Donnerstag, 9. September 2021

Film der Woche#502: Mit dem Teufel ist nicht gut spaßen (1985)

Nahe gelegt, mir den Film anzugucken hat Genossin V. An dieser Stelle vielen Dank :D

Wir befinden uns irgendwo in einem nicht näher benannten Land, zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Da man aber tschechisch spricht und tschechische Namen trägt muss es wohl Tschechien sein. Außerdem stammt der Film aus der Tschechoslowakei. Vor kurzer Zeit gab es einen verheerenden Krieg, welcher Armut mit sich brachte. Nun ist dieser vorbei und der Familie Machal, die eine Mühle betreibt, geht es wieder ganz gut. Petr (Vladimir Dlouhý), der Sohn des Hauses schmeißt nun gemeinsam mit seinem Vater und einigen Angestellten die Mühle. Dem König des Landes geht der Arsch auf Grundeis. Die Staatskasse ist durch den Krieg quasi leer und Geld muss her. Ein ihm
vertrauter Minister ist in Wahrheit des Königs größter Manipulator. Insgeheim will er ihn nämlich stürzen und selbst das Land regieren. Um sich selbst irgendwie zu finanzieren braucht er Geld. Also beauftragt er seine Geliebte, Dorota (Jaroslava Kretschmerova) Petrs Vater zu verführen und ihm auch zu heiraten. Das geschieht auch und schnell verfällt der Papa ihren Einfluss. Bei einem Volkstanz tanzen die beiden so heftig, dass er einen Herzinfarkt kriegt und stirbt. Nun muss nur noch Petr weg, damit Dorota alleine das Geld erben kann welches ihr eigentlicher Geliebter, der Minister, kriegen soll. Also setzt der Minister alles daran, den Jungen ins Gefängnis zu bringen. An anderer Stelle: Der Teufel höchstpersönlich kriegt durch seine Handlanger, die sich in Tiere verwandeln können, mit was auf der Erde über ihn passiert. In die Hölle wird nämlich jeder böse Mensch geholt und anschließend auf eine Waage gestellt um seine Bösartigkeit zu messen. Der Teufel Janek (Ondrej Vetchy) kriegt den Auftrag Dorota aufgrund ihrer bösartigen Machenschaften abzuholen...

Interessant. Der Teufel ist nicht das leibhaftige Böse, keine zwielichtige Gestalt, sondern viel eher eine Art unterirdisches Tribunal auf zwei Beinen welches die Menschen für ihre Fehler verurteilt. Dabei ist er stets gerecht und sieht eigene Fehler ein. Sowas gab es in vielen Hollywood-Produktionen meines erachtens noch nie. Viel interessanter finde ich den soziokritischen Aspekt. Ein zwielichtiger Politiker versucht Leute zu betrügen, die wirtschaftlich eigentlich unter ihm stehen. Dazu kommen noch zwei kleine Gesangseinlagen, witziges Make-Up als auch astreine Gestaltung der "Hölle". Na gut, die eingebauten Flammen kann man nicht übersehen aber trotzdem: Spaßig ist es. Alles in allem ein wirklich sehr amüsanter und gar nicht mal so dummer Film. Bei so Kostüm-Klamotten denke ich nämlich in erster Linie an irgendwelche Prä-19.Jahrhundert-Romanzen als an Comedy. Zwar hatte ich etwas gebraucht um in den Film "reinzukommen", aber ich hatte insgesamt doch ziemlich viel Spaß.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer gibts leider nicht.
Dafür aber den Film:
Teil 1


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