Samstag, 26. November 2011

Album der Woche, Folge 22: Razzia - Tage ohne Schatten

Es gibt verschiedene Arten von deutschsprachigen Punkrock. Es gibt da 77er-Style Punkrock, deutschprachigen oldschool hardcore, anarchopunk, alten 1980er-Jahre-Deutschpunk der guten Sorte, 90er Jahre Punkrock der damals schon richtungsweisend richtung Bach runter war, als auch leicht depressiven Punk a lá EA80. Razzia würde ich irgendwo zwischen 4. und 6. einordnen. Sie hatten Stil, keine Szenekonformität und taten das worauf sie Lust hatten und ordneten sich keinen Szenesachzwängen unter. Das merkt man wenn man sich spätere Alben reinzieht, die auch Keyboard-Sounds miteinbezogen haben. Textlich beschreibt das Album u.a. die politische Lage in der BRD, macht Stunk gegen Faschos, und beschreibt einen amüsanten Ghetto-Abend mit Baseballschläger...Gleichzeitig ist es verdammt düster und trübsinnig, weshalb es mich nicht mit meiner ehemals bunten patch-hose rumhüpfen sondern eher still in der ecke kopfnicken lässt. Solides Werk, zu mehrmals täglichen (rektal)einführung gedacht. Ohreinführung meinte ich, natürlich. Razzia gibts übrigens wieder. Dieses Jahr hatten sie eine Reunion-Show auf dem Ruhrpott Rodeo Festival. Ob man das gut finden soll oder nicht, das will ich gar nicht fragen. Selbstverständlich ist es scheiße wenn ein Haufen Alte-Herren-Punkbands ausm Grab steigen und ihre Haut über den Gitarrensaiten flattert. Das braucht man doch gar nicht. Die Bandmitglieder haben das auch gar nicht nötig. Naja, hier ist dieses verdammt gute Album und das ist Wert gehört zu werden, alter.
Daunlaud
Rating: 9 von 10 Pfandflaschen

1 Kommentar:

  1. bin sehr großer fan der "ausflug mit franziska". kann, muss ich weiterempfehlen.

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