Sonntag, 12. September 2021

So isses, Musik!#129

Was läuft so?

Nun, da ich momentan keine Discographies reviewe und keine komische Best-Of-Liste abarbeite, dachte ich mir dass im September zwei etwas kleinere Ausgaben kommen. Hier werde ich einfach nur dass reinstellen, was momentan bei mir so läuft. 


Death - The Sound Of Perserverance (1998)

Ich stoße immer wieder auf Death bzw. den verstorbenen Sänger/Gitarristen Chuck Schuldiner. Sie waren eine wirklich verdammt einflussreiche Band im Death Metal. Der Name Schuldiner bzw. Death taucht auf Dutzenden von Bestenlisten und viele Bands zählen sie als Einfluss. "The Sound Of Perseverance" ist deren siebtes und letztes Album. Drei Jahre später verstarb Schuldiner nämlich an einem Tumor.


Im Vergleich zu den anderen Werken, die ich mir vorher angehört habe ist es eine ganze Ecke anders. Klar, es ist immer noch Death Metal. Allerdings hatte Chuck langsam die Schnauze voll davon und woltle, wie bereits beim Vorgänger "Symbolic" experimentieren. So ist seine Stimme wesentlich höher und die Instrumentals wirken zeitweise fast schon mathematisch berechnet. Ja...Progressiv. Es ist kein Death Metal wie man ihn sonst kennt, weil er auf die stellenweise unnötige "Brutalität" verzichtet. Stattdessen weitet man seinen Horizont aus und haut ein akkustisches Stück rein als auch sehr viele Gitarrenfrickeleien. Nein, ich weigere mich es "Progressive Death Metal" zu nennen. Aber es ist irgendwo das. Ein kluger Schachzug, ein gelungener Versuch seine Musik interessanter zu gestalten. Hat wahrscheinlich einige Genre-Puristen abgeschreckt aber gleichzeitig auch neue Fans dazugewonnen. Geil.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Voice Of The Soul, Spirit Crusher, To Forgive Is To Suffer



Sulphur Aeon - The Scythe Of Cosmic Chaos (2018)

Ich habe Sulphur Aeon das erste und bis jetzt einzige Mal 2019 auf dem Culthe Fest in Münster gesehen. Danach kam ja the big Rona und es war, für mich zumindest, seit Februar 2020 nicht mehr viel mit Konzerten. Jedenfalls haben sie mich damals sehr begeistert, ich habe das Album hier ziemlich viel gepumpt und tue es aktuell wieder. Habe allerdings festgestellt, dass ich trotzdem der Band zu wenig Beachtung geschenkt habe. Darum:

Darum mache ich es hier trotzdem nicht zu lang, aaaaber: MEINE FRESSE ist das großartig. Eine Band, die als eines ihrer Haupteinflüsse H.P. Lovecraft hat und dementsprechend seine Werke und Ideen in ihre Musik verwurstet... Das ist nichts neues. Tatsächlich nicht. Das gabs schon öfter. Allerdings kann das nicht jeder und nur weil irgendwas mit "Ctulhu" drauf steht muss das nicht gut sein. Das hier ist mehr als gut. Es ist ein gelungener Mix aus epischen Momenten von Morbid Angel, der Death/Doom-Phase von Paradise Lost und wie eben schon erwähnt Lovecraft'schen Ctulhu-Mythose in den Texten. Kein 08/15 90er Jahre Old School Death Metal Klon. Zwar offensichtliche Einflüsse aus anderen Bands, aber definitiv kein stümperhafter Versuch jemanden nachzumachen. Einige Rezensenten haben behaupten, dass Sulphur Aeon wie eine gewisse Band aus Polen klingen. Eine kleine Ähnlichkeit ist zwar da, aber das wars auch meiner Meinung nach schon. 

Es ist einfach nur ein episches, monumentales Werk, dass am Besten in seiner Gänze angehört werden sollte. Punkt.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Alles

Bandcamp




Blut Aus Nord - The Work Which Transforms God (2003)

Ich habe dieses Album heute zum wiederholten Male gehört. Nämlich als ich um kurz vor 5 Uhr zum Bahnhof losgelaufen bin, weil kein passender Bus fährt, um zur Arbeit zu kommen. Auf einer Fußgängerbrücke, die schlecht beleuchtet war lief das Intro "End" zu Ende (höhö) und der erste richtige Song ging los. Meine Fresse, habe ich mich für eine Sekunde erschrocken. "The Work Which Transforms God" ist der perfekte Soundtrack für einen einsamen Spaziergang in der Dunkelheit.

Es ist das vierte Album von Blut Aus Nord, die zwar nicht aus Nord aber aus Frankreich kommen. Zu Beginn ihrer Karriere haben sie reinen Black Metal gemacht, diesmal gehen sie einige große Schritte weiter. Und zwar Richtung Industrial und Dark Ambient. Es gibt sowohl die typische Formel "Krächzgesang und Blastbeats" als auch "Krächzgesang, skurrile Geräusche, Knurren, Growlen, Erdbeben und Baustelle. Und Blastbeats". Baustelle, weil sie drumtechnisch in einigen Songs martialischer klingen, also wie so einige Post-Industrial oder Industrial Metal Bands. Aber genug der Fachsimpelei. Für mich war es eine positive Überraschung. Erinnert mich an Bands/Projekte wie Leviathan, Xasthur oder Cult Of Chalice. Positiv bedrückend und in die Dunkelheit einladend. Einfach schön!

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Choir Of The Dead, Procession Of The Dead Clowns, Inner Mental Cage



Lamb Of God - Ashes Of The Wake (2004)

Viertes Album von Lamb Of God, welches 2004 erschien und mir damals aufgrund irgendeines Review im VISIONS-Magazin im Kopf hängengeblieben ist. Für LOG war es ein bahnbrechendes Album, weil sie einen Produzenten engagiert haben, der nicht nur im Metal beheimatet ist um frische Ideen reinzubringen. Textlich gehen Lamb Of God in eine politische Richtung, im Gegensatz zu ihren
vorherigen Werken. So wird im Titelsong ein Auszug aus einem Interview mit dem Soldaten Jimmy Masey gesamplet, der meint dass der Irakkrieg ein Krieg aus falschen Gründen gewesen ist. Seine Vorgesetzten hätten jeden Zivilisten zur Zielscheibe ernannt und er weigert sich auf Zivilisten zu schießen. Beim ersten Anhören habe ich ehrlich gesagt keine frischen Ideen gehört. Viel mehr hat mich das an Pantera erinnert mit weitaus mehr entstellten Gesang. Ich mochte das nicht. Und ich muss zugeben, so geil finde ich es generell immer noch nicht. Allerdings wesentlich besser als beim ersten Durchhören. Es ist für mich einfach Basic Metal. Etwas was vielleicht keine EMP-Merchträger hören, viel eher Nischen-Typen. Aber es ist in erster Linie für mich guter Groove Metal, nicht mehr und nicht weniger. 

Schlecht ist "Ashes Of The Wake" definitiv nicht, aber für meine Ohren hätte es durchaus innovativer sein können. 

6,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Ashes Of The Wake, Laid To Rest, Hourglass



Voivod - War And Pain (1984)

Ich habe dieses Album in Digital weil ich letztes Jahr in einer Facebook-Gruppe beim Wichteln mitgemacht habe und in das Geschenkpaket diese CD rein geschmissen habe. Ich verstehe definitiv wieso man Voivod so sehr feiert, schließlich waren sie Pioniere was Progressivität und Ideenreichtum im Thrash Metal betrifft. Jedoch kann mich dieses Album, aufgrund des Gesangs von Dennis "Snake" Belanger und der teilweise beliebig wirkenden Spielweise einfach nicht abholen. Ganz ehrlich, ich find den Gesang stellenweise wirklich richtig übel. Ich höre sofort Motörhead-, Discharge- und Conflict-Einflüsse. Sowohl textlich als auch gesanglich. Es ist Thrash Metal in seiner reinsten Form. Nämlich Heavy/Speed Metal mit enormen Punk/Hardcore-Einfluss. Allerdings wirkt es auf mich teilweise absichtlich schlecht aufgenommen. Wie ein schlechter. Wie zum beispiel "Suck Your Bone", das gleichzeitig nach Discharge und Hair Metal klingt. Sorry, bei aller Liebe. Bei all dem Kultfaktor. Aber meins ist es wirklich nicht.

Keine Bewertung.



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