Drittes Album von Dälek. Schon mal was von gelesen, nie wirklich angehört. Und das obwohl sie in ihrem Leben schon mit Isis und den Melvins aufgetreten sind als auch ein gemeinsames Album mit der Krautrock-Band Faust gemacht haben (das übrigens "Derbe respect, alder" heißt).
Dälek bestehen aus MC Dälek und den Producern Mike Swarmbot und rEK. Sie machen HipHop, auch wenn es vielleicht anders klingt als gewohnt. Sie sehen sich in Tradition von Rap-Künstlern wie Afrika Baambaata, die sich schon immer bei anderen Genres bedient haben, was die Untermalung ihrer Songs betraf. Deswegen ist hier der Horizont erweitert und die Beats bestehen nicht aus fröhlichen Summer-Klängen oder das Durchladen einer Waffe wie bei Gangsta Rap. Was man hier zu hören kriegt sind Sounds die aus der U-Bahn kommen könnten. Ergo sowas wie Ambient oder Industrial. Tatsächlich hat man schon versucht das als TripHop oder Industrial Rap zu klassifizieren. Aber da Dälek ihrer Aussage zufolge dasselbe wie Mr. Bambaataa machen, ist es schlicht und einfach
Hip Hop. Textlich dreht es sich gehaltvolle Themen wie HipHop selbst, Rassismus als auch Religion. Zumindest meine ich zu verstehen, worum es geht. Denn auch wenn ich n ziemlich gutes Englischverständnis habe, so fällt es mir manchmal schwer zu kapieren wie genau die Worte hier zu deuten sind.
Ich habe ja schon öfter mitbekommen, dass sich Menschen beschwert haben. Sowas hier, also unkonventioneller Hip Hop, sei whack und so weiter. Das hier ist aber mindestens mitwippbar und wenn die passende Atmosphäre auch vorhanden ist, ach tanzbar. Die passiv-aggresive Stimme von MC Dälek befindet sich in bester Gesellschaft mit dieser ungewohnten Kulisse. Mit einer Soundwand die wie unterdrückte Schreie klingt. Ja, vielleicht auch aus Schreien besteht. Zu diesen Lachern. Zu diesen Bohrmaschinen, die sich durch Eisklötzen bohren. Ja, verdammt, das passt. Aber ich darf das nie wieder im Dunkeln hören. Auf keinen Fall.
9/10 Pfandflaschen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen