Mittwoch, 26. Februar 2025

Film der Woche#619: 2024 Double Feature!

Ja, ich weiß. 2024 ist schon paar Monate her. Allerdings haben Pinky und ich im Dezember 2024 zwei Filme aus eben diesem Jahr besprochen. Und weil ich alles nachhole kommen die "schriftlichen" Reviews, die zu den jeweiligen Podcast-Folgen aus dem Jahr 2024 dazu gehören nun nach und nach raus. Auf geht's.

Robot Dreams (2024)

Eigentlich ist dieser Film im Dezember 2023 in Frankreich rausgekommen, doch erst 2024 in Deutschland. Ich habe die Werbung auf Instagram gesehen und war wirklich sehr begeistert. Leider habe ich es einfach nicht ins Kino geschafft. Anyway, here it is...

SPOILER ALERT


"Robot Dreams" spielt ungefähr in den 1980er Jahren in einer fiktiven Version von New York. Einer Version, die ausschließlich von antropomorphen Tieren bewohnt wird. Also, die ganze Welt wird von antropomorphen Tieren gewohnt. Nicht nur New York. Jedenfalls steht ein Hund im Mittelpunkt. Ein Hund der noch dazu sehr einsam ist. Dog Varon ist der Name. Eines Abends sieht er eine vielversprechende Werbung. Es wird ein Kumpel-Roboter beworben, den man sich nach bestellen und zuhause zusammen bauen kann. Dog ist sofort hellauf begeistert und tut dieses. Kaum ist das Paket angekommen, schon macht er sich ans Werk und ist tatsächlich erfolgreich. Robot erwacht zum Leben
und sie werden Freunde. Sie unternehmen alles zusammen. Vom Eis essen, Rollschuhtanzen zu "September" von Earth Wind And Fire, Spaziergängen und einen Ausflug am Strand. Doch genau dieser führt zu einem verheerenden Ereignis. Robots Batterie als auch sein Mechanismus ist durch das Wasser beschädigt. Er kann sich nicht mehr bewegen und Dog ist zu schwach um ihn fortzubewegen. Als er am nächsten Tag zurück, mit Reparaturutensilien zurück kommt, ist der Strand aufgrund Saisonende
geschlossen. Jeder Versuch, zurück zum Strand zu kehren, scheitert. Also gibt sich Dog selbst ein Versprechen am 01.06. wieder zu kommen, um Robot endlich abzuholen. Währenddessen erlebt der Roboter verschiedene Dinge, teilweise jedoch in seinen Träumen. Dog hingegen versucht, zumindest zeitweise, die Lücke in seinem Leben wieder zu schließen.

Ich finde es beeindruckend, dass man es geschafft hat eine so tief gehende und höchst emotionale Geschichte ohne jeglichen Dialog zu erzählen. Dazu kommt noch, dass die Zeichnungen äußerst detailliert sind und man viele Anspielungen findet. Musik spielt auch eine verdammt große Rolle. So ist "September" ein Lied, dass immer wieder auftaucht. Sie dient auch dazu, verschiedene Aspekte von New York in den 1980ern zu veranschaulichen. So hören die antropomorphen Punks Reagan Youths "I Hate Hate". Inhaltlich betrachtet haut mir dieser Film wirklich rechts in die Fühls. Ich empfinde ihn als eine Art antropomorphe Erzählung übers Einsamsein, Verlustängste und das Gefühl immer wieder zurück gelassen zu werden als auch niemals bei der "richtigen" Person anzukommen. Doch auch Tagträume sind ein hier sehr häufig eingesetztes Mittel. Ich fühle wirklich sehr mit diesem Film mit. Vielleicht ein Bisschen zu sehr. Viel zu sehr. Basierend auf einer Graphic Novel von Sara Varon. Regie führte Pablo Berger.

10/10 Pfandflaschen
Trailer: 




Dieses Mal darf Pinky seinen Film selbst reviewen. Here we go...

The Substance (2024)


"Hey hey, hier ist Pinky mal wieder mit einem Review! Das ist mal wieder ein ganz besonderer Anlass. Nicht nur, dass das mal wieder ein Text von mir ist,nein,es ist auch

die letzte Movie Punx Episode für dieses Jahr! Dieses mal geht es um unsere persönlichen Highlights dieses Filmjahres und mit zwei Filmen die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Hier geht’s aber hauptsächlich um meinen Film, den Film von Gregor entnehmt ihr dem anderen Post. Okay,let's go!

In "The Substance" spielt Demi Moore die alternde Schauspielerin Elizabeth, die verzweifelt versucht, ihre Karriere wiederzubeleben. Als sie von einem mysteriösen Unternehmen ein Verjüngungselixier angeboten bekommt, ergreift sie die Chance, wieder jung und schön zu sein.

Die Substanz verwandelt Elizabeth in ihr jüngeres Ich, Sue (gespielt von Margaret Qualley).

Die Substanz ist an strenge Regeln gebunden, die Elizabeth vor der Einnahme erklärt werden. Sie darf die Substanz nur einmal pro Woche anwenden und muss dann genau sieben Tage warten, bevor sie sie erneut einnehmen kann. In dieser Zeit lebt sie als ihr jüngeres Ich. Nach Ablauf der sieben Tage kehrt sie automatisch in ihren alten Körper zurück und Sue verschwindet, bis zur nächsten Anwendung.


Wird dieser Rhythmus gebrochen, drohen schlimme, unvorhersehbare Konsequenzen. Wie ungeahnt diese Folgen sein werden weiß bis dahin niemand.....

Ich jedoch weiß was die Konsequenzen sein werden und ein Teil von mir wünscht sich sie nie gesehen zu haben. Dazu aber später mehr. Kommen wir erstmal zu ein paar handwerklichen Aspekten des Films:

Regie führte die französische Regisseurin Coralie Fargeat, die mit The Substance ihren zweiten Film produzierte. Eine der Sachen die mir an diesem Werk besonders gefiel sind die grandiosen Kameraeinstellungen, bei dem mir vor allem der Anfang und das Ende in Erinnerung geblieben sind (in rein technischer Hinsicht natürlich, das andere folgt wie gesagt später) da der Streifen mit dem gleichen Shot endet mit dem er auch angefangen hat.

Ein weiteres sehr wichtiges technisches Element sind die in dem Kinofilm verwendeten Farben. Es ist eine Mischung aus sehr knalligen Farben, die teilweise auch in die NeonRichtung gehen und recht kühlen Farben. Die Farbauswahl kommt nicht von ungefähr, denn man wollte hier mit Absicht Assoziationen mit den 80er Jahren herstellen, die ja als das Jahrzehnt des absoluten Schönheitswahns gelten, was ja auch das Kernthema des Films ist und hinzu kommt noch das die von Demi Moore gespielte Liz eine Live Aerobic Show a la Jane Fonda hat. Weiterhin ist mir vor allem auch das Interior Design im Gedächtnis geblieben, dass mich teilweise sehr an The Shining von Stanley Kubrick erinnerte, dort vor allem zu erwähnen ist das Muster der Tapete in den Gängen des TV Studios.

Nun kommen wir zu dem von mir bereits angeteaserten Teil mit den lieber nicht gesehenen Konsequenzen, die mit einer falschen Anwendung des Produktes einhergehen. Ab hier wird es zu Spoilern kommen, deshalb schonmal eine kleine Vorwarnung (natürlich nur auf die Tatsache das es Spoiler gibt bezogen).

SPOILER!







Es kommt wie es kommen muss: Liz bekommt nicht genug von der plötzlichen neu entflammten Berühmtheit und Aufmerksamkeit ihres jüngeren Ichs Sue und es entsteht eine Doktor-Jekyll-und-Mister-Hyde Situation in der Liz und Sue sich gegenseitig bekämpfen. Denn die jüngere Version der beiden denkt nicht dran in den anderen, alten Körper zurückzukehren und überschreitet dabei die von der Substanz vorgeschriebenen 7 Tage Frist. Und hier kommen wir zu einem der ersten grotesken Aspekte des Films, denn das Zurückkehren in den Körper ist hier wirklich wortwörtlich zu nehmen, denn wenn die Substanz angewendet wird, entsteigt man seinem Körper wie aus einem fleischigen Overall den man zurücklässt und mit einer Flüssignahrung frisch und am Leben halten muss.

Ich hatte ja in dem optischen Teil dieses Reviews Stanley Kubrick als Inspirationsquelle für die Innenausstattung der Räume erwähnt. Nun folgt ein weiterer absoluter Kult-Regisseur

der vor allem in dem absolut großartigen und absolut abstrusen Finale des Films erwähnt werden MUSS, denn Parallelen sind definitiv nicht von der Hand zu weisen. Es handelt sich hierbei um niemand geringeren als David Cronenberg dessen Handschrift und größtes Merkmal seiner Filme wohl das Monsterdesign ist.

Denn das Ende des Films hat mich so dermaßen fassungslos mit offenem Mund dasitzen lassen, was schon was heißen muss, denn ich habe in meiner langen Film-SchauLaufbahn schon krassen Scheiss gesehen, weil mein Hirn das Gesehene in dem Moment einfach nicht verarbeiten konnte.

Und immer wenn man dachte „ok, was soll da noch kommen?“ kam das Finale mit einer weiteren Steigerung um die Ecke und setzte noch einen oben drauf. Und als ob das nicht genug wäre, dachte es sich „Komm,ich setz noch einen drauf“ und das tat es auch mehr als genug.

Denn Liz verwandelt sich in ein absolut ekelhaftes, bizarr wirkendes Fleischmonster das einem Hören und Sehen vergeht. Ich kann das Ganze auch gar nicht so wirklich beschreiben, denn The Substance ist einer der Filme die man einfach mit eigenen Augen gesehen haben muss um zu verstehen was gemeint ist. Deshalb spare ich mir das an dieser Stelle auch und hoffe, dass ihr jetzt auch Bock habt den Film zu schauen. Denn ich spreche hiermit eine absolute Empfehlung aus. Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre und deshalb auch folgende Bewertung:

10/10 Pfandflaschen"

Trailer:



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