Awkay, ursprünglich wollte ich alle drei Filme der Deutschland-Trilogie von Schlingensief reviewen. Allerdings waren nicht alle auf die Schnelle zu besorgen, ergo griff ich in die Trickkiste und haue nun diesen hier raus. Außerdem passt es mal wieder zum vergangenen Feiertag. Höhö.
Die Geschichte spielt sich ab in der Zeit der Wende. Genauer gesagt, wenige Tage danach. Clara (Karina Fallenstein) entsorgt geschickt ihren Ehemann und fährt vom Osten über die nun geöffnete Grenze in den Westen, zu ihrem Liebhaber (Artur Albrecht). Die Grenzbeamten sind offensichtlich noch ziemlich verwirrt über das Ereignis. Als der Lover allerdings überfallen und brutal
zusammengeschlagen wird, muss sie Hilfe suchen. Dummerweise ist die einzige "Hilfe", eine westdeutsche Metzgerfamilie - die seltsamerweise nur noch darauf wartet dass die "Ossis" herkommen. Schließlich befindet man sich kollektiv im Blutrausch und möchte die von "drüben" zu Wurst verarbeiten.
Seiner eigenen Aussage zufolge fühlte sich Regisseur Christoph Schlingensief sowohl von den Fernsehbildern der Wiedervereinigung (in Trabis rumfahrende und mit Bananen wedelnde Ostdeutsche) als auch von den ersten beiden "The Texas Chainsaw Massacre"-Filmen inspiriert. Und tatsächlich merke ich ganz schnell die Gemeinsamkeiten. Hier und dort gibt es eine inzestiöse Familie, die Menschen abschlachtet und dessen Oberhaupt längst nicht mehr am Leben ist, aber so getan wird als ob. Die Protagonisten verhalten sich, egal ob "gut" oder "böse" als wären sie an einer Geisteskrankheit erkrankt. Es fliegt viel Fleisch und es liegt viel Fleisch herum, dass man von irgendeiner Metzgerei in Oberhausen bekommen hat. Meiner Meinung nach: Sehr sehr sehr abgefahren aber verdammt noch mal sehr gut. Ich habe viel und laut gelacht.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
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