Donnerstag, 11. Mai 2017

Album der Woche#292: Give Up The Ghost - We're Down Til We're Underground (2003)



"Our love is all that we ever had
Our love is all that we'll ever have
Boys and girls, guys and dolls
You were finding faith in bathroom stalls
and broken beds, spring fractured spines
Fall for the right kids at all the wrong times"

(aus "Love American")

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht aber 2003 als ich ein Interview mit der Band gelesen hab, in dem es hieß dass sie früher American Nightmare hießen, dem Namen aber ändern mussten weil eine andere Band genauso hieß. So nannten sie sich erst um in American Nothing um später Give Up The Ghost zu werden und um anschließend tasächlich den Geist aufzugeben. "We're Down Till We're Underground" ist ihr zweites und letztes Album, rausgekommen auf Equal Vision. Genau genommen findet hier nichts überkreatives statt. Es ist schneller Boston Hardcore mit Komponenten wie brachiale Intros, Gruppengesang und einer halben Stunde Spielzeit. Man lässt dem
Zuhörer auch kaum eine Sekunde zum Durchatmen, außer irgendwann in "Bluem" und "Aeiou". Das Intro als auch das Outro sind übrigens Ambient-Meisterwerke wobei sich die Band am Kreativsten zeigt. Es ist außerdem auch eine gewisse Skurrilität der Texte vorhanden. Ich weiß manchmal gar nicht wie ich so was deuten soll. Außer dass es ganz bestimmt etwas persönliches auf sich hat:

Jesus and all his saints couldn't save our wretched face
And no man parting some sea could keep you from me
We had to walk away from the streets that knew our names

(aus "The Last Supper After Party")

Trotz diesem gewissen Standard der hier erfüllt wird, geht man darüber hinaus. Das Album ist einfach verdammt gut gemacht. Durch diese kleinen Ambient-Einspieler wird bei mir der Gedanke wach, dass die Band in beinahe kosmische Gefilde hätte gehen können. Für einige war es auch tatsächlich der Fall. Sänger Wesley Eisold war/ist später für Some Girls und danach im eigenen Synthpop/Darkwave-Projekt Cold Cave tätig. Um mal hier auf dem Punkt zu kommen: Es gibt dutzende (moderne) HC-Bands, aber wenige schaffen es bei mir auch wirklich hängen zu bleiben. GUTG habens auf jeden Fall geschafft.

Anspieltipps: Love American, The Last Supper After Party, Bluem, Aeiou, We Killed It, Intro, Outro
8,75/10 Pfandflaschen

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