Mittwoch, 28. Oktober 2020

Album der Woche#463: Samhain Discography, Teil 1

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Album Review innerhalb des Halloween-Monats Oktober. Eigentlich war die Discography von Misfits das Hauptthema, allerdings wurde ich damit letzte Woche fertig. Ich wollte nicht am 1.11 (also diesen Sonntag) mit dem nächsten Themenmonat anfangen also habe ich beschlossen der Misfits-Discography eine Art Bonus zu geben. Und zwar: Was hat Glenn Danzig nach dem Ende von Misfits (im Jahre 1983) eigentlich gemacht bevor die Band Danzig auf die Welt kam?

Die Antwort hat ein Wort: Samhain.

1. Initium (1984)

Samhain war das Nachfolgeprojekt von Misfits und wurde irgendwann gegen Ende der 80er Jahre in Danzig umbenannt. Die Besetzung war am Ende auch eine fast komplett andere. Auf dem ersten Album sind drei Mann zu hören: Glenn Danzig am Gesang/Gitarre, Eerie Von am Bass und Steve Zing an den Drums. Zweitgenannter blieb bei der Umbenennung der Band in "Danzig" dabei und war vorher schon Photograph für die Misfits.

"Initium" schlägt eine andere Richtung ein als Misfits, ist aber definitiv nicht dasselbe wie auf dem Debütalbum von Danzig. Das Tempo ist runter geschraubt und wir haben kein Hardcore Punk Gekloppe wie auf "Earth A.D." Stattdessen ist größtenteils Midtempo zu hören, sodass Danzig sein Gesang besser zur Schau stellen kann und nicht, ganz HC/Punk-mäßig brüllt. Natürlich gibt es trotzdem ziemlich "punkige" Elemente. Und zwar in dem Song "Horror Biz", der offensichtlich eine neue Version von "Horror Business" von Misfits ist. Auch "He-Who-Can-Not-Be-Named" ist ganz klar Horrorpunk. 

Es gibt hier allerdings eine Abkehr von typischen Horrorpunk-Themen. Keine B-Movies, kein 50er Jahre Sci-Fi. Kein Doowop-Gesang und nichts wa an Elvis erinnert. Stattdessen wendet man sich dem Okkulten zu. Das sieht man auch am Bandnamen. Samhain ist, soweit ich mich erinnern kann, der ursprüngliche, heidnische Name für "Halloween". Musikalisch erinnert mich das zeitweise an Bands wie Christian Death, nur nicht so ausgereift.

Für das erste Album einer neuen Band sicherlich nicht schlecht, es ging aber wesentlich besser auf den Nachfolgeveröffentlichungen.

7/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Horror Biz, The Shift, He-Who-Can-Not-Be-Named, Archangel



2. Unholy Passion (1985)

Die darauffolgende EP ist dreifach in der Discography von Samhain vertreten. Einmal als Teil des ersten Albums "Initium", einmal als EP und einmal als Teil des letzten Albums "Final Descent". 

Das Material ist ehrlich gesagt nicht viel anders. Man geht weiterhin einen anderen Weg als in der Vorgängerband Misfits. Einzig der Song "All Hell" ist eine Reminiszenz an die Vergangenheit. Es ist nämlich die Samhain'sche Version des Misfits-Songs "All Hell Breaks Loose". Der Titeltrack ist ein typischer Goth-Tanz-Track zum hin und her schaukeln. "Moribund" ist ähnlich langsam, aber etwas schneller sodass man zwei Schritte vor und zwei Schritte zurück laufen kann. "The Hungry End" erinnert mich fast schon spätere Werke von Danzig. "Misery Tomb" hingegen besteht aus einem ambientigen Instrumental und qualvollen Schreien von Glenn Danzig. Es klingt wie eine Szene aus einem kryptischen, okkult angehauchten Horrorfilm. Daraufhin folgt "I Am Misery", was genauso gut ein Opener auf einem weiteren Album sein könnte.

"Unholy Passion" ist ein leider sehr kurzweiliges Vergnügen. Jedoch spricht es auch für die Songs, da sie nicht unerträglich sind sondern sich fest ins Gehirn einbrennen. Die Band wirkt hier mehr experimentierfreudig und "undergroundig". Außerdem merke ich immer wieder dass sie tatsächlich das fehlende Glied zwischen Misfits und Danzig waren. Nicht HC/Punk wie auf "Earth A.D." und auch kein bluesiger Rock wie auf der selbst betitelten von Danzig. Aber auf jeden Fall auf dem Weg dahin. 

8,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Unholy Passion, All Hell, I Am Misery, Moribund



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