Montag, 28. April 2025

Album der Woche#631: Phantom Winter - Her Cold Materials (2023)

Es ist eine Schande, dass diese Band so lange warten musste (als ob), bis ein Review auf diesem unfassbar gigawichtigen Blog bekommen hat. Aber nach ihrem Auftritt auf dem Culthe Fest 2024 musste ich es einfach tun. (Ja, dieses Review wartet ein Jahr auf ein Release. Toll, oder? - geschrieben im April 2025)

Phantom Winter sind personaltechnisch und musiktechnische im Gewissen Sinne die Nachfolger der schon längsten aufgelösten Omega Massif - auch wenn sie früher noch parallel dazu schon existierten. Während OM noch rein instrumentellen (Post-)Metal gemacht haben, ist es hier nicht (mehr) der Fall. Am Gesang stehen Andreas Schmittfull (der hier Gitarre und Klavier spielt und bei OM ebenfalls Gitarre gespielt hat) und ein gewisser Christian Krank - der bei "It's A Trap You Fucking Primate" war, die ich ebenfalls mal reviewt habe. Es hat alles seinen Grund. Das, warum ich Omega Massif dieses eine Mal vor ihrer Auflösung in Darmstadt sehen musste und warum ich Phantom Winter nun hier ein Review schenke. Sie kommen nämlich aus Würzburg - wo ich die ersten 10 Jahre meines Lebens in Deutschland verbracht habe. Sie live in meinem neuen Zuhause-Bundesland zu sehen war schon mehr als eine Freude.


Anyways, kommen wir mal zur Sache: Was uns hier erwartet ist eine ganz eigene Art des Doom Metals. Nein, es hat hier nichts mit Kiffen zu tun oder irgendeiner post-apokalyptisch anmutenden (Friedhofs-)Ruhe. Viel eher, unter anderem mit dem der Suche nach einem Platz im Leben. Mein Lieblingssong hierauf ist auf jeden Fall "Dark Lanterns". Allein wegen der Zeile "I am terrified by this dark thing that sleeps in me, I am out with lanterns looking for myself". Mir gefällt die Kombination aus äußerst schwerfälligen, depressiven Riffs, keifenden Gesang, klagenden Gesang und super langsamen Drums. Dazu kommen noch so einige Zitate aus Film und Fernsehen bzw. auch der Musikwelt. Leider kann ich nicht alle davon identifizieren. Was mir auf jeden Fall positiv aufgefallen ist, ist eine Anspielung auf "When I Grow Up" von Fever Ray. Dieses Lied viel zu selten gewürdigt.

Meiner Meinung nach ist dieses Album ein Anti-Depressions-Album. In dem Sinne dass es nicht wie ein Soundtrack zur schlechten Laune klingt, sondern viel eher als ein Ventil, dass die miese Stimmung in uns in etwas aufbauendes verwandelt. Mir macht es jedenfalls gute Laune.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Dark Lanterns, The Unbeholden, When I Throw Up




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