Donnerstag, 1. Oktober 2020

Album der Woche#459: Misfits Discography, Teil 2

Hallo und herzlich willkommen zu einen neuen Themenmonat bei "..,klar"! Diesmal habe ich mir eine Band vorgenommen. Kein Genre, keine Unterschublade, kein Thema. Sondern einfach nur die vollen Alben von Misfits! Warum? Nun, Oktober ist schließlich Halloween-Monat, also warum nicht die Urväter des Horrorpunk reviewen. Simple as that. Und warum eigentlich schon teil zwei? Naja, das erste Album habe ich schon mal reviewt, darum wird es hier nur verlinkt. Wie gesagt, ich bespreche nur die Studioalben. Keine EPs, weil sie meistens kein neues Material haben, keine Singles, keine Best-Ofs, keine Live-Alben. Nur LPs.

1. Walk Among Us (1982)

2. Earth A.D./Wolfs Blood (1983)

Kommen wir zur Sache. "Earth A.D./Wolfs Blood" ist das zweite und rein formell betrachtet das letzte Album von Misfits mit Glenn Danzig am Gesang. Deren eigentliches Debütalbum "Static Age" wurde zwar schon 1978 aufgenommen, allerdings erst 1997 veröffentlicht. Und noch eigentlich: Eigentlich wollte man das Album als zwei EPs rausbringen, die dann "Earth A.D." und "Wolfs Blood" heißen sollten. So heißen nun die beiden Seiten der Schallplatte, anstelle von A und B. Auf dem Originalalbum sind "nur" 9 Songs zu hören. Es gibt aber auch eine andere Version, welche die "Die, Die My Darling"-EP beinhaltet mit den Songs "Die, Die My Darling", "Mommy Can I Go Out And Kill Tonight?" und "We Bite". Diese Version höre ich am liebsten, weil "We Bite" meiner Meinung nach ein großartiger Abschlußtrack ist.

Um es hier mal klarzustellen: Ich bin kein Misfits-Hardliner. Meiner Meinung nach hat sich die Band zwar 1983 aufgelöst und das wars, allerdings sind es die Michale-Graves-Alben die mich zu dieser Musik überhaupt erst gebracht haben. Das Problem ist, dass man mittlerweile eine immerwährende Merchandise-Maschine draus gemacht hat und einmal in 100 Jahren neue Musik rausbringt. Und nein, auch die Auftritte in der "Original"-Besetzung machen es nicht unbedingt besser. Was mich viel eher interessiert: Was wäre wenn sie in dieser Besetzung und mit diesem Sound weiter gemacht hätten?

Denn das ist das interessante hieran. Es ist kein typischer Horrorpunk-Sound, keine Songs mit endlosen Singalongs. "Earth A.D.", wie das Album von Fans genannt wird, ist brachialer Hardcore Punk. Vierzehn Minuten und sechsunddreißig Sekunden Gesamtspielzeit. Stellt euch das mal vor.

Thematisch bleibt man natürlich beim Horror. Der Titeltrack bezieht sich auf den Film "The Hills Have Eyes", "Queen Wasp" und "Green Hell" auf die gleichnamigen Filme. "Devilock" ist tatsächlich der Song über die Frisur die Jerry Only aus Versehen "erfand" (und die ich tatsächlich auch mal getragen habe). Die Songtexte sind voll mit grandiosen Bullshit, den ich so liebe. Beispielsweise der Refrain von "Demonomania": "Demonomania, Demonomania, Demonomania, my father was a wolf, Demonomania, Demonomania, Demonomania, my mother was a whore". 

Doch zurück zur ursprünglichen Frage: Misfits wachsen in meinem Kopf zu einer HC/Punk-Überband mit absurden Lyrics über Horror/B-Movies, existieren noch ein paar Jahre weiter und experimentieren mit ihrem Sound. Zu mehr reicht meine Vorstellung grade nicht. 

Aber das ist auch egal, denn diese kurzen sechs Jahre ihrer Existenz haben gereicht um derartig gutes Material in diese Welt zu setzen, das zahlreiche Bands aus Punk/Metal zu beeinflussen. Metallica coverten "Green Hell" und "Die, Die My Darling". Wolfpack und Cradle Of Filth coverten "Death Comes Ripping". Marduk coverten den Titelsong. Holy fuck. Diese kleine Band hat so viel Einfluss gehabt. Allerdings war es erst ihre zweite Inkarnation die DEN Horrorpunk-Sound, wie wir ihn heutzutage kennen - von Bands wie The Other oder The Crimson Ghosts oder Blitzkid - beeinflusst hat. Dazu nächste Woche mehr. 

9,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Ohne Scheiß, alles. 



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