Das Objekt der Begierde (das Album was ich heute reviewe) heißt "Heartwork" und wurde 1993 bei Earache rausgebracht. Man hat sich nach dem Durchbruch dem Death Metal zugewandt und kam weg vom Grindcore. Carcass' Art zu spielen erscheint mir sehr technisch, nicht stümperhaft und chirurgisch/klinisch steril. Die Songs mit ihren Blastbeats, Gitarrensolos (meistens zwei Solos pro Stück) als auch Walkers krächzigen (aber nicht Quorthonmäßigen) Gesang wirken wie bestens aufgehende mathematische Gleichungen. Man merkt eine sehr hohe Ambitioniertheit an. Ebenfalls bei den Songtexten die von medizinischen Fachbegriffen als auch von solcherlei Oxford-Englisch nur
so strotzen. Ernsthaft, ich habe die Hälfte des Vokabulars noch nie in meinem Leben gehört, geschweige denn irgendwann im Englischunterricht benutzt. Niemals. Kritisch wirds dann bei so Sachen wie "Arbeit macht Fleisch" bei welcher man haarscharf an einem Holocaustvergleich vorbeischlendert. Das ist schade, aber ich muss sagen dass ich leider viel zu viele Bands kenne die irgendwie mit NS-Begriffen/Vokabular rumhantierten. In diesem Song beschreiben Carcass die Verwertung von Fleisch und bezeichnen sie als "by mincing machinery industrialised - pulped and pulverised". Das klingt in meinen Ohren nach viel Arbeit (die "Fleisch macht", höhö) und somit ziemlich vertretbar.
Jedenfalls sind die Texte sehr direkt und volle kleiner Brutalitäten. Aber das muss so. Deswegen mag ich das auch. Zum Schluß präsentiere ich euch noch einen kleinen Auszug aus "Buried Dreams":
"When aspirations are squashed
when life's chances are lost
when all hope is gone
when expectations are squashed
when self esteem is lost
when ambition is mourned
.... All you need is hate
In futility, for self preservation
We all need someone
- Someone to hate"
Anspieltipps: Carnal Forge, No Love Lost, Heartwork, This Mortal Coil
8/10 Pfandflaschen
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