Ich habe mich für den Abschluß des 90er-Jahre-Monats für dieses Album entschieden weil a) Nirvana zu offensichtlich wäre und b) ich Pearl Jam nicht wirklich leiden kann. Deswegen erschienen mir Alice In Chains als optimale Vertreter des Grunge.
"Dirt" ist deren zweites Studioalbum und handelt, wie so oft von schlechteren Dingen im Leben. Wie Drogensucht und Depressionen. Sänger Layne Stayley war nämlich heroinsüchtig, andere Mitglieder
der Band alkoholkrank. Beispielsweise handelt "Evil Chair" von einem sehr üblen Trip. In "Rooster" geht es allerdings die Vietnam-Erfahrungen von Staleys Vater, der in der Army den Spitznamen "Rooster" trug. Ein wahrscheinlich nicht allzu geringer Einfluss auf die Musik waren die Los-Angeles-Riots. (Rodney King - guckt es selber nach, Kinners) Gitarrist Jerry Cantrell ging während der Zeit im Studio einmal Bier holen und kriegte mit wie der Laden geplündert wird. Das hatte zur Folge dass die Band kurzzeitig umziehen musste. Staley sagte einst, dass er das Songwriting hierauf sehr bereut. "Dirt" handelt nämlich nicht nur von Drogenkonsum und-sucht sondern auch von der Abwärtsspirale in die der Konsument hineingezogen wird. Als dann einige Fans auf ihm zukamen und meinten wie cool das alles ist - und dass sie dauerhigh sind - merkte er was für eine Botschaft die Texte ausgestrahlt haben. Nämlich nicht die von ihm gewollte.
Ich hatte nie besonders viel mit Grunge am Hut. Klar, ich mag Nirvana und ich habe sogar einmal Mudhoney gesehen. Aber mein Ding war dieses Genre nie. AIC sind meiner Meinung ein guter Einstiegspunkt. Sie sind nämlich, im Gegensatz zu anderen Bands aus dieser "Szene" wesentlich weiter vom Punk entfernt. Klar, die wichtigen Elemente sind da: Texte über düstere Dinge des Leben, die Flanellhemden hört man auch raus und die "erdige" weinerliche Stimme ist auch da. Allerdings weniger eingängig sondern eher schwer. Ich dachte nicht, dass mir das gefallen wird. Aber das tat es.
Anspieltipps: Rooster, Them Bones, Would?
8,5/10 Pfandflaschen
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