"Todd, the Ugliest Kid on Earth" erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen namens Todd Beluomo. Er wohnt in der Vorstadt mit seinen Eltern, die ein eher dysfunktionales Verhältnis zueinander und zu ihm haben. De facto ist Todd so hässlich, dass sein Anblick die Welt erschüttern würde. Also trägt er eine Papiertüte über dem Kopf. Die beiden Eltern lieben sich offensichtlich nicht (mehr). Mutter hat Probleme mit ihrer Selbstwahrnehmung, Vater trinkt gerne Bier und guckt gerne Seifenopern. Auch wenn Todd seine Eltern gern hat, nehmen sie seine Zuneigung ungern in der Öffentlichkeit war, wahrscheinlich weil er so hässlich ist. Todd wird auch desöfteren von Jungs aus der Nachbarschaft gemobbt. Als eine neue Familie einzieht, versucht er sich mit der Tochter des Hauses, einer kleinen Koreanerin, anzufreunden. Allerdings wird er von Mike daran gehindert, der dem Mädchen ihre Puppen wegnimmt und aneinander in einer fragwürdigen Pose klebt. Er schiebt die Tat auf Todd, sodass dieser wie ein Perverser rüberkommt. Abends als der Junge von seinem Vater nach draußen geschickt wird um den Müll rauszubringen, trifft er auf einen Serienmörder. Und zwar DEN Serienmörder, der letztens mehrere Kinder durch Enthauptung getötet hat. Da Todd so hässlich ist, will er ihn nicht umbringen. Aus Mitleid schenkt er ihm die beiden Puppen, die er der Koreanerin abgenommen hat. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Puppen landen bei der Tochter des Polizeioberkommissars und so führt die Spur zu Todd. Er wird tatsächlich für den Serienmörder gehalten und landet im Gefängnis, wo er viele neue Freunde findet.
Was für ein bizarres, merkwürdiges, jedoch gleichzeitig furchtbar süßes und witziges Werk. Die Gestaltung der Gesichter (das Werk von M. K. Perker) erinnert mich irgendwie an die besten Comics von MAD Magazine bzw. von 2000 A.D.. Die Story von Ken Kristensen weckt bei mir Assoziationen mit "Das Leben ist schön" von Roberto Benigni. Da ging es unter anderem auch um ein Kind, dass in einer viel zu finsteren Welt (nämlich im zweiten Weltkrieg) aufwächst und alles auf eine andere Art und Weise wahr nimmt. Todd hier weiß nämlich nicht so genau was um ihn herum geschieht. Beispielsweise als andere Häftlinge unter Zwang einem Mitgefangenen ein "Snitch"-Tattoo auf der Stirn verpassen, denkt er es handle sich um eine Pyjama-Party. Es ist faszinierend wie traurig und witzig dieser Comic ist. Und das ist der springende Punkt. Genau das ist gelungene Satire, weil sie es geschafft hat vollkommen traurige Sachen witzig erscheinen zu lassen. Hut ab. Nein, zehn Hüte ab. Ich feier das hier.
9/10 Pfandflaschen

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