Samstag, 10. Oktober 2020

So isses, Musik!#109


Allrighty then! Ihr wisst langsam wie das funktioniert. Hier gehts zum Video von Raphael der die ersten zehn Plätze reviewt hat und dann gehts weiter in Schriftformat. 

46. Deftones - Around The Fur (1997)

Falls ihr euch zufälligerweise für das erste Album von Deftones, "Adrenaline" interessiert so klickt hier. 

Der Titel ist etwas irreführend, vor allem mit dem Albumcover. Nach Aussage von Sänger Chino Moreno geht es darum, dass die Haut unter dem Pelz hässlich sei während der Pelz an sich jedoch schön ist. Es sei wohl eine Metapher auf oberflächliche Menschen.

"Around The Fur" ist weniger "ballernd", weniger hardcore punk, dafür jedoch wesentlich strukturierter und organisierter. Es ist diese Mischung aus Chino Morenos sanfter, manchmal flüsternder oder verzerrter Stimme und den monotonen Gitarrenriffs von Stephen Carpenter. Zwischendurch kommen aber seine "kontrollierten Ausraster", dicht gefolgt von einem Flüstern (wie in "Rickets" bspw.). Sie wollten zwar nie in dieser Schublade sein, aber "Around The Fur" ist tatsächlich ziemlicher Nu Metal. Es folgt nämlich einer der typischen Strukturen des Genres: Sanfter Gesang gepaart mit Ausrastern und manchmal auch gesprochenen Passagen, relativ simple Riffs und Songtexten über Depression und Schuld.

Wie so etliche Alben von Deftones: Ein definites Meisterwerk, welches auch so einigen guten Singles die Heimat war. Da Nu Metal inzwischen über 20 Jahre alt ist, darf ich behaupten, dass dieses Album zu den Klassikern gehört. Ich bin (fast) der Meinung, dass Deftones eigentlich (fast) immer gehen.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Be Quiet And Drive (Far Away), Headup (ft. Max Cavalera), My Own Summer (Shove It), Mascara, Ihabia

Falls ihr euch für andere Deftones-Reviews interessiert: White Pony und Diamond Eyes




45. Faith No More - King For A Day/Fool For A Lifetime (1995)

Ihr kennt das Spiel: Hier gehts zum Review. Leider fand sich niemand anders der für dieses Album ein "Alternativ"-Review schreiben wollte.

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Blink-182 Discography: California (2016)

Erstes Album ohne Tom DeLonge. An seiner Stelle tritt nun Matt Skiba, seines Zeichens Sänger von Alkaline Trio. Ich bin mittlerweile ein kleiner Fan dieser Band und ich mag sein Gesangsstil. Allerdings ist er hier absolut fehl am Platz. Überhaupt ist dieses Album einfach fehl am Platz.


Doch das positive zuerst: Es gibt hier Songs, die tatsächlich ziemlich schön sind und melancholisch rüberkommen. Wie der Titeltrack oder "Los Angeles". Wenn Matt Skiba am Leadgesang ist, dann passt es auch tatsächlich. Ansonsten kann ich nicht unbedingt viel Positives über dieses Album sagen. Skibas Gesang an sich gefällt mir zwar, aber es fehlt das Gegengewicht zu Mark Hoppus. Und dieses Gegengewicht war immer Tom DeLonge. Früher hatte er eine snotty Stimme, später eine eher melancholische. Jetzt ist es Skiba, der den melancholischen Part erfüllt, allerdings klingt er teilweise so als würde er mit Autotune aufgepeppt werden. Dazu kommt noch, dass alles mega sauber produziert klingt und einfach als hätte man jeden Song mit ner Schablone ausgestanzt. Oben drauf ist auch noch die Tatsache, dass dieser Toilettenhumor wieder zurückgekehrt ist, jetzt wo Mark Hoppus das einzige Originalmitglied ist. Es war witzig mit Anfang/Mitte 20. Mit Anfang 40 ist es nicht mehr witzig.

Ich habe es mir sehr schwer getan, dieses Album zu genießen. Ich habs versucht, aber ich kanns irgendwie nicht.
Anspieltipps: California, Los Angeles
4/10 Pfandflaschen



Green Day Discography: Father Of All Motherfuckers (2020)

Das dreizehnte und bis dato aktuellste Album von Green Day markiert einen absoluten Stilwechsel. Nunja, das ist nicht ganz der Wahrheit entsprechend, schließlich haben sie sich schon mal an einem ähnlichen Stil versucht. Man kehrt poppigen Punkrock, den man auf "Revolution Radio" wieder hat aufleben lassen, den Rücken zu und orientiert sich nun an Garage Rock und Glam. Es ist insgesamt auch das kürzeste Album der Band. Nicht mal eine halbe Stunde lang. Das stört mich aber tatsächlich nicht. 

Ich fürchte, dass wenn es länger wäre dann ein Haufen Filler Songs das Album zumüllen würden. Stattdessen gibt es hier kaum Material für die Mülltonne. Fast nur Ohrwürmer und Hits. Poppiger, an Garagensound der 60er orientierter Rock. Viel "oh oh oh", "papadapa" und "shalalala" im Hintergrund, beispielsweise in der Single "Meet Me On The Roof Tonight". Alles Lieder die in irgendwelchen Werbungen hätten laufen können. Die Songs tragen Namen die, meiner Meinung nach eher Demosongs gehören sollten, wie "Oh yeah!" oder "I Was A Teenage Teenager". Wie auf nicht wenigen Alben der Band gibt es hier auch ein Konzept. Es geht insgesamt, laut Eigenaussage um das "Leben und den Tod der Party". Das trifft auch tatsächlich zu, es geht in den Texten um das Zelebrieren des Lebens, zum Großteil. "Father of All Motherfuckers" geht sehr nach vorne und wird aufgrund seiner kurzen Laufzeit auch nicht langweilig. Ich hätte nicht gedacht, dass sie GD es noch mal reißen werden, aber sie tun's. Was für eine positive Überraschung!

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Stab You In The Heart, Oh Yeah!, I Was A Teenage Teenager, Meet Me On The Roof Tonight, Sugar Youth





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