Diesmal heißt die Hauptfigur nicht Bruce Wayne, sondern Wayne Williams. Er ist ein junger Afro-Amerikaner, dessen Vater, ein Polizist, vor kurzem umgebracht wurde. Grade ist er noch auf der Beerdigung zusammen mit seiner Mutter gewesen. Als nächstes beobachten sie eine Gruppe von Handlangern des Gangsters "Handz" wie sie einen jungen Mann verprügeln, weil er seine Schulden nicht bezahlt hat. Später stellen wir fest: Wayne arbeitet im Einzelhandel und wird von seinem Boss schikaniert. Als Handz, der wegen seinen superstarken Händen am Laden vorbeiläuft, kommt es zu einem Drive-By-Shooting. Wayne rettet Nita, die "Freundin" von Handz vor sicheren Tod. Der Gangster ist allerdings nicht darüber erfreut, dass ein anderer Mann sie anfasst und tut Wayne ordentlich weh. Ein paar Tage später tauchen ein paar maskierte Gangster im Laden auf, einer davon ist offensichtlich Handz. Sie schießen den Besitzer an, hauen Wayne eine über die Rübe und legen ihm, nachdem er bewusstlos wird, eine Pistole in die Hand. So sieht es aus als hätte Wayne mit ihnen zusammengearbeitet. Er wird vor Gericht verurteilt und kommt ins Gefängnis. Irgendwann verstirbt auch seine Mutter, an gebrochenen Herzen. Im Knast wird er weiter schikaniert und arbeitet in der Schneiderei. Die Zeit im Gefängnis ist hart. Sein erster Kumpel wird ein Ingenieur und Erfinder, der einsitzt weil er Sabotage betrieben hat, weil sein Arbeitgeber illegal Müll deponiert hat. Sein zweiter Kumpel ist eine Fledermaus, die eines Abends an sein Fenster geflogen kam und Krümel gegessen hat. Wayne fängt irgendwann an einen Körper aufzubauen, ordentlich zu pumpen und sein Wissen in der Bücherei aufzubessern. Fredrick, der Erfinder, kommt aus dem Knast raus. Eines Abends kommt es zu einem Gefängnisausbruch. Aus einem merkwürdigen Grund (den ich hier nicht verrate) kommen alle Insassen aus ihren Zellen raus. Sie wollen den Oberwärter als Geisel nehmen um frei zu kommen. Wayne findet das Ganze mehr als Scheiße und verteidigt das Leben des Typen. So kommt er tatsächlich aus dem Knast heraus. Kaum draußen lässt er sich von seiner Umwelt inspirieren. Nach der Sichtung eines Wrestling Match beschließt er sich ein Kostüm zu nähen. Der neue Wrestler Batman wird schnell zur großen Nummer und das große Geld lässt nicht lange auf sich warten. Doch es fehlt noch eins: Rache für seine Eltern. Aber natürlich. So, ich habe genug geschrieben.
Auch ein Stan Lee stößt auf die Grenzen seiner Kreativität. So erkennt ein wahrer Comic-Fan was diese Geschichte inspiriert hat. Zumindest teilweise. Spider-Man natürlich. Der erste Auftritt des Spinnenmannes war nämlich im Wrestling-Ring. Ich finds sehr witzig, dass dieser Batman tatsächlich durch Wrestling so viel Geld machen konnte, dass er sich am Ende eine ganze Villa leisten konnte. Was mir besonders daran gefällt ist, dass es trotz einiger Hinweise auf andere Werke (Handz ist offensichtlich ein Rip-Off von Kingpin) ein doch ziemlich besonderer und einzigartiger Comic ist. Stan Lee hat die Origin Story von Batman aus einem reichen Hause in eine ärmere Gegend katapultiert und das Ganze somit wesentlich zugänglicher gemacht. Joe Kuberts Stil ist ziemlich realistisch und farbentechnisch auch relativ Old School. Und das erdachte Batman-Kostüm ist zwar ungewohnt, aber dennoch richtig cool. Ich habe etwas anderes erwartet, wurde aber nicht enttäuscht. Trotzdem ist es nicht ganz der Bringer. Aber sei's drum. Eine coole Story mit coolen Artwork auf jeden Fall.
8/10 Pfandflaschen
Hier ein Video von Owen Likes Comics zum Thema:
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