Dienstag, 22. April 2025

Comic Book Review#626: ALF Annual#2 (1989)

Ich habe das Cover zu diesem Comic das erste Mal vor Ewigkeiten auf Instagram gesehen. Soweit ich mich erinnern kann, hat der Zeichner Bill Sienkiewicz, der hier für das Cover verantwortlich sit, eben dieses gepostet. Da Sienkiewicz ein großartiger Künstler ist, hat es mich gewundert dass er für eine Comic-Reihe wie ALF, die eher weniger mit seinem Metier zu tun hat, gezeichnet hat. Allerdings handelt es sich hier nur um das Cover. Die Zeichnungen im Comic selbst stammen von Dave Manak, die Stories von Michael Gallagher. Es handelt sich um eine "Annual" Ausgabe, also eine jährliche. Das heißt, dass sie dicker als die durchschnittliche monatliche Ausgabe ist. 


Hier sind mehrere Geschichten vertreten. Ich erinnere mich relativ ungenau an die ALF-Sitcom, die ich gesehen habe als ich klein war. Ich war damals tatsächlich durchaus ein Fan und besaß sogar einen lebensgroßen ALF in Form eines Plüschtieres. Meine Oma hat sich nachts mal erschreckt als er auf dem Bett saß. 

Die Stories sind durchaus trivial aber lustig. Die erste, "Bad Day At Blackout" handelt davon wie ALF mit einem komplizierten Haartrockner den ganzen Bezirk lahm gelegt hat. Es gab so oder so Probleme mit der Stromversorgung, sodass die Tanners (ALFs Gastfamilie) bis morgen früh nicht die Lüftungsanlage benutzen durfte. Da der Außerirdische über sowas wie Schuldgefühle verfügt, fliegt er zum lokalen Kraftwerk um den Strom zu dirigieren und alles wieder in Ordnung zu bringen. In einer anderen Story beschwert sich Brian, der kleine Sohn der Tanners, darüber dass die Eltern nur noch Augen und Ohren für seinen neugeborenen Bruder Eric haben. So erzählt ihm ALF aus dem Nähkästchen bzw. gibt einen ordentlichen Melmac-Flashback wieder. Wir erfahren wie es damals auf seinem Heimatplaneten war und er selbst einen neuen Bruder bekam. Seine Gefühle waren ähnlich. Er war eifersüchtig. Doch als der kleine bei einem Einkaufszentrum-Besuch Angst vor einem hiesigen Santa-Claus-Substitut (nennt sich Oyster Bunny und sieht auch so aus: fürchterlich) bekommen hat und weggelaufen ist war ALF bereit seine Mutter bei der Suche zu helfen. Als der junge dann von einem finsteren Organhändler (!!!) gekidnappt werden sollte, schritt sein großer Bruder ein und rettete ihn. Eine weitere, wesentlich komischere Story: "Interview with a Hampire" handelt vom Besuch von Melmac: Ein Cholerestin/Fett-Vampir vom ALFs Heimatplaneten besucht die Erde und macht Jagd auf ihn. Sein Name ist Melmacula und seine Opfer werden ebenfalls zu Fett-Vampiren. 

Das sind nur einige von mehreren Geschichten. Wobei ich hier nicht jede durchkauen will. Es sind durchaus witzige, wie oben erwähnt, triviale Sachen. Die Spannweite reicht von alltäglich, lustig bis vollkommen surreal und durchaus merkwürdig. Der Humor ist im Grunde der gleiche wie bei der Sitcom, nur dass ALF mehr Anspielungen auf die Comic-Welt neben seiner Erwähnungen der Film/Pop-Kultur. Die Tanners und die anderen Menschen sind "simplifiziert" worden bzw. "cartoonisiert". Allerdings ist es sofort wieder zu erkennen, wer wer ist. Meines Erachtens ein durchaus leicht verdaulicher und tatsächlich witziger Comic, der aber wahrscheinlich bei der Fülle an ALF-Merchandise etwas untergegangen ist.

7,5/10 Pfandflaschen


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen