Spulen wir mal zurück in die Jugend eures ehrenwerten Autors. Zu der Zeit, als er sich eine bekackte, megalange Devilock wachsen ließ. Und sich auf Seiten wie Fiend-Club.de oder Horrorpunkforum.de getrieben hat. Horrorpunk war bei ihm sehr en vogue. Für mich war das ein Eintauchen in eine neue, spannende Welt. Schließlich kannte ich bis dato nur wenig von alten Misfits und Danzig-Kram. Allerdings gab es damals schon eine ziemlich große Horrorpunk-Szene und als auch noch Würzburgs erste Horrorpunkband Dead United auf die Welt kam, war ich völlig aus dem Häuschen. Neu für
mich waren Bands wie The Other, Shadow Reichenstein, Murderdolls bzw. Wednesday 13 und der Name Nim Vind fiel desöfteren im Forum. Die hörte ich allerdings nicht. Das hole ich nun an.
Der Name Nim Vind ist keine Verballhornung des Wortes "Wind" wie ich damals vermutet habe. Es ist eine Zusammensetzung aus NIMH (National Institute of Mental Health) und "vindication". Es ist keine "richtige" Band sondern ein Soloprojekt des Gitarristen Chris Kirkham, der im Laufe der Jahre einige Musiker um sich geschart hat.
"Fashion of Fear" ist sein Debütalbum. Es kommt größtenteils ohne die typischen Horrorpunk-Klischees aus. Nim Vind ist kein weiteres Danzig/Misfits-Abklatsch. Stattdessen gibt sich der Herr sehr melancholisch und schwadroniert nicht andauernd über Zombies und Werwölfe. Viel mehr erinnert mich das Ganze an die Thematik "Ich liebe dich, aber du bist tot und ich habe dich umgebracht". Dazu noch sehr viel Melancholie. Allerdings wirkt es nicht peinlich und ist auch nicht zum fremdschämen. Denn Herr Vind hat eine verdammt gute Stimme und bietet dem Zuhörer ein Potpourri aus verschiedenen Genres. (Horror)Punk('n'Roll), Wave und sogar Country. Deliziös. Wirklich sehr deliziös. Eine Schande, dass ich dieses Album nicht vorher schon gehört hab.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Astronomicon, Fashion of Fear, Interviews with the Icon, Killer Creature Double Feature
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen