http://captaincaveman.bandcamp.com/ |
Da Kassel sich bis jetzt immer wieder als ne super Location erwiesen hat und Powerviolence früher wie heute Spaß macht, erspare ich mir an dieser Stelle die vielen Worte. Außerdem ist es etwas länger her. Darum ganz kurz, die Bands des Abends. Vielen Dank geht an alle Beteiligten, ganz speziell an Carina/Ron/Yogi für die Pennplätze.
https://sickmark.bandcamp.com/ |
https://derbelebowski.bandcamp.com/ |
Mal wieder Ruhrpott Rodeo. Doch, was heißt "mal wieder", schließlich war ich vor zwei Jahren das erste Mal hier. Damals auch vermutet, dass es das letzte Mal wäre. Aaaaber dieses Jahr sprach mich das Line-Up doch mehr als an. Und weil ich und Frau Otterich nichts besseres zu tun hatten, und ich auch mal über irgendetwas schreiben wollte, sind wir hin. Einfach so. Für einen Tag. Nicht mal für einen Tag. Wir sind nämlich erst um 18:45 (oder so) eingetrudelt, als die großartige Antilopen Gang schon am spielen/rappen war. Mein Herz ging in Flammen auf. Diese zuckersüßen drei Typen die die Welt des HipHop ein wenig schöner machen. Auch wenn ich nicht mittendrin stand, sondern auf der linken Seite und somi quasi außerhalb des Bühnensichtfelds ging nichts an mir vorbei. Okay, außer dass ab und zu Koljah im nichts verschwand. Naja egal. Mein erstes Highlight des Tages war eine Person aus Hessen, die plötzlich vor mir aufgetaucht ist und die ich von hinten erst nicht erkannt habe. Sehr schnell erkannte ich aber ein Schild, welches von ihr in den Händen (nicht hoch)gehalten wurde. Da drauf war zu lesen "Neokonservative Kackscheisze". Ich verstand es sofort als Anspielung auf das umstrittene Interview mit den Antilopen in der Zeitung "neues deutschland" wo sie Blockupy
und andere "linke" Bewegungen dezent Scheiße fanden und ihre Meinung leicht provokativ rübergebracht haben. Ich beschloß, noch mehr linksdeutsche antiimptränchen fließen zu lassen und der Person das Schild zu entreißen. Das sorgte dafür dass das "neo" von "neokonservative" abgerissen wurde und die besagte Person, das Schild ungefähr eine Sekunde lang hochgehalten hat - während die Band die Bühne verließ. Wahrscheinlich weil sie sich so beeindruckt davon gefühlt haben. Im Übrigen finde ich es ziemlich traurig, so feige zu sein und erst beim letzten Lied mit dem Schild aufzutauchen bzw. sich überhaupt nicht mit den Texten auseinanderzusetzen. Man könnte auch in Kontakt mit der Band treten, schließlich schlenderte Danger Dan die ganze Zeit auf dem Festival umher. Erinnerte mich leicht an die Frei.Wild-Fans die letztes Jahr bei irgendnem auftritt von Kraftklub Schildchen hochgehalten haben, die keine Sau wahrgenommen hat. Was auch immer - #reallifetrolling
Mudhoney waren richtig super - auch wenn ich mir nie wirklich was von der Band gegeben hab. Wird wohl Zeit einiges nachzuholen, schließlich hat 90er Jahre Grunge noch viel mehr als Nirvana und Alice in Chains zu bieten. Falls man das überhaupt Grunge nennen kann.
Auf der kleineren Nebenbühne spielte eine Band namens White Hills. Ziemlich stonerish, falls ein Adjektiv wie dieser überhaupt existiert. Aber leider ziemlich langweilig. Hatten aber ihre guten Momente, die aber schnell verflogen sind sodass ich ziemlich verwirrt davor stand.
Sondaschule hörte ich seit Jahren nicht mehr, weil mir deren gute Laune und die sinnlosen Songs mächtig auf den Zeiger gehen. Deswegen nutzten wir die Gelegenheit um nach einem Line-Up zu suchen, da wir leider vergessen haben einen von zuhause mitzunehmen. Wir fanden keinen, ergo mussten wir Pilz antexten damit er uns diesen per SMS mitteilt. Dummerweise fanden wir später raus, dass das Line-UP auf den Getränkemarken steht die 2,80€ gekostet haben. WTF. Das vegane Essen, was neben Fleischzeug zu finden war ordentlich lecker. Kommt übrigens von dieser Crew hier. Sehr witzig waren die Unterhaltungen die Leute an Essensständen geführt haben - wie zum Beispiel die Diskussion über einen mickrigen "Teller" Pommes, der 6€ gekostet hat. Ich verstehe ja, dass auf Festival alles teurer ist als sonst aber man kann die Preise auch halbwegs gerecht machen.
Bevor ichs vergesse - das zweite und dritte Highlight waren die Typen mit angeklebter RedBull-Dose aufm Kopf und einen Pizza-Karton, der überm Kopf gestülpt war. Wirklich großartig.
Ich finde eigentlich nie die richtigen Worte um The Baboon Show, die dieses Jahr auf der Sidestage gespielt haben, zu beschreiben. Diese Band hat so viel positive Energie in sich, die aber nicht verschwendet wird um hippiemäßig zu trällern sondern das Publikum sprichwörlich zu zerstören. Wat für ein Brett, was für ein Hammer. Was für großartige Menschen. Nagut, vllt. sind sie privat gar nicht so cool, aber darüber möchte ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Immer und immer wieder schön anzusehen. :3
In meinem ganzen Leben hab ich mir wirklich noch nie (!) New Model Army gegeben. Kam einfach nie dazu. Stolperte nie drüber, verspürte auch nicht das Bedürfnis. Eigentlich hab ich was verpasst, was richtig gutes. Eigentlich. Aber andererseits war ich nicht in der Stimmung mir so was anzuhören. Ich wollte eher was wozu man gut tanzen oder mitwippen kann. Gut, kann man zu New Model Army auch. Allerdings verleitet mich solche Musik eher dazu still daheim zu sitzen und mir das ganze in aller Ruhe per Kopfhörer zu geben. Klangen aber trotzdem richtig gut. Eine Mischung aus Killing Joke und allen anderen alten britischen Anarcho-Bands. Bloß etwas zugänglicher.
Da ich jetzt Zugezogen Ruhrpott bin (höhö), musste ich mir Die Lokalmatadore angucken. Ich musste es einfach. Dummerweise hat es fast 15 Minuten gedauert bis wir vom Auto zur Bühne gekommen sind, sodass ich höchstens 5 Songs der schlimmsten aller Ruhrpott-Asis mitbekommen hab. Wobei für "Asi" ist die Singstimme von Fisch richtig angenehm. Sehr melodiös. Beinahe engelsgleich. Ich glaube niemand würde verstehen wieso ich mir Lieder wie "Fußball, Ficken, Alkohol", "Barbara" oder "Geh'n wie ein Proll" geben wollte. Ich werds auch nicht erklären.
Das beste kommt zum Schluß: die großartigen Adicts auf der Hauptbühne. Die Süchtigen sind eine der langlebigsten Punkbands auf der Erde - was nich heißt dass sie scheiße sind. Ist ja öfter so. Die fünf ganz in clockwork-orange-stil gekleideten Droogs hatten jede Menge Requisite dabei. So um die tausend Konfettitüten, leuchtende Sonnenbrillen, irgendwelche Banderolen und Strandbälle. Jede Menge. Fast sah es aus wie ein Werbung für SAT.1. Richtig überragend. Sehr schön war auch das Alter des Publikums, dass gezeigt hat dass man selbst Mitte 100 Spaß haben kann und dabei nicht wie ein Ochse alle umhauen muss. Sehr schön. Ich habe mich dabei aber gefragt ob sie die ganzen "Requisite" nach dem Auftritt einsammeln. Oder haben sie etwa so viel dabei, dass es für jeden Tag der Tour reicht? Das klingt nach verdammt viel Krempel dass man mit sich schleppen muss. Wäre nichts für mich.
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