Dienstag, 30. April 2019

Happenings des Monats: April'19

Buchvorstellung "Freiheit ist keine Metapher" am 08.04.2019 im Blue Square, Bochum

Okay. Ich glaube, ich hatte hier schon vieles aber keine Buchvorstellung. Halt doch! Letztens erst und es war nicht so gut. Anyways, ich bin mit dem Buch so zu 3/4 durch und kann vielen Inhalten bis jetzt zustimmen. Aber worum geht es, grob gesehen?

"Freiheit ist keine Metapher" ist eine Sammlung von kritischen Texten die letztes Jahr im
Querverlag erschienen ist. Es geht um Themen wie Antisemitismus, Islamkritik, Prostitution und Migration. Um es mal mit meiner nicht-akademischen Sprechweise zu erklären: Der Kernpunkt der Kritik ist die Wandlung der (globalen) Linken zu einer relativierenden, unkritischen Masse. Wo man früher noch aktiv Religioten kritisiert hat ist Kritik am Zustand des politischen Islams irgendwie Tabu oder relativierend. Ähnlich verläuft das bei Prostitution. Vor allem wenn es um den Aspekt der Freiwilligkeit geht vergisst man sehr oft die finanzielle und psychische Abhängigkeit der Prostituierten. Aber das wären nur ein paar Beispiele von vielen.

Das Buch wurde vorgestellt vom Herausgeber Vojin Sasa Vukadinovic und Autorin Veronica Szimpla. Soweit ich mich erinnern kann, hat man sich zuerst mit der negativen Kritik zum Buch auseinandergesetzt und auch ziemlich gut auseinandergerissen. Als nächstes hat Frau Szimpla ihren Beitrag zum Buch vorgestellt: Es ging um die sexuellen Belästigungen und Vergewaltigung in der Kölner Silvesternacht vor ein Paar Jahren als auch den Umgang in der Presse damit. Man nutzte entweder die Tatsache dass die Taten von Nordafrikanern begangen wurden um Stimmung gegen Flüchtlnge zu machen oder man ignorierte/relativierte die Gewalttaten indem man sie beispielsweise mit sexuellen Belästigungen auf dem Oktoberfest verglich. Ich fand es sehr wichtig, dass dieses Thema angebracht wurde weil meiner Meinung wenig differenziert wird. Wie schon gesagt: Entweder nützt man das Thema um gegen Flüchtlinge zu argumentieren oder man redet am Thema vorbei. Deswegen fand ich den Beitrag auch so gut.

Die Reaktionen auf die Buchvorstellung waren teilweise ziemlich merkwürdig. Offenbar erwarteten Teile des Publikums dass man innerhalb von 40-45 Minuten den Inhalt des kompletten Buches vorstellt oder die ganze Welt erklärt. Was erwarten diese Menschen? I don't know, I don't care. Anyways: Falls ihr auch mit Bauchschmerzen links seid und viele Sachen kritisch seht, dann wäre das Buch was für euch. Sag ich jetzt mal so.

Culthe Fest 2019 vom 20.-21.04.2019 in Sputnikhalle/Cafe Sputnik/Triptychon, Münster

Wow. Mein erstes Metal-Festival. Das Rock-Hard letztes Jahr zähl ich nicht mit, schließlich war ich gar nicht auf dem Gelände. Jedenfalls war es mein erstes Mal, komplett alleine, auf einem Metal-Festival.

Ich erinnere mich auf jeden Fall, dass ich ziemlich spät losgefahren bin weil es nicht wirklich in meinem Interesse lag ALLE Bands zu sehen oder die ganze Zeit in der Hitze rumzusitzen. Die erste Band die ich mir angucken durfte (wenn auch erst ab der Hälfte ihres Sets) waren Rituals of the Dead Hand. Sie zeigten sich definitiv von der besten Seite, als sie "In The Shadow Of The Horns" von Darkthrone coverten. Ziemlich schwer, ziemlich langsam. Hat mich jetzt nicht total von den Socken gerissen, aber gefallen hat's mir. Das war auf der "Black Stage" in der Sputnikhalle. Da das Cafe Sputnik mir viel zu voll war, ließ ich den Auftritt von Außerwelt einfach sein und wartete dann oben im Triptychon bis Crone anfingen zu spielen. Bis dahin begutachtete ich die Kunst von Jeff GrimalIrrwisch und Carmen Alba. Crone waren zu diesem Zeitpunkt die entspannteste Band an dem Abend. Ich weiß wirklich nicht in welchem Genre sie sich wohl fühlen. Aber das ist auch völlig egal. Ich fands sehr angenehm auf diesem knautschigen Ledersofa zu sitzen und ihnen zu lauschen. Kein Anspruch abgrundtief böse zu sein. Kein Corpsepaint. Keine aufwendige Bühnendeko. Wunderschön. Falls ihr euch für die andere Band des Sängers interessiert, so hört hier rein. Nächster Stopp: Waldgeflüster in der Halle. Der Name der Band klingt für mich nach EMP bzw. irgendwas was In-Extremo-Fans hören würden. Tatsächlich reden sie auch etwas geschwollen davon, dass sie neues Merch/ihr neues Album dabei haben. Aber naja... musikalisch war das schon ziemlich ziemlich gut. Wenn auch nicht ganz mein Fall. Danach gings wieder ins Triptychon um mir die Diskussion zwischen Ernie von KrachmuckerTV und seinen drei Gästen Irrwisch, den Sänger von Eis (Name vergessen, sorry) als auch den Sänger von Crone (Name vergessen, sorry) zu geben. Es ging um andere Ausdrucksformen im Metal als Musik, nämlich die Kunst der Gestaltung. Albumcover/Logodesigns und all sowas. Unter anderem auch um die Ansprüche und Zusammenarbeit der beiden Künstlergruppen Musiker und Graphiker. Sehr interessant mal die "andere" Seite der Medaille zu sehen und festzustellen dass die Graphiker teilweise nicht genügend gewürdigt werden. Man macht sich auch einfach viel zu wenig Gedanken darüber wer denn dieses geile Logo/dieses geile Albumcover gemacht hat. Danach Heretoir im Cafe, von denen ich schon vieles gehört, die ich aber noch nie angehört habe. Ich war definitiv nicht enttäuscht, konnte aber aufgrund der Enge der Location als auch der Länge der Songs nicht lange bleiben und beschloß mich erstmal irgendwohin zu verpissen, wo es ruhig ist. Kurze Zeit später dann Eis, die mir schon sympathisch wurden als ich erfuhr, dass sie tatsächlich eine Eiswaffel auf einem T-Shirt(?) verwendet haben und damit viele Black-Metal-Elitisten (als auch das eigene Label) ordentlich angepisst haben. Sehr gut. Hier ist übrigens ein kurzes Video von ihrem Auftritt. Danach gings wieder ins Cafe zu Dornenreich. Wieder eine Band die ich mit Mittelalter und In Extremo und so Zeug assoziiere. Ich muss mal langsam an meinen Vorurteilen arbeiten. Das ging nämlich gut rein! Etwas gewöhnungsbedürftig zwar, wegen der Geige als auch dem Flüstern. Überhaupt fühlte ich mich an die "höhö ich trage einen Zopf, spiele Geige und gucke sexy drein"-Typen von irgendwelchen Gymnasien erinnert. Aber das war tatsächlich ziemlich gut. Letzte Band an dem Abend waren die RABMler von Panoptikon. Ich freute mich schon sehr lange auf sie, unter anderem weil ich dieses Zusammenspiel von amerikanischen Folk und Black Metal für sehr gelungen halte. Leider konnte ich nicht lange bleiben, da ich Kopfschmerzen hatte und mein Bett dringend gebraucht hab.


Am zweiten Tag habe ich mir ordentlich Zeit gelassen, weil ich in der Nacht noch wegfahren wollte. Deshalb bin ich ziemlich spät angekommen und zwar zum Set von Sun Worship. Sie haben ziemlich rasiert, das war wirklich sehr schön. Mich umgebracht haben allerdings Vanum. Das war mal ein ordentliches Geballer. Die darauffolgenden Ultha habe ich sofort ins Herz geschlossen. Man muss das erstmal schaffen, so depressiv zu klingen und trotzdem so viel Freude auszulösen. Herrlich! Sulphur Aeon schlossen dann den Abend bzw. das Wochenende ab. Ich hatte trotz der Länge des Sets zu keinem Zeitpunkt das Bedürfnis nach Hause zu gehen und das heißt schon was. Das war wirklich mächtig. Sehr sehr mächtig.

Jedenfalls haben einige Bands an diesem Wochenende in mir einen neuen Fan gefunden. Ich habe ein neues Festival für mich entdeckt, dass ich nächstes Jahr definitiv besuchen werde. Selten so viel Freundlichkeit auf einem Fleck erlebt. Wurde von wildfremden Leuten begrüßt, angelächelt etc. Kein trves grimmiges elitäres Gehabe. Ich frage mich nur ob der Typ mit dem Burzum-Patch ihn sich selbst abgeklebt hat oder das die Bedingung der Veranstalter war, dass er überhaupt reinkommt. Aber das ist an der Stelle erstmal egal. Gerne wieder!

Stricher guckt sich "Avengers: Endgame" an in Filmwelt Herne am 26.04.2019

ACHTUNG MASSIVE SPOILER INKOMMEND ACHTUNG MASSIVE SPOILER INKOMMEND ACHTUNG MASSIVE SPOILER INKOMMEND

So, das war jetzt genug Warnung, glaube ich. Also spätestens JETZT lest ihr nicht weiter, falls ihr nicht gespoilert werden möchtet....Also.. JETZT











...

JETZT!

"Endgame" fängt ungefähr dort an wo "Infinity War" aufgehört hat. Thanos hat sein Werk vollendet und hat die Hälfte aller Lebewesen im Universum mit einem Schnips ausgelöscht. Tony "Iron Man" Stark und Nebula sind auf dem Raumschiff der Guardians of the Galaxy unterwegs. Die Vorräte sind beinahe ausgeschöpft und irgendwann versagt auch der Antrieb des Schiffs. Doch in letzter Sekunde taucht Captain Marvel auf und kann die beiden retten. Auf der Erde werden sie von Captain America, Black Widow, Thor, War Machine, Hulk als auch Rocket Raccoon empfangen. Durch Nebula können sie Thanos Aufenthaltsort ausfindig machen. Doch es nun alles zu spät. Thanos ist von der Vernichtung der Infinity-Steine schon geschwächt und weil sie nicht mehr existieren kann man seine Taten auch nicht mehr rückgängig machen. Nachdem die Helden auf Thanos Rückzugsplaneten aufspürgen, hackt Thor ihm den Kopf ab. Nach dieser Tat vergenen fünf Jahre. Die Welt versucht sich von ihrer Dezimierung zu erholen. Jeder Avenger versucht auf seine eigene Art und Weise die Trauer zu verarbeiten. Captain America leitet eine Selbsthilfegruppe. Hawkeye, dessen Familie während Thanos' Aktion komplett hops gegangen ist startete einen Rachefeldzug gegen das Verbrechen und ist momentan in Japan unterwegs um so viele Yakuza wie möglich zu töten. Der Zufall will es, dass Scott Lang aka Ant-Man aus seinem unfreiwilligen Gefängnis in der Quantenebene befreit wird. Für die Welt sind fünf Jahre vergangen, für ihn jedoch nur fünf Stunden. Also macht er sich zum Avengers Headquarter auf und bringt einen phänomenalen Vorschlag. Da dieser Zeitunterschied existiert wären rein theoretisch Zeitreisen möglich und man könnte alles was passiert ist irgendwie rückgängig machen. Tony Stark hält es für keine gute Idee. Schließlich hat er mittlerweile mit Pepper Potts eine Tochter und führt ein glückliches, zurückgezogenes Leben...

Okay, so viel habe ich doch nicht gespoilert. Aber immerhin genug. Deswegen werde ich diesen Text hier versuchen zu "schwärzen", sodass man ihn nur sieht wenn man ihn markiert hat.

Wow. 3 Stunden und 2 Minuten. Ich habe mir extra kein Getränk geholt damit ich meine schwache Blase nicht nachgibt. Jedenfalls war das ein Wechselbad der Gefühle. Man hat den typischen, selbstironischen Marvel-Humor, Action, "in letzter Minute schaffen sie es doch noch"-Momente als auch einige Situationen die einen zum Weinen bringen. Aus persönlichen Gründen. Meiner Meinung nach ein sehr guter Abschluß nach 22 Filmen - auch wenn es erst der vorletzte Film der Phase ist. In Juli (?) geht es nämlich mit "Spider-Man: Far From Home" weiter. Trotz der Tatsache dass hier eine Tonne an Charakteren in einen Film gestopft werden doch sehr sehr genießbar.


9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



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