Mittwoch, 8. Januar 2025

Film der Woche#612: Pinky Violence Double Feature!

Und noch eine schriftliche Variante einer unserer Podcast-Folgen. Um euch die Folge reinzuziehen, klickt einfach hier. Es geht uns hier um "Pinky Violence", ein B-Movie-Subgenre in welchem gewalttätige Frauen eine tragende Rolle spielen.


Stray Cat Rock: Female Boss (1970)

Auch bekannt als "Alleycat Rock: Female Boss", "Female Juvenile Deliquent Leader: Alleycat Rock" und "Wildcat Rock". In Japan bekannt als "Onna banchō nora-neko rokku".

Der Film erzählt die Geschichte von einer jungen Frau namens Ako (gespielt von Sängerin Akiko Wada). Eines Tages wird sie Zeugin wie die Mädchengang um Anführerin Mei (Meiko Kaji) grade dabei ist eine Messerstecherei mit einer gegnerischen Gang zu haben. Diese holen aber ihre Boyfriends zu Hilfe, sodass die Situation Hilfe erfordert. Ako stößt hinzu und schafft es dass Meis Gang als Siegerinnen hervorgeht. In kürzester Zeit steigt sie innerhalb der Gang zur quasi-mütterlichen
Führungsfigur auf, zu der jede aufsieht. Michio (Kōji Wada), Meis Boyfriends versucht sich in der Welt zu behaupten. Dafür steigt er in eine nationalistische Gruppierung ein, namens "Seiyu Group". Diese ist sehr einflussreich und verfügt über einen Haufen Geld. Um sich bei der "Seiyu Group" zu beweisen, überredet er einen alten Kumpel von sich, Kelly (Ken Sanders), bei einem Boxkampf absichtlich zu verlieren, damit Michio viel Gewinn für seine neuen Arbeitgeber scheffeln kann. Trotz Kellys Einwilligung gewinnt dieser den Kampf, was nun große Gefahr für das Leben von Michio und seiner nähesten Umgebung bedeutet. Die Girl Gang, die nun von Ako angeführt wird, eilt zur Hilfe.

Ich fand diesen Film einfach nur fürchterlich anstrengend. Zuerst fing alles relativ glatt an. Also man konnte der Erzählstruktur folgen. Aber dadurch, dass ich das Geschehen irgendwann doch relativ langweilig fand (ja, selbst diese eine "brutale" Gewaltszene mit dem Bunsenbrenner), verlor ich das Interesse und konnte nicht wirklich allem folgen. Mit jeder Minute wurde es einfach immer schlimmer. Es kann vielleicht daran liegen, dass die Aufmachung des Films als auch der Plot auf mich einfach nicht "frisch" oder "aufregend" gewirkt haben. Die Musikszenen waren aber wirklich sehr cool. Wir hören nämlich Akiko Wanda hier singen. Ansonsten ist das hier leider nichts für mich.

4/10 Pfandflaschen

Trailer:




School of the Holy Beast (1974)

Auch bekannt als "Convent of the Sacred Beast" bzw. in Japan als "Seijū gakuen".


Eine junge Frau namens Maya Takigawa ist eigentlich eine typische 18jährige in Japan der 70er Jahre, die gerne auf Parties geht, sich mit dem Motorrad kutschieren lässt usw. usf. Doch ihr Leben ist gezeichnet von dem Tod. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben, der Vater ist gänzlich unbekannt. Es stellt sich heraus, dass sie in einem Kloster gestorben ist. Ihr Ziel ist nun, in diesem Kloster

aufgenommen zu werden und herausfinden, was eigentlich mit ihrer Mutter passiert ist. Das "Herz Jesu Kloster" nimmt Maya daraufhin als Nonne auf. Schnell findet sie heraus, dass dort alles nicht so ist, wie man von einem Kloster erwartet. Dort werden nämlich Prügelstrafen eingesetzt, die halbnackt und mit Peitschen ausgeführt werden. Das "reine und gottesfürchtige" Leben wird hier noch ernst genommen und wehe dem der es anzweifelt dass Jungfrau Maria eine unbefleckte Empfängnis hatte. Es macht den Anschein als würde hier ganz viel Machtkampf verbunden mit gewalttätigen Strafen und Vergewaltigung einhergehen.

"School of the Holy Beast" ist gleichzeitig abstoßend und irgendwie anziehend. Die Vergewaltigungsszenen (insgesamt drei an der Zahl?) sind zwar absolut unrealistisch und man sieht nicht wirklich was. Man fragt sich aber ob sie unbedingt sein mussten. Schließlich bietet der Film schon genug Gewaltszenen, die allerdings nur reine Shocker sind sondern irgendwie als Metapher dienen sollen für den im Kern verrottenden Apfel, der die katholische Kirche ist. Darüber hinaus ist er, so gewalttätig er auch wirkt, tatsächlich stilistisch wirklich schön. Ich mag die Kameraführung, das Kunstblut und die Kulisse des Klosters. Es ist ein typischer "Revenge"-Film, in welchen eine Frau sich für die ihr hinzugefügten Schmerz rächt. Hier tut sie das allerdings nicht nur für sich, sondern für mehrere andere und natürlich auch um das heuchlerische Gebilde dieser Kirche zu entblößen. Eine durchaus extreme Darstellung von den schlimmsten Abgründen einer Sekte. 

7/10 Pfandflaschen

Trailer:



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