Freitag, 10. September 2021

Album der Woche#504: Deftones - s/t (2003)

Allrighty then. Ich habe eigentlich vor, im November im Rahmen von "So isses, Musik!" wieder mit Discographies anzufangen. Deftones werden vorkommen. Da allerdings der Zufall entschieden hat, dass ich diese Woche ein Deftones-Album reviewen soll, reviewe ich ein Deftones-Album. Die ersten drei hatten wir hier schon und wir listen sie hier mal auf: Adrenaline, Around The Fur, White Pony.

Und nun zum eigentlich Album. Als die erste Single "Minerva" rauskam und das Video dazu im deutschen MTV lief, war ich entweder noch 12 oder schon 13. Ich fands ziemlich geil und ich habe mir auch bald daraufhin das Album besorgt. Da ich aber später aus Nu Metal und dergleichen etwas herausgewachsen bin, hat mich diese Art von Musik eine Zeit lang nicht mehr interessiert. Ich kenne zwar inzwischen die ersten drei Alben der Band, aber es ist noch mal etwas ganz besonderes zu dem Zeitpunkt im Jahr 2003 zurückzukehren.

"Deftones" ist ein äußerst vielfältiges Album. "White Pony" hat ja schon angedeutet in welche Richtung die Band sich entwickeln wird. Und da haben wir's. "Hexagram" ist ein brachialer Opener, der nach etwas zerhackten Crossover/Nu Metal klingt, wenn ohne Rapparts und ohne Scratching. Genauer gesagt kommt das Album generell ohne Turntables aus. DJ Frank Delgado hat seine in die Ecke gestellt und stattdessen Keyboards ausgepackt. "Needles and Pins" geht in eine ähnliche Richtung, ist ähnlich aggressiv. Und dann: Boom. "Minerva": "So God bless you all for the song you saved us all, oh, for the hearts you break everytime you moan" Dazu kommt ein vollkommen anderer Sound. Dieser war zwar vorher schon angedeutet, aber hier kommt er richtig zu Geltung. Machen Deftones jetzt Shoegaze? Die verträumten Gitarren und die melancholisch anmutenden Texte als auch Chino Morenos ebenfalls verträumter Gesang lassen das vermuten. Hmm. Vielleicht doch nicht so ganz. Vielleicht hat man sich einfach gedacht, dass man aus einem bestimmten Korsett raus muss. Aus einer Schublade. Das ist der Punkt an dem Deftones es geschafft haben, erfolgreich aus der "Nu Metal"-Kiste auszusteigen und weiter zu wachsen. Sicher, es gibt einige Riffs die immer noch in eine ähnliche Richtung gehen. Absolute Kopfnicker. Aber gleichzeitig solch nachdenklich wirkende Songs, die für viele wahrscheinlich wie eine notgeile Version von KoRn klingen. Dazu kommt noch "Anniversary of an uninteresting event", dass einfach wie ein ruhiger Alcest-Song klingt. Und "Lucky You" der Trip-Hop pur ist. Abwechslungsreicher gehts nicht!

Anyways, geiles Album. Sollte jeder mal gehört haben.

Anspieltipps: Hexagram, When Girls Telephone Boys, Minerva, Needles And Pins, Lucky You,
9/10 Pfandflaschen


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