Freitag, 3. Januar 2025

Film der Woche#611: 80s Anime Double Feature

Hallo und herzlich willkommen zum ersten "Film der Woche" des Jahres 2025. Die ersten neun Wochen dieses Jahres werden, zumindest bei dieser Rubrik voll mit nachträglichen schriftlichen Podcast-Ergänzungen sein. Sprich: Es werden schriftliche Reviews zu den Podcast-Folgen von "Movie Punx" sein aus dem Jahr 2024. Wir bringen ja jährlich ganze neun Folgen raus, die es hierhin als schriftliche Reviews schaffen. Da ich voller Zwänge bin, wird das hier natürlich nachgeholt. Um zu der passenden Folge zu gelangen, klickt hierhin. Also: Hiermit tätigen wir einen Sprung ins Jahr 2024 und ziehen uns folgendes rein:

Lily C.A.T. (1987)

Wir befinden uns im 23. Jahrhundert. Große multinationale Unternehmen haben sich inzwischen im Weltraum ausgebreitet und angefangen auf fremden Planeten nach Schätzen und kostbaren Rohstoffen zu graben. Die Syncam Corporation hat einen gewissen Planeten im Auge und nun gewisse Gutachter angeheuert, die alles untersuchen sollen. Der Planet befindet sich allerdings 30 irdische Jahre entfernt, sodass die gesamte Besatzung - also sowohl die Gutachter als auch die Besatzung des Schiffes - im kryogenischen Schlaf verbringen müssen. Während sie schlafen fängt ein Greifarm des Schiffes ein
außerirdisches Objekt ein und bringt es in sein Inneres. Schon bald fangen außerirdische Bakterien nicht nur menschliche Körper sondern auch die Technik des Raumschiffs zu "metabolisieren" und in einen größeren Organismus aufzunehmen. Zudem ist die künstliche Intelligenz des Schiffes der Meinung, dass die Menschen ohnehin obsolet sind und liquidiert gehören. Es kommt zu einem sehr anstrengenden Kampf ums Überleben.

Eine durchaus sehr gelungene Mischung aus "Alien" und "The Thing". Man erinnere sich an die Katze die im ersten "Alien"-Film eine kleinere Rolle gespielt hat. Nun, der Film zieht auf jeden Fall Inspiration daraus. Davon und natürlich aus den beiden Szenarios: Allein im Weltraum mit einem Monstrum, dass aus dem Dunklen angreift und "unidentifizierbares Alien-Ding greift Menschen an und assimiliert ihre Körper". Nicht wirklich bahnbrechend, aber insgesamt wirklich sehr gut. Vor allem wegen des Designs des "Monstrums" als auch der Menschen. Habe schon lange nicht mehr so hässliche menschliche Charakterdesigns gesehen. Ehrlich jetzt lol. Die englischsprachige Synchro ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber schlimmer geht immer. Jedenfalls: Mit einer Stunde und sieben Minuten hat man hier seine Zeit gut investiert. Eignet sich gut vorm Schlafengehen.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



Und da Pinky mal wieder ein eigenes Review schreiben wollte, hier kommt 

Wicked City (1987)

„Die Welt gegen Ende des 20. Jahrhunderts: Neben der Welt der Menschen existiert noch eine zweite Welt, die der Dämonen. Die Menschen wären schon lange vernichtet, wenn nicht vor ein paar Jahrhunderten ein »Nichtangriffspakt« zwischen den beiden Welten unterzeichnet worden wäre. Dieser Pakt nähert sich jetzt seinem Ende und muss erneuert werden. Doch einige Dämonen haben etwas dagegen.

Taki ist ein »Black Guard« und gehört zu einer Eliteeinheit, die Menschen und Dämonen in ihren Reihen hat. Er wird mit seiner neuen Partnerin, der Dämonin Makie, abkommandiert, Dr. Guiseppe Maiyart zu beschützen, der den Friedensvertrag mit unterzeichnen soll. Der Dr. ist aber leider kein einfacher Gast und versucht den beiden immer wieder zu entwischen, um seinen Spaß zu haben. Aber auch die Dämonen greifen immer wieder an.

Als der Dr. in die Falle einer Hure gerät, die eine Körperfresserin der Dämonen ist, können Taki und Makie ihn gerade noch rechtzeitig retten. Makie wird kurz danach von den Dämonen entführt und vergewaltigt und sie machen Taki das Angebot, das wenn er sich ihnen stellt, sie am Leben bleibt.

Wird er Makie retten können und kommt der Friedensvertrag zustande?“

„Wicked City“ aus dem Jahr 1987 ist das zweite Werk des japanischen Regisseurs Yoshiaki Kawajiri, der auch für „Ninja Scroll“, einem weiteren Klassiker des Anime-Genres, verantwortlich ist. Dieser stellte auch seine erste Eigenproduktion dar, welche durch den finanziellen Erfolg von „Wicked City“ ermöglicht wurde.

Der Film basiert auf dem ersten von elf Teilen einer Novel - Reihe des Autoren Hideyuki Kikuchi, mit dem Titel „Wicked City: Black Guard“, deren letzter Teil im Jahr 2016 veröffentlicht wurde.

Fünf Jahre später kam sogar eine Live-Action Version des Films heraus, die versuchte einige der visuellen Elemente des Film zu adaptieren, zu deren qualitativen Eigenschaften ich jedoch nichts sagen kann. Das aber auch nur kurz am Rande.

Eine weitere interessante Tatsache, die ich hier gerne noch erwähnen möchte, ist, dass der Film zwei Nachfolger hatte, nämlich „Demon City Shinjuku“ und „Cyber City Odeo 808“, also auch eine Trilogie ist. Ersterer war auch unter den Favoriten bei meiner Filmauswahl, mir war beim kurzen Überfliegen aber nicht bewusst, dass er das Sequel zu „Wicked City“ ist. Folgen hätte ich dem zweiten Teil jedoch trotzdem können. Dies bringt mich nun auch zu meinem eigentlichen Review-Teil, denn diesen Film habe ich mir ja nicht ohne Grund ausgesucht.

Der Plot des Films hatte mich beim ersten Sichten des Materials schon komplett überzeugt. Ich meine Hallo? Menschen und Dämonen leben zusammen in einer Film - Noir ähnlichen Filmwelt und ein menschlicher Agent einer geheimen Regierungsorganisation namens Black Guard, die Menschen vor Dämonen beschützt, bekommt eine Partnerin zugeteilt, die eine Dämonin ist und die nun zusammen arbeiten? Mehr braucht man ja nun nicht um Überzeugt zu werden!

Ausserdem hat der Film definitiv auch sehr viele Horrorfilm – Elemente und dazu noch durch die beiden Protagonisten „Mulder – und Scully- Anleihen“. Ich war auf jeden Fall voll dabei.

Enttäuscht wurde ich auf jeden Fall nicht. Der Film hat eine sehr düstere Atmosphäre, die durch die Verwendung von Schwarz-, Blau-, Grau- und Rottönen sehr beklemmend und deprimierend wirkt. Der Sound ist hier eher im Hintergrund, Musik ist auch eher rar gesät und beschränkt sich nur auf den Hintergrund und bis auf den Titelsong der im Abspann läuft, fällt sie auch nicht so wirklich auf. Der Fokus liegt hier eindeutig auf der visuellen Ebene und diese weiß auf jeden Fall zu überzeugen.

Das ist auch einer der Gründe, warum ich persönlich ein großer Fan von Animes aus den 80ern und 90ern bin, denn die Machart, also der Stil dieser Animationsfilme hat einfach ein eigenes, auch größtenteils sehr beklemmendes Feeling, dass irgendwie eine Faszination in mir auslöst. Auch waren diese Filme bzw. dieses Medium etwas komplett anderes als das was man in unserer westlichen Welt so kannte, vor allem auch weil Animationsfilme hier eher als ein Medium für Kinder galten.

Weiterhin wurden in Animes Storys erzählt und Bilder gezeigt, die sich kein Hollywood – Studio jemals getraut hätte, denn hier gab es explizite Sexszenen, einen hohen Grad an Gewalt und Gore und abgedrehte Handlungen.

Das oben als erstes genanntes Merkmal der expliziten Sexszenen war das einzige worauf ich in diesem Film gerne verzichtet hätte, allem voran die Vergewaltigung von Makie, der Partnerin unseres Protagonisten Taki. Diese war zwar nicht so visuell drastisch wie in anderen Vertretern des Genres, ist für mich jedoch trotzdem völlig unnötig, zumal das Weglassen der Szene die Motivation unserer Hauptfigur nicht gemindert hätte.

Davon mal abgesehen hat mich der Film aber komplett in seinen Bann gezogen, weil er auf der atmosphärischen und visuellen Ebene einfach alles richtig macht und man sofort in diese Welt eintaucht. Vor allem hinsichtlich seines albtraumhaften Monster – Designs mit seinen Body - Horror-esken -Anleihen hat der Film einiges zu bieten und hat mich absolut überzeugt. Diese sind nicht einfach nur bloßes Schock – Element, sondern tragen auch viel zu der beklemmenden Atmosphäre des Films bei, denn jede Figur die einem hier begegnet hat zwar ein menschliches Aussehen, könnte sich aber jederzeit in einen grausigen Dämonen verwandeln.


8/10 Pfandflaschen"
Trailer:





Donnerstag, 2. Januar 2025

Comic Book Review#610: Star Trek: The Q-Conflict#1-6 (2019)

Zunächst mal spielt sich die Story in der Zeit der Serie "Star Trek: The Next Generation". Die Crew von Captain Jean-Luc Picard wird Zeuge von mehreren Supernova. Aber eigentlich sind sie zu einer weit entfernten Welt unterwegs, die wegen einer instabilen Sonne evakuiert werden muss. Doch urplötzlich, als die Evakuation grade in Gange ist, stabilisiert sich die Sonne wieder. Schon bald stellt es sich heraus, wer dahinter steckt. Ein äh intergalaktisches Kind in Erwachsenengestalt bzw. eine außerirdische Lebensform die in der Lage ist alles von überall her zu transportieren, alles zu verwandeln usw. usf. Kurz: "Q". Oder besser gesagt, EIN Q. Weil es eine ganze Spezies gibt. Es dauert nicht lange bis Q Picard auf eine fremde Welt transportiert. Daraufhin zwei Jahre zuvor, acht Jahre zuvor und110 Jahre zuvor sich die Captains der verschiedenen Star Trekt Serien "schnappt". So werden Captain Janeway (Star Trek: Voyager), Captain Sisko (Star Trek: Deep Space Nine) und Captain James T. Kirk (Star Trek: The Original Series) ebenfalls auf diese Welt gebracht. Doch nur sie, mit ihnen kommen ganze Crews. Ziel des ganzen: Q hat einen Krieg angefangen und um ihn zu beenden hat er seine Kriegsgegner (die ähnliche Wesen sind wie er) dazu gebracht einen Wettkampf auszutragen. So sollen vier verschiedene Crews aus Mitglieder von verschiedenen Raumschiffcrews zusammengewürfelt werden und gegeneinander kämpfen. Natürlich nicht um Leben und Tod. Dafür sind die Aufgaben vollkommen banane.
Es ist eine schlaue Idee. Wie bringe ich vier verschiedene (Unter)Franchises zusammen, deren Protagonisten zum Teil mehr als 100 Jahre voneinander entfernt wohnen? Richtig ich veranstalte eine Zeitreise, die von einem intergalaktischen mächtigen Wesen ausgelöst wurde, dass im Prinzip alles machen kann. Klingt sehr nach einer Folge der Original-Serie. Zunächst liest sich der Comic ziemlich trocken, doch schon bald "knallt" es ordentlich, wobei die Hauptcharaktere stets kühl bleiben. Auch gibt es keine komischen Mißveständnisse zwischen der "alten Garde" und der "neuen Generation". Alle verstehen sich und es harmoniert nur noch so vor sich. Gemeinsam wollen sie Q irgendwie austricksen - und mit Sicherheit schaffen sie das auch. Das Design hält sich gut an die Fernseh-Vorlage. Sprich, es gibt da nicht wirklich Überraschungen. Aber manchmal braucht es sie auch nicht. Angenehme, entspannte Lektüre die gleichzeitig aber trotzdem ziemlich spannend ist. So.

PS: Ja, diesen Comic habe ich auch auf diesem Flohmarkt in Dortmund erstanden. Aus heutiger Sicht ist das mehr als ein Jahr her. Huehuehue, grüße aus der Vergangenheit! Dieses Review wird nämlich grade im Jahre 2023 geschrieben, erscheint aber erst 2025. Was bin ich für ein Schelm. Haha! Hahahahaha! Mal gucken, ob mein Zukunfts-Ich das noch witzig finden wird.

8/10 Pfandflaschen
Made by: Scott Tipton, David Tipton, David Messina, Elisabetta D'Amico


Mittwoch, 1. Januar 2025

Album der Woche#614: Big Dumb Face - Duke Lion Fights the Terror!! (2001)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten "Album der Woche" im Jahre 2025. Zu diesem Zeitpunkt ist dieses Werk bereits 23 Jahre alt. Ich schreibe dieses Review allerdings einen Tag nach dem 23-jährigen Jubiläum. Was für ein komischer Zufall.

Big Dumb Face war das Soloprojekt von Wes Borland, damals noch (und noch nicht "wieder") Gitarrist bei Limp Bizkit. Dieses wurde bereits 1998 von Wes zusammen mit seinem Bruder Scott gegründet. "Duke Lion Fights the Terror!!" ist das erste vollständige Album der "Band" und beinhaltet auch mehrere Ideen, die in Borlands früherer Band "Goatslayer" ihren Ursprung fanden. Hierfür hat er selbst die meisten Instrumente gespielt, während Scott das Keyboard und Turntables bedient hat. Ein Typ namens Kyle Weeks hat Bongos gespielt während Greg Isabelle am Schlagzeug saß. Zur späteren Live-Band stieß noch ein gewisser Chris Gibbs am Bass. Borlands damalige Ehefrau Heather gestaltete mit ihm gemeinsamen die Soundcollagen im Hintergrund.


Nun zur Musik: Big Dumb Face ist ein obskurer Mix aus Einflüssen von Bands wie Ween, Mr. Bungle und Primus. Dazu kommt Death Metal/Grindcore. Wes Borland (der sich hierfür The Tongue of Colicab nennt) singt, allerdings ist seine Stimme stets verzerrt. Entweder ist sie tiefer gestimmt, sodass er sich wie ein intergalaktischer Overlord anhört oder hochgepitcht wie bei einem durchschnittlichen Alien der deinen Dealer nach Gras anpumpt. Die Inhalte lassen sich eher schlecht beschreiben, das muss man nämlich erlebt haben. Die Songs tragen Titel wie "Mighty Penis Laser", "Blood Red Head On Fire" oder "Space Adventure". Doch es geht natürlich nicht ohne irgendein Konzept. Die Hauptfigur ist ein gewisser Duke Lion. Der Sohn eines Menschen, eines Gottes und eines Löwen ist der Kämpfer für das Gute auf der Welt. Notiz am Rande: Dieses Album ist VOR dem 9/11 entstanden. Besonders ins Ohr fällt der Titelsong, "Duke Lion". Dieser fällt auf, weil er direkt nach dem Death Metal Song "Burgalveist" mit seinen Country-Einlagen und klaren Gesangsstimmen daherkommt. Es ist tatsächlich der witzigste Song hierauf. Dazu gibt es ein nicht weniger witziges Musikvideo. Im Großen und Ganzen ist das hier ein vollkommen wahnsinniger, obskurer Mix aus allen musikalischen und filmischen Einflüssen Borlands. Musik gewordene Passion zu Nerdtum. Ich hatte erst Schwierigkeiten mich mit den verzerrten Stimmen anzufreunden, doch spätestens nach dem zweiten Hören konnte ich einfach nicht nicht mit dem Kopf nicken. Es ist herrlich absurd und idiotisch. Ich liebe es.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Duke Lion, Mighty Penis Laser, Blood Red Head On Fire, Burgalveist