Donnerstag, 12. Februar 2015

Album der Woche, Folge 185: Ice Cube - The Predator (1992)

In den letzten Jahren stoß ich in meinen Kopf immer wieder auf Ohrwürmer. Viele davon waren Gangstarap-Klassiker wie "Fuck tha Police" oder "Straight Outta Compton" von NWA, der Crew in welcher Ice Cube seine Karriere angefangen hat. Doch auch er selbst ist präsent sei es jetzt durch den überlustigen Song "Go To Church"(mit Lil Jon) oder durch Klassiker wie "It was a good day", welcher auch schon von H2O gecovert wurde. Auf dieses Album bin ich gestoßen weil ich in letzter Zeit viel KoRn gehört hab. Sie haben nämlich auf ihrem Zweitwerk "Life Is Peachy" den Song "Wicked" gecovert, welcher Ice Cube 1992 auf "The Predator" rausgebracht hat. Da das Original mindestens genauso gut ist, wollte ich mal reinhören wie der Rest des Albums ist. Ich wurde nicht enttäuscht.

"The Predator" heißt nicht umsonst wie der Film, dessen zweiter Teil um die Zeit rausgekommen ist. Auch hier macht Ice Cube, wie der Predator im Film ordentlich Welle gegen Cops. Es werden auch einige Stellen gesamplet. Im Großen und Ganzen dreht sich das dritte Werk von O'Shea Jackson (wie der Rapper mit bürgerlichen Namen heißt) um Polizeigewalt und Rassismus. Kein Wunder, schließlich kam es in der Zeit von den L.A. Riots nach der Verkündung des Urteils im Fall Rodney King raus. Von daher geht es immer wieder um die dabei freigesprochenen Police Officers. Ice Cube macht sich aber auch selbst zum Thema. Nach dem Vorgängeralbum "Death Certificate" wurde ihm Antisemitismus vorgeworfen, meiner Meinung nach teilweise zurecht (siehe bspw. "No Vaseline"). Zum Glück ist heutzutage nichts mehr davon in seinen Songs zu hören. Damit setzt er sich auseinander, unter anderem in einem Interlude. An sich ist es ein sehr wütendes Album, dass aber nicht ziellos ist. Der Eiswürfel ist zwar an sich angepisst, kann seine Wut aber konzentrieren - ergo versprüht er sie nicht sinnlos um sich herum. Es gibt aber ein paar softere Momente die das ganze ein Bisschen aufhellen, wie bspw. "It was a good day", welches einen aus seiner Sicht perfekten Tag beschreibt (auch wenn das ganze nur eine Illusion ist). Andernorts gibts positivere, funkigere Klänge - nämlich bei "Check yo self". Es hat zwar auch nicht gerade positive Lyrics, klingt aber wesentlich freundlicher:

"So come on and chickity-check yo self before you wreck yo self
Chickity-check yo self before you wreck yo self
Yeah, come on and check yo self before you wreck yo self
Cause shotgun bullets are bad for your health"

Was die Beats betrifft so treffen hier typische Gangsta-Rap-Klänge auf Funk und Soul. An eurer Stelle würde ich mir definitiv folgende Tracks geben:
The Predator, Wicked (mit genialen Refrain von Don Jagwar), Gangsta Fairytale, Check Yo Self, It was a good day

9/10 Pfandflaschen 

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