"Van" ist das insgesamt dritte Album von Clown Core (Eigene Schreibweise: ClownC0re), eines unglaublich talentierten Grindcore/Jazzcore/Avantgarde-Duetts aus den USA. Es ist nicht genau bekannt, wer die beiden Musiker in Clowns-Masken sind, aber es wird vermutet es seien Drummer Louis Cole von der Jazz-Funk-Gruppe Knower als auch Saxophinist Sam Gendel der mit der besagten Band desöfteren kollaboriert hat. Bis jetzt waren mir die Album-Videos als auch einzelne Tracks bekannt und ich fand's geil, aber sie sind irgendwie nicht hier gelandet. Bis jetzt. Wer sich "Van" in einer anderen Qualität geben möchte, so empfehle ich das dazugehörige Musikvideo. Das ganze Album ist nämlich ganze 17 Minuten und 5 Sekunden lang. Für 12 Songs ist das ganz schön viel. Davon hätte jede Powerviolence Band geträumt.
Um auf PV zurück zu kommen: Das hier ist kein PV. Stattdessen etwas um drei-vier Ecken Artverwandtes. Grindcore mit Keyboard und Saxophon. Oder um es andersrum auszudrücken: Sehr avantgardistischer Jazz mit grindcorigen Growls zwischendurch, nicht entzifferbaren Vocals, Clown-Trompeten und völlig absurden Einfällen. Das hört sich an als würde eine Avantgarde Grindcore Band sich als Clowns verkleiden und auf einem Kindergeburtstag alles ruinieren, aber die Kinder haben Spaß. Oder aber: Wie drei Typen die in Clownsmasken gekleidet in einem Van fahren und völlig absurde Musik machen. Der dritte fährt natürlich. Das Rezept ist wirklich äußerst simpel und das Ergebnis klingt einerseits ebenso simpel, gleichzeitig aber als hätte man sich ein Konzept dafür überlegt, das unfassbar simpel klingen soll. Die Songs tragen Titel wie "Bologna Penis", "Tears of God", "Existence" oder "Flat Earth". Der Abschlusstrack "Infinite Realm of Incomprehensible Suffering" klingt übrigens, entgegengesetzt dem Titel wie typische Musik eines Home Shopping Senders aus den 1990ern. Ich finde es interessant, wie sehr talentierte Musiker etwas scheinbar völlig banales ausprobieren bzw. sich darauf zurück besinnen (ich verwette irgendeinen Körperteil darauf, dass sie in ihrer Jugend Punk gehört haben). Ein wirklich fantastisches Werk, dass sehr zu meinen täglichen 20-minütigen Physio-Übungen passt. Wahrhaftig großartig. Danke!
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Existence, Flat Earth, Infinite Realm of Incomprehensible Suffering

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