Dienstag, 6. März 2018

So isses, Musik!#49

PIGEON + VILLAGES + BADA BING am 28.02.2018 im Emokeller, Essen

Okay, damit dieser Rubrik hier auch mal mehr Inhalt bekommt, knall ich euch diesen kurzen Konzertbericht hier rein.

Es war eigentlich nicht schwer den Emokeller zu finden, allerdings froh mir die Hand vor lauter Smartphonehalten derart ein, dass ich leichte Angst gekriegt hab. Schöne Grüße an Markus übrigens - ich hoffe du hast dir deine Eier nicht abgefroren.

Als erstes betraten Bada Bing die Büh... äh den Keller. Es wurde geraten sich Ohropax zu besorgen, denn es wurde tatsächlich verfickt noch mal sehr laut. Ich mag ja diese direkte Interaktion zwischen Band und Publikum, den fehlenden Bühnengraben den man sonst bei Mainstreamkonzerten hat. Aber manchmal ist es vllt. doch nicht so gut alles auf den engsten Raum zu haben. All die Jahre ohne bzw. mit wenig Hörschutz.... Ich bereue es. Den Auftritt von Bada Bing bereue ich jedenfalls nicht. Lauter, chaotischer, scheinbar strukturloser Screamo/Postirgendwas.

Villages waren dann eine ganze Ecke anders. Schlagzeug, Bass, Gitarre (mit einem multidimensionalen Pedalboard) und zwei Keyboards. Ich muss sagen, dass zuhause sich der Gesang wesentlich besser anhört. Im Emokeller wollte ich fast schon vorschlagen, ihn komplett wegzulassen. Was die drei da gemacht haben hörte sich an als ob Damon Albarn eine neue, mit Keyboardsounds und lauter Rumgefrickel vollgestopfte Band angeführt hätte. Oder irgendein anderer Post-Punk-Sänger. Was mich definitiv beeindruckt hat war das Pedalboard. Habe mich gefragt ob der Typ an der Gitarre die Einsätze einstudiert hat oder ob alles spontan war.

Anyways, ich war für den Abend danach ziemlich gut bedient und beschloß nach Hause zu gehen ohne mir Pigeon anzugucken.


Gorillaz Discography: Humanz (2017)

Bis dato das letzte Album der Gorillaz. Ein Tag vor Donald J. Trumps Amtseinführung rausgekommen. Wahrscheinlich das politischste Album der Gruppe. Und auch eins, bei welchem ich endgültig aufgegeben habe, die Band/das Projekt in irgendein musikalisches Schema pressen zu wollen. Aber ich tue es trotzdem.

"Humanz" ist ein Bastard aus Pop, Soul, HipHop und guten Electro. Es ist überladen mit Gastbeiträgen von so großen Namen wie Grace Jones, Danny Brown, De La Soul und Vince Staples. Aber das ist auch nur ein Bruchteil. Es gibt keinen Song der ohne Feature auskommt. Für andere Bands wäre das vielleicht ein Armutszeugnis, weil das ein Zeugnis des nicht vorhandenen eigenen Talents gewesen wäre, aber nicht hier. Viel eher zeigt sich wie gut Gorillaz mit verschiedenen Musikstilen auskommen, wie gut sie damit experimentieren können. Auch inhaltlich ist das erste Sahne. Beispielsweise wenn De La Soul von verschiedenen Momenten in ihren Leben erzählen ("Moments") oder Vince Staples der in "Ascension" vorm Weltuntergang noch mal einen Lapdance (oder mehr) möchte.

Es wackelt, tanzt, es bewegt. Es ist so verdammt großartig. Von "neueren" Alben bis jetzt das beste.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Charger, Ascension, Saturnz Barz, Moments, Interlude: The Non-Conformist Oath



Marilyn Manson Discography: Mechanical Animals (1998)

Drittes Album von MM, rausgebracht auf der Höhe ihres Erfolges. Es stellt das zweite Kapitel dieser rückwärtstrilogie da, die mit dem Nachfolger "Holy Wood" (2000) und dem Vorgänger "Antichrist Superstar" (1996) endet.

"Mechanical Animals" bedient sich weniger düsteren Elementen wie die beiden anderen Alben. Musikalisch gesehen zumindest. Es gibt wenig bis kaum Industrial-Elemente und auch vom Inzest-
Redneck-Trailertrash-Zirkus ist nichts mehr zu hören/sehn. Stattdessen bezieht man sich auf David Bowie, Queen und T-Rex. Die Aufmachung ist hell und weiß. Die Texte handeln von Kokain und anderen Drogen, von Glamour und der Welt der Reichen und Berühmten.

Man könnte fast behaupten Marilyn Manson hätten sich verkauft - die Band selber behauptet sie hätte sich lediglich etwas angepasst. Man hat einfach keine Angst, mal nicht hart zu klingen sondern eher wie ein androgyner 70er Jahre Glam-Rock'N'Roller. So verdammt gut ist das. Definitiv besser als ihre Frühwerke und mindestens genauso gut wie "Antichrist Superstar". Nur halt eben anders.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: I Don't Like The Drugs But The Drugs Like Me, The Dope Show, Rock Is Dead, Coma White, The Last Day On Earth,



White Zombie Discography: Psycho-Head Blowout (1987)


"Psycho-Head Blowout" ist schon die dritte EP der Band. Rausgekommen tatsächlich vor dreißig Jahren. Ich hoffe zumindest, dass WZ damals schon so gut live waren wie behauptet - weil das wäre dann die Tatsache die diese Veröffentlichung wieder gut machen würde.

"Psycho-Head Blowout" ist Noise, Garage, Post-Punk-Irgendwas und es klingt nach einer chaotischen Jamsession in welcher die Musiker alles mögliche rausgehauen haben was in ihren Köpfen bzw. ihren Fingern war. Definitiv nicht mein Fall. Ich kann um Gottes Willen nicht verstehen, wie man sich das auf Dauer geben kann.

3/10 Pfandflaschen

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