Mittwoch, 16. April 2025

Film der Woche#626: Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (1964)

In Deutschland bekannt als "Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben". In Österreich hingegen als "Dr. Seltsam oder Gebrauchsanweisung für Anfänger in der sorgenfreien Liebe zu Atomwaffen". Ich habe den Film das erste Mal vor mehr als zehn Jahren gesehen und war eigentlich der Meinung, ich hätte ihn schon mal reviewt. Aber dem war leider nicht so. 


Wir befinden uns zu Beginn des Kalten Krieges. Ein US-General namens Jack D. Ripper (Sterling Hayden) ist der wahnhaften Meinung, die Sowjetunion plane eine massive Zersetzung der US-Amerikaner durch äh Fluoridierung des Trinkwassers. So kommt er auf die Idee, den "Kommunisten" zuvorzukommen. Also isoliert er sich im Luftwaffenstützpunkt Burpelson und erteilt einen Befehl an eine Brigade von B-52s den "Plan R" durchzuführen. Dieser sieht vor, mehrere Großstädte in der Sowjetunion mit Atombomben zu bombardieren. Durch Einsatz von geheimen Bestimmungen und Codes werden die Brigaden von der Außenwelt isoliert. Sprich: Niemand kann sie auf herkömmlichen Wege erreichen um den Angriff der USA zu stoppen. Während ein britischer Austauschoffizier (Peter Sellers) versucht ihm zur Vernunft zu bringen, versuchen US-Soldaten ihn mit Gewalt aus dem Stützpunkt zu befördern. Anderswo, genauer gesagt in einem sogenannten "War Room". Der US-Präsident (Peter Sellers) trifft sich mit einer Reihe von Army-Verantwortlichen, die ihn beibringen wie die Lage denn überhaupt ist. Es stellt sich zudem heraus, dass die Sowjetunion über eine sogenannte "Weltuntergangsmaschine" verfügt, die im Falle eines Atomangriffs der USA die komplette Welt in Schutt und Asche legen wird. Und das obwohl sich der sowjetische Generalsekretär und der US-Präsident sich so gut am Telefon verstehen.

"Dr. Seltsam" ist einer dieser viel zitierten Filme von Stanley Kubrick, die sich fest in die US-Amerikanische Popkultur eingebrannt haben. Der spätere Präsident (und damals noch Schauspieler) Ronald Reagan war tatsächlich davon überzeugt, dass es irgendwo im Weißen Haus einen "War Room" gäbe und wollte ihn gezeigt bekommen. General Ripper ist die Verkörperlichung der "Kommunistenangst" der McCarthy-Ära, als man geglaubt hat die "Roten" würden die Potenz des Mannes angreifen um die Amerikaner auszulöschen. Es ist eine wunderbare, schwarzhumorige Verballhornung der Paranoia des Kalten Krieges. Am Ende geht alles den Bach runter und irgendwie müssen wir damit zurechtkommen. Ich habe mich köstlichst amüsiert und wahrscheinlich sogar so laut gelacht, dass meine (teilweise sehr lauten) Nachbarn sich hätten beschweren können. Meine Fresse, ist dieser Film lustig. Und er ist zeitlos, auch weil wir wieder in gelinde gesagt, schwierigen Zeiten leben. Achja: Was es ist mit dem Filmtitel auf sich hat? Nun, es handelt sich um einen dritte Rolle des großartigen Peter Sellers!

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


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