge of the Spider-Verse", welches die gleichnamige fünfteilige Miniserie beinhaltet. Zu "Spider-Verse" werden noch einige kleine Miniserien gehören. Ich hör schon meinen Geldbeutel weinen....

Jedenfalls werden in jeder der fünf Ausgaben dieser Miniserie jeweils ein Spider-Man aus einem Paralleluniversum vorgestellt. Ich habe bereits die ersten drei gelesen. In der ersten gings um "Spider-Man Noir"(mehr dazu in ein Paar Wochen), in der dritten um Aaron Aikman, den Iron-Man-esken Milliardär-
Spider-Man mit nem Haufen Kohle im Gepäck. In der zweiten Ausgabe geht es um Gwen Stacy. Jedoch ist sie diesmal nicht bloß die eine Freundin von Peter Parker die von Green Goblin umgebracht wurde, sondern eine eigenständige Hauptfigur. In ihrem Universum ist sie nicht nur Drummerin für Mary Jane Watsons Garagenband "Mary Janes" und die Tochter von Captain George Stacy sondern auch die Superheldin Spider-Woman.

Ich hab hier hundert mal gesagt, dass ich Paralleluniversen liebe, deswegen sag ich das nochmal. Darüber hinaus ist der leicht cartooneske Stil von Robbi Rodriguez. Außerdem ist die Geschichte(von Jason Latour) so neu und unvorhersehbar(zumindest für mich), weil alles aus dem uns bekannten Marvel-Universum komplett auf dem Kopf gestellt wird. Funktioniert für mich sehr gut. Ich bin gespannt was für eine Rolle diese Gwen Stacy im weiteren Verlauf von "Spider-Verse" haben wird.

Erhältlich bei Marvel für 3,99$
9/10 Pfandflaschen

3. The Multiversity#1
Und wieder mal gehts um das Multiversum und so weiter.

Es fängt damit an, dass der Wächter des Multiversums, ein gewisser Nix Uotan auf einer von vielen von DCs Parallelwelten sich opfert. Und zwar für den Superhelden Thunderer, dessen Welt von Unbekannten zerstört wird. Dieser soll im Gegenzug alle verfügbar Superhelden aus verschiedenen Welten zusammenrufen um das Multiversum zu beschützen. So geschieht es. Dabei kommen lauter witzige Gestalten zusammen. Zum Beispiel Superman von Erde-23, der dort gleichzeitig Präsident der USA ist. Oder Miniversionen von Wonder Woman und Steel. Oder Captain Carrot, der Superhase. Oder eine offensichtliche Parodie auf Savage Dragon namens Dino Cop. Weiterhin besuchen sie auch eine Welt in welcher an Marvel-Comics-Verarschen nur so wimmelt(deren Ruf "Retaliators ready!" anstatt "Avengers assemble!" ist).

Was ich besonders cool fand: Die Tatsache dass Vertreter von Universen dabei sind in welchen Superman und co. nur als Comics existieren. Überhaupt glaube ich, dass das ganze ein richtig großes Ding wird. Hab ja schon die nächste Ausgabe gelesen, und es ist mindestens genauso gut. So viele Universen, so viele Möglichkeiten, so viele Charaktere! Und das Beste dabei ist: Es hat nichts mit anderen Events bei DC zu tun. Deswegen kann es auch nicht scheiße werden. Hoffentlich. Achja, es wird auch die vierte Wand gebrochen. Ich bin mehr als gespannt wohin das ganze führt. Geschrieben von Grant Morrison. Gezeichnet von Ivan Reis.

Erhältlich bei DC für 4,99$
9/10 Pfandflaschen

4. My little Pony - Friendship is Magic#23
Null Ahnung von den Abläufen der Folgen. Null Ahnung von der Story. Null Ahnung was davor passiert ist.
Was ich aber mitbekommen hab ist: Es existieren das magische Ponyland(?) in welchen es auch kleinere Tierchens gibt(Hasen und so). Die Ponys werden aber von einem riesigen Wasserponymonstervonlochnessirgendwas hypnotisiert und dazu gebracht Wasser zu schöpfen.... Ein kleiner Hase trommelt seine Freunde(sprich alle anderen kleinen Tiere) zusammen um die Ponys zu retten. Soweit ich das verstanden, kann er aber nicht in unserer Sprache sprechen. Deshalb geschieht alles mithilfe von Gestikulation.

Ich hätt ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Dachte eher, dass es voll mit bunten Sprechblasen und zuckersüßen Dialogen sein wird. Ich muss an der Stelle sagen: Ich bin echt kein Fan von My little Pony. Ich sehe nichts schlimmes darin, ich kann nur nicht wirklich was damit anfangen. Deswegen dachte ich, die Erfahrung ein MLP-Comic zu lesen, wäre vllt. seltsam aber jedoch interessant. Und ich behielt halbwegs recht. Es ist nicht mal schlecht, irgendwie auch süß aber gleichzeitig nervt mich dass ich für ein ganzes Heft welches beinahe gänzlich ohne Dialog auskommt vier Ocken geblecht hab. Das geht so gar nicht. Überhaupt nicht! Sonst kann ich echt nicht meckern. Die Zeichnungen werden der Zeichentricksendung gerecht, die Story wohl auch. Aber insgesamt: nicht mein ding.

Erhältlich bei IDW für 3,99$
5/10 Pfandflaschen


Dienstag, 21. Oktober 2014

Album der Woche, Folge 170: 52 Hertz - Somnolence(2014)

Vor ein Paar Tagen ist dieses wunderschöne, marmortürkise Stück Vinyl per Post aus Würzburg eingetrudelt. Vielen Dank an der Stelle dafür.

52 Hertz sind ein Trio aus Würzburg, welches eingängigen, textlich meiner Meinung nach rührenden und anspruchsvollen Emo macht. Ich durfte sie schon mal live verpassen. Ganze zwei mal. Aber die Platte macht das wieder wett. Schade, dass es nur fünf Songs sind bzw. die Platte nur einseitig bespielt ist. Es hört sich an wie...naja keine ahnung wie... ich bin nämlich in diesem Genre leider
nicht so gut bewandert. Die einzige Band die man eventuell als Vergleich bringen könnte wären Sunny Day Real Estate. Allerdings nur musiktechnisch, vom Gesang her ist das hier auf deutlich "härteren" Niveau.

Es ist schön, wirklich schön. Einer der Songs heißt "Purr", ich nehme an wegen der Zeile "cause cats don't live as long as desired". Darin gehts u.a. darum, dass man Angst hat beim Zurückkehren nach Hause keine Freunde mehr zu haben. Zumindest verstehe ich das so. Man zieht Worte und Zeilen etwas in die Länge damit die Songs nicht zu kurz kommen. Normaler Move. Was ich auch sehr cool fand, war das "Booklet" in Form eines Herzchens. Das Albumcover verwirrt mich aber komplett. Weiß nämlich nicht, was ich mit dieser Frau in der Hängematte anfangen soll.

Ich mag das. Und ich will mehr davon.

8/10 Pfandflaschen
bandcamp

Montag, 20. Oktober 2014

Comic Book Review#168: Kill your Boyfriend

Aus der Feder von Grant Morrison und Bleistift von D'Israeli und Philipp Bond.

Auch wenn Mr. Morrison gerne behauptet dass die Story vom Dionysus-Mythos inspiriert ist, kann ich mich eher mit einem Vergleich mit "Natural Born Killers"(mit Woody Harrelson und Juliette Lewis in den Hauptrollen) anfreunden. Denn die Story ist ähnlich, wenn auch nicht soooo blutig.

Die Hauptprotagonistin trägt keinen Namen. Sie ist ein eher schüchterner Bücherwurm und lebt mit ihren Eltern in einem Vorort in England. In verschiedenen Durchbrüchen der vierten Wand(in welchen sie mit dem Leser redet) erfahren wir, wie es um sie wirklich steht. Sie hasst nämlich ihr Leben. Die Schule, die Eltern, all den ganzen öden Scheiß der sie einschränkt. Und vor allem hasst sie ihren Freund, mit all seinen langweiligen Hobbies. Da kommt es gut, dass ein leicht durchgedrehter Typ auftaucht, der ihr die ultimative Lösung für ihre Probleme anbieten. Warum nicht den eigenen Freund umbringen, aus dieser öden Stadt ausreißen und gemeinsam Abenteuer erleben.
Ja, warum denn nicht? Was folgt ist ein Mix aus Sex, Gewalt und Mord.

Sicherlich kein neuer Meilenstein, alerdings eine coole, kompromisslose Lektüre. Man lässt buchstäblich nichts aus. Drogen, Sex mit verschiedenen Geschlechtspartnern, Reise in einem Doppeldeckerbus mit komischen Gestalten. Alles ist dabei. Es gibt sogar lustige Einzelheiten, die ich so nie vergessen werde. Zum Beispiel als der "neue Freund" gegen ein Behindertenauto tritt, weil es drei Räder hat und somit für Behinderte erniedrigend ist. "Even the car is an invalid!"
Ich fands gut, auch das Format, also ein One-Shot, fand ich sehr passend.

9/10 Pfandflaschen

Daunlaud

Sonntag, 19. Oktober 2014

Film der Woche#168: 101 Sci-Fi-Filme die Sie sehen müssen, bevor das Leben vorbei ist, Teil 15

Moin. Wir befinden uns immer noch in den 80ern wo wir noch lange sein werden. In dieser Epoche kommen nämlich meiner Meinung nach einige der allerallerbesten Streifen des Sci-Fi-Gernes. Auch solche die mich im Kindesalter schon begeistert haben. Uuund auch solche die hier schon mal reviewt wurden. Deswegen werden die nächsten Ausgaben von "101 Sci-Fi-Filme..." mit mehr als 5 Reviews(als ob!) gesät sein.

60. Tron(1982)
Dieser Kultfilm handelt nicht von alternativen Dimensionen, keiner düsteren Zukunft und auch nicht um fremde Planeten. Nein, der Schauplatz ist das Innenleben eines Computers.

Der Programmierer Kevin Flynn(Jeff "Der Dude" Bridges) ist zwar im Besitz einer Spielhalle und sowieso der beste Arcade-Gamer überhaupt, jedoch könnte es viel besser sein. Sein früherer Arbeitgeber, Ed Dillinger(David Warner) stahl die von Flynn programmierten Computerspiele, feuerte ihn und wurde der Präsident von der Firma ENCOM, welche die Spiele auch vertreibt. Um an die Beweise gegen ihn ranzukommen, schreibt er Spionage-Programme die aber gegen das MCP(Master Control Program; gesprochen von David Warner) versagen. Bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion mit seinen Freunden Alan Bradley(Bruce Boxleitner) und Lora(Cindy Morgan) die dazu dient endlich die Beweise zu beschaffen dematerialisiert das MCP Kevin und zieht ihn in den Computer rein. Was drin zu sehen ist: Eine unglaublich simpel gestrickte Welt in welcher alle Programme, darunter auch Tron(Bruce Boxleitner) von humanoiden Wesen dargestellt werden, die "Hunger Games"-mäßige Gladiatorenkämpfe führen müssen.

Ich gebe zu, die Story ist ein kleines Bisschen dünn. Alles läuft nämlich beinahe wie am Schnürchen ab und am Ende sind alle glücklich und zufrieden. Kein Wunder, es ist ja auch ein Disney-Film, da kann es beinahe unmöglich ein Unhappy End geben. Die Special Effects sind aber für die damalige Zeit großartig. Sie sind irgendwie putzig und leicht unbeholfen aber trotzdem ist es der erste Film der ganze Sequenzen mit Computereffekten ausgestattet wurde. Hut ab! Sehr geil ist auch die Art und Weise wie die Gesichtsfarben der menschlichen Programme vollbracht wurde: Man hat Teile des Films in Schwarz/Weiß gedreht und dann nachträglich koloriert.

Ich bin insgesamt zufrieden mit der "Mutter aller Cyberspacefilme".
8/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


61. Videodrome(1983)
Ein weiterer Film von David Cronenberg(Die Fliege, Scanners) auf der Liste. Erkennt man auch am Ekelfaktor.

Max Renn(James Woods) betreibt einen kleinen Privatkanal namens "Civic TV" auf welchen vornemlich Special-Interest-Kram wie fernöstliche Pornofilme laufen. Durch den Mitarbeiter Harlan(Peter Dvorsky) der mit einem Satellit Frequenzen aus anderen Ländern empfängt kommt er an "Videodrome". Dieser ist abgefahrener Sado-Maso-Kanal der äußerst realistische Aufnahmen von Folter, Mord und Vergewaltigungen zeigt. Max überlegt die Aufnahmen auch auf seinem Kanal zu zeigen. Doch leider versinkt er während des Konsums von diesen Videos in einer seltsamen Phantasiewelt, die ihn von der Realität wegzieht. Irgendwann entfernt er sich so weit weg von der
Realität, dass er nicht mehr weiß was echt und was unecht ist. Der Zuschauer übrigens auch nicht wirklich.

Würde eher in die Sparte "Horror/Snuff-Film" passen, als in Sci-Fi. Oder auch in "ekelhafter Scheiß". Ich gebs zu, ich konnte nicht weggucken. Es war wie ein schlimmer Autounfall.Dieser Film hat irgendwas superekliges an sich, dass ich einfach wissen wollte wie es weitergeht. Trotzdem gibt es besseres. Viel viel besseres als das. Auch Debbie Harry(Sängerin von Blondie) in einer der Hauptrollen rettet mir den Film nicht.

Daher:
4/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


62. Der letzte Kampf(1983)
Erster Spielfilm von Luc Besson, vierter Film von Jean Reno.

Da ist sie wieder: Die Dystopie.
Irgendwann in der Zukunft: Die Zustände sind marode, Menschen laufen in seltsamen Klamotten rum(wie immer). Die wenigen Überlebenden sind Männer, die sich untereinander Kämpfe um die Ressourcen liefern. Auch um die rar gesäten Frauen. Die Luft ist dabei dermaßen schlecht, dass sie grad mal so zum Atmen ausreicht. Das Sprechen geht überhaupt nicht. Deswegen gibts im Film auch gar keinen Dialog außer das "Bon....jour" zwischen den zwei Hauptpersonen.

Es geht um das Aufeinandertreffen eines Kämpfers(Pierre Jolivet) mit einem alten Doktor(Jean Boise) in einem alten Krankenhaus. Die beiden werden Freunde und verbünden sich gegen einen Marodeur(Jean Reno) der ihnen nach dem Leben trachtet.

Es gibt selten gute Kunstfilme die mich wirklich begeistern können, aber dieser tuts. Alles ist in sich stimmig. Die Keyboardmusik, die schwarz/weiß-Bilder, das Design, die Tatsache dass dieser Film bestimmt nur 5 Francs gekostet hat. Vor allem weil es so gut wie gar keinen Dialog gibt, ist es so spannend. Man achtet viel mehr drauf was passiert und wird nicht von irgendwelchen unwichtigen Nebenhandlungen abgelenkt.

I laik it.
9/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


63. STAR WARS, Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter(1983)
Somit ist dieser Beitrag Teil des Star-Wars-Marathons.

Dritter bzw. sechster Teil der Star-Wars-Saga. Je nachdem wie man das sieht.
Huiui, hier passiert tatsächlich so vieles. Luke, Leia(Carrie Fisher) und Chewbacca(Peter Mayhew) befreien Han Solo, nachdem dieser im vorherigen Teil in Carbonit eingetaucht und als Trophäe an den Gangsterboss Jabba the Hutt übergeben worden. Hinzukommt, dass Luke(Mark Hamill) auf Dagobah mithilfe von Meister Yoda(Frank Oz) seine Jedi-Ausbildung fertig bringen will. Dabei erfährt er dass Darth Vader(David Prowse/Sebastian Shaw/James Earl Jones) die Wahrheit gesagt
hat: Er ist wirklich sein Vater. Um die Ausbildung zu schaffen, muss Luke sich nun Vader stellen. Währenddessen bereiten sich die Rebellen auf den letzten Kampf gegen die Imperiale Flotte.

Phänomenaler Abschluß. Hier wird alles fertig gebracht, was fertig gebracht werden muss. Es gibt mal wieder so viele unvergessliche Momente: Jabba mit Leia als Sklavin, Luke erfährt dass Leia seine Schwester ist, der Sarlacc(!!!), die Verfolgungsjagd im Wald von Endor, die Ewoks(!!!) und gottverdammt dieser galaktischen Schlachten. Hachja, mehr hab ich nicht zu sagen. Es ist schließlich STAR WARS.

10/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Album der Woche, Folge 169: Black Flag Discography, Teil III

9. My War LP(1984)
Besetzung:
Henry Rollins - Gesang
Greg Ginn - Gitarre
Dale Dixon - Bass
Bill Stevenson - Drums

Zweites Album von Black Flag und eines der meistgehörtesten Alben in Strichers virtueller Plattensammlung. Wird Zeit sich das mal auf Vinyl zu besorgen.

Wenn man "My War" mit "Damaged" vergleicht merkt man einen weltenweiten Unterschied. Die Songs sind deutlich langsamer und düsterer. Nicht dass Black Flag nicht vorher schon zynisch und satirisch gewesen wären...Doch hier kriegen die Themen eine noch passendere Untermalung. Rollins brüllt und schreit seine Wut heraus oder aber er singt in einem pseudo-fröhlichen zynischen Tonfall.
Es erinnert an viele verschiedene Sluge-Metal-Bands, die von diesem Album auch Inspiration bezogen haben. Ein hin und wieder träger, langsamer Wutzklotz, der sich so verdammt gut anhört.

Textlich beschäftigt man sich mit solchen Themen wie Suizid, Maskerade im Alltag und sonstigen nicht geraden fröhlichen Sachen. Meine Lieblingssongs dadrauf sind "My War"(weil der Text so simpel, so genial und eigentlich teilweise unfreiwillig lustig ist), "Swinging Man", weil deswegen:


"Swinging man

I'm hanging around
Hangin' 'round
I'm the swinging man and my feet
Never touch the ground
Swinging man
Swinging man
I swing back and forth
Back and forth
Back and forth
Back and forth
I was looking for a little warmth
But I didn't find nuthin'
So now I'm hanging around"

Dieser schwarze Humor mit welchem Rollins die Situation beschreibt ist einfach großartig. Sein Tonfall dabei macht das ganze noch besser. Sonst ist das ganze meines Erachtens etwas glatter produziert als "Damaged" und kommt ohne gedämpften Sound aus. Es kann natürlich sein, dass ich ne beschissene Kopie erwischt hab, oder so. Wie auch immer, großartiges Album jedoch nichts für Leute die NUR auf die früheren BF-Sachen stehen, werden damit wohl eher weniger was anfangen können.

Anspieltipps: Nothing Left Inside, My War, Swinging Man, Can't Decide, I Love You
9/10 Pfandflaschen

10. Family Man EP(1984)
Besetzung:
Henry Rollins - Gesang
Greg Ginn - Gitarre
Kira Roessler - Bass
Bill Stevenson - Drums

Diesmal gehts weniger um Musik sondern um das gesprochen Wort. Ganz genau. Die A-Seite besteht aus mehreren von Henry Rollins gesprochen Spoken-Word-Passagen, während die B-Seite voller Instrumentals ist. "Armageddon Man" ist der einzige Song welcher Gesang und Instrumente verbindet. In dem Titeltrack wendet sich Rollins gegen den "Family Man", einer stereotypen konservativen Vaterfigur der USA der 80er Jahre die alle ihre Schritte und ihr ganzes Leben Punkt für Punkt vorgeplant hat. Wahrlich psychotisch klingt er. Die Instrumentals hören sich ähnlich an wie die Songs auf "My War" bzw. auf der später folgenden Instrumental-EP "The Process of Weeding Out". Endlose, hypnotisierende Gitarrenspielereien und Frickeleien. Sehr schön anzuhören.

7/10 Pfandflaschen
Youtube

11. Slip It In LP(1984)
Besetzung:
Henry Rollins - Gesang
Greg Ginn - Gitarre
Kira Roessler - Bass
Bill Stevenson - Drums

Da ich, wie ihr wisst ein ziemlich fauler Mensch sein kann, verweise ich an der Stelle an das Review zu diesem Album welches ich vor ungefähr hundert Jahren veröffentlicht habe. Das wars dazu.
Hier klicken um das Review zu "Slip It In" zu lesen.






12. Live'84 LP
Besetzung:
Henry Rollins - Gesang
Greg Ginn - Gitarre
Kira Roessler - Bass
Bill Stevenson - Drums

Normalerweise bin ich echt kein Freund von Live-Alben. Meistens nervt mich das laute Publikum als auch der ungewohnte, nicht ganz glatte Sound. Viele Live-Aufnahme sind zudem einfach....scheiße und gar nicht wert rausgebracht zu werden. "Live'84" ist jedoch ziemlich erträglich. Der Gesang ist meiner Meinung nach ein Tickchen zu leise abgemischt aber das stört nicht weiter. Das Konzert fängt übrigens nicht mit irgendeinen Gassenhauer aus alten Tagen an, sondern mit dem Instrumental "The
Process of Weeding Out". Was mir auch besonders positiv auffällt: Henry Rollins singt hier die Song die vor seinem Einstieg rausgebracht wurden. Das gabs davor nicht auf Platte. Es ist so gesehen sogar ein Zeitzeugnis. Seine Stimme passt zwar nur bedingt zu "Nervous Breakdown", jedoch ist trotzdem irgendwie cool. Scheint n geiles Konzert gewesen zu sein. Trotz aller positiven Aspekte ist es aber nur eine Konzertplatte. Deshalb:

6/10 Pfandflaschen
Auf Youtube gibt es übrigens eine Live-Aufnahme die beinahe dieselbe Setlist hat, wie auf diesem Album. Henry liest sogar aus einem Buch von Henry Miller. Kira Roessler trägt btw ein Green-Lantern-Shirt.


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Letztes Mal haben wir uns angeguckt wer denn alles Black Flag seine Stimme im Laufe der Jahre geliehen hat. Diesmal wenden wir uns der Rhythmus-Sektion zu, genauer gesagt den Drums.
Da die Besetzung von Black Flag aber sich wie im Karussel gedreht hat und immer wieder Leute kamen und gingen, werde ich wohl nicht alle berücksichtigen. Darum fallen Namen wie Kansas(b), Emil Johnson(dr), Brian Migdol(dr), Chuck Biscuits(dr), Anthony Martinez(dr) oder C'el Revuelta(b) unterm Tisch.

Drums:

Robo
Nachdem der erste Drummer Brian Migdol das Handtuch geschmissen hat, wurde Julio Roberto Valverde Valencia an seiner Steller eingestellt. Der junge Mann kam aus Kolumbien und hat sich irgendwann aufgrund seines abgelaufenen Visums illegal in den Staaten aufgehalten. Soweit ich weiß, hat sich sein Status leider immer noch nicht verändert. Doch, das müsste uns eigentlich nicht
interessieren. Robo hat seinen Spitznamen durch seine Spieltechnik erhalten. Er schlägt das Schlagzeug nämlich nicht aus dem Handgelenk raus sondern bewegt dabei seine Arme wie ein Roboter. Während der Aufnahmen trug er immer Armbänder an seinen Handgelenken die ebenfalls aufs Becken geschlagen haben. So kam er zu seinen typischen, harten Sound. Nachdem er bei BF aufgehört hat, spielte er bei der ersten Inkarnation der Misfits. Doch auch in der dritten Inkarnation(auch bekannt als "Jerry Only Band") wurde er Drummer, nachdem Marky Ramone gegangen ist.

Hier mal ein Kurzinterview mit Robo, in welchem er über sein Verhältnis zu den Descendents/ALL spricht:


Bill Stevenson
Bill sprang in England für Robo ein nachdem dieser in England verhaftet wurde. Er wirkte bei allen Nachfolgealben von "Damaged" als Schlagzeuger und teilweise als Produzent mit. Nach der Auflösung von BF widmete er sich den Descendents, nachdem diese sich nach einer kurzen Auszeit wieder zusammengerauft haben(Sänger Milo Aukerman befand sich für eine Zeit aufm College,
deswegen heißt eines der Alben "Milo Goes To College"). Ebenso wie für deren Nebeprojekt ALL. Mittlerweile ist er vornehmlich Produzent für solche Bands wie Casualties, NOFX, Rise Against und spielt Schlagzeug für Only Crime.

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Da wir ja jetzt bereits wissen wie viele Mitglieder(ungefähr) Black Flag hatten, betrachten wir das ganze mal schön anschaulich als Bild. Hier sieht man nebenbei die Entwicklung der Frisuren der Band:
quelle: substix

Und hier könnt ihr euer eigenes Black-Flag-Lineup zusammenstellen. Meiner wäre übrigens: Keith Morris(voc)/Dez Cadena(g)/Chuck Dukowski(b)/Bill Stevenson(dr)

art by Brian Walsby
Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Montag, 13. Oktober 2014

Comic Book Review#167: Freaks of the Heartland(2008)

Könnt ihr euch eventuell an die Simpsons-Halloween-Folge erinnern in welcher Barts Zwillingsbruder Hugo vorkam? Das verstoßene Kind dass auf dem Dachboden leben und sich von Fischköpfen ernähren musste? Leider weiß ich nicht woher die Macher ihre Idee her hatten, sonst würde ich auch wissen woher Steve Niles seine Idee hatte.


Wir befinden uns am Anfang des 20. Jahrhunderts(schätze ich mal, aufgrund der alten Autos) - um die 30er/40er Jahre - im mittleren Westen der USA. Da wo noch wahre amerikanische Werte zählen und Mensch gottesfürchtig ist. Aber auch da wo, mehrere Frauen gleichzeitig mißgestalteten Kindern das Leben geschenkt haben. Eines dieser Kinder ist Will. Optisch Quasimodo ähnelnd, um die zwei Meter groß, Kartoffelkopf. Wohnt in der Scheune seines Vaters. Sein Bruder Trevor, ist die einzige Person in seinem Leben die sich um ihn kümmert und täglich ein Eimer voll mit Eingeweinden bringt. Eines Tages dreht der Papa am Rad und versucht Will umzubringen. Da kommt es nahe, dass die beiden ungleichen Brüder gemeinsam aus dieser scheußlichen kleinen Welt ausbrechen und Gleichgesinnte finden.

Was eigentlich eine Horrostory sein sollte, endet als Geschichte einer tiefen, innigen Freundschaft zwischen zwei ungleichen Menschen. Ausgestattet mit typischen Dialekt und klischeehafter Ausdrucksweise wirkt der Comic fast schon realistisch. Dank der photorealistischen Art zu zeichnen ist es auch noch eine Augenweide. Gefällt!

9/10 Pfandflaschen
Torrent

Sonntag, 12. Oktober 2014

My Favorite TV-Show: Rick and Morty

Ich wusste zuerst gar nicht was ich von dieser Sendung halten soll. Erst sah mein Gesicht ungefähr so aus: D:
Doch schon bald ungefähr so: :DDDDDDDDDD

Aber eins nach dem anderen:
Bei "Rick und Morty" geht es um den gealterten Alkoholiker/Wissenschaftler Rick Sanchez(Justin Rolland), der nach einer langen Zeit wieder den Draht zu seiner Tochter Beth(Sarah "Elliot von Scrubs" Chalke) findet und anschließend bei ihr einzieht. Diese ist mittlerweile mit Jerry Smith(Chris Parnell) verheiratet und hat zwei Kinder: Den schüchternen Morty und ihre ältere nicht abgetriebene Tochter Summer(Spencer Grammer). Trotz seiner latenten Besoffenheit ist Rick einfach genial. Er ist hochintelligent und kann beinahe alles erfinden. Jedoch ist er leicht durchgeknallt und rekrutiert Morty zwangsweise zu einer Art Sidekick. Zusammen bereisen sie fremde Planeten, andere Dimensionen als auch das Innere des menschlichen Körpers.

Man nehme klassische Sci-Fi-Serien wie Dr. Who, Twilight Zone usw., und dazu noch eine Portion LSD-Pappen. Was rauskommt ist diese Serie. Die Macher scheinen an manchen Stellen einfach ein Haufen Drogen genommen zu haben, oder improvisiert oder einfach dartpfeile auf brainstorming-ideen geworfen zu haben. Manche Einfälle sind nämlich so derart unseriös, dass ein menschliche Gehirn nur unter erheblichen Einflüss von Außen sowas zustande bringen könnte. Ich weiß nicht was meine Lieblingsfolge war. Zu meinen Favoriten zählen jedoch folgende Sachen:

Der Planet Gazorpazorp, welcher von Monstern mit Händen am Kopf bewohnt wird. Eine geklonte Mischung aus Adolf Hitler und Abraham Lincoln namens Abradolf Lincler, die selbst nicht so recht weiß was sie darstellen und für welche Ideale sie einstehen soll: "I WILL LIBERATE YOU....FROM YOUR INFERIOR GENES!" Die Folge, in welcher die ganze Familie Fernsehen aus anderen Dimensionen anguckt. Ich würde viel zu gerne die Dimension besuchen in welcher kleine Hamster in menschlichen Darmausgängen wohnen und sich mithilfe der Menschen fortbewegen.

Das Multiversum hat keine Grenzen. Bei Rick and Morty wird es bis zur äußersten Schmerzgrenze ausgereizt. Das Ideenreichtum für diese Serie ist ENORM. Ich wette euch wäre niemals eingefallen einen Vergnügungspark IN einem menschlichen Körper zu eröffnen, oder? Nein, wäre es nicht. Weil ihr es einfach nicht könnt.

Falls ihr absurden und manchmal auch leicht ekligen und schwarzen Humor verdauen könnt, gebt euch Rick and Morty.

Danke fürs Lesen.


Freitag, 10. Oktober 2014

Album der Woche, Folge 168: NoMeansNo - Wrong(1989)

Das Originalalbum enthält 11 Stücke. Ich hingegen bin auf das 2005er Rerelease gestoßen, was insgesamt 15 enthält. Die vier zusätzlichen Songs habend in sich :3

Es gibt in der Geschichte von Punkrock Bands die zwar ihre Meinung frei Schnauze rausposaunt haben, dabei zwar gute jedoch vorhersehbare Musik gemacht haben. Und es gibt Bands die kryptische Texte geschrieben und sehr vertrackte, nicht den gängigen Muster folgende Musik gemacht haben. Zu den letzteren zählen NoMeansNo aus Kanada.

Irgendwo bedienen sich die Songs trotzdem den Schema "Strophe - Refrain - Strophe", auch wird beinahe jedes Lied durch den markanten Bass begleitet. Allerdings merkt man dass hier nicht nur
Punkrock gemacht wird. Hier gibts funkige Rhythmen, und eine Gitarre die mich immer wieder an die Butthole Surfers erinnert. Was ebenso positiv ins Gewicht fällt ist die Songlänge. Es ist nämlich alles dabei von 1:30 bis 6:30. Es sind Lieder dabei die sowohl im alternativen Radio gespielt werden könnten, als auch Songs die auf Platz 1 der Charts gehören. Manchmal ist der Gesang von den Gebrüdern Wright(Rob und John) übermaßen dadaistisch, skurril und aggressiv("It's Catching Up"), manchmal jedoch melancholisch und einem Gebet gleichend("All Lies"). Der Einsatz von Stop-and-go-Technik macht das ganze noch besser. :3

Meiner Meinung nach ein sehr anspruchsvolles Stück Musik für Fans von Dead Kennedys(bzw. Jello Biafras Projekten), Melvins, usw. Veröffentlicht auf Jellos Label "Alternative Tentacles".
Wer Bock hat sich die andere Band der Hanson Brothers anzuhören, der klicke hier.

9/10 Pfandflaschen
Daunlaud
Anspieltipps: State of Grace, I was wrong, Big Dick, Two lips two lungs one tongue, All Lies

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Film der Woche#167: Mad Max - Jenseits der Donnerkuppel(1985)

20 Jahre nach dem ersten Teil. 15 Jahre nach dem zweiten Teil.

Die Welt ist nach der Apokalypse noch unzivilisierter als je zuvor. Menschen betreiben Tauschhandel um voranzukomen. Max Rockatansky(Mel Gibson), der inzwischen über lange Haare und noch lumpigere Klamotten verfügt ist mit einer Kamellenherde durch die Wüste Australiens unterwegs, als er von einem Piloten eben dieser entledigt wird. Die Spur führt in das halbwegs moderne Städtchen Bartertown. Dieses wird von der grauhaarigen Anführerin Auntie Entity(Tina Turner) regiert. Da Max unbedingt seinen Wagen zurück haben will, geht er mit ihr auf einen Deal ein. Er soll die treibende Kraft von Bartertown - Master
Blaster(einen maskierten Hünen namens Blaster, der vom auf seinem Rücken sitzenden kleinwüchsigen Master Befehle kriegt) töten. Diese(r) ist nämlich verantwortlich für die Energiezufuhr der Stadt und kann sie immer wieder mit einem Embargo belegen.

Grandioses Finale einer lose zusammenhängenden Trilogie. Meiner Meinung nach mindestens genauso gut wie der erste Sequel. Mel Gibson kriegt mittlerweile immer mehr sein Mund auf, auch der Charakter des Mad Max ist nicht mehr der skrupellose Draufgänger sondern jemand der aus Couragegründen Menschen hilft. Zudem erreicht der Film durch das Setting, die Art wie die Menschen der Zukunft miteinander reden, die absurdesten Gesetze überhaupt als auch durch die Klamotten in meinen Augen den höchsten Grad der Abgefucktheit. Das nenne ich dann "die ultimative abgefuckte Abgefucktheit". Was ist das für eine Zukunft in welcher wir, um Konflikte zu lösen bis auf den Tod in der "Donnerkuppel" gegeneinander kämpfen müssen? Heute kann man Streichhölzer ziehen, es gibt Breakdance, Mau Mau, Dance Offs und wenn das nicht hilft gibts halt immer noch Schießereien.....aber Thunderdome? "Zwei Mann gehen rein, ein Mann geht raus"? "Brich den Vetrag, dann drehst du am Rad"? Das geht mir alles nicht in den Kopf rein. Aber das Ganze macht trotzdem unglaublich viel Spaß. Denn vieles ist geil, aber nichts ist "Mel Gibson schwingt sich auf Gummiseilen umher und schwingt ne Kettensäge"-geil.

Daher: 9/10 Pfandflaschen
PS: Ich freue mich übrigens schon auf den vierten Teil der 2015 rauskommt!
PPS:
Da der Film einen enormen Einfluss auf die Popkultur hatte, zähle mal hier kurz ein Paar Sachen auf.
In den Niederlande ist eine Techno-Veranstaltung nach der Donnerkuppel benannt:


Ein Energy-Vodka-Drink beim Döner-Imbiss am Würzburger Bahnhof heißt "Master Blaster".
Nicht zu vergessen, dieses herrliche Musikvideo zu "California Love" von 2pac und Dr. Dre:


Film
Trailer:

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Ohrwurm der Woche#83



Mich lässt das einfach nicht los.


Dienstag, 7. Oktober 2014

Comic Book Review#166: Dr. Slump Band 1(2000)

Sie ist klein und total gestört. Ihr Name ist Arale Norimaki. Die durchgeknallte kleine Brillenträgerin ist die Tochter des Erfinders Senbei Norimaki. Sie geht in
die 8. Klasse und ist kaum größer als eine Grundschülerin. Denn in Wirklichkeit ist sie eine Erfindung von Senbei(Spitzname: Dr. Slump). Sie ist nämlich ein Androide, der aufgrund eines Konstruktionsfehlers verschiedene Superkräfte hat. Sie kann zum Beispiel superschnell rennen oder den Mond in zwei Teile spalten. In dem Manga erleben wir sowohl den mißglückten Versuch Dr. Slumps das Unterhöschen von Arales Lehrerin zu sehen(da ist eine Erdbeere drauf!!!) als auch Arales Abenteuer die sie mit ihren Freunden(oder besser gesagt: ihrer "Gang") erlebt. Einmal schaffen sie es mit einer Zeitmaschine in die Zeit der Dinosaurier zu reisen und von dort ein Ei mitzunehmen, aus welchem dann der metallfressende kleine Engel Gatchan schlüpft. Erstaunlich ist, dass trotz ihres Androidendaseins Arale über eine Sehschwäche verfügt und über einen ziemlich irren Charakter. Sie ist auch Fan von verschiedenen japanischen Kaiju-Monstern wie Godzilla und Gamera als auch vom japanischen Superhelden Ultraman und möchte unbedingt fliegen können.

Irgendwo an der Grenze zwischen Kinder- und Erwachsenencomic beweist "Dr. Slump" sowohl kindlichen, megaputzigen als auch leicht "ferkelhaften" Humor. Mir gefallen die Gestalten im Hintergrund(zum Beispiel "Suppa Man" oder Godzilla oder dieses komische sprechende Schwein) und das alles(!) mit irgendwelchen Kommentaren versehen wird. Und natürlich der Zeichnugnsstil bei welchen sich die Anatomie der Protagonisten je nach Laune verändert. Ganz große Klasse von Akira Toriyama, den Schöpfer von Dragonball.

9/10 Pfandflaschen
Hier kann man den Manga online lesen
Und hier mal ein Einblick in den Anime bzw. die US-Version:


Montag, 6. Oktober 2014

So isses, Musik!#1: Black Flag Discography, Teil 2

Häßlich willkommen zum zweiten Teil der Black Flag Discography(hier gehts zum ersten Teil) und somit zur ersten Ausgabe der Rubrik "So isses, Musik!". Damit es klar ist, woher der Name stammt - guckt euch den grandiosen, auf dem gleichnamigen Buch basierenden, Film "Fear and Loathing in Las Vegas" an. Ach was, ich fackel nicht lange und zeige euch die Szene um welche es mir geht:



Doch worum geht es in dieser Rubrik? Nun wie ihr vielleicht wisst gab es hier schon mal die Rubrik "Musikalische Recherchen" die unregelmäßig erschienen ist und welche ich stark vernachlässigt hab. Damals erzählte ich u.a. einiges über die Entwicklung meines Musikgeschmacks. Da ich ein etwas "handfesteres" Format haben wollte und die Rubrik "Villains of the World" aufgegeben hab, gibt es seit diesen Monat nun stattdessen "So isses, Musik!". Zu lesen gibt es: Diskographiebesprechungen, Minibiografien von Bands und Künstlern usw. usf. Als erstes bespreche ich einen weiteren Teil der Discography von Black Flag und versuche ein klitzekleines Bisschen etwas über die vier Typen die der Band ihre Stimmen geliehen haben zu erzählen.

5. Damaged(1981)
Besetzung:
Henry Rollings - Gesang
Greg Ginn - Leadgitarre, Gesang
Chuck Dukowski - Bass, Gesang
Dez Cadena - Gitarre, Gesang
Robo - Schlagzeug

Rausgebracht an meinem Geburtstag bzw. 9 Jahre davor.

"Damaged" ist das erste offizielle Studioalbum der Band und auch die erste Veröffentlichung mit Henry Rollings als Sänger. Hier sind einige Songs drauf die es schon mal auf die vorherigen 7"es geschafft haben: "Six Pack" und der Titeltrack - die beide zuvor von Dez Cadena gesungen wurden. Ich mag dieses Album sehr sehr gerne. Hätte es auch gerne als Vinyl - vielleicht schaff ich es sogar dieses Jahr mir ein Weihnachtsgeschenk zu gönnen. Auch wenn ich kein Weihnachten feiere.

Henry Rollins' klingt definitiv ordentlich aggressiver und brutaler als die seiner drei Vorgänger. Es brüllt und schallert nur so aus den Boxen: "RISE ABOVE WE GOTTA RISE ABOVE!", "SPRAY PAINT THE WAAALLS!" "Damaged" ist voll mit typischen Black-Flag-Songs die es in der Art danach nicht mehr wirklich gab. Es sind prägnante, jedoch kurze Stücke die vor Wut und Zorn nur so triefen. Man hat Depressionen("Depression"), man kämpft gegen Cops("Police Story"), man hat Langeweile und verbringt die Zeit nur vor dem Fernseher("TV Party"), man erträgt sein ganzes miserables Leben nicht("No More").

Es sind zwar größtenteils kurze Songs die das Album so gut machen, jedoch merkt man an den etwas längeren Intros und zum Ende immer länger und schwerer werdenden Songs wohin die Band sich entwickelt.
Allerdings stört mich der etwas gedämpfte Sound des Albums. Und ja, ich mag es - ich liebe es - aber es ist noch nicht das Beste was BF zu bieten haben.

8/10 Pfandflaschen
Youtube

6. TV Party EP(1982)
Besetzung:
Dieselbe Besetzung wie bei "Damaged" außer dass Bill Stevenson und Emil Johnson sich das Schlagzeug geteilt haben

"TV Party" ist ein großartiger Song. Hier ist in einer cleaneren, meines erachtens besser produzierten Version zu hören. Gleichzeitig ist es der feuchtfröhlichste Song der Band. Auf dem ersten Blick zumindest. Denn auch wenn sie das Rumsitzen, Saufen und Fernsehenglotzen so fröhlich besingen ist das Lied eine satirische Darstellung von "TV Parties" bei welchen die Gäste das beschriebene tun. Rumsitzen, saufen, fernsehen glotzen. Sich nicht für die fürchterliche Außenwelt interessieren. Dabei brüllen die Bandmitglieder die Namen
ihrer angeblichen Lieblingsfernsehsendungen. Bei jeder der drei Versionen(die dritte befindet sich auf dem Soundtrack zu Repo Man; eine vierte Version ist auch im Abspann einer Futurama-Folge zu hören) lauten diese auch jedesmal anders. Die B-Seite beinhaltet die Songs "I've Got To Run" und "My Rules" sind solide und gut, bleiben bei mir aber nicht wirklich hängen.

"We sit glued to the T.V. set all night
And every night!

Why go into the outside world at all?

It's such a fright!"


9/10 Pfandflaschen

7. Everything Went Black(1982)
Im Jahre 1982 befanden sich BF in einer Stagnationsphase. Aufgrund von Streitigkeiten mit ihrem Record Label durften sie eine Zeit lang keine neuen Alben unter ihren Namen veröffentlichen. Diese 2xLP ist ein Zeitzeugnis. Darauf befinden sich nämlich bisher unveröffentlichte Songs und Outtakes. Natürlich lüge ich. Die Songs sind davor auf den vier EPs rausgebracht worden. Allerdings bietet "Everything Went Black" andere Varianten davon. Auf "Damaged" ist "Gimme Gimme Gimme" mit Henry Rollins zu hören, hier jedoch mit Keith Morris, Ron Reyes und Dez Cadena. Richtig gelesen, es gibt ganze drei Versionen von dem Song. Selber Fall bei "Depression". Das hat was total ultranerdiges. Es ist wie ein Einblick in verschiedene
Paralleldimensionen. Was wäre wenn Black Flag mit Keith Morris weitergemacht und "Gimme Gimme Gimme", "Police Story", "No Values" usw. rausgebracht hätten. Faszinierend. Wirklich. Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es einen weniger schmackhaften Zusammenschnitt von verschiedenen Radiowerbespots für Black-Flag-Konzerte.

Eines der coolsten Albumcover überhaupt.

9/10 Pfandflaschen
Daunlaud

8. The First Four Years(1982)
Dieses Album ist an sich nichts besonderes. Es umfasst lediglich die ersten vier EPs "Nervous Breakdown", "Jealous Again", "Six Pack" und "Louie, Louie". Dazu komme noch die Songs "Clocked In" und "Machine". Wer kein Bock hat sich die EPs einzeln zu kaufen/zu saugen, der möge sich einfach dieses Ding reinfahren.

Ist wahrscheinlich besser fürs Autofahren. Ihr könnt ja kein Plattenspieler mitnehmen.
8/10 Pfandflaschen
Youtube





Okay, okay, okay. Im Laufe von Black Flags Karriere kamen viele, verdammt noch mal sehr viele Musiker hinzu, verließen die Band, kamen wieder, gingen wieder. Die Musik entwickelte sich vom straighten Garagenpunkrock zu etwas extraordinären, metaljazzsludgeartigen wasweißich ohmeingottererfindetwiedergenresundschreibüberlangewörterwaslosmitdem. Deswegen hab ich mir gedacht, ich könnte auch etwas über die verschiedenen Leute schreiben, die Black Flag mitgestalteten. Fangen wir mal an mit den vier Sängern. Den Rest machen wir später. Die Discography hat insgesamt nämlich fünf Teile.

Keith Morris
Quelle: pitchfork.com
Der Wursthaarträger war der Mitbegründer der Band und verließ sie aufgrund persönlicher Differenzen mit dem Gitarristen Greg Ginn als auch seinen Angaben zufolgen absoluten Ausrasten auf Speed und Kokain. Sein Vater Jerry war gut befreundet mit Ozzie Cadena, dessen Sohn Dez später ebenfalls Sänger von Black Flag wurde. In seiner Jugend nahm er gerne Drogen und hing rum am Strand von Hermosa Beach. Dies erklärt auch die Zeile in "Wasted"(hier die Variante von Black Flag, hier die von Circle Jerks):

"I was a surfer I had a skateboard I was so heavy man, I lived on the strand I was so wasted" 

Nachdem er die Band verlassen hat gründete er zusammen mit dem ehamligen Redd Kross Gitarristen Greg Hetson. CJ tragen den von mir verliehen Titel "megagute eingängige superband" und sind verantwortlich für Hits wie "Red Tape", "Deny Everything"(welcher glaub ich einer gewissen Band ihren Namen gab), "When The Shit Hits The Fan"(hier ist die Lounge-Verison übrigens) als auch für leicht befremdliche Stücke wie "I wanna destroy you". In den 80er Jahren durfte er einmal auf einem Red Hot Chili Peppers Konzert für Anthony Kiedis einspringen, kannte die Texte aber nicht, brüllte deshalb rum und improvisierte.

Momentan singt er bei der ziemlich guten oldschooligen Band OFF! die durch künstlerisch wertvolle Videos glänzt. Zu sehen hier, hier und hier. Achja und hier. Wirklich großartig! Außerdem waren sie schon mal Support für RHCP was bei den Konzertbesucher leichtes Entsetzen ausgelöst hat. Ahja, außerdem ist er der Hauptsänger der Black-Flag-Coverband "FLAG" die als willkommene Alternative zu Greg Ginns auf Sparflamme gekochten offiziellen Neuauflage von Black Flag dient.

Ron Reyes
Ron war ein großer Fan von Black Flag und kannte alle ihre Songs. Bevor er der Band beigetreten ist spielte er schon mal zusammen mit Greg Hetson in einer früheren Inkarnation von Redd Kross. Er ist der zweite Sänger der Band gewesen. Die 7" "Jealous Again" erschien lange nach seinem Austritt, der durch die
quelle: punkglobe.com
steigende Gewalt in der Punkszene bedingt war. Und das nach nicht mal einem Jahr. 2013 rekrutierte ihn Greg Ginn wieder. Es kam eine Tour(Stricher war auf dem letztjährigen Ruhrpott Rodeo Auftritt) als auch ein Album zustande. Somit ist er zweite UND der fünfte Sänger von Black Flag(gewesen). 2014 wurde er nämlich durch den Skater Mike Vallely ersetzt. Ich würde seine (frühere) Stimme als "frisch und jugendlich" beschreibt.




Dez Cadena
Dez hat zwar seinen Part als Sänger ziemlich gut geleistet wollte nach einer Zeit aber nicht mehr, da seine Stimmbänder zu sehr belastet wurden und wechselte an die Gitarre. Seinen Gesangsstil würde ich als "2 Flaschen Whisky und ne stange kippen" beschreiben.

Nachdem er BF verlassen hat gründete er die Rockband DC3. In den 90ern spielte er in verschiedenen Bands wie Vida oder Chop. Auch versuchte er sich als Gitarrist von Duff McKagan(Ex-Guns'N'Roses). Ab 2001 spielte er bei der neuesten Inkarnation der Misfits bzw. "Jerry Only Band"(wie sie gerne genannt wird). Zusammen mit Jerry Only(einziges verbliebenes Originalmitglied der Misfits) und Marky Ramone(The Black-Flag- und Ramones-Coversongs als auch Stücke aus den 50er Jahren. Soweit ich mich erinnern kann, spielte er vor kurzem auch noch bei FLAG mit.

Henry Rollins
Henry Garfield, wie der Mann wirklich heißt, zählt wohl zu den bekanntesten Vertretern von Black Flag. Durch seinen Kumpel Ian MacKaye(Teen Idles, Minor Threat, Fugazi) zu der Musik von Ramones(und generell Punkrock) gebracht wurde er Sänger von S.O.A und später Fan der "Nervous Breakdown"-Ep von Black Flag. Nachdem Dez nicht mehr singen wollte, wurde er an seiner Stelle Sänger. Sein Stil war laut, aggressiv, bellend wie ein Hund. Quasi DER angepisste Typ, der viel Wut in sich trägt und seine Umgebung dies auch spüren lässt. Die Auftritte der Band waren zu seiner Zeit geprägt durch Gewalt. Meistens hieß es Zuschauer vs. Rollins.

quelle: theindiespiritualist.com
Nach der Auflösung von Black Flag veröffentlichte er mehre Spoken-Word-Alben als auch ein Musikalbum unter dem Bandnamen "Henrietta Collins and the Wifebeating Childhaters) Das nächste Bandprojekt hieß "Rollins Band"("Liar" gehört immer noch zu meinen Lieblingssongs :3, ebenso wie "Love's so heavy"). Diese verband hardcore, post-punk, noise und allerhand verschiedenes. Wäre eventuell auch aufführbar unter "Alternative Rock".

Außerdem agierte er als Schauspieler("Johnny Mnemonic", "Sons of Anarchy", "Highway Heat", "Wrong Turn 2")und Synchronsprecher(Mad Stan in "Batman Beyond", "American Dad") als auch Fernsehmoderator("Animal Underworld", "The Henry Rollins Show"). Hinzu kommt noch, dass er spielbarer Charakter in "Def Jam: Fight For NY" ist.

Mittlerweile behauptet er, er würde niemals wieder Musik machen. Vornehmlich ist er Menschenrechtsaktivist im Bereichen LGBT und Krieg. Trotz seines guten Willens und seiner größtenteils echt korrekten Einstellung hat er sich einige üble Patzer geleistet. So mag er zwar aus moralischen Gründen als Comedy Act für die Army aufgetreten sein, jedoch unterschrieb er trotzdem Bomben die auf Irak und Afghanistan abgeworfen wurden. Ganz egal, wie man zum Irakkrieg steht, sowas ist mehr als fragwürdig. Ebenso wie sein seltsames Verhältnis zu Frauen - ich musste nämlich noch nie so tun als ob ich vegan wäre um jemanden abzuschleppen.

Oh mein Gott, es ist schon so spät und ich muss schlafen und ich glaube ich habe zu viel gesagt. Danke fürs Lesen! :3