1. Das Cabinet des Dr. Caligari (1920)
Ich kann zwar beim besten Willen diesen Film nicht wirklich als Horrorfilm bezeichnen sondern viel eher als alptraumhaftes Theaterstück. Aber ok.

Der erste Film mit einem Plot Twist überhaupt. Ha! Klassiker des expressionistischen Kinos. Großartige, skurrile Hintergrundgestaltung. Die Stadt, in welcher sich alles abspielt wirkt wie aufgemalt. Naja, tatsächlich ist sie auch aufgemalt, schließlich wurde die Umgebung wie ein expressionistisches Gemälde gestaltet. Außerdem sieht Caligari aus wie der Pinguin (Danny DeVito) und Cesare so ein Bisschen wie Edward mit den Scherenhänden. Der Pinguin bringt also Edward dazu, Menschen zu töten. Interessant. Ich meine auch gelesen zu haben, dass Tim Burton Inspiration aus diesem Film geschöpft hat. Auch wenn ich hin und wieder damit kämpfen musste, nicht einzuschlafen, hat mir der Film doch ziemlich gut gefallen. Vor allem weil er so skurrill ist und weil er einen mit seltsamen Wendungen überrascht. Außerdem ist die Musik tatsächlich sehr gruselig. (Zumindest die in der Version die ich gesehen hab.)
8/10 Pfandflaschen
Youtube (Textkarten auf Englisch)
2. Der Golem, wie er in die Welt kam (1920)
Weiter gehts in Sachen Expressionismus. "Der Golem, wie er in die Welt kam" ist mittlerweile die Inkarnation des Golem-Motivs von Paul Wegener.

Ich hatte tatsächlich dabei das Gefühl mir einen Film aus dem 16. Jahrhundert anzugucken. Warum? Der Film ist steinalt und spielt im 16. Jahrhundert. "Nein es kann sich, damals hatten die doch keine Kameras", dachte ich mir. Jedenfalls ist die Kulisse ebenfalls ziemlich abgefahren bzw. kaputt. Man nimmt den Figuren meiner Meinung nach ab, dass sie in eher primitiveren Behausungen wohnungen (als heute). Die Kleidung ist allerdings unfreiwillig amüsant. Ich mag die Gestaltung des Golem und entweder ausdrucksloses oder emotiongeladenes Gesicht (und seine Frisur!). Jedoch stört es mich ein wenig, dass im Großen und Ganzen nicht sooo viel passiert. Trotz alledem, guter Film. Aber immer noch kein Horrorfilm!
Film
7/10 Pfandflaschen
3. Nosferatu - eine Symphonie des Grauens (1922)
Awww yisss. Ich habe tatsächlich Nosferatu gesehen. Das wollte ich schon wirklich sehr sehr lange.

Wir schreiben das Jahr 1883. Thomas Hutter (Gustav von Wangenheim) der für den Häusermakler Knock (Alexander Granach) arbeitet wird von ihm mit einer schwerwiegenden Aufgabe beauftragt. Ein Adliger aus den Karpaten, Graf Orlock (Max Schreck) möchte in der Hauptstadt der beiden, Wisborg, ein kleines aber feines Häuschen erwerben. Nun soll Hutter nach Transylvanien reisen und ihm das halbverfallene Haus gegenüber seiner Hütte anbieten. Als er ankommt, merkt er schnell dass die Menschen in der Umgebung Angst vor Orlock haben. Danach merkt er auch warum. Der Graf ist nämlich eine hagere, kahlköpfige,
spitzöhrige Gestalt die äußerst unheimlich ist. Oh und er ist natürlich auch ein Vampir, wie sich bald herausstellt. Dieser erblickt auch bald das Foto von Hutters Frau Ellen (Greta Schröder) in seinem Medallion, verliebt sich sofort und reist so schnell es geht nach Wisborg. Das kann nur böse enden.
Der erste wirkliche Horrorfilm auf der Liste, der auch tatsächlich sehr unangenehm ist. Besonders in Verbindung mit der in der restaurierten Version eingespielten Ambient Music. Und weil ich ihn zur später Stunde gesehen habe. Besonders lobenswert finde ich die für das Jahr 1922 weit entwickelte Special Effects. Man setzte hier tatsächlich Stop Motion Technik ein als auch einen Zeitraffereffekt. Was mir ebenfalls sehr gut daran gefällt, ist die Tatsache dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, anstatt nur aus einer. Meisterlich gemacht, Herr Murnau.
9/10 Pfandflaschen
Film
Und hier mal Graf Orlock, ihr Nasen:
4. Häxan (1922)

Wie ihr aus einem der vielen Titeln erraten könnt, geht es um Hexerei im Laufe der Jahrhunderte. Zuerst geht es rein dokumentarisch los, danach wechselt das ganze in die Spielfilmperspektive. Unter anderem werden wir Zeuge wie eine Frau von einer Hexe ein Liebestrunk (aus Fröschen und Katzenscheiße) zubereiten lässt und es einem Mönch zu Trinken gibt. Dieser dreht daraufhin völlig durch und will die Frau augescheinlich vergewaltigen. o.O Außerdem sehen wir wie Hexen den Satan (Regisseur Benjamin Christensen himself) wortwörtlich den Arsch küssen. Zum Ende werden Vergleiche zwischen mittelalterlicher Hexenverfolung und neuzeitlichen Fehldiagnosen rangezogen. So sollen Frauen im Mittelalter an mehreren Stellen am Rücken vom Teufel angefasst worden sein, sodass diese taub wurden. Das war ein eindeutiger Hexereibeweis. Mittlerweile weiß man allerdings ganz sicher dass es ein Symptom für Hysterie ist. Yeah. Why not.
Großartig. Wirklich durchgeknallt. Und ja mir fehlen mittlerweile die Worte. Achja, nebenbei: Bei Minute 18:46 haben sich Mayhem bedient. Das ist die Quelle für das Albumcover von "Chimera".
8/10 Pfandflaschen
Film
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