Freitag, 30. März 2018

Film der Woche#334: Marathon of the Living Dead, Teil 3

Okay, ihr fragt euch bestimmt "Wieso eigentlich schon Teil 3, hab ich irgendwas verpasst?" Nunja, ich habe an dieser Stelle bereits schon die ersten beiden Teile der "...Living Dead"-Reihe reviewt. Und zwar "Night of the Living Dead" als auch "Dawn of the Dead". Ich habe mir vorgenommen die dazugehörigen Filme von George A. Romero zu reviewen. Ich möchte an der Stelle klarstellen: Es geht mir um die Original-Trilogie als auch um die zweite Reihe die Romero in den 00er/10er Jahren verwirklicht hat. Und natürlich um die Remakes der ersten Trilogie. Auf die ganzen "Night of the Living Dead"-Remakes (der Film ist öffentliches Gut und darf beliebig oft verwurstet werden) der letzten Jahre wird hier gepflegt geschissen.

3. Day of the Dead (1985)

Auch bekannt als "Zombie 2". Dritter Teil der Original-Reihe, nimmt aber keinerlei Bezug zu den vorangegangenen Filmen. Der Untergang der Menschheit ist vorangeschritten und zwar erheblich. In den Städten finden sich nur noch Untote. Deswegen ist es keine so geile Idee sich mit einem Megafon
am Rande der Stadt hinzustellen und "Hellooooo? Is anyone there?" zu brüllen. Witzigerweise ergibt es eine verdammt gute Untermalung für einen Gorillaz-Song. In einem unterirdischen Bunker in Florida halten sich die vernünftigen Reste der Menschheit auf. Naja, obwohl "vernünftig relativ ist. Es handelt sich um verschiedene Wissenschaftler und Militärs. Die erstgenannten untersuchen Zombies und versuchen eine Lösung für die Plage und evtl. auch ein Gegenmittel zu finden. Die Militärs versorgen sie mit "Testmaterial". Einer der Wissenschaftler, Dr. Logan (Richard Liberty) ist der Meinung, die Untoten wären zu einer Verhaltenstherapie fähig und versucht sein Testobjekt, "Bub"(Sherman Howard) zu zähmen. Ansonsten ist die Situation im Bunker ziemlich angespannt. Die Lage da draußen ist nämlich aussichtlos und das Aufeinanderhocken geht allen langsam ordentlich auf die Nerven.

Ein wesentlich humorloserer Film - es sei denn man betrachtet die Gesichtskirmes von Bub als witzig - als "Dawn of the Dead" in welchem die Besucher des Einkaufszentrums als Zombies dargestellt wurden. Hier ist alles anders. Stattdessen gibt es eine vollkommen aussichtslose Situation, aus welcher man nicht rauskommen kann. Es ist das Ende der Welt und man muss sich auf ignorante Arschlöcher verlassen, dass sie einem beim Überleben helfen. Ein sehr finsterer und makaberer Abschluß der Reihe. Ich hab trotzdem manchmal gelacht.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


4. Land of the Dead (2005)

20 Jahre nach "Day of the Dead" setzt Romero noch einen drauf. Ich hab zwar keine Ahnung, in welchem Jahrzehnt das spielt aber es scheint mir als wäre es einfach eine düstere Variante der Gegenwart. Laut offiziellen Angaben sind es aber "mehr als 3 Jahre" lol.

Inzwischen ist das ganze Land von der Zombie-Epidemie befallen. Irgendwo im nirgendwo der USA befindet sich ein Stück Land was abgegrenzt von der Außenwelt ist, mithilfe von Zäunen. Dadrin finden wir eine neuaufgebaute kapitalistische Gesellschaft die vom Bürgermeister Kaufman (Dennis Hopper) regiert wird. Im Luxusviertel "Fiddler's Green" wohnen die reichen Bonzen, in den Ghettos die Armen die ums Überleben kämpfen. Riley (Simon Baker) hat einen bewaffneten Panzerwagen entwickelt, mit welchen er zusammen mit seinen Mitstreitern unterwegs ist um Lebensmittel für die
Bevölkerung zu besorgen. Dabei schießen sie Feuerwerkskörper in den Himmel um die umherwandernden Zombies von sich abzulenken. Einer durchschaut tatsächlich das Spiel - "Big Daddy"(Eugene Clark) rettet seine Mitzombies und ist fest entschlossen nach Fiddler's Green zu gehen und dort ordentlich Rabatz zu machen. Seine untoten Genossen folgen ihn.

Witzig ursprünglich war das Drehbuch ein Entwurf zu einer Fortsetzung von "Resident Evil". Würde auch tatsächlich irgendwo passen. Aber egal, wir fassens mal zusammen. Diesmal lernen die Zombies nicht nur dazu sondern sie bilden Gruppen und arbeiten miteinander. Es entsteht sozusagen eine neue "Menschen"rasse die einen neuen Ort für sich selbst sucht. Die gewöhnlichen Menschen hingegen machen das was sie am Besten können. Profit aus allem was geht und kämpft ums Überleben. Im Prinzip hat sich für die Menschen nichts geändert, außer dass sie die Illusion eines normalen Lebens aufrechterhalten. Effekte wie immer erste Sahne. Plot ist nicht sehr abwechslungsreich, bis auf die Sache mit den Zombies. Aber das passt schon.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


Donnerstag, 29. März 2018

Album der Woche#337: Venom - Black Metal (1982)

Sodala, wir sind quasi fertig mit dem britischen Monat. Ich habe beschlossen, irgendwas banales und doch so interessantes zu nehmen um hier keinen Riesenbeitrag zu schreiben.

"Black Metal" ist das zweite Album von Venom, einer britischen Metalband. Nein, ich finde nicht dass das hier wirklich Black Metal ist, da ich damit was vollkommen anderes verbinde. Allerdings ist die Band definitiv prägend gewesen. Soweit ich weiß, haben Teile von Celtic Frost eine Scheibe von Venom in falscher Geschwindigkeit abgespielt, sodass sie so zu ihrem Sound kamen. Aber ich möchte nicht mutmaßen. Feststeht: Venom waren ziemlich stumpf und grausam. Aber geil.

Die Texte drehen sich um allerlei Grausamkeiten (wie bspw. in "Buried Alive"); man singt über den Mythos der Gräfin Bathory ("Countess Bathory") und es gibt auch einen ziemlich merkwürdigen Song über sexuelle Lehrer/Schüler-Fantasien ("Teacher's Pet"). Venom klingen wie eine Mischung aus Motörhead in roh (sehr roh, sogar), satanischen Texten und Mülltonnensound. Wie kommt das? Nun, dadurch dass man wusste dass das Studio den Sound nicht bandgetreu wiedergeben konnte sagte Sänger Cronos seinen Bandkollegen sie sollen ihre Instrumente wie für die Live-Auftritte üblich stimmen. Außerdem wurde für das Intro ein Stahlträger mit einer Kettensäge geschrotten und für "Buried Alive" hat man Mikrofone mit Sand zugeschüttet um ein Lebendbegräbnis zu simulieren.

"Black Metal" ist ein dermaßend primitives und stumpfes Machwerk, dass zwar in nur drei Tagen aufgenommen wurde aber wofür verdammt viel Kreativität und Energie verbraucht wurde. Vor sowas hab ich höllisch viel Respekt. Hut ab!

Anspieltipps: Black Metal, To Hell And Back, Heaven's On Fire
8/10 Pfandflaschen

Dienstag, 27. März 2018

Comic Book Review#334: Ninja-K#1 (2017)

Hmmm. Das heißt also "Nintscha - Käy" und nicht "Nintschak"? Okay, also habe ich es die ganze Zeit falsch ausgesprochen, lol.

Ninja-K heißt tatsächlich so, weil er der Nachfolger von Ninja-J ist, der der Nachfolger von Ninja-I ist etc. etc. Colin King ist Ninja-K. Er ist ein tödlicher Söldner der im Auftrag des MI6 arbeitet, im
Rahmen ihres geheimen Ninja Program. Zuallererst aber wird uns die Geschichte des Ninja-Programms erzählt. Angefangen im Jahre 1917 in Österreich mit Ninja-A, fortgeführt mit Ninja-B in London im Jahre 1934 und so weiter. Schlußendlich kommen wir in der Gegenwart an, in welcher Colin King ein relativ luxuriöses Leben führt. Er wird beauftragt einen ehemaligen Ninja-Agenten zu beschützen da sich offensichtlich im MI6 selbst irgendjemand befindet der alte Alphabet-Ninjas niedermetzelt.

Wunderschöne detaillierte Zeichnungen. Ninja-K weist telweise deadpool-esken Humor auf. Es fließt viel Blut, gibt viel Gewalt, Hack/Slash und Feuer. Und das Centerfold ist allererste Sahne. Erinnert mich, rein stilistisch irgendwie an GI Joes Snake Eyes. Valiant heißt übrigens der Verlag, von welchem diese Perle stammt. Und da kommt übrigens auch noch mehr gutes Zeug her. Kann ich nur empfehlen.

8,5/10 Pfandflaschen

Sonntag, 25. März 2018

Happenings des Monats: März'18

Awkay, ich schaffe es tatsächlich diese Rubrik mit Inhalt zu füllen.

FIDUCIA FEST VI im AZ Mülheim am 24.03.2018

Ich hatte an dem Tag tatsächlich auch noch einen anderen Termin sodass ich ziemlich spät ankam. War aber gar nicht so schlimm, denn ich stellte fest dass mir das Fest bandtechnisch letztes Jahr deutlich mehr zusagte als dieses Jahr. Im Prinzip bin ich nur wegen des Vortrags, Kuchen, Sloppy Joes und um meine alten Bandshirts an Second Bandshirt abzugeben, gekomen. Nebenbei: Ich konnte auch selbst ein "second Bandshirt" erwerben und kann nun stolz von mir behaupten: "Ich trage Gone To Waste und ich putz mir immer die Zähne!"

Die erste Band, die ich gesehen habe waren Criminal Body. Ich mein zumindest, dass ich drei Leute auf der Bühne gesehen habe. Es sind zwar Ex-Mitglieder von Bands wie Jungbluth und Alpinist, allerdings hat der Sound nichts mit dieser Art von Musik gemeinsam. Anstelle von (Neo)Crust und Hardcore Punk gibt es ein Abziehbild von den allerbesten Qualitäten die uns Post-Punk und Wave bieten. Mal schleppend, mal melodiös aber garniert mit sogenannten Dulli-Gesang, der teilweise wirkt als wäre man selbst an sich desinteressiert. Das ist verdammt gut!

Später begab ich mich auf die Suche nach Futter und Getränken. Fand diese und schaffte sogar meine zwei Bandshirts abzugeben: eins von Caustic Christ und ein mir längst nicht mehr passendes von +VOID+ (bye bye größe S). Es dauerte nicht mehr wirklich lang, bis der angekündigte Vortrag zum Thema "Heteronormativität, Partnermarkt und sexuelles Begehren - Geschlecht und Hardcore Punk" von Marion Schulze anfing. Der Vortragsteil war relativ kurz, dafür war die Diskussion umso spannender:

Es ging, um das ganze mal vereinfacht zusammenzufassen, um "Sexismus in Hardcore (Punk)" und alles drumherum. Angesprochen wurden auch die Skandale um Bands wie Wolf Down, Champion oder Expire bzw. den Umgang damit. Es gab ziemlich viel Input. Insgesamt war man sich einig darüber, oder zumindest in groben Zügen, dass Hardcore und seine vielen Untersparten sich nicht außerhalb der Gesellschaft befinden und dementsprechend all diese üblen Dinge (die es in dieser Gesellschaft eben gibt) nun auch in den Hardcore-Safe-Spaces und Filterblasen passieren. Hardcore ist weder links noch kommunistisch, es ist kein außerhalb des Kapitalismus und außerhalb jeglicher Diskriminierung existierender Ort. Dummerweise versteht man das oft nicht so, schreibt sich Antisexismus auf die Fahne, haut auf Konzerten zwischen den Zeilen irgendwelche Demoparolen raus, klopft sich anschließend auf die Schulter und geht nach Hause. Und wenn dann innerhalb solcher Szene es doch zu ekelerregenden Vorfällen kommt, sagt man sich "naja das ist sowieso nicht richtig hardcore" bzw. nutzt man das "No true Scotsman"-Argument. Mir geht seit langem dieses szenetypische Verhalten auf den Zeiger, sodass ich zwar die Musik höre aber mich aktiv nicht wirklich in irgendeiner Szene bewege. Deswegen war ich umso mehr froh über so viel Input in der Diskussion. Klar, die Erkenntnisse waren für mich nichts neues aber trotzdem und so.

Anschließend verpasste ich vorbildlich Yacht Communism, nur um später die ersten paar Minuten von Sur L'Eau anzuhören um danach mit Kopfschmerzen nach Hause zu gehen.

Samstag, 24. März 2018

Album der Woche#336: Duran Duran - Arena (1984)

Alles klar, wir widmen uns weiterhin britischen Alben im "Britische Alben"-Monat. Ich konnte mich bei dieser Band, die sich nebenbei nach einem Bösewicht aus "Barbarella" benannt hat, nicht entscheiden welches Album ich reviewen sollte. Also habe ich "Arena" genommen, welches eigentlich bis auf den Hit "Wild Boys" ein Live-Album ist. Allerdings ist die Qualität der Live-Aufnahmen so gut, dass man sie praktisch kaum von Studio-Aufnahmen unterscheiden kann. Es wirkt beinahe so als ob man das ganze im Studio mit Publikum aufgenommen hätte.

Hierdrauf sind alle Hits der Band versammelt, die damals beliebt waren: "Hungry Like The Wolf", "New Religion", "Save A Prayer" als auch das bis dato nicht veröffentlichte "Wild Boys". Es fehlt noch "Rio" ehrlich gesagt, aber was solls. Was uns das Album bietet ist schöne, gitarren- und keyboardsgeladene Popmusik. Dabei klingt Sänger Simon Le Bon wie jemand der sich in die glorreiche britische Tradition begibt. Und zwar "Lass uns klingen wie die Amis". Kein British English zu hören, nirgendwo. Allerdings versucht er wenigstens nicht einen bestimmten Akzent nachzumachen, wie die Stones damals.

Ich bin ganz ehrlich zu euch. Ich bin kein Experte was diese Band oder diese Art von Musik betrifft. Aber das Album gefällt mir einfach. Ich steh nun mal auf keyboardgeladene Musik von Typen in komischen Klamotten, die irgendwas von "Wilden Jungs" (nein, nicht die Onkelz-Coverband) singen. Besseres gibt es fast nicht.

Anspieltipps: Hungry Like The Wolf, Wild Boys, Is There Something I Should Know?, New Religion

8/10 Pfandflaschen

Freitag, 23. März 2018

Film der Woche#333: 101 Horrorfilme, die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist, Teil 26

98. The Grudge (2004)

Bei diesem Film handelt es sich um eine Neuverfilmung des japanischen Originals "Ju-On" von Takashi Shimizu (der auch für das Original verantwortlich ist).

Eine amerikanische Familie namens Williams zieht in Japan in ein Haus ein, dass scheinbar perfekt geeignet ist für die Großmutter, Emma (Grace Zabriskie), die scheinbar an Demenz erkrankt ist. Sie wird von Yoko gepflegt, die allerdings nach dem ersten Tag nicht mehr zur Arbeit kommt. An ihrer
Stelle schickt das Pflegeinstitut die amerikanische Austauschstudentin Karen (Sarah Michelle Gellar). Diese findet im Haus eine sichtlich verängstigte Emma vor, die möchte dass irgendjemand "sie einfach nur in Ruhe lässt". Außerdem befindet sich im Schrank ein Junge mitsamt seiner Katze, was die Situation noch merkwürdiger aussehen lässt. Nach und nach stellt sich heraus, dass vor einer gewissen Zeit etwas sehr schlimmes in diesem Haus geschehen ist und seitdem ein Flug dadrauf liegt. Mit diesem Fluch wird jeder belegt, der sich auch nur einmal im Haus aufgehalten hat.

Auch wenn es, grob gesehen, ein Film fürs westliche Publikum ist kann man nicht darüber hinwegsehen dass er durch und durch japanisch ist. Im ganzen Film passiert nichts und doch so viel. Man wartet bis kurz vorm Ende auf die große Offenbarung, die natürlich kommt. Allerdings dauert es ziemlich lange bis man dort angekommen bist. Bis dahin gibt es "Jumpscares", wobei wenn ich das so bezeichnen würde, würde ich dem Film Unrecht tun. Und zwar sehr viele davon. Sie kommen unerwartet, sodass auch wenn man darauf aus ist, man trotzdem erschreckt wird. Qualitative Meisterleistung, dafür steh ich mit meinem Namen.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


99. Saw (2004)

"Saw" gehört zu den Filmreihen die am Anfang noch verdammt gut waren aber ihr Zenit schon längst überschritten haben. Darum werde ich ausnahmsweise keine komplette Reihe review. Das hier bleibt das einzige Saw-Review auf diesem Blog. Punkt aus.

Es beginnt mit einem sehr merkwürdigen Szenario. Zwei Typen, Dr. Lawrence Gordon (Cary "Robin Hood" Elwes) und Leigh Whannell (Adam Stanheight) erwachen urplötzlich in einem dreckigen, verwahrlosten Badezimmer. Sie sind beide mit Handschellen an gegenüberliegenden Enden des Raums an Rohre festgekettet. Zwischen ihnen liegt eine blutige Leiche eines Mannes neben der eine Pistole liegt. Beide können sich nicht erinnern, wie sie dahin gekommen sind. Sie finden jedoch nach
und nach Hinweise auf ihre momentane Situation. Es stellt sich heraus, dass der berüchtigte Serienkiller Jigsaw sie in eine Falle gelockt hat, um ihren Lebenswillen zu testen. Jetzt stellt sich die Frage: Wie kommen die beiden aus der Nummer raus und müssen sie einander wehtun?

Hm. Was halt ich von dem Film? Nun, ich bin definitiv kein Fan von unklugen Schockfilmen die weder lustig noch gruselig sind. Das sind soweit ich weiß, fast alle Saw-Fortsetzungen. Dieser hier zeigt hingegen eine interessante, wenn auch konservative Sicht auf das Leben: Nur die Person mit dem stärksten Lebenswillen überlebt. Der Mörder an sich ist auch kein Mörder sondern eher ein Schiedsrichter der über das Leben und Tod entscheidet. Es gibt auch immer eine, wenn auch kleine, Möglichkeit zu überleben. Jeder ist quasi seines Schicksals Schmied. Das natürlich aufs perverseste verzerrt. Ich mag nicht selbst gruselig klingen, aber für einen Horrorfilm ist das eine ziemlich interessante Art zu töten. Erinnert mich leicht an The Abominable Dr. Phibes, wobei hier Rache kein Punkt des Killers ist. War ein verdammt guter Anfang, schade dass man es durch endlose Fortsetzungen kaputt gemacht hat.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 21. März 2018

Comic Book Review#333: Ben Reilly: Scarlet Spider#1-6 (2017)

Die sechs Ausgaben sind auf Deutsch im Sonderband "Ben Reilly: Scarlet Spider - Leben und Stern in Las Vegas" erhältlich. Falls ihr euch an Ben Reilly erinnert, dann braucht ihr den folgenden Link nicht, falls ihr doch noch was anderes über ihn lesen wollt, so klickt hier.

Wir sind nicht mehr in den 90er Jahren. Ben Reilly, einer von mehreren Klonen von Peter Parker alias Spider-Man hat längst seine Geheimidentität Scarlet Spider ad acta gelegt. Wer die neueste/jüngstbekannte Klon-Saga "The Clone Conspiracy" kennt der weiß, dass Ben zum "Bösewicht" wurde. Er nahm die Stelle von seinem Erschaffer, dem Schakal ein und gründete ein
Unternehmen namens New U was scheinbar die Toten wiederauferstehen ließ. Doch leider, waren die "neuen" Versionen der Toten "nur" Klone. Ich weiß nicht mehr, was Ben übles vorgehabt hat jedoch wurde er von Spider-Man, einen weiteren Klon namens Kaine (der sich mittlerweile ebenfalls Kaine nennt) und ein paar anderen aufgehalten. Angeblich ist er bei einem Brand vom New U gestorben.... NICHT. Denn Ben Reilly ist quicklebendig und hat sich nach Las Vegas verpisst.

Was danach kommt ist eine völlig irre Geschichte. Ben ist scheinbar ziemlich verrückt geworden. Er hat ein neues Kostüm und redet mit einer Halluzination von sich selbst (die sein altes 90ies-Kostüm trägt). Sein Gesicht ist von Narben gezeichnet. Er beschützt zwar hin und wieder Menschen, allerdings setzt er dabei auch Waffen ein und verlangt eventuell auch mal an die 100$ Dollar von einer Frau die er vor einem Raub beschützt hat. Außerdem zeckt er sich in ein Casino-Unternehmen ein. Die Vorsitzende ist eine ehemalige Kundin vom New U, deren Tochter ein instabiler Klon ist. Ben verspricht ihr, das Kind zu heilen wenn er für das Medikament die nötigen Finanzen und Ausrüstung bekommt. Außerdem gibt er einer alten Frau ordentlich viel von seinem Zaster ab und benennt sie spontan um in "Tante May".

Redet mit sich selbst? Gesicht von Narben gezeichnet? Eine alte, nörgelnde Frau an seiner Seite? Deadpool? Nein, Scarlet Spider. Beziehungsweise eine verdammt noch mal sehr verzerrte Variante davon. Witzig. Früher war Kaine der Bösewicht, der mit Töten beschäftigt war. Mittlerweile ist er der "gute" Scarlet Spider (wenn auch sehr gewaltaffin) und Ben ist der durchgeknallte. Peter David, Mark Bagley und Will Sliney servieren uns ein reichlich merkwürdiges, jedoch interessantes Werk. Ich frage mich, was mit Ben geschehen wird. Ob er jemals wieder "gut" sein kann? Ja ich weiß in den USA ist man schon längst viel weiter aber ich frage halt mal...

8,5/10 Pfandflaschen

Samstag, 17. März 2018

Album der Woche#335: Primal Scream - XTRMNTR (2000)

Cheerio, lad!

Wir sind immer noch tief im britischen Monat gefangen. Die Band, dessen Album ich jetzt reviewen werd stammt im übrigen aus Schottland und ist seit längerem eine Koriphäe in mehreren Musikgenres. Es sind Primal Scream! Nicht zu verwechseln mit Primal Fear, so wie ich das manchmal tue.

"XTRMNTR" wird übrigens "Exterminator" ausgesprochen und ist das sechste Album der Band. Ursprünglich hat die Band übrigens "ganz normalen" Indiesound gemacht, nur um später sich einem
anderen Sound zu werden. Sie verbanden Psychedelic und Garage Rock als auch etwas Shoegaze miteinander. Ich finde sie klangen damals wie ein Klon der Rolling Stones und das sogar beabsichtigt. Auf "XTRMNTR" haben sie allerdings ordentlich rumexperimentiert.

Anstelle von (wie bis dato) hedonistischen Inhalten gibt es hier politisches. Man schießt gegen Regierung, Polizei und Multis. Irgendwo ziemlich bauchlinks wenn ihr mich fragt, aber was soll man machen. Musikalisch entwickelte man sich ebenfalls weiter und kombiniert nun den bisherigen Sound als auch den damals großen Big Beat (bekannt durch Interpreten wie Prodigy). Im Klartext hört sich das dann folgendermaßen an: Bobby Gillespies grandioser, entspannter Gesang surft über ein Meer aus übelst wummernden Bass, hämmernden Beats und reingeschissenen Gitarrenparts. Es ist kein reiner Techno, kein Shoegaze, kein Garage Rock sondern irgendwas völlig unerklärliches. Besonders "Swastika Eyes" (insbesondere der Remix von den Chemical Brothers) hats mir angetan. Ich könnte es die ganze Zeit singen: SWASTIKA EEEEEEYEEEES SHE GOT SWASTIKA EEEEEEEEEEYES!!!

Anspieltipps: Kill All Hippies, Swastika Eyes, Blood Money

Freitag, 16. März 2018

Comics Monthly#49

Guten Abend! Diesen Monat beschäftigen wir uns mit Comics des Verlags ONI Press, benannt nach einen japanischen Dämon soweit ich weiß. Jedenfalls war es mal wieder ein gelungener Glücksgriff!

The Ballad of Sang#1

"The Ballad of Sang" erzählt die Geschichte von einem Straßenjungen namens Sang. Er ist taubstumm und arbeitet gleichzeitig als Killer. Ausgebildet wurde er von einem chinesischen Kampfkunstmeister. Eines Tages übertreibt er ordentlich bei einem Auftrag und schneidet einem Yakuza-Arschloch nicht nur den kleinen sondern alle Finger ab sodass dieser verblutet. Die Auftraggeber, italienische Mafiosi sind über den misslungenen Job nicht gerade erfreut und erstattet den Jungen und seinem Ziehvater Besuch. Lange Rede, kurzer Sinn der "Sensei" wird umgebracht, Sang massakriert die Mafiosi und flieht mit dem rechten Arm des Oberbosses (wortwörtlich höhö). Jetzt werden alle möglichen Gangs, Hustler und Huren der Stadt auf den Jungen angesetzt.

Ich mag es jetzt schon. Sehr viel Blut. Betonung liegt auf "verdammt noch mal sehr viel Blut". Ziemlich cool finde ich, dass Sang ein vorlauter kleiner Bastard ist und sich selbst in Zeichensprache vulgär ausdrückt. Irgendwie sind Kindersoldaten/assasinen natürlich eigentlich überhaupt nicht witzig (ist an und für sich ein sehr ernstes Thema) aber die Gestaltung des Comics (erinnert mich an eine detaillierte Variante von Samurai Jack) und die Absurdität der Geschichte sorgen für die Lacher. Ich gebe drei Daumen hoch und:

8,5/10 Pfandflaschen
Made by: Alessandro Micelli, Ed Brisson
Erhältlich bei: Oni Press für 3,99$

Invader Zim#29

"YOU WILL NEVER POSSESS THE DARKPOOP!"
"MY POOP POWER IS BEYOND YOUR UNDERSTANDING!"

Ok. Aaaalso, ich habe tatsächlich noch nie Invader Zim gesehen. Ich kenne mich überhaupt nicht darin aus. Aber das ist in dem Puncto völlig egal, denn man sollte zu Comics zu greifen, auch ohne die #1
gelesen zu haben. Sage ich und sagt Movie Bob auch immer. Jedenfalls geht es in dieser Ausgabe nicht um Zim sondern um einen Jungen namens Dib der die letzte Flasche des Lieblingsgetränks seiner Schwester Gaz komplett verschüttet hat. Das Getränk heißt POOP COLA (wurde nach dem Erfinder benannt, da ist weder Kacke noch Fürze drin, glaubt mir) und ist äußerst beliebt. Es gibt sogar zigtausende Varianten davon. Mit Käsegeschmack, Szechuan-Geschmack, Nachogeschmack... und hastenichtgesehen. Jedenfalls ist die verschüttete Sorte - "DARK POOP" - so gut wie nirgendwo erhältlich. Als Dib jedoch eine einzige Flasche findet, stellt er fest dass zwei Zauberer darum kämpfen wollen. Es stellt sich heraus, dass eine ganze Untergrundgesellschaft von Magiern existiert, die ihre Kräfte aus POOP COLA schöpft und die Magie mit Rülpsern ausdrückt.

Okay.

Muss ich noch was dazu sagen?

Ich glaube nicht.

10/10 POOP COLA FLASCHEN
Made by: Eric Trueheart, Maddie C.
Erhältlich bei: ONI Press für 3,99$

Rick And Morty presents: The Vindicators#1

Falls ihr tatsächlich Rick and Morty geguckt hab, könnt ihr euch höchstwahrscheinlich an die Vindicators-Folge erinnern... Warum merk ich das an? Weil ich kein Bock hab das zu erklären, darum.

"Well there's only thing left to do and one thing left to say..."
"Wubba lubba dub dub?"

Awkay. Es geht (mal wieder) um die Superheldencrew "The Vindicators" die ein offensichtlicher Seitenhieb auf Marvels Avengers und Guardians of the Galaxy ist. Ich mein, man muss sich nur
einmal die Mitglieder angucken um das zu checken. Ein Typ der Geisterzüge herbeirufen kann, ein Robokrokodil und verdammt noch mal eine Million Ameisen. Jedenfalls tauchen sie urplötzlich in der Garage auf in der Rick sein ganzes Zeug gelagert hat und bitten ihn und Morty auf ein Abenteuer mitzukommen. Ein Wesen namens Boon, dass einst Mitglied der Vindicators war ist nun böse geworden und will die Macht über das gesamte Multiversum erlangen mithilfe der Infinity Balls. Nicht der Infinity Steine, sondern der Bälle. Überhaupt wird in der Sequenz so viel über Bälle geredet und komische Anspielungen gemacht, dass man meinen könnte es könnte sich um Hoden handeln. Höhö. Jedenfalls überreden sie die beiden und das obwohl Rick von diesen bekackten Reboot schon total genervt ist als auch von der Tatsache, dass die Vindicators so "all-new and all-different" sind, nämlich gar nicht.

Wie schon beim "normalen" Rick and Morty Comic: Ich komme nicht umhin die Charaktere mit ihren Originalstimmen (in meinem Kopf natürlich) zu sprechen. Jedenfalls ist die Ausgabe eine gelungene Parodie auf das Superheldengenre. Man bricht die vierte Wand, fügt unnötige Antihelden hinzu (zum Beispiel Gurken Rick) und meint am Ende "Ach das wird sowieso alles ge *rülps* rebooted, wozu die Aufregung!?". Genau so muss das sein und genauso sieht auch die Zukunft von Superheldencomics aus. Ich habe fertig.

9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: ONI Press


Donnerstag, 15. März 2018

Comic Book Review#332: Vampblade Season 2#10 (2017)

Hm. Dieses Werk lag meiner letzten Lieferung Comics bei. Da ich weiß, dass mein Comicdealer André auf Kram wie Vampirella/Witchblade/usw. steht, habe ich mir gedacht dass das komplett auf seinem Mist gewachsen ist :D Danke für den Reviewstoff, mein Lieber. :3

Okay... Witzigerweise geht der Inhalt des Comics sehr gut rein aber auch genauso gut wieder raus. Das heißt er ist wohl nicht so gut. Jedenfalls spielt sich die Geschichte ab in irgendeiner US-amerikanischen Großstadt, die grade von medusaartigen Aliens angegriffen wird.Gleichzeitg kämpft die Titelheldin des Comics, Vampblade, die aus ihren Armen Klingen ausfahren kann gegen von diesen Aliens zombiemäßig infizierte Stadtbewohner - in dem Fall Köche und Kellner eines Restaurants. Es wird gemetzelt und telekinetische Kräfte eingesetzt. Anschließend stellen wir fest, dass die Situation die Heldin ziemlich mitnimmt und sie gerne flucht. Später wird noch mehr gemetzelt.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso unbedingt auf meinem(!) Cover Titten zu sehen sind (ist ja schließlich kein erotischer Comic). Irgendwie scheint es mir eine Mischung aus Vampirella (vom Aussehen her, zumindest ein Bisschen) und Witchblade (was die psychischen bzw. mechanischen Kräfte betrifft). Es is ganz viel Gewalt mit drin, etwas Magie... und ehrlich gesagt weiß ich nicht so wirklich was ich davon halten soll. Das ist unglaublich merkwürdig.

Erschienen bei Action Lab
Made by: Jason Martin
5/10 Pfandflaschen

Mittwoch, 14. März 2018

Film der Woche#332: Punk Rock Splatter Massacre (2004)

Okay, ich hab mir das hier tatsächlich ernsthaft auf DVD geholt. Waruuuum? Aber gut, immerhin wird es das erste negative "Film der Woche"-Review.

"Punk Rock Splatter Massacre" heißt im Original eigentlich "Punk Rock Holocaust" und wurde auf der 2003er "Vans Warped Tour" verfilmt. Darin spielen alle möglichen bekannten Punkbands wie Rancid, Me First & The Gimme Gimmes, The Used, Simple Plan, Less Than Jake oder Pennywise. Die offizielle Warped-Reporterin Heather Vantress (spielt sich selbst) kriegt vom Manager der Tour,
Kevin Lyman (spielt ebenfalls sich selbst) einen Auftrag. Sie soll möglichst objektiv über die Tour berichten. Kurz vorm Auftakt wird die Psychobilly-Band HorrorPops (mit u.a. Kim Nekroman von Nekromantix) umgebrcht sodass sie nicht auf der Tour teilnehmen kann. Wenig später vergiftet ein maskierter Mann das vegetarische Catering mit Tierfett sodass die Vegetarierfraktion an Fleischvergiftung stirbt. Im Laufe der Tour häufen sich die Todesfälle. Es sterben Teile von The Used als auch Simple Plan. Andrew W.K. und seine Band werden (ironischerweise während der Performance von "Ready To Die") gegrillt. Immer mehr Leute kommen um, ob Bands oder Zuschauer. Allerdings scheint es Kevin nicht wirklich zu jucken. Entweder will er das vertuschen oder er steckt wirklich dahinter. Aber immerhin kann man die Leichen als Cateringessen wiederverwerten.

Den Film kann man als Nachfolge der Zusammenarbeit von Troma Films und der Warped Tour bezeichnen. So hatte die Trash-Film-Firma ihre eigene Bühne auf dem Festival und ein gewisser Doug Sakmann kam mit dem Kopf von Troma, Lloyd Kaufmann (der im Film einen üblen Plattenfirmaboss spielt) in Kontakt. Sakmann spielte den Killer selbst um die Kosten zu sparen. Das hier generell an allen Ecken gespart wurde, brauche ich nicht zu erwähnen, schließlich ist es kein Mainstream-Film. Allerdings wirkt das alles irgendwann so beschissen, überzogen und plakativ unlustig dass es schmerzt. Die einzigen Lichtblicke für mich waren die absurden Erklärungen (über das Leben und den Sinn und so) von Kevin Lyman, Lloyd Kaufmann als auch die Band The Phenomenauts. Oh und natürlich die Fusion von The Used und Simple Plan als "Simply Used". Aber ansonsten ist der Film echt für die Tonne. Boah.

4/10 Pfandflaschen
Trailer:

Dienstag, 13. März 2018

So isses, Musik!#50

ОСТБЛОК: Distemper

Es ist glaub ich das erste Mal, dass diese Art von Musik hier vertreten ist. Ich rede von Ska-Punk und zwar den von der übelsten Sorte. Haha. Tatsächlich gibt es mittlerweile sehr wenige Bands aus dem SKA-Bereich die mich irgendwie noch beeindrucken können. Richtig guten SKA gibt es sowieso nicht mehr wirklich. Ska-Punk sowieso gar nicht mehr. Ich habe eine zeitlang verdammt viel in der Richtung gehört nur um am Ende festzustellen, dass mir die gute Laune ordentlich auf den Sack geht. Und irgendwie gestellt wirkt. DISTEMPER aus Moskau wirken gar nicht so. Sondern viel eher ehrlich und emotional in allen Stimmungen angesiedelt. Gleichzeitig ist die Band auch politisch, wenn auch eher auf bauchlinken Niveau. Sie sind eine der wenigen Bands aus meiner Ufta-Ufta-Ska-ska-ska-(Deutschpunk)-Vergangenheit die sich irgendwie noch halten können. Nicht immer, aber meistens. Witzigerweise waren sie vor ihrer Umwandlung zur Ska-Punk-Band eine stinknormale Hardcore-Combo.









Killing Joke Discography: "Killing Joke" (1980)

Sodala. Hiermit fangen wir die Diskographie von einer der einflussreichsten Bands der 80er Jahre an: Killing Jokes Debütalbum von 1980. Ohne KJ würden Nirvana, Metallica, Marilyn Manson, Soundgarden und zahlreiche andere nicht so klingen wie sie klingen.

"Killing Joke" kann man faktisch gesehen tatsächlich als Post-Punk bezeichnen. Kein Wave, kein Punk sondern etwas was nicht die Rotzigkeit des Punks (aber seine Stärke) besitzt, gleichzeitig aber
auch die Melodien die das Album in die Charts katapultieren könnten. Ich finde, das ist bei "The Wait" oder "Bloodsport" definitiv der Fall. Der Großteil des Albums ist allerdings ziemlich kühl, langsam und leicht depressiv. Ändert aber trotzdem nichts daran, dass es mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Es ist so wunderschön und trist zugleich wenn "Wardance" erklingt. Andererseits gibt es da auch diesen "$,O,3,6"-Song der aus Schnipseln der Berichterstattung über die deutsch-deutschen Verhältnisse besteht. Natürlich auf Deutsch. Weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Wait, Wardance, Primitive, Bloodsport, Requiem, Complications


Marilyn Manson Discography: "The Golden Age Of Grotesque" (2003)

Falls ihr euch wundert, wo "Holy Wood" abgeblieben ist, so klickt einfach hier fürs Review.

"The Golden Age Of Grotesque" war für mich das letzte Lebenszeichen von Marilyn Manson. Danach gabs nur noch die "Lest We Forget"-Best-Of und das wars. Also für mich. Habe mich seitdem gar nicht für die neueren Alben der Band interesiert. Deshalb mach ich ja diese Discography-Reihe. Dieses Album hier bietet eine völlig neue Perspektive. Es ist kein Teil einer besonderen
Trilogie und musikalisch halt auch komplett anders. Eine zugegeben leicht merkwürdige Mischung aus Dritte-Reich-Ästhetik (man beachte das MM auf dem Cover), Narzissmus und einen Sound der irgendwo zwischen absoluter Zerstörung und Sauberkeit. Die Texte drehen sich erstaunlich oft um jemanden der Manson offenbar sehr viel bedeutet hat. Zumindest interpretiere ich das so.

Anders gesagt: Wenn man andere Alben hiermit vergleicht, hätte man niemals auf die Idee kommen können, dass diese Band Songnamen wie "This is the New Shit" oder "Doll-digga-buzz-buzz-ziggety-zag" raushaut. Das ist so skurrill oder haha besser gesagt grotesk. Aber alles andere als schlecht!

Anspieltipps: Use Your Fist Not Your Mouth, (s)AINT, Spade, (m)Obscene, This Is The New Shit, Tainted Love


White Zombie Discography: "Soul Crusher" (1987)

Ich muss sagen, zum ersten Mal in dieser Discography bin ich richtig zufrieden mit White Zombie. Man kann nicht genau sagen, dass sie dasselbe machen wie auf den Vorgängerveröffentlichungen.
Aber irgendwo in dieser Richtung bleibts. Nihilistischer Noiser Rock. Viel geschredderte Gitarrenriffs, viel miauen und Stöhnen von Rob Zombie. Songs die wirken als wären sie das Produkt einer längeren Jamsession.

Diesmal allerdings viel professioneller und hörbarer gemacht. Scheinbar weil besseres Studio/keine Garage oder so. Trotzdem ist es kein Album, welchen ich mir in nüchternen Zustand dauerhaft geben könnte. Das ist viel mehr was für irgendwelche abgefahrenen Stoner Rock Fans. Dennoch viel viel besser als die Vorgänger. Aber das beste am Album ist definitiv das von Ralph Steadman inspirierte Artwork.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Ratmouth, Scum Kill, Truck On Fire

Samstag, 10. März 2018

Comic Book Review#331: Green Lanterns#35 (2018)

Falls ihr euch nicht so sicher seid, wie es denn momentan in der DC-Sphäre der Green Lanterns aussieht, so versuche ich euch mal aufzuklären. Es gibt momentan zwei Hauptserien: "Hal Jordan and the Green Lantern Corps" - in welcher Hal Jordan mit anderen GLs im Weltall unterwegs ist und "Green Lanterns", das hauptsächlich von den beiden Lanterns Jessica Cruz und Simon Baz handelt. Die beiden sind seit ein paar Jahren neu im GL-Business: Sie als erste weibliche Erden-Lantern und er als der erste Muslim-Lantern. Ich finde in diesem puncto die Diversität gut und ohne Identitätspolitik umgesetzt. Nebenbei: Jessicas Ring spricht mit ihr; ursprünglich war dessen Träger der böse Power Ring von Erde-3.

Der Comic fängt mit einem Gespräch auf Jessicas Arbeitsstelle, einen Café, an. Sie möchte in ihrem Beruf aufsteigen, trotz ihrer sozialen Ängste und anstelle in der Küche endlich als Kellnerin zu arbeiten. Zu doof, dass urplötzlich ein mit Megaphon ausgestatteter Typ in Warhammer40k-mäßiger Rüstung namens Bolphunga the Unrelenting auftaucht, der unbedingt die "Green Lantern of Earth" sehen will und nebenbei ziemlich bedrohlich wirkt. Jessica fängt in kürzester Zeit ein Duell mit ihm an und ist sichtlich darüber verärgert, dass ihr Gespräch mit ihrem Chef versaut wurde. Es dauert nicht lange bis sie Simon (der grade ein Date vom Superheldentinder nach Hause schickt) ruft, scheinbar zur Hilfe. Es stellt sich aber heraus, dass sie Bolphunga bereits alleine bezwungen hat und die Sache irgendwie stinkt. Der in Rüstüng steckende Manbun-Träger braucht in Wahrheit Hilfe der beiden Lantern. Der frisch aus dem Knast entlassene, hat nicht nur seine Ehre beschmutzt sondern ein Pakt mit dem Teufel abgeschlossen. Er muss nämlich für die Freiheit seinen eigenen Vater töten.

Überraschend witzig. Nicht nur wegen Bolphungas übertriebener Art, sondern auch wegen der Nähe zur Realität. Die beiden Superhelden sind keine Multimilionäre sondern arbeiten in einem Café und wohnen im Weltraum. Und haben Tinderdates. Die Sache mit Bolphunga ist außerdem so herrlich absurd, dass sie im Nachhinein nicht wirklich Sinn macht. Wozu das ganze Duellieren, Kollege? Die Zeichnungen stammen von Carlo Barberi und befinden sich quasi im selben Standard wie die anderen DC-Serien. Die Story stammt von Tim Seeley. Fazit: Überraschend amüsant.

7/10 Pfandflaschen

Freitag, 9. März 2018

Album der Woche#334: The Streets - A Grand Don't Come For Free (2004)

"A Grand Don't Come For Free" ist das zweite Album von The Streets. Angesiedelt irgendwo zwischen Electronica und alternativen HipHop bietet uns das Projekt um Mike Skinner (der hier den Sprechgesang liefert) eine Rap Oper.

Nagut, mit Oper hat das hier natürlich nichts zu tun. Allerdings erzählt das Album eine zusammenhängende Geschichte in welcher Mike Skinner sein Verhältnis zu einer gewissen Frau
namens Simone schildert. Und es geht um Geld. Eine Menge Geld. Eine "Grand", also 1000 Pfund um genauer zu sein. Es beginnt in "It Was Supposed To Be So Easy", wo Skinner ein Haufen Kram zu erledigen hatte, aber alles nicht so läuft wie gedacht. Irgendwann kommt er nach Hause nur um festzustellen, dass 1000 Pfund fehlen und sein Fernseher kaputt ist. In "Could Well Be In" lernt er Simone durch seinen Kumpel Dan kennen, die ihn später in "Blinded By The Lights" in einem Club sitzen lässt. Dort ist er auch schwerstens alkoholisiert und drogenberauscht, als er sieht wie Simone mit Dan rumknutscht. In "Fit But You Know It" versucht er ebenso alkoholisiert ein Mädchen zu beeindrucken nur um später in "Dry Your Eyes" sich über die Trennung von Simone auszulassen.

Es ist für mich immer merkwürdig wenn Briten rappen. Ich bin halt amerikanisches Englisch gewohnt und finde es meistens recht strange. The Streets ist natürlich nichts im Vergleich zu Professor Elemental, allerdings merkt man schon den krassen Dialekt (Skinner kommt aus Birmingham btw) und die etwas verschobene Reimstruktur. Deswegen kann ich das auch nicht wirklich als klassischen Rap bezeichnen. Hier existiert sowas wie Flow zwar, nur packt er einen nicht beim ersten Mal. Dafür muss schon ein weiteres Mal genauer zuhören. Trotzdem sind Singles wie "Blinded By The Lights" oder "Fit But You Know It" durchaus partytauglich.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fit But You Know It, Blinded By The Lights, Such A Twat, Dry Your Eyes

Donnerstag, 8. März 2018

Film der Woche#331: Goldfinger (1965)

Schon der dritte James-Bond-Film in dieser Rubrik.... ob ich irgendwann tatsächlich alle 25 schaffe? Man weiß es nicht, man weiß es nicht. Es ist übrigens der erste Bond-Film der innerhalb kürzester Zeit sein Produktionskosten wieder einspielte und auch der erste für welchen es Merchandise in Form von Spielzeug etc. gab.

"Goldfinger" ist ein klassischer, wenn nicht sogar DER Bond-Film schlechthin. Der titelgebende Bösewicht, Auric Goldfinger (Gerd Fröbe) ist ein vom Gold versessener Miliardär der gerne beim Kartenspiel betrügt. James Bond (Sean Connery) kriegt in Miami den Auftrag ihn zu beobachten. Nachdem er Goldfingers Assistentin die beim Betrug aus der Ferne geholfen hat, nun mal verführt, wacht er nach einem Kopfstoß in seinem Hotelzimmer in Miami auf. Jill Masterson (Shirley Eaton) liegt hingegen im Bett, vollständig eingedeckt in goldener Farbe. Tot, wohlgemerkt. Nach einer Rüge vom Arbeitgeber geht es für 007 im Auftrag weiter: Er soll Goldfinger weiterhin beobachten und mit Nazigold ködern, da dieser mit illegalem Goldhandel das internationale Währungssystem gefährdet. Die Reise geht dann in die Schweiz weiter, wo es zu einer der am meisten parodiertesten Bond-Szenen überhaupt kommt.

Mir wurde nichts Falsches versprochen: Ein klassischer Bondfilm. James "jetzt nicht, Männergespräch!" Bond verführt alles was zwei Beine hat - größtenteils die Frauen die zu seinem Gegner gehören, verfügt über einen Haufen Gadgets und wird vom Bösewicht auf einen Tisch geschnallt. Anschließend wird ihm gedroht, dass ein Laserstrahl ihn in zwei Hälften teilen wird. Es sind quasi alles die Zutaten, die einen Bond-Film ausmachen. Aber ich frage mich, wie zur Hölle das weiter gehen soll. Weil wenn alle Filme so sind, werd ich verrückt. Nichtsdestotrotz: Verdammt gutes klassisches Kino.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


Mittwoch, 7. März 2018

My Favorite TV-Show: Parks & Recreation

Gestern war es soweit. Eine der besten Serien dieses Jahrzehnts war, zumindest für mich, zu Ende. Ich mag solche Abschiede nicht weil ich dann ziemlich sentimental werde. Vor allem wenn man (mal in kurzer, mal in langer Zeit) all diese Veränderungen in den Leben von verschiedenen Personen in der Serie mitbekommen hat. Mir ging das Ganze ziemlich nahe, v.a. weil ich in einigen Characters Äquivalenten zu Menschen aus meinem Leben gesehen hab - seien es jetzt Leute zu denen ich noch Kontakt habe oder auch nicht.

"Parks and Recreation" spielt in einer fiktischen Stadt im US-Bundestaat Indiana, namens Pawnee. BTW sind Pawnee tatsächlich amerikanische Ureinwohner gewesen - in der Serie wird erklärt dass die Stadt in der Vergangenheit ein besonders brutales Verhältnis zu ihren "Indianern" hatte. Pawnee ist die wohl viertfetteste Stadt in den USA, dafür aber die erste in Sachen Freundschaft und so. Im Zentrum steht die städtische Grünflächenbehörde, angeführt von der wohl am Meisten enthustiastischen Person im Universum, der stellvertretenden Leiterin Leslie Knope (Amy Poehler). Sie stellt einen großen Ausnahmefall dar, denn niemand, ja nicht mal ihr eigentlicher Vorgesetzter Ron Swanson (Nick Offerman), ist so engagiert bei seiner Arbeit. Leslie möchte den Einwohnern von Pawnee in ihrem alltäglichen Leben helfen, während Ron der ein überzeugter Libertarier ist seine Arbeitszeit absitzt und sich jeglicher Arbeit für die Regierung verweigert. In der ersten Staffel lernen wir die Krankenschwester Ann Perkins (Rashida Jones) kennen, die sich bei einem Bürgerforum über eine riesige Grube hinter ihrem Haus beschwert, in welche schon ihr Freund Andy Dwyer (Chris Pratt) hereinfiel und sich beide Beine brach. Leslie reagiert prompt mit einem hervorragenden Plan: Die Grube soll zugeschüttet und zu einem Park werden. Allerdings löst der Plan in der Bevölkerung als auch in der Verwaltung der Stadt wenig Sympathien aus.

"Parks and Rec" - wie die Serie gerne abgekürzt wird - ist im Mockumentary-Stil gedreht worden. Die Charaktere brechen nicht wirklich die vierte Wand (so wie Frankie Muniz es in "Malcolm Mittendrin" getan hat), sondern sprechen ganz offiziell zum Zuschauer bzw. mit dem Kameramann. Was ich an der Serie mag, ist dass sie das Seinfeld-Prinzip wirklich ganz gut vertritt. Es geht im Grunde genommen um den Alltag einer Grünflächenbehörde. Allerdings sind die einzelnen Mitarbeiter alles andere als normal. Gerry Gergich (Jim O'Heir) ist wohl der ungeschickteste Mitarbeiter aller Zeiten über dne sich jeder lustig macht - gleichzeitig ist er mit einer der hübschesten Frauen auf der Welt verheiratet. Worüber sich interessanterweise alle ziemlich wundern. Die Praktikantin April Ludgate (Aubrey Plaza) kann die meisten Menschen und die meisten Dinge nicht leiden. Ron Swanson legt sehr viel wert auf persönliche Freiheit als auch Privatsphäre und steht entschlossen der Regierung gegenüber - im Gegensatz zu der stets regierungstreuen Leslie Knope. Trotz all dieser Unterschiede kommen diese Leute irgendwie verdammt gut miteinander zu recht. Es ist verdammt schön zuzusehen, wie eine ziemliche Quatschserie zu etwas relativ ernsten und erwachsenem wird. Und genau deswegen ist sie meilenweit besser als der Kram der heutzutage als Sitcom verkauft wird.

Ich habe übrigens beschlossen mir Leslies Gesicht einzurahmen und anne want zu hängen.

Dienstag, 6. März 2018

So isses, Musik!#49

PIGEON + VILLAGES + BADA BING am 28.02.2018 im Emokeller, Essen

Okay, damit dieser Rubrik hier auch mal mehr Inhalt bekommt, knall ich euch diesen kurzen Konzertbericht hier rein.

Es war eigentlich nicht schwer den Emokeller zu finden, allerdings froh mir die Hand vor lauter Smartphonehalten derart ein, dass ich leichte Angst gekriegt hab. Schöne Grüße an Markus übrigens - ich hoffe du hast dir deine Eier nicht abgefroren.

Als erstes betraten Bada Bing die Büh... äh den Keller. Es wurde geraten sich Ohropax zu besorgen, denn es wurde tatsächlich verfickt noch mal sehr laut. Ich mag ja diese direkte Interaktion zwischen Band und Publikum, den fehlenden Bühnengraben den man sonst bei Mainstreamkonzerten hat. Aber manchmal ist es vllt. doch nicht so gut alles auf den engsten Raum zu haben. All die Jahre ohne bzw. mit wenig Hörschutz.... Ich bereue es. Den Auftritt von Bada Bing bereue ich jedenfalls nicht. Lauter, chaotischer, scheinbar strukturloser Screamo/Postirgendwas.

Villages waren dann eine ganze Ecke anders. Schlagzeug, Bass, Gitarre (mit einem multidimensionalen Pedalboard) und zwei Keyboards. Ich muss sagen, dass zuhause sich der Gesang wesentlich besser anhört. Im Emokeller wollte ich fast schon vorschlagen, ihn komplett wegzulassen. Was die drei da gemacht haben hörte sich an als ob Damon Albarn eine neue, mit Keyboardsounds und lauter Rumgefrickel vollgestopfte Band angeführt hätte. Oder irgendein anderer Post-Punk-Sänger. Was mich definitiv beeindruckt hat war das Pedalboard. Habe mich gefragt ob der Typ an der Gitarre die Einsätze einstudiert hat oder ob alles spontan war.

Anyways, ich war für den Abend danach ziemlich gut bedient und beschloß nach Hause zu gehen ohne mir Pigeon anzugucken.


Gorillaz Discography: Humanz (2017)

Bis dato das letzte Album der Gorillaz. Ein Tag vor Donald J. Trumps Amtseinführung rausgekommen. Wahrscheinlich das politischste Album der Gruppe. Und auch eins, bei welchem ich endgültig aufgegeben habe, die Band/das Projekt in irgendein musikalisches Schema pressen zu wollen. Aber ich tue es trotzdem.

"Humanz" ist ein Bastard aus Pop, Soul, HipHop und guten Electro. Es ist überladen mit Gastbeiträgen von so großen Namen wie Grace Jones, Danny Brown, De La Soul und Vince Staples. Aber das ist auch nur ein Bruchteil. Es gibt keinen Song der ohne Feature auskommt. Für andere Bands wäre das vielleicht ein Armutszeugnis, weil das ein Zeugnis des nicht vorhandenen eigenen Talents gewesen wäre, aber nicht hier. Viel eher zeigt sich wie gut Gorillaz mit verschiedenen Musikstilen auskommen, wie gut sie damit experimentieren können. Auch inhaltlich ist das erste Sahne. Beispielsweise wenn De La Soul von verschiedenen Momenten in ihren Leben erzählen ("Moments") oder Vince Staples der in "Ascension" vorm Weltuntergang noch mal einen Lapdance (oder mehr) möchte.

Es wackelt, tanzt, es bewegt. Es ist so verdammt großartig. Von "neueren" Alben bis jetzt das beste.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Charger, Ascension, Saturnz Barz, Moments, Interlude: The Non-Conformist Oath



Marilyn Manson Discography: Mechanical Animals (1998)

Drittes Album von MM, rausgebracht auf der Höhe ihres Erfolges. Es stellt das zweite Kapitel dieser rückwärtstrilogie da, die mit dem Nachfolger "Holy Wood" (2000) und dem Vorgänger "Antichrist Superstar" (1996) endet.

"Mechanical Animals" bedient sich weniger düsteren Elementen wie die beiden anderen Alben. Musikalisch gesehen zumindest. Es gibt wenig bis kaum Industrial-Elemente und auch vom Inzest-
Redneck-Trailertrash-Zirkus ist nichts mehr zu hören/sehn. Stattdessen bezieht man sich auf David Bowie, Queen und T-Rex. Die Aufmachung ist hell und weiß. Die Texte handeln von Kokain und anderen Drogen, von Glamour und der Welt der Reichen und Berühmten.

Man könnte fast behaupten Marilyn Manson hätten sich verkauft - die Band selber behauptet sie hätte sich lediglich etwas angepasst. Man hat einfach keine Angst, mal nicht hart zu klingen sondern eher wie ein androgyner 70er Jahre Glam-Rock'N'Roller. So verdammt gut ist das. Definitiv besser als ihre Frühwerke und mindestens genauso gut wie "Antichrist Superstar". Nur halt eben anders.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: I Don't Like The Drugs But The Drugs Like Me, The Dope Show, Rock Is Dead, Coma White, The Last Day On Earth,



White Zombie Discography: Psycho-Head Blowout (1987)


"Psycho-Head Blowout" ist schon die dritte EP der Band. Rausgekommen tatsächlich vor dreißig Jahren. Ich hoffe zumindest, dass WZ damals schon so gut live waren wie behauptet - weil das wäre dann die Tatsache die diese Veröffentlichung wieder gut machen würde.

"Psycho-Head Blowout" ist Noise, Garage, Post-Punk-Irgendwas und es klingt nach einer chaotischen Jamsession in welcher die Musiker alles mögliche rausgehauen haben was in ihren Köpfen bzw. ihren Fingern war. Definitiv nicht mein Fall. Ich kann um Gottes Willen nicht verstehen, wie man sich das auf Dauer geben kann.

3/10 Pfandflaschen

Sonntag, 4. März 2018

Film der Woche#330: Resident Evil Double Feature#1

Okay. Da ich der Meinung war, dass ich definitiv nicht genug Reihen hab die ich reviewen muss, musste Resident Evil her. Ich glaube, ich werde mich dafür selbst noch ordentlich hassen. Schließlich sollen die Filme ab irgendeinem Teil so richtig schäbig werden. Aber wir werden ja sehen. Der Anfang war nämlich ganz gut bis jetzt.

HUGE SPOILERS AHEAD.

Resident Evil (2002)

Ich erinnere mich noch sehr gut an den ersten Teil. Habe ihn als ich noch neu in Deutschland war rauf und runter geguckt und den Sountrack von Marilyn Manson, Slipknot usw. die ganze Zeit geballert. War ne schöne Zeit. Auch wenn ich noch keins von den Spielen je gezockt hab.

Der erste Teil der Reihe spielt sich ab im sogenannten "Hive", einem riesigen unterirdischen Forschungslabor tief unter der Stadt Raccoon City. Betrieben wird es von der Umbrella Corporation, einem der führendsten Unternehmen auf der Welt in Bereichen Technologie und Medizin. Insgeheim ist die Firma aber ein großes Tier was Rüstungstechnologie, Biowaffen und Genmanipulation betrifft.
Die neueste Erfindung ist das T-Virus, welches in der Lage ist tote Zellen wieder zum Leben zu erwecken. Irgendjemand stiehlt beides (sowohl Virus als auch Antivirus) und setzt das Virus frei um seine Spuren zu verwischen. Es gelangt durch das Lüftungssystem überallhin. Das künstliche Intellekt "Red Queen" welches für die Sicherheit verantwortlich ist, versperrt daraufhin alle Türen und tötet alle Mitarbeiter durch Flutung und Gas. Kurze Zeit später wird Alice (Milla Jovovich) urplötzlich in ihrer Villa wach und kann sich an gar nichts erinnern. Nachdem ein Spezialeinsatzkommando die Bude stürmt, stellt es sich heraus dass sie für Umbrella arbeitet und den Eingang zum Hive schützen sollte - der zur Tarnung eine Villa darstellt. Kurzerhand wird sie und der plötzlich aufgetauchte Matt (Eric Mabius) mit nach unten genommen. Dort stellen sie nach kurzer Zeit fest dass alles tote Gewebe jetzt wieder lebendig wurde und der ganze Hive voll mit Untoten ist.

Hab ich jetzt den erste Teil des Films erzählt? Naja egal.

Das coole an dem ganzen Film ist die bedrückende Atmosphäre die man ja auch schon in Klassikern wie "Alien" hatte. Man ist auf engsten Raum mit einem Haufen unberechenbarer Monster eingesperrt und muss ums Überleben kämpfen beziehungsweise den Wege heraus finden. Außerdem sind die Effekte noch so unbeholfen, zumindest wenn man sie mit den Effekten von Heute vergleicht. "Resident Evil" wirkt tatsächlich wie ein Low Budget Film. Wahrscheinlich ist ers auch gewesen, verglichen mit den fünf Nachfolgern. Verstehe übrigens nicht, wieso die Reihe rebootet werden soll.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


Resident Evil: Apocalypse (2004)

Der zweite Teil setzt, so wie es gute Sequels eben tun, dort an wo der erste aufgehört hat.

Alice (immernoch Milla Jovovich) wacht im Krankenhaus von Raccoon City auf. Sie stellt fest, dass sie mit dem T-Virus infiziert wurde. Allerdings verwandelt es sie nicht in einen hirnlosen Untoten sondern gibt ihr stattdessen beinahe übermenschliche Kräfte. Sie wurde sozusagen zu einer Killermaschine, die jedoch noch ihren freien Willen hat. Mittlerweile hat Umbrella den verheerendsten Fehler ihres ganzen Daseins gemacht. Sie haben den Hive geöffnet und nun hat Raccoon City eine fette Zombieplage am Hals. Das Virus breitet sich hyperschnell aus. Die Polizistin Jill Valentine (Sienna Guillory) ist sichtlich angenervt von den ganzen Untoten die sie während ihres Dienstes abknallen muss. Dazu kommen aber noch andere Ereignisse: Die Stadt wird unter
Quarantäne gestellt, nachdem Umbrella festgestellt hat dass für eine Evakuierung das Virus nun schon zu verbreitet ist. Auf ihrer Suche nach einem Fluchtweg aus der Stadt lernt Alice neben Jill auch noch ein paar andere, coole Leute kennen - und der Zuschauer auch, sodass er endlich mal Leute aus der Stadt und nicht nur aus diesem unterirdischen Labor sieht. Kurze Zeit später lernen sie virtuell Dr. Ashford (Jared Harris) kennen, den wichtigsten Mitarbeiter von Umbrella. Seine Tochter Angela (Sophie Vavasseur) steckt irgendwo in der Stadt fest. Wenn Alice, Jill und Co. sie lebendig zu ihm bringen, verspricht er freies Geleit aus Raccoon City...

Ich vergesse ständig, dass Bernd Eichinger einen Teil der Reihe produziert hat und die Filme sogar in Deutschland gedreht wurden. Es sind sogar deutsche Schauspieler zu sehen. Im ersten Film Heike Makatsch und hier äh Tom Gerhardt als Zombie. Jedenfalls ist "Apocalypse" im Gegensatz zum ersten Teil ein ziemlich mainstream, verdammt noch mal effektgeladen, voll mit Explosionen und Außenaufnahmen. Definitiv abwechslungsreicher als der Vorgänger. Ich finde es gut, dass man endlich mal die Einwohner von Raccoon City zu sehen kriegt und nicht nur die paar Heinis im unterirdischen Hive. Außerdem stimmt irgendwie die Harmonie zwischen dem neuen "Team" um Alice herum viel mehr als mit dem "alten". Vielleicht liegts daran, dass die Leute im zweiten Teil keine verbohrten Umbrella-Soldaten sind. Who knows. Anyways, nice one!

8/10 Pfandflaschen
Trailer:

Freitag, 2. März 2018

Album der Woche#333: Billy Bragg - Life's A Riot with Spy vs Spy (1983)

Hallo und häßlich willkommen zum neuen Themenmonat auf diesem Blog. Diesmal widmen wir uns dem Thema "Great fooking Britain". Ganz richtig. Im März kommen nur Künstler/Bands aus Großbrittanien/England, na aus diesem komischen Inselstaat halt, vor.

Billy Bragg ist einer der bekanntesten sozialkritischen Singer-Songwriter der Insel. "Life's A Riot with
Spy vs Spy" ist nicht nur ein äußerst verwirrender Titel (meint er ernsthaft Spion vs. Spion von MAD oder bezieht er sich auf den Kalten Krieg und das Rumspionieren?) sondern gleichzeitig auch sein erstes Album. Wobei "Album" schon etwas übertrieben ist. Immerhin sind es nur sieben Songs mit ungefähr 2 Minuten Länge jeweils. Wir kommen also auf ungefähr 15 Minuten Spielzeit.

Doch diese fünfzehn Minuten sind eine der besseren in meinem Leben. Denn diese leicht unbeholfen wirkende und softe Stimme als auch die simpelste Begleitung überhaupt (nämlich ein paar Zupfer auf der E-Gitarre) bewirkten bei mir ein ungewohntes, warmes Wohlgefühl. Bragg kritisiert hier das Schulsystem, gibt sich sozialkritisch, singt aber auch über Liebe.

Besonders hinreißend finde ich eine Zeile in "A New England":

"I saw two shooting stars last night
I wished on them but they were only satellites
Is it wrong to wish on space hardware
I wish, I wish, I wish you'd care"


Er hat also zwei Sternschnuppen gesehen und sich was gewünscht, fand aber heraus dass es eigentlich zwei Satelliten waren. Infolgedessen fragt er ob es falsch ist sich aus falschen Gründen zu verlieben, wenn die Liebe doch echt ist.

Anspieltipps: Alles
9/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 1. März 2018

Comic Book Review#330: Doctor Strange and the Sorcerers Supreme#1 (2016)

Am Anfang dieser, leider nur 12 Hefte umfassenden, Reihe schart Doctor Strange eine Reihe von "Superhelden" um sich. Wobei eigentlich sind es ja keine Superhelden sondern die besten Meister der magischen Künste aller Zeiten. Und das meine ich wortwörtlich. Nachdem ein uralter Bösewicht, bekannt unter dem Namen The Forgotten, anfängt das Gerüst der Zeit auseinanderzureißen reicht ein Meister der
Magie nicht aus. Deswegen muss sich Dr. Stephen Strange an seine Vorgänger bzw. Nachfolger aus der Vergangenheit und der Zukunft wenden. Da wären zum Beispiel Leute wie der Bartträger Merlin, Stranges Nachfolger Billy "Wiccan" Kaplan, Nina the Conjuror (eine Sorceress Supreme aus den 50ern), Sir Isaac Newton (!!!!!) und noch ein paar andere. Es ist aber wie immer so ein Ding mit Team-Ups. Nicht jeder hält den "Anführer" für den Anführer bzw. erkennt seinen Status an. So bezweifeln die anderen Sorcerers Stranges Fähigkeiten an und generell ist es noch nicht so weit mit dem Zusammenhalt.

Es ist die allseits beliebte Methode: Man nehme eine bekannte Figur und stelle ihr mehrere, vllt weniger bekannte Figuren unter um ein sensationelles Team-Up zu bilden. Am Besten lassen wir sie dabei irgendwie durch die Zeit reisen. Warum fühle ich mich nur an die Web Warriors erinnert? Nun, es ist nicht so dass das Ganze nicht klappen würde. Es ist halt nichts neues. Ein Mainstream Character der urplötzlich nicht mehr an der Spitze ist weil um ihn herum plötzlich "bessere" und fähigere Leute sind. Und der Teamgesit der noch nicht so ganz vorhanden ist. Dazu kommen aber noch die mehr als abgefahrenen Designs der Bösewichte. Schließlich handelt es sich hier um Magie und nicht um Mutanten oder Aliens. Das heißt es sind wirklich GAR KEINE Grenzen gesetzt. Das Design von The Forgotten ist beispielsweise eines der verstörendsten seit langem. Was zur Hölle soll er sein? Ein Wurm auf vier Beinen, der Klamotten trägt? WTF.

Fazit: Verstörend, aber gut!
Made by: Robbie Thompson, Javier Rodriguez