Samstag, 9. Mai 2020

Album der Woche#438: Various Artists - KUNST! (2005)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat bei "..,klar". Diesmal geht es um Guilty Pleasures. Und naja, eigentlich habe ich relativ wenige tatsächliche Guilty Pleasures, weil ich mich für meinen Musikgeschmack eigentlich nicht schäme. Es gibt aber Bands und Künstlerinnen die von der Allgemeinheit wohl eher als Guilty Pleasures gesehen werden und meiner Meinung nach zählen dazu die Kassierer.

Mein Zugang zu den Kassierern war diese CD hier. Damals feierten die Bochumer ihr zwanzigjähriges Bandbestehen und luden allerlei Künstler und Bands ein für eine Tribute-CD. Darum kannte ich die Songs zuerst nur von anderen Künstlern und hörte mir erst danach die Originale an.

Es beginnt mit "Ich töte meinen Nachbarn und verprügele seine Leiche" von den Donots, was deutlich heftiger als das Original ausfällt. Weiter gehts dann mit "Das Leben ist ein Handschuh" von den unsäglichen Sondaschule, die ich mittlerweile mehr als hasse weil sie so beschissen sind. Diese Version wird aber mit nem relativ charmanten russischen Akzent gesungen, was alles wieder wett macht. "2 Fickende Hunde" aka Rod und Bela B. von die Ärzte covern "Meister aller Fotzen" mit "Meister Aller Frauenärzte" und schaffen es noch ekliger als das Original zu klingen. Swingversion. Hack Mack Jacksons "Ich bin Jesus und kann alles" kommt mt einem veränderten Text, sodass ich beim Original dann deutlich darüber verwundert war, wie provokativ der ursprüngliche Text war. "Das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist" wird von Punx Army (Punk Version) und Too Strong (Hip-Hop Version) gecovert. Und meiner Meinung nach funktioniert das Lied tatsächlich nur in der Punk Version. "Älterer Herr" von Susanna Keye ist so verstörend, dass es für unheimlich viele "bohohoho"-cringe-Lacher sorgt. Aber technisch betrachtet einfach astrein. Ich meine, ich habe damals den Text von "Sex mit dem Sozialarbeiter" meinem Stiefvater vorgelesen und er fands tatsächlich irgendwie lustig. Vorgetragen wird es hier von Kampfhund Galactica, wohinter einfach die Redaktion der Zeitschrift "Visions" steht. Alpha Boy School müssen bei "UFO" selbst mitten im Song lachen. "Großes Glied" von Mambo Kurt ist nur bedingt witzig. Gunter Gabriels "Du hast geguckt" hingegen absolut großartig. Der Text passt einfach absolut zu seiner Stimme. SS-Kaliert covern "Besoffen Sein" und verändern die Lyrics sodass sie von Wölfi handeln und nicht vom "mir". Zu schade, dass die Band aus Arschlöchern bestand. Zumindest teilweise. Wanne-Eickels finest Brigade Staatsfeinds "Anus Apertus" animiert beinahe zum Latein lernen. Hier gibts noch viel viel mehr. Traditionellere Coverversionen wie "Mongo mit der Bongo" von Lokalmatadore oder ungewöhnliche wie das loungige "Kein Geld für Bier" von Purple Sex Heads. Verdammt, hier ist sogar Hennes Bender! Die Kassierer dürfen hier auch nicht fehlen. Mit "Bin ich oder hab ich" und seit "20 Jahren dieselbe Nummer" steuern sie zwei neue Songs bei.

Insgesamt betrachtet ist das unfassbar lustig und unterhaltsam. Vor allem wegen der Diversität. Allerdings weiß ich, dass ich mir niemals wieder die Kassierer live geben würde. Niemals. Wieder.

8,75/10 Pfandflaschen

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