Big Dumb Face war das Soloprojekt von Wes Borland, damals noch (und noch nicht "wieder") Gitarrist bei Limp Bizkit. Dieses wurde bereits 1998 von Wes zusammen mit seinem Bruder Scott gegründet. "Duke Lion Fights the Terror!!" ist das erste vollständige Album der "Band" und beinhaltet auch mehrere Ideen, die in Borlands früherer Band "Goatslayer" ihren Ursprung fanden. Hierfür hat er selbst die meisten Instrumente gespielt, während Scott das Keyboard und Turntables bedient hat. Ein Typ namens Kyle Weeks hat Bongos gespielt während Greg Isabelle am Schlagzeug saß. Zur späteren Live-Band stieß noch ein gewisser Chris Gibbs am Bass. Borlands damalige Ehefrau Heather gestaltete mit ihm gemeinsamen die Soundcollagen im Hintergrund.
Nun zur Musik: Big Dumb Face ist ein obskurer Mix aus Einflüssen von Bands wie Ween, Mr. Bungle und Primus. Dazu kommt Death Metal/Grindcore. Wes Borland (der sich hierfür The Tongue of Colicab nennt) singt, allerdings ist seine Stimme stets verzerrt. Entweder ist sie tiefer gestimmt, sodass er sich wie ein intergalaktischer Overlord anhört oder hochgepitcht wie bei einem durchschnittlichen Alien der deinen Dealer nach Gras anpumpt. Die Inhalte lassen sich eher schlecht beschreiben, das muss man nämlich erlebt haben. Die Songs tragen Titel wie "Mighty Penis Laser", "Blood Red Head On Fire" oder "Space Adventure". Doch es geht natürlich nicht ohne irgendein Konzept. Die Hauptfigur ist ein gewisser Duke Lion. Der Sohn eines Menschen, eines Gottes und eines Löwen ist der Kämpfer für das Gute auf der Welt. Notiz am Rande: Dieses Album ist VOR dem 9/11 entstanden. Besonders ins Ohr fällt der Titelsong, "Duke Lion". Dieser fällt auf, weil er direkt nach dem Death Metal Song "Burgalveist" mit seinen Country-Einlagen und klaren Gesangsstimmen daherkommt. Es ist tatsächlich der witzigste Song hierauf. Dazu gibt es ein nicht weniger witziges Musikvideo. Im Großen und Ganzen ist das hier ein vollkommen wahnsinniger, obskurer Mix aus allen musikalischen und filmischen Einflüssen Borlands. Musik gewordene Passion zu Nerdtum. Ich hatte erst Schwierigkeiten mich mit den verzerrten Stimmen anzufreunden, doch spätestens nach dem zweiten Hören konnte ich einfach nicht nicht mit dem Kopf nicken. Es ist herrlich absurd und idiotisch. Ich liebe es.
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Duke Lion, Mighty Penis Laser, Blood Red Head On Fire, Burgalveist
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