Donnerstag, 1. Juni 2023

Album der Woche#584: Sulphur Aeon - Scythe Of Cosmic Chaos (2018)

Ich habe hier wieder ein Album "zu Gast", dass eigentlich schon mal so etwas wie ein Kurzreview bekommen hat. Oder zumindest ein Mal bei "So isses, Musik!" erwähnt wurde. Jedenfalls habe ich die Band 2019 auf dem vorletzten Culthe Fest gesehen, war sehr begeistert und kaufte mir sofort einen Patch den ich auf meine vorletzte Kunstlederjacke gepackt habe. Das passte auch zu meinen damaligen Live-Streams, die ich 2020 gemacht habe, in welchen H. P. Lovecraft Stories vorgelesen hab'. Im Logo der Band ist nämlich etwas oktopushaftes zu sehen, was einen schließen lässt dass sie sich vordergründig mit der von Lovecraft erschaffenen Mythologie beschäftigen. 

Die Songs tragen Titel wie "The Yuggothian Spell" oder "The Summoning Of Nyarlathotep". "Lungs Into Gills" beschäftigt mit einer Metamorphose vom Menschen zu einem Fischwesen. Ähnlich wie die in Alan Moores "Neonomicon" (dazu habe ich schon mal hier geschrieben). Dazu wird im Refrain ebenfalls sehr Ctulhu-esk "Iä! Iä!" geschrien - ähnlich wie in "Iä! Iä! Ctulhu ftaghn!". Die Songs sind mit 5-6 Minuten bis zu 9 Minuten Länge nicht grade die kürzesten, was allerdings viel zur jeweiligen Komposition beiträgt. Sulphur Aeon machen zwar Death Metal, allerdings nicht die Brutal/Slam sondern die durchaus atmosphärische Edition. Die Songs müssen so lang sein, schon erreichen sie nicht die nötige Atmosphäre. Und die hat's in sich. Ich finde, dass das Gesamtbild einfach passt. Das Logo, die Songtexte, die Songtitel und natürlich das Albumartwork lassen den Zuhörer eine unerforschte Unterwelt vorstellen, in der es dunkel ist und die ganzen abnormalen Gestalten aka Lovecraft'sche Götter lauern, die man sich eigentlich nicht vorstellen mag.

Es gibt Nischengenres im (Death) Metal, die ich tatsächlich für etwas leicht überflüssiges halte. Meistens unterscheiden sie sich musikalische nicht wirklich voneinander, sondern nur lyrisch. Sie bieten..nun ja eine Nische und mehr irgendwie auch nicht. Sulphur Aeon hingegen schaffen es, sowohl eine Nische (Lovecraft-Fans, die sie wahrscheinlich selber sind) zu bedienen und dabei tatsächlich so originell wie nur geht zu klingen. Ja, ich weiß. Wahrscheinlich gibt es solche Bands zuhaufe, aber mir egal. Ich find's mehr als gut.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Yuggothian Spell, Lungs Into Gills, Sinister Sea Sabbath




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