Dienstag, 19. Mai 2020

Comic Book Review#437: Jeremiah: Birds of Prey#1 (1991)

Bei Jeremiah handelt es sich um eine belgische Serie, die von Hermann Huppen (auch bekannt als Hermann) gezeichnet und geschrieben wurde. Sie erschien 1991 bei Adventure Comics, einer Abteilung von Malibu Graphics. Hierzulande erschien die Serie bei Carlsen, als auch im Comic-Magazin "Zack!".

Wenn man tatsächlich aufmerksam liest, stellt man richtig fest zu welchem Zeitpunkt die Serie spielt. Wenn man es nicht tut und sich nur wundert was die erste Seite mit dem Rest der Handlung bitteschön zu tun hat, so denkt man dass die Serie irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Im Gegenteil: Wir befinden uns in einer Welt nach einem dritten Weltkrieg. Die USA (und vllt auch der Rest der Welt) haben sich zwar nicht ins Mittelalter sondern mindestens ins 19. Jahrhundert zurückgebombt. Auf der Straße herrschaft das Recht des Stärkeren. Der Hauptprotagonist ist ein Junge namens Jeremiah, der sich eines Tages, vor der Sperrstunde von seinem Dorf entfernt. Er möchte einen Esel fangen, den er draußen erspäht. Das Tier hat scheinbar keinen Besitzer. Nachdem er den Esel endlich gefangen hat, taucht plötzlich der Besitzer auf. Im weiteren Verlauf der Handlung sieht man eine Gruppe von Reitern die Jeremiahs Dorf plündert und abfackelt. Angeführt wird diese von einem bonzigen Typen namens Birmingham, der in einer Kutsche gefahren wird. Jeremiah hat schlußendlich keine andere Wahl als sich Kurdy (so heißt der Eselbesitzer) anzuschließen und mit ihm durch die Gegend zu ziehen. Vielleicht findet sich auch eine Möglichkeit es Birmingham heimzuzahlen?

Ich kenne ja Western aus Europa. Spaghettiwestern. Und belgische Westernhelden - da fällt mir Lucky Luke ein. Ein Post-Apokalypse-Western aus Belgien habe ich eigentlich nicht erwartet. Allerdings ist es fast schon logisch, dass es sowas gibt. Schließlich wäre das der logische nächste Schritt. Es gibt ja auch genügen frankobelgischen Sci-Fi. Warum also nicht eine Art Kombination aus beiden. Verdammte gute realistische Zeichnungen. Allerdings bin ich mir bis jetzt nicht sicher ob Kurdy genauso alt ist wie Jeremiah oder schon älter. Sie sehen sich nämlich ziemlich ähnlich, finde ich. Vielleicht liegts aber daran, dass der Comic keine Farbe enthält. Die Story entwickelt sich ziemlich schnell und ist einfach nur verdammt gut erzählt. Es gibt auch kein großes Tam-Tam um irgendwas. Man bewegt sich einfach straight nach vorne. So lob ich mir das!

8,75/10 Pfandflaschen

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