Samstag, 31. Juli 2021

Album der Woche#498: Gojira - From Mars to Sirius (2005)

Der Zufall hat entschieden und Gojira sind dran bei „Album der Woche“. Ich habe mich für das dritte Album „From Mars To Sirius“ entscheiden weil, so meine ich, ich letztens ein Parodie Album Cover dazu von „Albums of Bikini Bottom“ gesehen habe.
Gojira sind internationaler als Pitbull. Eine französische Metal-Band die sich nach einem japanischen Monster benannt hat (das ist der Originalname von Godzilla btw) und über globale Geschehnisse singt. Beim Albumtitel stehen Mars für Krieg und Sirius für Frieden. Es ist quasi eine Simplifizierung eines Wandels von einem Zustand in den anderen. Das Album erzählt die Geschichte eines interplanetaren Vorhabens, einen verlorenen, verfaulenden Planeten wieder zum Leben zu erwecken. Vom Krieg/Todeszustand in den Frieden/Lebenszustand. Dabei sprechen Gojira aktuelle Themen wie Umweltverschmutzung, globale Erwärmung und Zerstörung der Gewässer. Kurzum: Ja, sie sind diese Metalband die über Wale singt.

Stilistisch bewegen sie sich für mein Ohr irgendwo zwischen einer leichteren Version von Meshuggah und späteren Paradise Lost. Geht mir sehr gut rein. Vor allem weil es weder „zu hart“ noch „zu groovy“ noch zu technisch ist. Auch wenn sie, wenn sie irgendwelche Nerd-Gitarren auspacken würden dann wahrscheinlich nach „Technical Brutal Death Metal“ klingen würden. Eine angenehme Überraschung.

Muss mir mehr von anhören.

Anspieltipps: The heaviest Matter in the Universe, Ocean Planet, Flying Whales

8,75/10 Pfandflaschen



Film der Woche#496: The Crow Special

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Film der Woche". Diesmal hat der Komplettismus wieder gesiegt und ich gebe mir Medien, die ein Franchise komplettieren. Es geht um... The Crow.
Hier geht es zum ersten Teil, hier zum zweiten. Und wir fangen an mit diesem eher...bescheidenen Review? Mal sehen..

3. The Crow: Stairway To Heaven, S01E01 (1998)

Ja, es gab auch eine "The Crow"-Serie, die ganze 22 Folgen lang lief, bis Universal die Produktionsfirma PolyGram aufgekauft hat und kein Interesse an der Fortsetzung hatte.


Die Pilotfolge beinhaltet im Prinzip dieselbe Handlung wie der erste Film mit Brandon Lee. Eric Draven (Marc Dacascos) wird von einer Gruppe von Halsabschneidern umgebracht. Seine Freundin Shelley Webster (Sabine Karsenti) ebenfalls. Ein Jahr nach seinem Tod kehrt er als Untoter zurück. Doch zuerst gelangt er ins Jenseits wo er auf Shelley trifft. Dort sehen wir, im Gegensatz zum Film, wie er das erste Mal auf den Seelenboten (die Krähe) trifft. Shelley erkennt, dass Eric erst seine Aufgabe erfüllen muss, bevor er ins Jenseits kann. Zuallererst muss er seinen und Shelleys Tod rächen und danach auch noch das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherstellen. Erst dann kann seine Seele ins Jenseits. Was dann geschieht, wissen wir: Eric kehrt auf die Erde zurück, kämpft gegen T-Bird, Fun Boy und wie die anderen Idioten noch heißen. Dabei ist er kugelsicher und unsterblich, trägt Harlekin Make-Up und einen schwarzen Mantel. Hin und wieder taucht der Geist von Shelley auf. Dies das. Ahja und natürlich ist da die kleine Freundin von Shelley, Sarah Mohr (Katie Stuart) und der gute Cop Daryl (Marc Gomes). Dazu kommt aber noch, dass Eric rausfindet wer seinen Mord überhaupt in Auftrag gegeben hat - und zwar durch ehemalige Mitglieder seiner Band die einen Song spielen den er geschrieben hat. Den aber niemand kennen kann, weil er auf einem Videoband zu hören ist, auf welchem der Doppelmord an Eric und Shelley zu sehen ist. 

Also, für ein Serien-Remake eines erfolgreichen Films - und die waren meistens gar nicht mal so gut - ist das okay. Man sieht sofort, dass es eine Produktion fürs Fernsehen ist. Geringere Bildqualität. Kleinere Schauplätze. Weniger Bombast und Explosionen und Feuer. Und eher okaye Special Effects. Es ist tatsächlich so, wie man es heutzutage im Volksmund sagt: "The Crow auf Wish bestellt". Ich bin mir sehr sicher, dass es wirklich tausend Mal schlimmer sein könnte. Aber auch genauso besser. Man hätte es auch genauso sein lassen können. Von daher:

5,5/10 Pfandflaschen
Intro:




4. The Crow: Salvation (2000)

Zweite Fortsetzung von "The Crow" und somit dritter Teil der Reihe, der jedoch nichts mit den ersten beiden Filmen zu tun hat. Es ist wie in den zahlreichen The Crow Comics: es entsteht eine Art Anthologie, in welcher verschiedene Menschen zu "The Crow" werden um Rache zu üben.


Alex Corvis (Eric Mabius, bekannt unter anderem aus "Resident Evil") ist ein Insasse im Todestrakt des Gefängnisses von Salt Lake City. An seinem 21. Geburtstag soll er hingerichtet werden. Angeblich hat er seine Freundin Laura umgebracht, ist aber unschuldig. Seiner Meinung zufolge ist ein Mann mit einem vernarbten Arm für Lauras Tod verantwortlich - den er auch im Zuschauerraum während seiner Hinrichtung noch sehen kann. Ein Blitz schlägt ein und übersteuert den elektrischen Stuhl, sodass Alex' Tod noch schmerzvoller ist. Kurze Zeit später wacht der Tote allerdings wieder auf. Er wird von einer mythischen Krähe aufgeweckt, die ihren Job tut. Und zwar Seelen denen Unrecht getan wurde zur Gerechtigkeit zu verhelfen. Alex streift sein verbranntes Gesicht ab, worunter sich plötzlich The Crow Permanent Make-Up befindet. Die Krähe führt ihn zu weiteren Beweisen für seine Unschuld. Es stellt sich heraus, dass mehrere korrupte Polizisten Laura umgebracht und am Ende Alex den Mord untergeschoben haben. Wieso, weshalb, warum? Man weiß es nicht. Jedenfalls ist Mr. Corvis nun ein weiterer rächender Untote im Harlekin Make Up, der die bösen Männer nach und nach hinrichtet.

In den Nebenrollen: Kirsten Dunst als Lauras Schwester Erin und Fred Ward (u.a. Tremors) als Captain John L. Book. Die Nebencharaktere sind wohl mit die nervigsten hier. Allen voran Erin und die korrupten Bullen. Alex und sein Verbündeter (ein nicht korrupter Cop) sind tatsächlich ganz sympathisch. Der Film ist wirklich ganz brauchbar. Sowohl von der Ästhetik als auch von der Handlung her. Wesentlich brauchbarer als die übelst geschnittene Fassung von "The Crow: City of Angels". Dazu kommt natürlich der Nu Metal/Alternative Soundtrack und die Darstellung einer ekligen, korrumpierten abgefuckten Stadt. Typisches "The Crow" Material. Nichts wirklich neues, aber wie gesagt ganz brauchbar.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



5. The Crow: Wicked Prayer (2005)

Okidoki.


James "Jimmy" Cuervo (Edward Furlong aus Terminator 2 und American History X) ist ein entlassener Sträfling der sich grade auf Bewährung befindet. Er saß bis vor kurzem ein, weil er einen Vergewaltiger totgeschlagen hat. Lily (Emmanuelle Chiqri) ist seine Freundin, die er unbedingt heiraten will. Selbst lebt Jimmy in einem Trailer, zusammen mit seinem Hund. Die ganze Story spielt sich ab in Lake Ravasu, in einem Azteken-Reservat. Lily ist eine Aztekin - Harold (Danny Trejo) ihr Vater und Priester als auch sein Sohn Sheriff Tanner (Dave Baez) mögen Jimmy absolut nicht. Eines Tages will Jimmy endlich Lily den Antrag machen. Doch kurzerhand werden sie beide von Luc Crash (David Boreanaz) und seiner Gang gefangen genommen und umgebracht. Lily und James werden aufgehängt. Letzterem wird in einem satanistischen Ritual sogar das Herz herausgerissen. Crash saß nämlich selbst mit Jimmy ein und sie waren sowas wie Freunde. Vor kurzem wurde er von seiner Gang befreit. Die Satanistenbande trägt Namen der vier apokalyptischen Reiter: Death, War, Pestilence und Famine. Lola Byrne (Tara Reid), Lucs Freundin ist natürlich auch dabei. Der Anführer möchte im Laufe der Story zum Antichristen aufsteigen. Doch er hat die Rechnung nicht ohne Jimmy gemacht. Dieser erwacht nämlich aus seinem Tod, zieht sich ein Azteken-Krähenkostüm an und fängt an sich für seinen und Lilys Tod zu rächen.

Okay.

First things first: Die Story ist echt nicht schlecht. Sie basiert auf einem The-Crow-Buch (keinen Comic) gleichen Namens vom Autor Norman Partridge. Ich mag die Tatsache, dass im Prinzip ein jeder Crow werden kann und diese oder andere Story sowohl in Los Angeles, in einem KZ oder wie hier in einem Azteken-Reservat stattfinden kann. Das Szenenbild ist zu Beginn auch richtig cool. Doch irgendwann wird es richtig lächerlich. Luc Crash und seine Gang sind ein lachhafter Haufen. Dieses Netz-Hemd, diese pseudo-comichafte Selbstdarstellung, dieses Psychopathentum. David Boreanaz hat, wie ihr vielleicht wisst, Angel in "Buffy" und in der gleichnamigen Serie gespielt. Hier wirkt er einfach wie eine Discount-Version von sich selbst. Ein Satanist aus Hot Topic oder Wish. Tara Reid ist ebenfalls furchtbar nervig. Danny Trejo rettet am Ende den Film nicht und wenn er und mehrere andere Azteken einen rituellen Tanz um die verletzte Krähe veranstalten muss ich lachen. Sorry. Vor allem wegen dem Typen im Bandana im Hintergrund. Edward Furlong macht sogar einen relativ okayen Job. Ich frage mich, wieso das Goth-Outfit wieder sein muss. Schließlich ist die Figur des "The Crow" nicht an dieses Szenenbild gebunden. Es wirkt einfach sehr erzwungen. Ich glaube, der Film hätte was werden können wenn man die "großen" Namen weggelassen hätte. Aber dann hätte man keine Zuschauer herangezogen. Wie auch immer. Es ist echt schade.

3/10 Pfandflaschen
Trailer:





Freitag, 30. Juli 2021

Happenings des Monats: Juli'21

Stricher guckt sich endlich "Zack Snyder's Justice League" an am 09.07.2021

Ich schreibe hier ja nie Doppel-Reviews, darum verlinke ich selbstverständlich wie gewohnt das Review zu "Justice League" (2017).

Bei diesem Film handelt es sich allerdings um einen sensationellen Director's Cut des ursprünglichen Films. Oder um es anders zu formulieren: Es IST der ursprüngliche Film, mit einigen Zusatzszenen usw. usf. Die Version die damals, vor ein paar Jahren ins Kino kam ist die stark geschnittene Version. Regisseur Zack Snyder musste aus familiären Gründe aus der Produktion aussteigen, Joss Whedon (Buffy the Vampire Slayer, Avengers, Firefly etc.) hat das Ruder übernommen. Was herauskam war ein, für mich zumindest damals, recht okayer, leicht verdaulicher Superheldenfilm. Aus heutiger Sicht betrachtet war er viel zu kurz und zu holprig umgesetzt. Man hat ihn zu einem simplen zweistündigen, kompakten Film gemacht. 


"Zack Snyder's Justice League" besteht jedoch insgesamt aus sechs Teilen. Die Länge: 232 Minuten anstelle von 120. Ein Glück, ein riesen Glück dass die ganzen Fans die Initiative "Release The Snyder Cut" ins Leben gerufen haben und einen enormen Druck auf "Warner Brothers" ausgeübt haben. Jetzt versucht man es mit "Restore The Snyderverse" weiter, damit dieser Film nun offiziell kanonisch wird. Das wird allerdings nie passieren, weil die Fortsetzungen schon längst in Planung sind und Ben Affleck (Batman) als auch Henry Cavill (Superman) nicht mehr im DC Extended Universe zu sehen sind. Schade. 

Nun zum Film. Es ist im Prinzip derselbe Film, mit derselben Handlung. Die Invasoren von Apokolips: Darkseid, Steppenwolf und Desaad wollen die Erde nach ihren Vorstellungen umgestaltet, was für unser aller Leen die Vernichtung bedeuten würde. Mithilfe der Motherboxen, einer Art hochtechnischen Maschinen mit unvorstellbarer Kraft die seit Jahrtausenden auf der Erde sind. Bewacht von den Menschen, den Atlantern und den Amazonen. Im Prinzip heißt es: Justice League (Batman, Flash, Aquaman, Cyborg und Wonder Woman) gegen die Arschlöcher von Apokolips und ihre Armee von Paradämonen. Oh und natürlich erweckt man Superman wieder zum Leben, aber ich verrate auch jetzt wieder nicht wie. 

Ich finds interessant, wie groß die Kraft des Editierens/Schneidens ist. "Justice League"(2017) war im Gesamtton doch eher freundlich, es gab hin und wieder ein paar Witzchen. Schließlich konkurierte man mit Marvel, die ja auch insgesamt eher familien/kinderfreundliche Filme gemacht haben. ZSJL (wie ich den Film jetzt nenne) schlägt in eine eher andere Richtung ein. Man geht auch viel tiefer auf die Entwicklung der einzelnen Figuren ein, anstelle sie ganz ganz schnell in die Handlung reinzuquetschen. Man nimmt sich ordentlich Zeit um eine Handlung aufzubauen. Es ist einfach nur episch. Und ich übertreibe wirklich nicht. Klar, es gibt ein paar einzelne Momente, in welchen der Pathos gewinnt - aber tatsächlich nur ganz ganz wenig. Es ist wirklich ein mehr als solides Machwerk. Leck mich fett. Das Warten hat sich sowas von gelohnt.

9,5/10 Pfandflaschen
Trailer:



Donnerstag, 29. Juli 2021

Comics Monthly#87

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Comics Monthly"! Diesmal habe ich sogar, so wie früher, ganze vier Ausgaben von vier verschiedenen Verlagen reviewt. Unterschiedlicher gehts kaum. Kein Wunder, dass es so viel ist. Schließlich arbeite ich seit Anfang des Monats daran. 

Ashes, Ashes#1

Oh, ich liebe positive Überraschungen.

"Ashes, Ashes" basiert auf dem Buch "Ravage" von René Barjavel. Zuerst scheint sich die Geschichte in irgendeinem Dorf, mitten im Winter abzuspielen. Die Umgebung sieht aus wie Ende des 19. Jahrhundert oder vielleicht etwas später. Die Bevölkerung, mehrheitliche Männer jungen und mittleren Alters stellt eine Armee dar. Sie werden grade von einem hinterlistigen Feind angegriffen, der mit seiner Armee über die Schutzmauer bzw. durch sie gekommen ist. Plötzlich legt sich der Fokus auf den Anführer des Dorfes, einen bärtigen, 129-jährigen Mann den alle nur den "Patriarchen" nennen. Als er

erfährt, dass der Feind in unmittelbarer Nähe ist, beschließt er, nicht lange zu fackeln und zurückzuschlagen. Also nimmt er seine Axt und schlägt mehrere Schädel der gegnerischen Armee ein. Mit seinem Messer schlitzt er diverse Kehlen auf, bis er 1:1 mit dem gegnerischen Anführer ist. Es stellt sich heraus, dass der Patriarch in Wirklichkeit Francois heißt. Sein Gegner heißt Albert und sie duzen sich. Ab diesem Moment wird klar. Die Story spielt weit in der Zukunft, als die Menschheit auf einem derart hohen technologischen Stand ist, dass es für einige doch zu viel gewesen ist. Und zwar so viel, dass sie anfingen sich in Dörfer zurückzuziehen. Zumindest vermute ich, dass es so gewesen sein muss, denn so viel wird hier noch nicht verraten.

Das hier ist künstlerisch auf solch hohen Level, dass alle anderen Comics in dieser Ausgabe fast schon einpacken dürfen. Es ist eindeutig kein Comic mehr, sondern eine Graphic Novel. Die einzelnen Panels sehen aus wie kleine Gemälde und als Francois anfängt mit seiner Axt Köpfe einzuschlagen, sehen die Gesichter so überrascht aus, dass es wiederum lustig ist. Für Freunde des Steampunk als auch des Sci-Fi finden sich auch zwei kleine Momente. Ich habe, ehrlich gesagt, irgendwas Sci-Fi-mäßiges erwartet. Das Cover hat mich an den Film "Inception" erinnert. Ich bekam Sci-Fi, nur andersrum aufgesattelt. Wie man das so sagt. Oder so. Ich finds mehr als gut!

Erhältlich bei: Magnetic Press
9/10 Pfandflaschen
Made by: JD Morvan, Rey Macutay, Walter


Gamma Flight#1

Okay, ich hab wohl einiges nachzuholen. Wobei, nee. Eigentlich weiß ich dass es mittlerweile zwei Hulks gibt. Den Immortal Hulk und den Totally Awesome (?) Hulk. Und dass es zwei unterschiedliche Personen sind. Der erstgenannte ist immer noch Bruce Banner, der zweite ist Amadeus Cho. Erstgenannter wird immer noch oder wieder von der Regierung gesucht? Egal.


Jedenfalls gab es mal eine Comicreihe namens "Alpha Flight". Dort waren Agenten/Superhelden zu sehen, die für die Regierung diverse Aufträge im Weltraum erfüllt haben. "Gamma Flight" war eine Art Spin-Off. Die dort vertretenen Charaktere hatten die Augabe für Alpha Flight den Hulk zu suchen. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass dieser gar nicht mal so schlimm ist. Lange Rede, kurzer Sinn. Die Jäger wurden zu Gejagten. Zu Beginn dieser Ausgabe sind sie zu sechst. Da wären: Crusher Creel aka The Absorbing Man, Mary MacPheeran aka Titania, Eugene Judd aka Puck, Leonard Samson aka Doc Sasquatch (lol), die Wissenschaftlerin Charlene McGowan und ein Hybrid aus den beiden Teenagern Rick Jones und Del Frye. Kaum sind sie in einem neuen Unterschlupf angekommen, sind noch nicht mal richtig da, schon kommt eine verheerende Nachricht im Fernsehen. Ein Gamma Monstrum attackiert die Stadt. Kurzerhand beschließen sie vor Ort aufzutauchen, den Mutanten zu beruhigen und mitzunehmen. Bevor die Gamma Police es tut. Der Mutant stellt sich als eine junge Frau namens Dionne heraus, die aus einem Cap geflohen ist, wo Experimente auf Menschen gemacht wurden. Als die ganze Gruppe von der Polizei angeschossen wird, rastet Titania komplett aus und zerstört Polizei Autos. Leider klappt es nicht Dionne mitzunehmen und Skaar, der Sohn von Hulk taucht auf um sie "nach Hause zu bringen".

Eine Sache muss ich hervorheben: Rick Jones (der damalige beste Freund von Hulk) und Del Frye sind auf eine unglaublich schlimme Art miteinander verschmolzen. Del ist ein durchsichtiger grüner Körper, mit Rick als eine Art Giraffenhals-Tumor der im am Hals herauswächst. Dieses Leben muss sehr schlimm sein. Die Handlung ist so lala. Es ist im Prinzip dasselbe wie die Task Force X bzw. die Suicide Squad von DC Comics. Nur ohne die implantierten Bomben, die bei Nichtdurchführung der Mission explodieren. Es sind Bösewichte bzw. Anti-Helden, die jetzt Heldenarbeit machen. Underdogs und so. Eigentlich müsste mir sowas gefallen. Allerdings ist der Plot einfach unfassbar vorhersehbar, zum einen. Eine Gruppe von Outsidern findet eine weitere Outsiderin und will sie bei sich aufnehmen. DOCH irgendjemand hat wohl was dagegen. Zum anderen: Dazu kommt noch, dass die Zeichnungen teilweise einfach richtig Scheiße aussehen. Als wäre man nicht fertig geworden. Als wären das Skizzen auf die man Farbe draufgeklatscht hat. Das ist wirklich sehr sehr schlimm. Ich dulde das nicht.

Made by: Al Ewing, Crystal Frasier, Lan Medina
4,75/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: Marvel 

Justice League Infinity#1

Als allererstes werden wir Zeuge wie der Android Amazo quer durchs Weltall fliegt und von Außerirdischen für eine Gefahr gehalten wird. Sie schießen auf ihn mit Raketen, die er aber erfolgreich abwehrt, obwohl sie eigentlich ganze Sonnen zerstören sollten weil sie auf dem neuesten Stand der Technik sind. Irgendwann landete Amazo in einem vom Rest des Universums abgeschotteten Raum, bestehend aus lauter Spiegeln. Dieser hat ihm vom weiten zu sich gerufen, via Telepathie oder ähnliches. Dort angekommen beginnt der Androide zu hinterfragen was er ist, wieso er ist und was sein Zweck auf dieser Welt ist. Wieder auf der Erde: der Justice-League-Mitgründer und Marsianer Martian Manhunter aka J'Onn J'Onnz hat die JL verlassen. Nun reist er über den Globus in Gestalten
verschiedenster Menschen, jeglicher Hautfarbe und Nationalitätet. Die Welt der Homo Sapiens ist ihm äußerst wichtig, also hat er beschlossen sie genauestens zu erkunden anstelle Superheld zu spielen. Woanders: Die Justice League bestehend u.a. aus Batman, Superman, Wonder Woman und einen Haufen anderer Helden veranstaltet eine Überraschungsparty für Flashs Geburtstag. Der schnellste Mann der Erde ist sehr überrascht, noch überraschter sind allerdings alle anderen als plötzlich die Invasoren vom Planeten Apokolips in Metropolis auftauchen. Es sind Granny Goodness und die Paradämonen. Doch ein weiterer Apokolipsianer (?) namens Kalibak (der Sohn von Darkseid) und seine Soldaten taucht auf. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Fraktionen. Der Angriff ist offensichtlich nur eine Art galaktischer Schwanzvergleich. Mr. Miracle findet einen Weg die beiden Mini-Armeen wortwörtlich wegzusaugen und alles ist am Ende gut. Doch in dem oben genannten Raum, in welchem sich Amazo befindet kommt es zu einer Art Riss, welcher allen anschein nach Raum und Zeit verändern wird...

Ich habe die ersten beiden Seiten gelesen und dachte mir "Oh cool, das sieht vertraut aus". Dann habe ich festgestellt: Scheiße, das ist ja beinahe dasselbe Artwork wie im DC Animated Universe. Also in den Serien "Superman", "Batman", "Justice League" usw. Der Comic ist die Fortsetzung der leider schon beendeten Serie "Justice League: Unlimited". Mein Herz freut sich. Das Artwork ist dementsprechend auch sehr cartoony und ziemlich kinderfreundlich. Es ist außerdem interessant eine etwas weniger "Heldenhafte" Seite zu sehen, nämlich die Weltreise von MM als auch die Gedanken von Amazo. Der Stil erinnert teilweise jedoch nicht nur ans DCAU sondern auch an Genndy Tartakovsky (Dexter's Labor, PPG) allerdings nur was die Hintergrundgestaltung betrifft. Manchmal funktioniert so n Nostalgie-Ding einfach sehr gut.

8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei DC
Made by: JM DeMatteis, Jim Tucker, Ethen Beavers

Ordinary Gods#1

Die Geschichte fängt vor 22 Jahren an. Irgendwo in Tokyo wird eine Gruppe von Yakuza von einem weißen Typen mit Bart angegriffen. Sie wissen sich zu wehren, doch der Bärtige kämpft sich durch und will an ihren Anführer rankommen - einen tätowierten älteren Herren. Doch die Handlung wendet sich und der Mann wird von seinem eigenem Handlanger umgebracht. Als nächstes wird uns in einer Art Rückblende (die immer wieder in die Handlung eingebaut wird) erklärt, dass es schon seit jeher Götter in unserem Universum gibt. Schon immer haben die Menschen gegen ihre Herrschaft rebelliert, bis irgendwann unter den Göttern selbst ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Einer der Götter, der "Erfinder", beschloß die eigenen Gegner (die unsterblich sind und immer wieder auferstehen) auf eine andere Art zu bekämpfen. Er erschuf eine Art ewig währendes Gefängnis für unsterbliche Seelen. Im Hier und Jetzt: Ein Typ namens Christopher besucht seinen Psychiater. Er stellt das erste Mal fest, dass er depressiv ist. Sein Leben besteht aus einem Zyklus von Geldverdienen bis er irgendwann alt genug ist um in Rente zu gehen. Kurze Zeit später ist er mit seiner kleinen Schwester in einem Bücherladen. Vor der Ladentür treffen sie auf die Repräsentantin einer komischen Sekte, die mit Kunden des Shopping Malls irgendwelche Scientology mäßigen Tests durchführen. Bei einem seiner Arbeitsaufträge trifft er urplötzlich auf diese Leute wieder. Es scheint so als ob sie hinter ihm her sind. Doch warum, und wieso? Und weshalb überhaupt? Nun, das wird erst gegen Ende verraten. Und ich spoiler hier nicht.

Zunächst mal das Positive: Das Artwork ist verdammt gut. Teilweise erinnert es mich an das Videospiel "God Of War", teilweise an irgendwelche Avengers-Klamotten. Mir gefällt auch die Verschmelzung von einer neuen und einer alten Welt. Ich meine jetzt die Handlung. Die Story ist auch alles andere als schlecht. Es ist ein uralter Kampf von guten gegen böse Götter, die sich in unserer Zeit "verstecken". Und da sind wir schon beim eigentlichen Problem: Die Story und das Artwork sind zwar schon geil, allerdings ist die Geschichte an sich relativ vorhersehbar. Natürlich muss es irgendeinen "Auserwählten" geben, der die Welt verändern wird. Natürlich weiß er nichts davon. Natürlich wird sein gesamtes Leben auf dem Kopf gestellt und nichts ist mehr so wie vorher. Von daher: echt gut, aber auf Dauer ist das nichts.

6,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Image Comics
Made by: Kyle Higgins, Felipe Watanabe

Mittwoch, 28. Juli 2021

Comic Book Review#495: The Walking Dead#121-126 (2014)

Es ist Krieg. Negan und seine Erlöser haben mit Granaten und anderen tödlichen Waffen die Siedlung Alexandria angegriffen. Es gab schwer Verltetzte. Heath verlor ein Bein. Seine Freundin Doctor Cloyd hat den Zombie-Biss selbstverständlich nicht überlebt. Außerdem kommt es zu einer Geiselnahme. Eugene und Rosalita werden von Negan festgenommen. Letzgenannter zieht es vor biologischen Krieg zu führen. Er leitet seine Männer an, ihre Waffen wie Pfeile und Messer mit dem Zombie-Virus zu infizieren, sodass Anwohner der Anhöhe oder von Alexandria ganz sicher sterben. Schlußendlich

versammeln sich beide Gemeinden auf der Anhöhe. Irgendwann taucht auch Negan mit seiner Armee auf um seinen garstigen Plan zu vollführen. Es kommt zu einer Massenschießerei und Stecherei. Rick wird von einem Pfeil getroffen - alles steckt er sich nicht mit dem Virus an. Dwight, der Verräter an Negans Seite hat exakt diesen Pfeil nämlich nicht mit dem Blut der Untoten eingeschmiert. Eugene und Rosalita schaffen es mithilfe eines weiteren Mitglieds von Negans Anwesen, der überlaufen will, mit einem Auto zu entkommen. Am Ende sieht es nicht gut aus, die Schlacht ist schrecklich. Negan zieht sich vorerst vom Kampf zurück, belagert das Geländer aber weiterhin. Bei der abschließenden Friedensverhandlung mit Rick scheint er auch vernünftig sein zu wollen. Er realisiert, was für Fehler er gemacht hat und dass eine friedliche, neue Gesellschaft auf dieser Welt möglich sein kann. Doch dann schneidet ihn Rick mit einem Messer.

Heilige Scheiße, geht das ab. Also wirklich jetzt. So absolut. Es ist ein "All Out War". Keine Rücksicht auf Verluste, so scheint es. Allerdings steckt da trotzdem Taktik dahinter. Ich finds interessant, dass es Leute sind, die vorher nicht wirklich beim Militär oder der Polizei waren (außer jetzt Rick), die trotzdem eine Kriegsstrategie entwickeln können. Tough times create tough people oder so. Außerdem find ich es richtig gut, wie mit den eigenen Gegner umgegangen wird. Man will zwar einen Gegenschlag ausführen, sie alle am Ende trotzdem wie Menschen behandeln. Weil man besser als ein verschissener Despot (wie Negan) ist. Wie sonst auch: Faszinierend. Ehrlich.

8,5/10 Pfandflaschen


Freitag, 23. Juli 2021

So isses, Musik!#126

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von "So isses, Musik!". Diesmal ist hier alles voll mit Musik gefüllt und ich habe mehr als nur zwei Reviews parat. Auch den nächsten Teil der "Top 50 Rock Albums of the 90s" von loudersound.com. Viel Spaß beim lesen und auschecken.

Was läuft so?

Ruadh - Eternal (2021)

Durch den YouTube-Account "Black Metal Promotion" bzw. dessen Instagram-Account bin ich auf die Folk Black Metal Band (höhö ich sag das mit Absicht so) Ruadh aus Schottland gestoßen.

Der erste Song "Break Of Dawn" überzeugt bereits durch volles Durchbrettern zu Beginn und Vogelgeräusche, Pianoklänge und Chöre gegen Ende. Nur um dann am Ende noch mal loszulegen. Ruadh sind im Prinzip eine leichtere Variante von Pagan Metal Bands, die die ganzen Naturklänge und Akkustik-Instrumente in ihre Songs einbauen. Nur dass sie wesentlich versöhnlicher klingen. Sie erinnern mich an die guten Zeiten von Viking Metal, also als Bathory bzw. Quorthon plötzlich ganz anders klangen. Nur dass der Sänger von Ruadh (im Gegensatz zu Quorthon, das muss ich leider sagen), tatsächlich eine verdammt gute Stimme hat. 

Und was für ein schönes, gar nicht mal so düsteres Artwork. Fuck ist das schön.
Anspieltipps: Alles.

8,5/10 Pfandflaschen


Cerebral Rot - Excretion Of Mortality (2021)

Das ist wohl eines der brutalsten Death Metal Alben die ich in letzter Zeit gehört habe. Naja, eigentlich nicht, aber das wäre wohl etwas was ich schreiben würde, würde mich das Album wirklich umhauen. Tut es nämlich nicht. Das heißt aber nicht dass es grottenschlecht ist. Es besteht nämlich aus typische Death Metal Zutaten. Helikopter-Riffs, Blastbeats und gutturaler Gesang. Dazu noch ein goriges Albumcover. Und natürlich noch ein Witz: der Bandname ist in typischer Death Metal Schrift gehalten, während der Albumtitel  in einer Art Schönschrift steht. Haha. Das ist witzig, weil man das nicht erwartet hat. 

Ich muss sagen: Es ist wirklich sehr angenehm zu hören. Für das eine Mal. Aber mehr leider nun auch nicht. Ich werde die Band leider sehr schnell vergessen. Trotzdem denke ich dass der geneigte DM-Fan das hier lieben wird. Zurecht. Erschienen auf:

6,75/10 Pfandflaschen


Caustic Wound - Death Posture (2021)

That's how I like it! 

Das ist nun definitiv mehr nach meinem Geschmack. Erschienen auf Profound Lore Records, allerdings schon im April diesen Jahres. Die Schrift und das Albumcover lassen es einen schon erahnen. Entweder Old School Grindcore oder Powerviolence. 


LECK MICH FETT ist das ein Brett. Ähem. Die Instrumentierungsdingens hört sich an nach Grindcore mit leichten Death Metal Einschlag. Sprich die typischen Elemente plus hier und da ein kleines Semi-Solo bzw. einfach absoluter Misuse des Whammy Bar. Gesang: Guttural. Ausschließlich. Worum es geht? Das weiß ich nicht. Aber die Songtitel lassen es erahnen: Cemetery Planet, Black Bag Asphyxiation, Acid Attack... Bei 26 Minuten ist das fast schon eine Doppel LP, übrigens.

Fazit: Nichts wirklich neues im Grindcore-Hausen. Allerdings habe ich sowas gutes in dem Genre schon lange nicht mehr gehört. Und das will was heißen. Ehrlich jetzt!

8/10 Pfandflaschen




Spectral Wound - A Diabolic Thirst (2021)

Wieder eine Band mit "Wound" im Namen, wieder auf Profound Lore Recoreds, wieder im April diesesn Jahres rausgebracht. Wenn man nur grob auf das Albumcover hinguckt, sieht es aus als würde eine besoffene Ballerina am Tisch sitzen und ihr Bein quer drüber strecken. Allerdings ist das kein Schuh sondern ein Tierschädel der da steht. Witzig.

Diesmal allerdings kein Grind sondern Black Metal alter Schule. Und einem lesbaren Bandlogo, was ja eher eine Ausnahme ist. Ich habe nicht viel zu sagen, außer: Gorgoroth und Emperor lassen grüßen. Im Gegensatz zu ganz alten norwegischen Aufnahmen, setzt man nicht auf Lo-Fi der trveness wegen, sondern auf guten Klang. Krächzgesang, Endlos-Riffs und Klangwände. Man hält sich sogar an die Regeln und liefert nur sechs Songs ab, die alle jeweils länger als fünf Minuten sind. Astrein abgeliefert.

8,5/10 Pfandflaschen




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Raphi hat sein Video leider noch nicht oben, allerdings wird es spätestens in August zu sehen sein. Noch ist nicht alles gesagt. Kaum zu glaube, aber wahr. Es sind nur noch sechs Alben bis zum Ende. Wovon ich über drei schon geschrieben habe. Das heißt, es sind im Endeffekt nur noch drei. Falls ihr in der Liste rumgescrollt habt, wisst ihr aber eh was kommt.

8. Faith No More - Angel Dust (1992)

Viertes Album von Faith No More und gleichzeitig das erste nach dem Erfolg "The Real Thing". 


Mike Patton war hier wesentlich mehr am Songwriting beteiligt als auch offensichtlich an den Richtungsbestimmungen der einzelnen Songs. Damit meine ich, dass einige Songs so klingen wie Musik die Patton später gemacht hat. Sprich: Man geht hier weit über Crossover/Funk Metal und derartiges hinaus. Bestens zu hören im Song "Midlife Crisis". Die Songideen an sich sind schon interessant. So handelt "Caffeine" von Schlafentzug und wurde durch Mike Pattons.... Schlafentzug inspiriert, den er durchgestanden ist um sich zu einen Song inspirieren zu lassen. "Land Of Sunshine" besteht aus Fragen aus einem Scientology-Buch und Glückskeks-Sprüchen. "You have a winning way, so keep it, your future, your future, your future You are an angel heading for a land of sunshine And fortune us smiling upon you". "RV" steht für "Recreational Vehicle" und handelt von einer Reise durch die USA in einem Wohnmobil. Patton hört sich dabei an wie ein Country-Schlagersänger. "Crack Hitler" handelt von einem despotischen Crackdealer. 

Wie bereits erwähnt: Man geht schon längst über das Schema Funk/Rap Einlagen auf Gitarrenriffs hinaus. Stattdessen mixt man Country, Easy Listening, Rap und eine gewisse Theatralik. Dazu kommen noch Samples von Dmitrij Schostakowitsch, Diamanda Galas und anderen. Oh und da gibt es natürlich dieses Cover von Commodores namens "Easy". Das dürfte das bekannteste Stück auf diesem Album sein, dass eigentlich gar nicht drauf erschien sondern auf einer EP, die aber in irgendwelchen Special Editions angefügt wird. 

Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Album irgendwo doch ein Bisschen zu experimentell ist. Zumindest stellenweise. Andererseits ist hier eines meiner absoluten FNM-Lieblingssongs, nämlich "Midlife Crisis" welches ich durch "Grand Theft Auto: San Andreas" immer wieder gehört habe. Musikalisch natürlich trotzdem eine Meisterleistung. Trotzdem gefällt mir "King For A Day/Fool For A Lifetime" mehr.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Everything's Ruined, Midlife Crisis, RV, Caffeine, Easy, Malpractice





7. Guns 'N' Roses - Use Your Illusion I & II (1991)

Je nachdem, wie man es betrachten mag: Entweder ist "User Your Illusion" als Gesamtwerk das dritte Album von GNR oder es sind die Alben #3 und #4. Das zweite "G'N'R Lies" war eine Zusammenstellung von Akkustik-Songs und im Studio aufgenommenen Songs die mit Live-Publikum unterlegt waren. "Use Your Illusion" im Vergleich dazu ein ziemlich bombastisches Werk. Und genau das find ich schlimm. Es ist so überladen mit Schmalz und Power-Balladen, dass es trieft. 


Es wurden zehn (!) Musikvideos zu zehn Singles aus den beiden Alben veröffentlicht. Insgesamt sind es einfach mal 30 Songs, die hier zu finden sind. Beide Alben unterscheiden sich ziemlich voneinander. Der erste Teil ist wesentlich balladesker, während der zweite immer noch irgendwie versucht auf die Kacke zu hauen. Wir haben hier solche Klassiker wie "Don't Cry", das Wings (zweite Band von Paul McCartney)-Cover "Live And Let Die", "November Rain", "You Could Be Mine" (Vom "Terminator 2"-Soundtrack) und natürlich das Bob-Dylan-Cover "Knockin' On Heaven's Door". Hits und Ohrwürmer schreiben, das konnten GNR durchaus. Mein Problem bei den Alben ist einfach die Masse an Songs und damit auch die Unmenge an Filler-Songs. Ich finds auf Dauer tatsächlich höllisch anstrengend anzuhören. Dieses semi-bluesige Genöle hat einfach nichts mehr mit den Hairspray-Klängen von "Appetite For Destruction" zu tun. 

Ich kann das einfach nicht mehr hören.

Keine Bewertung
Anspieltipps: Civil War, Live And Let Die, Don't Cry, You Could Be Mine



Donnerstag, 22. Juli 2021

Album der Woche#497: MØL - Jord (2018)

MØL wurden mir vor ein paar Monaten gezeigt und ich fand den dritten Song, "Bruma" der auf diesem Album erschien so geil, dass ich ziemlich aus dem Häuschen war. Also setzte ich die Band auf die To-Review-Liste, und ein paar Monate später - also jetzt - hat es der Zufall entschieden dass sie reviewt werden. Here we go also. Der Name der Band bedeutet auf Dänisch "Motte", was ich sehr interessant finde. "моль" bedeutet nämlich das gleiche auf Russisch und wird irgendwie auch ähnlich ausgesprochen: "Mol'" (mit einem weichen L). Ich habe ein nicht aktuelles Album genommen, weil mir "Bruma" schon bekannt war und ich auf diesem Song aufbauen wollte.


Gleich zu Beginn muss ich eine popkulturelle Referenz einbauen. Das Intro zum ersten Song "Storm" erinnert mich an "Falling" von Angelo Badalamenti - welches gleichzeitig das Intro zur David Lynchs Serie "Twin Peaks" ist. Und musikalisch erinnert mich der Song auch einen Sturm. Irgendwann hört man diese verzerrten, verhallten Riffs die nach Gewitter klingen. In Kombination mit dem Intro komme ich nicht umhin den Vergleich zur "Ruhe vor dem Sturm" zu machen. Herrlich. Was sich dann durchs ganze Album zieht ist eine Mischung aus Black Metal Gitarren, Drums und Gesang und einer ambient-igen Atmosphäre. Zudem kommt natürlich, dass das Album besser produziert ist als sämtliche Untergrund-BM-Alben. Das nennt man dann "Blackgaze". Kommt davon wenn man "Black Metal" und "Shoegaze" mischt. Es ist die Kombation vom "Sturm" (Black Metal) und der darauffolgenden "Ruhe" (Shoegaze), die das Ganze sehr abwechslungsreich macht. Zwar bin ich diese Mischung schon irgendwie gewohnt und ich weiß auch ganz genau, dass nach einem härteren Part ein eher ruhigerer Part kommen wird - aber trotzdem. Dadurch wird die Musik definitiv nicht langweilig. "Penumbra" ist so ein Song. Oder das oben erwähnte "Bruma". In "Vakuum" kommt man, meiner Meinung nach, sogar den norwegischen Vorbildern ein großes Stück näher. Zumindest stellenweise. Auf "Lambda" wiederum ist man soweit ins shoegazeische eingetaucht, dass vom BM kaum was zu hören ist. 

Es ist faszinierend was eine simple Genremischung alles mit sich bringt. Ich finds wirklich sehr toll, aufwühlend und beruhigend zugleich. Großartig.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Lambda, Vakuum, Bruma, Ligament




Mittwoch, 21. Juli 2021

Film der Woche#495: DC Movies Special, Teil 2

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Teil des DC Movies Specials. Zum ersten Teil geht es hier entlang. Ich mache da weiter wo ich aufgehört habe. 

13. Supergirl (1984)

Okay.

Kara Zor-El (Helen Slater), die Cousine von Kal-El (aka Superman) lebt in Argo City, auf Krypton. Zaltar (Peter O'Toole), ein wichtiger Mentor von ihr, lässt sie mit dem sogenannten Omegahedron spielen. Dabei handelt es sich um eine Art Kugel, die als Energiequelle der Stadt fungiert. Wie es der Zufall will, kommt es zu einem blöden Unfall, sodass das Omegahedron verloren geht und auf die Erde gelangt. Lel. Jedenfalls, fühlt sich Kara schuldig und beschließt auf eigene Faust zur Erde zu reisen und die Kugel wieder zurück zu holen. Sie weiß nicht was Bäume sind, erfährt aber durch Zalter was das sein soll - nämlich ein Gewächs dass auf der Erde wächst. Die Erde kennt sie aber, das ist nämlich der

Ort zu welchen ihr Cousin gereist ist. Interessant. Jedenfalls kommt sie auf der Erde an, doch es ist zu spät. Das Omegahedron ist bereist in den Händen der erfolglosen Hexe Selena (Faye Dunaway). Die Energiequelle nutzt sie vorerst um ohne Autoschlüssel ein Auto zu fahren, doch schon bald kommen ihr andere Pläne in den Sinn. Die Weltherrschaft natürlich. Mittlerweile hat sich Kara zur Tarnung als "Linda Lee" unter die Schülerinnen eines Mädcheninternats gemischt. Dort freundet sie sich mit Lucy Lane (Maureen Teefy), der Schwester von Reporterin Lois Lane, an. Diese geht mit dem Reporter Jimmy Olsen (Marc McClure) aus, der wie Lois auch, ein Kollege von Clark Kent aka Kal-El aka Superman ist. Schönes Crossover. Jedenfalls: Die Wege von Hexe und Kryptonierin kreuzen sich als die erstgenannte einen Mann heiß findet und ihn mit einem Liebestrank beeinflusst. Dieser soll sich in die erste Person verlieben, die er nach dem Aufwachen sieht. Dummerweise ist diese Person Linda Lee bzw. Kara. Da ist die Hexe natürlich richtig pissed. 

Das Positive zuerst: Die Special Effects sind größtenteils richtig geil. Erinnern mich von der Machart teilweise an "Poltergeist" oder "Evil Dead". Das Setting ist auch cool. Der Film schreit 80er Jahre, die Ausstattung erinnert an Fantasy/Mystery-Filme oder guten Horror. Der Plot ist fürs erste auch relativ lustig. Aber eher unfreiwillig. Mein Problem ist: Ja, das muss ich leider sagen - er hält sich schlecht an die Comicvorlage. Superman verließ Krypton als letzter Sohn des Planeten, kurz vor dessen Zerstörung. Hier ist der Planet noch wohlauf und Kara kann wohl einfach so hin und her reisen. Ich fänds tatsächlich cooler, wenn sie eine ähnliche Erfahrung wie Superman durchgemacht hätte. So hätte man auch einen Raum für einen Sequel haben können, wenn sie auf der Erde geblieben wäre. Oops, gespoilert. Es ist zwar cool, dass eine Kryptonierin auf den Erzfeind von Superman trifft, nämlich die Magie, ABER: der ganze Film hätte auch ohne Supergirl funktionieren können. Auf mich wirkt es teilweise so, als hätte man sie im Nachhinein einfach oben drauf geklatscht und sich noch ein paar Sachen dazu ausgedacht. Und die "digitalen" Effekte, wie irgendwelche Nebel, Wirbel sehen tatsächlich echt scheiße aus. Naja. Hätte hätte Fahrradkette.

5/10 Pfandflaschen
Trailer:




20. Steel (1997)

Ursprünglich war John Henry Irons einer der Nachfolger Supermans, nach dessen Tod im Story Arc "Death Of Superman" bzw. der darauffolgenden Story "Reign Of The Supermen". Der Wissenschaftler erschuf eine stählerne Rüstung mit einem Supermanlogo drauf und einem Cape dahinter. Ausgestattet mit einem riesigen Hammer kämpfte er gegen Bösewichte. Im Film sieht es ein wenig anders aus:


John Henry Irons (Shaquille O'Neal) ist Waffendesigner fürs Militär. Eine seiner neuesten Entwicklungen ist eine Sonarwaffe, die zu Beginn des Films getestet wird. Einer der zuständigen Militärs, Nathaniel Burke (Judd Nelson), stellt die Stärke des Sonargewehrs auf Maximum obwohl es vorher nicht getestet wurde. Daraufhin wird nicht nur ein leerstehendes Gebäude zerstört, sondern auch das aus welchem geschossen wird. Es stürzt ein. Ein gewaltiger Betonblock fällt auf Irons' Kameradin Susan "Sparky" Sparks (Annabeth Gish). Sie ist von nun an von der Hüfte abwärts gelähmt. Bei einem Militärtribunal sagt Irons gegen Burke aus und dieser wird unehrenhaft entlassen. Daraufhin findet er einen neuen Job bei einem hochkarätigen Waffenentwickler um Irons' Waffen an die falschen Leute (hier: Gangs in Los Angeles) zu bringen. Nach dem Tribunal verlässt John Henry  aufgrund schlechten Gewissens die Army und kehrt zurück in seine alte Nachbarschaft in LA. Kurze Zeit später tut er sich mit Uncle Joe (Richard Roundtree), einen Schrottplatzbesitzer zusammen und motiviert auch Sparky mit ihm zusammen zu arbeiten. John will nämlich etwas gegen die steigende Gangkriminalität unternehmen. Zu dritt kreieren sie eine Rüstung für ihn - er wird zum Superhelden "Steel".

Nun, das mag wohl an diversen Nostalgieschüben von mir liegen - kenne nämlich den oben erwähnten Story Arc schon seit den 90ern - aber ich mochte den Film. Zumindest mehr als "Supergirl". Die Stunts sind cool, die Geschichte ist einfach erzählt aber trotzdem ganz cool. Die Figuren kommen nicht in den Comics vor, sondern sind extra für den Film kreiert. Man wollte hiermit eine Art "Working Class Batman" erschaffen. Und das hat man tatsächlich ganz gut hingekriegt. Irons will Menschen die ihm wichtig sind helfen, etwas für die Gemeinde tun. Und jetzt kommt das Schlimme an dem Film. Er ist nämlich überlaufen mit Käse. Eine extra Portion "Cheese". Oder anders gesagt: Unfassbar viel Pathos. Dazu kommt noch der unsägliche Witz, dass John Henry kein Basketball spielen kann - obwohl er von Shaq gespielt wird. Haha. Der Film nimmt sich kein Stück ernst. Zumindest nicht so wie er sollte. Er badet einfach in Klischees. Jugendliche sind auf dem falschen Weg und treten Gangs bei. Es sind Militärwaffen im Spiel. Ein Mann vom Militär verkauft Waffen an organisierte Kriminelle Banden - egal ob es Schwarze sind oder Neo-Nazis - dabei ist er ein ziemlich schäbiger Bösewicht. Wie gesagt: Man schwimmt in Klischees. Zumindest hat man mit Annabeth Gish eine, glaube ich, allererste und einzige Action Heldin im Rollstuhl. Und es ist tatsächlich eine Freundschaft zwischen ihr und Shaq. Keine Romanze. Keine überflüssige Liebesszene. Nichts. Da muss ich den Film loben.
Fazit: Hätte 1000 mal besser laufen können. Aber leider ist Shaq ein hölzerner Schauspieler. Hätte aber auch schlimmer sein können.

6,25/10 Pfandflaschen
Trailer:


Dienstag, 20. Juli 2021

Comic Book Review#494: The Walking Dead#115-120 (2014)

Das Band beginnt mit einer kurzen Lagebesprechung und anschließend mit Ricks Ansprache an die Bewohner von Alexandria. Er möchte allen klar stellen, dass er für die Zukunft der Gemeinde kämpft und auf jegliche Unterstützung angewiesen ist. Kurz darauf ziehen einige Anwohner von Alexandria, der Anhöhe als auch des Königreichs von Ezekiel vor die Tore der Fabrik in welcher Negan mit seinen Anhängern/Sklaven residiert. Sie machen ihm ein Friedensangebot, doch er lässt sich davon nicht beeindrucken. Es stellt sich heraus, dass er Gregory (den Anführer der Anhöhe) bei sich hat. Dieser ging den Weg des geringsten Widerstands und stellte sich voll auf Negans Seite. Nun bittet er die

Männer der Anhöhe die da stehen, nach Hause zu gehen um schlimmstes zu verhindern. Einige gehen tatsächlich, der Rest bleibt. Es kommt zu einer riesigen Schießerei zwischen Negans Truppen und unseren Helden. Danach ziehen sich die Protagonisten jedoch in Schulbusse zurück und hauen ab. Die Strategie ist voll aufgegangen. Das Geballer hat alle möglichen Zombies in der Umgebung angezogen. Holly, die sich nicht zurückziehen möchte und auch nicht möchte dass Rick als "Pfand"/Geisel für Negan da bleibt fährt mit einem Truck durch den Zaun. Somit ist der Schutzwall um die Fabrik durchbrochen und die Zombies können aufs Gelände strömen. Negan und seine Handlanger sind nun von Zombies umringt und es wird länger dauern bis sie sich befreien können und wieder Leid anrichten können. Doch genau das passiert. Aber soweit spoilern möchte ich nicht.

Und wieder setzen Robert Kirkman und Charlie Adlard noch mal einen drauf. Eigentlich bleibt das Ausmaß/die Dimension der Gewalt ungefähr die gleiche wie im vorherigen Band. Die Unmenschlichkeit scheint aber sich noch mal übertreffen zu wollen. Man sitzt da und liest und hofft einfach nur, dass es den Hauptcharakteren weiter gut gehen wird, dass sie das alles überstehen und das Negan einen richtig fiesen Schlag in die Fresse kriegt. Dazu kommt noch, dass hier noch mehr strategisches Denken eingesetzt wird. Im Gegensatz zum ersten kriegsähnlichen Ereignis (man erinnere sich: der Governor und sein Panzer, der ins Gefängnis eingedrungen ist) gehen die Figuren, seien es jetzt Pro- oder Antagonisten, nun viel geschickter und planvoller vor. Es ist ein richtiger Krieg, der hier dargestellt wird. So grausam ein Krieg nun mal ist, umso spannender ist es darüber zu lesen - vor allem wenn er nicht echt ist. 

9/10 Pfandflaschen

Freitag, 16. Juli 2021

My Favorite TV-Show: Star Trek im TV, Teil 3

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "My Favorite TV-Show". Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich es immer noch nicht ganz festgelegt habe, wie diese Rubrik überhaupt geschrieben wird. Ob mit oder ohne U. Aber egal. Fest steht: Ich habe die vier Star Trek Serien gesehen, die ich sehen wollte. Habe über die ersten beiden geschrieben und möchte nun über die letzten beiden schreiben. Hier geht es zu "Enterprise" und hier zu "Discovery". Und weiter geht es hier:

3. Star Trek: The Original Series (1966-1969)

Damals, vor knapp sieben Jahren, habe ich den Star-Trek-Marathon gestartet. Im ersten Review waren zwei bekannte Folgen dieser Serie vorgekommen. Die eine, in welcher Captain Kirk gegen Gorn kämpft ("Worst Fight Ever" wie YouTube die Szene betitelt) und die mit den Tribbles. Damals war ich noch relativ unwissend, was auf mich zukommen würde, wenn ich mir die komplette Serie reinziehe, also war ich von den beiden Folgen absolut begeistert. Nun, nachdem ich "TOS" (wie die Serie gerne in Fanmund abgekürzt wird) gesehen habe muss ich sagen: Scheiße, das war eine Herausforderung.

Der Plot ist aus heutiger Sicht betrachtet ziemlich simpel. Eine internationale/interplanetäre Crew fliegt auf einem Raumschiff durch den Weltraum. Dieser heißt Enterprise, die Crew ist Bestandteil der Sternenflotte bzw. der Vereinigten Föderation von Planeten. Sie besteht aus Captain James T. Kirk (William Shatner), Schiffsarzt Leonard McCoy (DeForest Kelley), Lieutenant Montgomery Scott (James Doohan), Lieutenant Uhura (Nichelle Nichols), Fähnrich Pavel Chekov (Walter Koenig) und den vulkanischen Commander Spock (Leonard Nimoy). Das ist aber nur ein Bruchteil der riesigen Crew. Sie befinden sich auf einer fünfjährigen Mission, den weiten Weltraum zu erkunden. Auf ihrer Erkundungsreise treffen sie auf verschiedene Lebewesen und landen auf unterschiedlichsten Planeten. Meistens geht es um zwischenmenschliche bzw. in zwischenspezies Konflikte. In einer der ersten Folgen treffen wir auf "Charlie", einen jugendlichen Überlebenden eines gigantischen Raumschiffunfalls. Als dieser von der Enterprise aufgenommen wird, stellt es sich heraus dass er mit der Kraft seiner Gedanken in der Lage ist Dinge zu verändern. Und er macht das vor allem dann, wenn ihm irgendwas nicht passt. Zum Beispiel dann, wenn ein weibliches Crew-Mitglied nicht seine Frau/Freundin sein will.
Die Crew der USS Enterprise


Das wäre ein Plot von vielen. Was sich aber desöfteren sagen lässt: Sehr oft trifft die Crew der Enterprise auf irgendein fliegendes Objekt dass sich ihnen in den Weg stellt. Oder sie werden auf einen Planeten gebeamt, dass irgendeine Epoche oder Zeit aus dem 20. Jahrhundert wiederspiegelt. Zum Beispiel einen Nazi-Planeten. Oder sie reisen durch die Zeit. Oder irgendein intergalaktischer Exzentriker, der Menschen sammelt fängt sie alle und zwingt sie mit ihm zu leben. Dabei vertritt die Crew zumeist einen sehr liberalen, egalitären Ansatz. Alle Völker der Galaxis sind gleich und keiner darf gegen seinen Willen zu irgendwas gezwungen werden. Trotzdem ziehen die Crewmitglieder nicht alle an einem Strang und sich charakterlich gesehen sehr unterschiedlich. Kirk ist eher der Draufgänger, der schnell Ungerechtigkeiten erkennt während Spock der typische logisch denkende Vulkanier ist. Ausgerechnet der Schiffsarzt McCoy (genannt "Pille" oder "Bones" im Original) scheint derjenige zu sein, der kein Bock hat auf wissenschaftliches Gelaber. 

Mir gefällt diese utopische Version der Welt, als auch die wirklich sehr ehrgeizige Einstellung der Crew. Es gab allerdings Momente, und die gab es viele, in welchen mich die Serie herausgefordert hat. Zu oft, viel zu oft, war es klar was passieren wird. Und zwar, dass irgendwas auf das Raumschiff zukommen wird. Irgendjemand die Crew kidnappt oder einem Test unterziehen wird. Oder irgendwas nicht so ist, wie es scheint. Dazu kommen allerdings die herrlich witzigen Kämpfe und die Standard gewordenen Zitate wie "Faszinierend, Captain" oder "Er ist tot, Jim". "Star Trek" ist gar nicht mal so gut, wie es sich alle ausmalen. Allerdings ist es der Trash-Faktor der die Serie so kultig macht. Ich würde mir an eurer Stelle irgendeine Best-Of der TOS-Folgen geben, weil man wirklich nicht unbedingt alles davon gesehen braucht. Und ich meine jetzt nicht irgendeine Clipshow sondern: sich eine Liste mit den besten Folgen raussuchen und dann exakt diese angucken. Es sind hier nämlich Perlen dabei, aber wie gesagt es ist nicht alles gut. 




4. Star Trek: The Animated Series (1973-1974)

"Star Trek: TAS", wie die Serie abgekürzt wird, spielt direkt im Anschluß an die Original Series. Nach dem Erscheinen des ersten Star-Trek-Films hat man sie als nicht kanonisch erklärt, inzwischen ist sie allerdings wieder kanonisch. 


Wir befinden uns in den Jahren 2269 und 2270. Die Enterprise macht immer noch dieselbe Reise. Diesmal hat sich allerdings die Crew etwas verändert. Anstelle von Lieutenant Uhura hat Lieutenant M'Ress übernommen, die einer antropomorphen Katzenspezies angehört. Auch Pavel Chekov ist nicht mehr dabei, an seiner Stelle tritt nun der dreiarmige und dreibeinige Lieutenant Arex. Oh, und jetzt ist auch alles animiert. Ansonsten bleiben wir beim selben Konzept. Nur dass sich hier weniger oft ähnliche Szenarien wiederholen. Meiner Meinung nach ist im puncto Originalität die animierte Serie sogar ein medium großes Stück besser.

Es gibt übrigens zwei verschiedene deutschsprachigen Synchro-Versionen. Die erste, von 1974, ist komplett in Schnodderdeutsch gehalten. Zudem wurden einige Folgen umgeschnitten bzw. einfach weggelassen. Die Neuauflage kam erst 20 Jahre später, im Jahr 1994, raus. Ich hatte das Glück eine britische Komplettedition auf DVD zu kaufen, welche die neue deutsche Tonspur enthielt. Wie schon gesagt, meiner Meinung nach wesentlich besser als die ursprüngliche Serie. Und ja, hiervon stammt das "Sarcastic Kirk" Meme.







Donnerstag, 15. Juli 2021

Film der Woche#494: Wächter der Nacht (2004)

Dieser Film lag schon ziemlich lange auf dem To-Watch-Stapel und hat auf sein Review gewartet. Allerdings habe ich ihn, damals als er erschien, schon mal gesehen. Es ist nur über zehn Jahre her. Fast zwanzig, um genau zu sein. Leider habe ich erst später erfahren, dass die westliche Version des Films zehn Minuten kürzer ist als das Original. Außerdem fehlt eine Figur komplett und diverse Flashback-Szenen wurden nachträglich eingefügt. 
Es beginnt irgendwann, mindestens aber 1000 Jahre vor unserer Zeit. Seit Ewigkeiten leben "die Anderen" unter den Menschen. Damit sind Zauberer, Hexen, Gestaltwandler, Vampire und andere "helle" und "dunkle" Geschöpfe gemeint. Sie stehen nämlich, und zwar schon immer, auf der Seite des Guten oder des Bösen. Eines Tages im Mittelalter kam es auf der "Brücke der Gerechtigkeit" zu einer verheerenden Schlacht zwischen den beiden Armeen. Der Anführer der Krieger des Lichts, Geser (Wladimir Menschow) sah kein Ende und war der Meinung dass beide Gruppen gleich stark sind, sodass keiner gewinnen wird. Zawulon (Wiktor Werschbizki), der Anführer der Krieger des Dunkels und Geser einigten sich daraufhin auf einen Waffenstillstand. Seit jeher bewacht die eine Seite die andere um den Waffenstillstand aufrecht zu erhalten. In Moskau des Jahres 1992 begibt sich ein Typ namens Anton Godezki (Konstantin Habenskij) zu einer Hexe namens Daria. Mit ihrer Hilfe will er das Kind seiner Ex-Freundin sterben lassen. Seiner Logik zur Folge wird sie daraufhin zu ihm zurückkehren und ihren neuen Typen verlassen. Bevor Daria in die Hände klatschen und somit den Fluch "offiziell" machen kann wird sie daran durch die eingreifende Truppe der "Wächter der Nacht" daran gehindert. Es sind moderne Krieger des Lichts, die auch in der heutigen Zeit die bestehenden Gesetze am Leben halten und gucken, dass die "dunklen Anderen" sich daran halten. Das gleiche Prinzip gilt für die "Wächter des Tages". Es stellt sich heraus, dass Anton ebenfalls ein "Anderer" ist, weil er die Wächter im Gegensatz zu normalen Bürgern, sehen kann. Zwölf Jahre später ist er selbst als Wächter der Nacht im Einsatz und trinkt Blut um so Vampire aufspüren zu können. Eine Vampirin namens Larissa (Anna Dubrowskaja) lockt einen kleinen Jungen mit ihren Ruf an. Anton kann den Mord am Kind verhindern, indem er den Haupttäter, Larissas Freund Andrei (Ilja Lagutenko, Sänger der Band "Mumiy Troll'") tötet. Dies löst Entrüstung auf der "dunklen Seite" aus und man möchte Anton dafür bestrafen. Doch es ist nur ein kleiner Teil der ganzen Riesengeschichte.

Und was für eine riesige Story das ist. Es ist eigentlich eine dreiteilige Trilogie, die ursprünglich in sechs Bändern, geschrieben von Fantasten Sergej Lukjanenko, erschienen ist. Für den ersten Film musste man den Inhalt ein wenig kürzen, darum wirkt es so als hätte man mehrere Handlungsstränge in knapp 100 Minuten reinquetschen wollen. In Wahrheit war der Film mindestens zehn Minuten länger. Trotz dieses Mankos und der teilweise leicht überflüssen Effekte, die wenig zur Handlung beitragen aber halt cool aussehen muss ich sagen: Es ist ein frühe 2000er Film der meiner Meinung nach ganz gut gealtert ist. Er ist hin und wieder etwas zu schnell geschnitten aber: die Story ist cool, die Effekte sind cool, das Setting ist cool. Mir gefällt es, dass man "westliches" Sci-Fi/Fantasy mit russischen Alltag verbindet. Sicher, ich nostalgierte ein wenig, aber im Großen und Ganzen: Ich fands ganz geil.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Mittwoch, 14. Juli 2021

Album der Woche#496: Blasphemy - Gods of War (1993)

Ich muss zugeben, das war für mich doch ein ganz schön harter Schinken. Bin ja so Klänge wie Powerviolence und knüppelharten Black oder Death Metal schon gewohnt. Aber das hier war mir anfangs doch eine Spur zu primitiv. Meine Fresse ey. Eigentlich ist diesem Album ein Demo-Album angefügt, dass ursprünglich 1989 veröffentlicht wurde. Quasi um die kurze Laufzeit des eigentlichen Albums zu kompensieren. Zusammen mit "Blood Upon The Altar" kommt man dann auf 18 Songs. Ich habe allerdings beschloßen mich ausschließlich auf "Gods Of War" zu konzentrieren, weil es mir ansonsten zu viel gewesen wäre.

Einige Songs aus "Blood Upon The Altar" sind auf "Gods Of War" zu hören. Das eigentliche Album geht nur 20 Minuten. Und nun mal kurz zur Band: Blasphemy kommen aus Kanada und sind Wegbereiter eines Genres, dass "War Metal" genannt wird. Ich habe schon mal eine War Metal Band live gesehen - und zwar Revenge. Darum könnte man meinen, ich wäre auf sowas gewappnet. Doch damit liegt man falsch.


Was ich zu hören kriegte war absolut überwältigender Lärm. Nach nur einem ganz ganz kurzen Intro legt das Album direkt los. Einige der Songs haben ebenfalls kurze Intros, sind aber abseits dessen selbst auch relativ kurz. Sie tragen namen wie "Nocturnal Slayer", "Emperor of the Black Abyss", "Necrosadist" oder schlicht "Blasphemy". Ich kann um Teufels Willen keinen einzigen Songtext erkennen. Okay, fast nicht. Ich kann nur erahnen, dass es sich wohl meistens um Krieg und den Teufel und blasphemische Dinge geht. Musikalisch konzentriert man sich auf die besten Elemente aus Death Metal, Black Metal und teilweise auch Grindcore. Zumindest hört sich der Sänger Caller Of The Storms nach einem Grind-Sänger an. Womit wir auch schon bei den Pseudonymen wären. Die übrigen Bandmitglieder heißen Ace Gustapo Necrosleeper and Vaginal Commands, Nocturnal Grave Desecrator and Black Winds, 3 Black Hearts Of Damnation. Kein Wunder, dass es mittlerweile solche witzigen Memes über die Band gibt, wo teilweise Orang-Utans das bandtypische War Paint und Patronengurte tragen. Meine Fresse.

Meine Fresse ist das stumpf. Und tatsächlich irgendwie auch gut, weil man versucht hat stumpfe Musik zu machen um den Zuhörer herauszufordern. Heilige Scheiße, ich bin tatsächlich irgendwie perplex jetzt. Nichts mehr zu sagen.

Anspieltipps: Blasphemy, Necrosadist, War Command
Ich entziehe mich an dieser Stelle der Bewertung, da ich glaube dass mein Bewertungssystem dieser Band nicht gerecht wird.




Dienstag, 13. Juli 2021

Comic Book Review#493: The Walking Dead#109-114 (2013)

Es bleibt spannend. Aber zuerst die kleinen Sachen: Gregory (der Anführer der Gemeinde auf der Anhöhe) stellt sich als creepy Onkel raus und beobachtet Maggie bei ihrer ärztlichen Untersuchung. Sie ist immer noch schwanger und will das Kind in einer sicheren Umgebung auf die Welt bringen. Jesus kommt zurück zur Anhöhe und trommelt an die zwanzig Leute zusammen. Rick versucht seinen Plan vom Rest der Gemeinde Alexandria geheim zu halten. Kurze Zeit später: Es kommt wie es kommen muss. König Ezekiel, Anführer einer dubiosen Gemeinde in welcher Typen in Ritterrüstungen auf

Pferden reiten, Jesus und seine Leute (lol) als auch Carl mit seiner Crew an stärksten Kämpfern und Kämpferinnen tun sich zusammen um gegen Negan und seine Leute zu kämpfen. Während sie sich im Königreich treffen, taucht der Psycho allerdings in Alexandria auf um sich seinen Anteil an Vorräten zu sichern. Da aber noch keine da sind, und Rick und die anderen unterwegs sind "um Vorräte anzuhäufen" (wie alle denken), beschließt Negan einfach seine Ankunft abzuwarten. Währenddessen beschwert sich Spencer (der Sohn vom verstorbenen Anführer von Alexandria) bei ihm über Rick. Negan ersticht ihm daraufhin, aus taktischen Gründen. Als Negan seine Vorräte mitnehmen und abhauen will kommt es zu einem spontanen Angriff der stärksten Kämpfer von Alexandria. Es läuft nicht so gut wie es sollte, dabei schafft es Carl jedoch ein Stück von Negans geliebten Baseballschläger "Lucille" abzuschießen. Gegen Ende ist Negan kurz davor Rick und drei andere hinzurichten - da taucht Jesus als auch König Ezekiel auf und greifen an. Es ist der Auftakt zu einem Krieg.

Ich finde es tatsächlich sehr witzig, wie ein Typ der nur "Jesus" genannt wird zu Rick sagt, dass seine Leute ihm folgen wollen und er mit guten Beispiel voran gehen muss. Verkehrte Welt. Ich bin ein großer Fan von Revolutionen in Comics und anderen Medien. Sehe sehr gerne dabei zu, wie Menschen sich auf einen großen Kampf vorbereiten, Differenzen beiseite legen, sich zusammenschließen und einen großen Peiniger/Ausbeuter eine Kampfansage machen. Vor allem, einen so dreisten und ekelhaften Typen wie Negan, der es sich verdient hat auf die Fresse zu kriegen. Ich dachte bis her, bei jeder größeren Auseinandersetzung dass es nun "endgültig" "rund" geht. Aber diesmal gehts wohl endgültig rund. Herrlich.

9/10 Pfandflaschen

Sonntag, 11. Juli 2021

So isses, Musik!#125

Hello there! Da ich diese Woche es etwas ruhiger angehen lasse, gibt es erstmal eine etwas kürzere Ausgabe von "So isses, Musik!". Dafür wird die zweite (die in zwei Wochen erscheint) wieder voll mit Inhalt sein. In dieser gibt es "nur" die zwei nächsten Einträge zu loudersound.coms "Top 50 Rock Albums of the 90s". Viel Spaß. Raphi hat sein finales Video dazu noch nicht veröffentlicht - aber ich denke, das geschieht in Kürze. Anyways, here we go.


10. Tool - Aenima (1996)

Um euch Reviews zu den anderen beiden Tool-Alben auf diesem Blog zu kommen, klickt auf die entsprechenden Hyperlinks von Undertow und Lateralus.


Zweites Album von Tool, direkter Nachfolger von Undertow. Der Titel ist eine Zusammensetzung der Worte "Anima" (Latein für "Seele") und "Enema" (Englisch für Einlauf). Musikalisch überzeugen Tool auf allen ebenen. Es ist auch, denke ich, relativ klar um was für Musik es sich hier handelt, nämlich ähem Neo-Prog Alternative Metal. Das kann man, ja, ganz gut so stehen lassen. Tool bewegen sich einerseits ganz gut auf der 90er Jahre Alternative Metal Schiene - sprich Metal mit "alternativen" Klang, anderseits tauchen sie (wie später auch, allerdings dann noch viel mehr) in den Progressive Rock Ozean und gehen voll darin auf. Ein ganz gutes Beispiel hierfür ist der Song "Jimmy" - der eine Fortsetzung des Songs "Prison Sex" darstellen soll. Eine Armada an nicht enden wollenden Riff, sodass man gar nicht mal mehr sicher ist ob es eine oder mehrere Gitarren sind, die da spielen. 

"Aenima" ist 80 Minuten lang. "Schuld" daran sind aber die zahlreiche Interludes bzw. kürzere Songs. Vor oben genannten "Jimmy" läuft "Intermission", welches den Opening Riff von selbigen nimmt und in Zirkus-Musik verwandelt. "Die Eier von Satan" ist ein vertontes Rezept für ein Haschisch-Rezept denselben Namens. Der Song ist auf Deutsch, gesprochen von Marko Fox, der für ZAUM Bass gespielt hat. Eine Art Parodie auf Neue Deutsche Härte, Rammstein etc. pp. Wenn man keine Ahnung vom Text hat, muss man nur 1 + 1 zusammenzählen: ein Text auf zackigen Deutsch, Industrial-Musik und brüllendes Publikum. Das muss irgendeine Art obskures Nazi-Industrial sein. Ein sehr gelungener Joke! 

Das Album ist übrigens den US-Comedian Bill Hicks gewidmet, der zwei Jahre davor gestorben ist. Die Band war der Meinung, dass sie sich wunderbar ergänzt haben und viel miteinander gemeinsam hatten. So trat Hicks im Vorprogramm von Tool auf und hat einmal die Crowd nach einer verlorenen Kontaklinse von sich suchen lassen - alle haben mitgemacht. Ein Sample von ihm ist auf "Third Eye" zu hören.

Insgesamt: Ein sehr eindringliches, abwechslungsreiches und einfach verdammt gutes Album!

Anspieltipps: Stinkfist, Forty Six & 2, Aenima, Die Eier von Satan
9/10 Pfandflaschen

Und da zwei Meinungen besser sind als eine, hier die von Marlyn:

"Aenima ist vielleicht das eine Album, worauf sich die alte und die junge Generation von Tool-Fans am ehesten einigen. Denn dem scheppernden Alternative Rock-Sound der ersten beiden Alben wurde noch nicht ganz abgesagt. Dennoch zeigen Tool mit ihrem dritten Studioalbum, dass es nach Opiate und Undertow auch weiterhin in Richtung sphärische Prog-Monstrositäten geht.

Was mir an Aenima sehr gefällt, ist seine Ausgewogenheit bezogen auf die Arrangements der Instrumente, der einzelnen Tracks, die gewollten Brüche und Auflockerungen. Und nein, Aenima ist alles andere als langweilig. Lässt man sich ein auf den unverkennbaren Klang der Band, verliert man schnell die Zeit aus den Augen.

In den ersten drei Tracks verwandeln sich ruhige Passagen immer wieder in kraftvolle Ausbrüche. „Forty-Six & Two“ mit seinem markanten, sich stets verwandelnden Riff passt perfekt zu dem doch sehr spirituellen Text, der mich aber nicht weiter stört. Bei Tool bin ich, was das angeht, sehr entspannt. Die Texte haben aus meiner Sicht mehr etwas von Fantasy als irgendeinen missionarischen Zweck. „Jimmy“ führt melodisch „Forty-Six & Two“ und inhaltlich „Prison Sex“ aus dem Album „Undertow“ fort. In „Message to Harry Manback“ und „Hooker with a Penis“, sowie in „Eulogy“, setzen sich Tool mit ganz irdischen Problemen auseinander. Opportunistische Politiker, oberflächliche Fans, Machogehabe und eine sich selbst zerfressende Unterhaltungsindustrie sind den vier Musikern bis heute ein Dorn im Auge. Aufgrund dessen muss der Sündenpfuhl Los Angeles mitsamt dem Staat Kalifornien im 13. Track „Aenima“ dran glauben. Durch eine Flut wird nach einem Gebet kurzerhand alles kurz und klein gemacht. Die Wortneuschöpfung aus Anima (=Seele) und Enema (=Einlauf) erklärt sich von selbst. Es folgt ein Interlude mit dem 1994 verstorbenen Comedian Bill Hicks, einem Freund der Band, welchem dieses Album gewidmet worden ist. Kurz erwähnen möchte ich hier „Die Eier von Satan“. Jeder unbedarfte Hörer, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist, wird der Song erst mal vor den Kopf gestoßen sein. Martialischer Industrial? Ein deutscher Text, fanatisch vorgetragen vor einem johlenden Publikum? Ist das Nazi-Scheiße? -Nope. Es ist ein Rezept für Haschkekse. Ich habe sie in meiner Jugend nachgebacken - ohne Hasch, versteht sich 0:) - und ich war enttäuscht. Die Kekskugeln waren leider bröselig und geschmacklich fad. Nichtsdestotrotz ein gelungener Scherz.

Nach wie vor finde ich „Aenima“ großartig. Wenn ich die Zeit und Muße habe, verliere ich mich sehr gerne in den Klängen.

Anspieltipps: Eulogy, Forty-Six & Two, Die Eier von Satan, Aenima

9/10 Pfandflaschen"




9. Radiohead - OK Computer (1997)

Wie ihr euch vllt. erinnern könnt, fand ich "The Bends" schon echt gut aber so ganz mein Ding wars nicht. Hierbei ist es schon ein wenig anders. 


Radiohead gehen hier nämlich einen relativ großen Schritt weiter, werden eine ganze Spur ruhiger und inkludieren Scratches/Loops und andere Elemente der elektronischen Musik. Die sie später noch viel viel mehr einbringen werden. Laut Sänger Thom Yorke waren der Jazz-Musiker Miles Davis bzw. sein großartiges Album "Bitches Brew" als auch die politischen Schriften von Linguisten Noam Chomsky große Inspiration für "OK Computer". Er meinte auch, dass die Texte so wären als würde er mit einer Photokamera alles um sich herum aufnehmen, was sich zu schnell bewegt. Die Texte sind zwar auch persönlicher Natur, greifen aber sehr ins Abstrakte. Es ist laut Eigenaussage kein Konzept-Album, sollte aber in Gänze angehört werden weil die Songs eine Kontinuität bilden. Mir gefällt es, wie es hin und wieder leichte "Ausfälle" hat, wie in "Paranoid Android" wo der Song relativ ruhig ist und plötzlich solche Riffs auftauche wie auf "The Bends". Diese Computerstimme auf "Fitter Happier". Und dann dieses Geklimper auf "No Surprises" was dich träumen lässt.

Ich fühle mich, dadurch dass ich in letzter Zeit beruflich krass eingespannt bin, von diesem Album auf ne komische entspannende Traumreise mitgenommen. Mir gefällt das. Und dabei lass ich das auch stehen.

Anspieltipps: Paranoid Android, No Surprises, Fitter Happier
8,5/10 Pfandflaschen